Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Alte Münze / Münzhaus (früher Heilbronner Straße)

ID: 251214409223  /  Datum: 16.08.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Gelbinger Gasse
Hausnummer: 83
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076049
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Angeblich handelt es sich bei dem Gebäude um die Alte Münze; ein mächtiger, verputzter Fachwerkbau mit Vorsprüngen und Halbwalmdach mit Eulenloch. Die verblatteten Holzverbindungen werden ins 16. Jh. datiert.
In der bis heute weitgehend unerforschten nördlichen Fläche der Gelbinger Vorstadt sind ältere Siedlungsspuren in größerem Umfang erhalten als bis vor einigen Jahren noch angenommen wurde. In der Kelleranlage der "Alten Münze" befinden sich Mauerwerksstrukturen, die sich ohne weitere Mauerwerksanalyse einer Bauaktion des 13./14. Jahrhunderts zuordnen lassen. Der Keller und Holzteile stammen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert; die dendrochronologische Untersuchung ergab eine Fällzeit um 1491 (d).

Vgl. weiterführende Informationen im Gebäudeverzeichnis der Stadt Schwäbisch Hall, in: http://www.schwaebischhall.de/buergerstadt/geschichte/haeuserlexikon/gebaeudeverzeichnis.html?Detail=226 [12.11.11]


1. Bauphase:
(1200 - 1399)
Vorgängerbebauung des 13./14. Jahrhunderts (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1400 - 1450)
Einbringung des zweigeschossigen Gewölbekellers in spätmittelalterliche Vorgängerstrukturen 15. Jahrhundert. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

3. Bauphase:
(1491)
Bau des aufstrebenden Baukörpers ist dendrochronologisch in das Jahr 1490/91 datiert. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1800 - 1996)
Durchbruch im 1. UG zur Verbindung mit rückwärtig gelegener Kellerbebauung des Hofgebäudes (Betonverblendung/verputzt).
In die ehemalige Außenerschließung des ersten UG ist eine neue Betontreppe eingebracht. Der heutige Kellerzugang ist als Innenerschließung gegen den südlichen EG- Bereich umgebaut.. Zudem wurde in die südliche Stirnwand nachträglich ein Luftschutzgang eingebracht.
Zusammenhängen mit den Sanierungsarbeiten im ersten UG ist der Bereich des Kellerabgangs in das zweite UG ebenfalls weitgehend überformt. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Bild von 2007. Foto: Dietmar Hencke (StadtA SHA Server Häuserlexikon) / Alte Münze / Münzhaus (früher Heilbronner Straße) in 74523 Schwäbisch Hall

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung der Kelleranlagen
  • Bauhistorische Analyse mit dendrochronologischer Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt nördlich der Altstadt in der sogenannten Gelbinger Vorstadt giebelständig an der Gelbinger Strasse.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der zweigeschossigen Kelleranlage erhebt sich ein 5-geschossiger Fachwerkbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
1. und 2. UG: leicht trapezförmiger Grundriss, die älteren Mauerwerke beschreiben eine Grundfläche von etwa 10 x 11 m Größe. Beide Untergeschosse sind mit Kellerrückführung gegen die Straße.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
1. UG: Gewölbekeller (Tonnengewölbe) mit Kellerrückführung gegen die Straße, quer dazu gespannte Gewölbevermauerung. Mauerwerk, Bruchstein, Betonwände, teilweise verputzt /überputzt ehemalige Außenerschließung, Luftschutzgang.
2.UG: Gewölbekeller (Tonnengewölbe) 9,46 m unter heutigem Straßenniveau. Mit Kellerrückführung gegen die Straße, quer dazu gespannte Gewölbevermauerung. Das Mauerwerk besteht aus großformatigen Kalksteinen und ist teilweise oder ganz verputzt. Der Boden ist mit großformatigen Natursteinplatten belegt. In Zusammenhang mit der Sanierung im 1. UG ist der Bereich des Kellerabgangs weitgehend überformt.

Ergebnisse aus der Untersuchung des Jahres 1985 (Lohrum):
Das Gebäude wurde nach der dendrochronologischen Datierung im Jahre 1491(d) über zwei Gewölbekellern errichtet. Aufgeschlagen wurde ein hoher Unterbau mit durchlaufenden Ständern, auf dem ein einstöckiger Fachwerkaufsatz abgezimmert ist. Dieser kragt an beiden Giebelseiten über. Das zweistöckige Dachwerk mit Spitzboden ist ebenfalls an beiden Giebeln mit Auskragungen errichtet.
Die eigentliche Wohnetage befindet sich im aufgesetzten Fachwerkstock: Hier konnten zwei verbohlte Stuben nachgewiesen werden. Während nach den bisherigen Ergebnissen die vordere Stube weitgehend in ihrer ursprünglichen Substanz gestört ist, befindet sich am rückwärtigen Giebel der Restbestand eines Stubenerkers, durch den die ehemalige Ausbildung des Erkers wohl in vollem Umfang nachweisbar ist. Hinsichtlich der unter dem Putz zu vermutenden Fachwerkgliederung kann Folgendes festgestellt werden: Der Dachgiebel zur Gasse ist unter dem Putz nahezu vollständig erhalten; der Restbestand des aufgesetzten Fachwerkstockes beschränkt sich auf die tragenden Gerüsthölzer, wobei vereinzelt Fuß- und Kopfbänder noch vorhanden sein können.
Trotz einiger Fehlstellen ist die ursprüngliche Fachwerkausbildung in vollem Umfang erfassbar. Dies trifft wohl auch auf die Erkergestaltung im Stubenbereich zu, da nach den bisherigen Befunden Hof- und Gassengiebel identisch sind bzw waren.
Mit hoher Sicherheit kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die ältesten Gerüstständer im Unterbau ebenfalls unter dem Putz erhalten sind.
Unzureichend ist die Antwort auf die Frage der Fensteranordnung und der Eingangssituation; ohne die Entfernung des Putzes, sind an dieser Stelle keine diesbezüglichen Aussagen möglich.

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