Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Wasserschloß

ID: 151311139075  /  Datum: 26.11.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Dorfstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 74834
Stadt-Teilort: Elztal

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Neckar-Odenwald-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8225117003
Flurstücknummer: 266
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus (74834 Elztal-Dallau , Kirchenstraße 6)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Über das ehem. Wasserschloss Dallau existieren in den Archivunterlagen nur wenig aussagekräftige Informationen. Auch in der bedeutenden Fotosammlung von Wilhelm Kratt ist das Wasserschloss Dallau nicht enthalten.
Dank der im Fürstlich Leiningenschen Archiv und im Gemeindearchiv Elztal konnten jedoch die noch erhaltenen Quellen Einblicke in die über 550-jährige Geschichte des ehemaligen Wasserschlosses gewonnen werden.
Die erste Burg wurde im Jahr 1336 urkundlich als „Veste Talheim“ der Herren von Heinriet erwähnt. Der Mainzer Erzbischof Gerlach ließ die Burg 1356 zerstören. Im Jahre 1416 übernahm der Deutsche Orden Besitzungen in Dallau. Mit der Errichtung des Schlosses wurde erst im Jahr 1438 begonnen.
1438 innere Holzkonstruktion, Zwingermauer mit vier Ecktürmen, Torbau, Wassergraben
1530 Küchenanbau
1569 Vorhandensein eines Vorhofs sowie Baum- und Kräutergärten
1668 Das Schloss geht an die Kurpfalz über
1740 Erneuerung des Turmdaches
1801 verkauft die Kurpfalz des Anwesens an den Bürger Andreas Silber für 1150 Gulden


1. Bauphase:
(1438)
Mit der Errichtung des Schlosses wurde erst im Jahr 1438 begonnen (innere Holzkonstruktion (i), Zwingermauer mit vier Ecktürmen, Torbau, Wassergraben (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1450 - 1451)
Als Pfettendach errichteter liegender Dachstuhl (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1529 - 1530)
Durchgreifender Umbau der kleinen hofseitigen Fensteröffnungen, der die Standsicherheit nachhaltig geschädigt hat (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1530)
Küchenanbau (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1569)
1569 Vorhandensein eines Vorhofs sowie Baum- und Kräutergärten (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1630)
Der als Pfettendach errichtete liegende Dachstuhl erhält eine Mittelunterstützung im 1. DG (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1740)
1740 Erneuerung des Turmdaches (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ehem. Wasserschloss mit Rundturm, um 1530, aufgen. ~ 1979
Quelle: Bildarchiv Foto Marburg / Ehem. Wasserschloß in 74834 Elztal, Dallau

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauforschung Teil I & II: I. Raumbuch - mit baulichem Restaurierungskonzept und Fotodokumentation II. Bauhistorische Untersuchung - mit Baualtersplänen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiger Massivbau mit zwei Dachgeschossen.
Die südliche und östliche Begrenzung des Gebäudes wird durch die innere Ringmauer der ehem. Schloßanlage gebildet. Satteldach mit Stufengiebel.
In das Gebäude wurde an der südöstlichen Ecke einer der ursprünglichen Ecktürme der äußeren Ringmauer integriert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude weist einen Grundriss von ca. 18 x 10 m auf. Im EG befinden sich zwei Gewölbekeller, in einem davon war ein nachträglicher Treppenaufgang ins 1. OG eingebaut, der inzwischen wieder entfernt ist. Der äußere Zugang zum 1. OG, der sich an der westlichen Traufseite befand, ist seit Anfang dieses Jahrhunderts abgängig. Der Turm verfügt über einen eigenen Zugang von außen mit nachträglicher Innentreppe ins 1. OG.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Dass es sich um das Palais eines ehemaligen Wasserschlosses handelte, war im Gebäudeinneren bis vor wenige Jahre nicht mehr nachvollziehbar. Gipskartonplatten und abgehängte Decken bestimmten den baulichen Charakter bis dato. Es existierten keine Hinweise auf historisch bedeutende Bauteile, die die Jahrhunderte überstanden hatten. Erst nach der grundlegenden Erforschung des Gebäudes war ersichtlich, wie umfangreich die originäre architektonische Substanz unter jüngeren Bauschicht ist. Das Schloss entpuppte sich sodann als ein Gebäude mit einer der reichhaltigsten Abfolgen von historischen Farbfassungen Südwestdeutschlands.
Von der ursprünglichen großen viertürmigen Wasserschlossanlage mit zwei Ringmauern und einem Wassergraben ist heute das Palais als einziges noch erhalten.
Überraschenderweise stellte sich bei der dendrochronologischen Untersuchung heraus, dass der Dachstuhl nicht, wie überliefert, im 19. Jahrhundert abgebrannt war, sondern noch als fast vollständig intakte Mischkonstruktion (stehender und liegender Stuhl) aus den Jahren 1450/51 vorhanden ist. Er zählt damit zu den frühesten Beispielen einer liegenden Dachstuhlkonstruktion in Südwestdeutschland.
Aufgrund der Tatsache, dass viele Hölzer geringe Querschnitte aufwiesen und die Queraussteifung ungenügend war, kam es insgesamt zu einer starken Verformung des Daches. Darunter klaffende Risse in den Traufwänden aufgrund von Umbauten an den Fenstern unter Nichtbeachtung der Gebäudestatik.
Längs und quer zum Hauptbau sowie im Turm wurden Spannglieder eingebaut um die Wände zusammenzubinden. Dabei wurde es als primäre Aufgabe angesehen, sämtliche konstruktive Lösungen reversibel zu gestalten.
Größerer Holhraum in der südlichen Giebelwand sowie ein verborgener Kaminzug in der östlichen Traufwand.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Detail (Ausstattung)
    • besondere Bodenbeläge
Konstruktion/Material:
Massiv aus Bruchstein gemauert. Satteldach mit Stufengiebel.
Unter den vorhandenen Dielenböden wurden teilweise historische Estriche entdeckt, die durch eine Quelle aus dem Jahre 1668 belegt sind.

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