Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten

ID: 109869769216  /  Datum: 02.03.2011
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Geislingerstraße
Hausnummer: 42
Postleitzahl: 89197
Stadt-Teilort: Weidenstetten

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425130002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Freilichtmuseum Beuren, In den Herbstwiesen

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Tagelöhnerhaus in der Geißlingerstraße 42 wurde i.J. 1734 errichtet und Anfang der 1990er Jahre vom Landratsamt Esslingen erworben, um im Freilichtmuseum Beuren einen neuen Platz zu erhalten. Die Aufstellung im FLM bedingte nicht zuletzt die nahezu vollständige Erhaltung sowie die fast minutiös rekonstruierbaren Besitzverhältnisse und Lebensumstände der ehem. Bewohner, wobei es vor allem als wichtiger Zeuge für die Vermittlung sozialer Unterschiede im dörflichen Gefüge dient:
Das Tagelöhnerhaus beherbergte die ärmeren Leute des Ortes; Tagelöhner, die bei Bauern arbeiteten und z.T. nebenbei noch ein Handwerk ausübten. Darunter Weberhandwerker, ein Schäfersknecht, ein Maurer oder ein Schuhmacher.

Zur Baugeschichte:
Die im Zuge der bauhistorischen und restauratorischen Untersuchungen festgestellten Umbauten lassen sich nicht eindeutig datieren. Erst in Verbindung mit der biographischen Hausforschung kann von drei Bauphasen gesprochen werden:

Bauphase I [1734-1842]: Aus der Bauzeit stammen die beiden Kellerräume, die massiven Umfassungsmauern, der Westgiebel, die Hölzer im Ostgiebel, der Dachstuhl; es haben sich auch Farb- und Putzschichten aus dieser erhalten.

Bauphase II [1842-1894]: Phase einer regen Bautätigkeit, darunter der Einbau eines Backofens 1842, der in den Akten letztmalig 1926 erwähnt wird. Ferner wird das Strohdach in Etappen durch ein "Plattendach" und der bauzeitlich aus Fachwerk mit Lehmausfachungen bestehende Ostgiebel durch massives Mauerwerk ersetzt.

Bauphase III [1894 bis heute]: Entfernung der Trennwand zwischen Stube und Alkoven; Tür zwischen Kammer und Alkoven wird zugemauert; Einbau der zuletzt vorhandenen Wand zwischen Kammer und Küche, d.h. Verkleinerung der Küche; Treppe zum DG wird verändert; Anbau eines Aborts; Einbau neuer Fensterblockrahmen. Ende des 19. Jhs. fanden demnach einige baulich Veränderungen statt ebenso wie Eingriffe in die Grundriss- und Erschließungsstruktur vorgenommen wurde.

Bauhistorische Anmermerkungen:
Rauchabzug: Es scheint unwahrscheinlich, dass das Gebäude vor der Errichtung des Kamins einen offenen Rauchabzug hatte. Der Rauchabzug lag im 2. Balkenfeld von Osten, d.h. im Bereich des heutigen Kamins. In diesem Teil des Daches finden sich aber keine nachhaltigen Rußspuren. Nur im Bereich der Treppe sind Rußspuren, diese rühren aber wahrscheinlich von der Nutzung des Backofens. Ein offener Rauchabzug ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil sich im östlichen Teil des DG bis ca. 1894 nachweislich eine Dachkammer befand.
Treppen: Kellertreppe von K 1 zum EG (vgl. Streifenspuren in K 1) mit ursprünglichem Ausgang (Bauphase I und II) in Küche; Treppe von EG ins DG verlief in Bauphase I und II in Nordsüd-Richtung, im letzten Bauzustand in O-W-Richtung. Als die Treppe noch in N-S-Richtung verlief, war die Tür zwischen Kammer und Alkoven noch geöffnet (später zugemauert). Beim Umbau wurde die Vorgängertreppe wahrscheinlich wiederverwendet. Die im letzten Bauzustand vorgefundene Wand zwischen Kammer und Küche wurde erst Ende des 19. Jhs. eingebaut. Sie hat nachweislich keinen Verband zur Außenwand. Der Standort der Vorgängerwand lässt sich nicht eindeutig belegen.
Kellerzugang von außen: Zugang über 5 Betonstufen im letzten Bauzustand (parallel zum Haus). Reste einer Natursteinstufe sind aber unter der betonierten Stützmauer zur Straße zu erkennen. Vermutlich schnitt die bauzeitliche Treppe quer zum Haus ein. Die Straße lag vermutlich auch tiefer als im letzten Bauzustand.

Vgl. http://www.freilichtmuseum-beuren.de/museum/rundgang/tageloehnerhaus-aus-weidenstetten/ [22.10.2011], Steffi Cornelius: Ein Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten, in: Häuser fürs Museum. Hausforschung an den Freilichtmuseen Baden-Württembergs, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der regionalen ländlichen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg, Biberach 1994, S. 58-67, Steffi Cornelius und Barbara Wehling: Hausgeschichten. Ein Führer durch das Freilichtmuseum Beuren, hrsg. vom Landkreis Esslingen, Esslingen 1995, S. 50-53 und Steffi Cornelius: Kurzführer durch das Freilichtmuseum Beuren, hrsg. vom Landkreis Esslingen, Beuren 2004, S. 22.


1. Bauphase:
(1733 - 1734)
Fälldatum der verbauten Hölzer, d.h. Baubeginn im 2. Viertel des 18. Jhs. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1734 - 1842)
Bauphase I:
Kellerräume mit massiven Umfassungsmauern, Westgiebel, Hölzer am Ostgiebel und Dachstuhl sind bauzeitlich - Grundriss (heute verändert):
Küche hatte zur Erbauungszeit eine größere Grundfläche als im angetroffenen Zustand. Die Wand zwischen Küche (R 0.6) und Kammer (R 0.4) war nach Westen versetzt. Kammer (R 0.4) und Alkoven (R 0.3) waren durch eine Tür miteinander verbunden. Die Türöffnung wurde später mit Bruchsteinen ausgemauert. Die Treppe zum 1. DG hatte ebenfalls einen anderen Verlauf, ausgewechselte Fußbodenbretter lassen darauf schließen. (gk)
Im DG war in der ersten Bauphase eine Dachkammer. Sie lag im östlichen Teil. Die Kammerwand befand sich in der mittig angeordneten Bundebene. Putz- bzw. Mörtelspuren weisen darauf hin, Zapflöcher belegen die Lage der Tür. Archivalisch wird die Dachkammer erstmals 1744 erwähnt (a). Ihre Existenz ist bis 1894 nachweisbar. Das Dach war bis 1825 ausschließlich mit Stroh gedeckt.

Erste nachweisbare Besitzer: Georg Schick (Tagelöhner bzw. "Weberhandwerker"), geb. 1687, verheiratet 1719 mit Anna Geiwitzin (drei Kinder); entsprechend der Dendrodaten war er auch der erste Besitzer des Einhauses; seine dritte und letzte Frau (Barbara Hofelich) erbte das Haus nach seinem Tod i.J. 1765, das sie 1769 an Johannes Allgoier verkaufte: "Wobey anzufügen, daß die Verkäufern Barbara Schikin den lebenslänglichen ohnentgeldlichen Aufenthalt im Hauß, und die Mitbewohnung in der Stuben und Küche zu suchen habe, auch die obere Kammer allein bewohnen darf." (a) Der Schwiegervater von Allgoier baute um 1784 den neuen eisernen Ofen ein.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1764)
Erste archivalische Belegung des Hauses (Ortsarchiv Gemeinde Weidenstetten). (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1784)
Spätestens im Jahr 1784 Einbau eines eisernen Ofens (s. Öffnung des Feuerloches für den Hinterladerofen) (archivalisch erstmals 1874 erwähnt). (a, gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1800)
Um 1800 Einbau der Alkoventrennwand und Wandvertäfelung in Raum 0.2 (Vorgängervarianten?); Besitzerwechsel des "Beiwohnerhäuschen", d.h. Verkauf durch Allgoier an Anna Catharina Schlumperger. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1825)
Beginn des sukzessiven Abbruchs der Strohdachdeckung, die durch ein "Plattendach" ersetzt wird. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

7. Bauphase:
(1842 - 1894)
Bauphase II: Ehem. Fachwerk am Ostgiebel weitgehend massiv erneuert (gk) (bis 1874, vgl. Brandschadens-Versicherungskataster).

Nachdem Anna Catharina das Haus einschließlich der Einrichtung zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Jakob Scheiffele (Schäfersknecht) i.J. 1835 verkaufte, lebte sie mit der neuen Besitzerin Anna Catharina Miller bis zu ihrem Tod 1842 ebd. zusammen. Letztere lebte mit ihrem Ehemann Balthasar Bayer ("Bauersknecht, Beiwohner und Maurer") bis 1888 im Haus.

Phase reger Bautätigkeit zwischen 1842-88:
- 1842 Einbau eines Backofens, der letztmalig 1926 erwähnt wurde(a); vgl. Grabungen entlang der Küchenwand, wo das Backofenfundament freigelegt werden konnte: Streifenfundament, bestehend aus mehreren Lagen Kalkbruchsteinen, ohne Mörtel gemauert, u-förmig mit Öffnung zur Küche (gk)
- Verbesserung an der Dachdeckung: Ersetzen des Strohdaches nach und nach durch ein Plattendach (a); ferner Ersetzen der Lehmausfachungen im Ostgiebel durch massives Mauerwerk

Besitzer: Ehepaar Anna Catharina (geb. Miller) und Balthasar Bayer, Beruf: Knecht - Tagelöhner - Maurer; acht Kinder; 1888 stirbt Anna Catharina Bayer, der Witwer verbleibt mit Verwandtschaft im Haus, nachdem er es an seine Tochter Margarete verkauft hatte: "Verkäufer behält sich das lebenslängliche Wohnrecht im Stüble sowie einen Platz in der oberen Kammer zur Aufbewahrung seiner Gegenstände sowie die im Wohnhaus befindliche Küche zur Mitbenützung." Er stirbt 1894 ("Balthasar Bayer lebte noch sechs Jahre im Haus in der Geislinger Straße").
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1874)
Nennung im Brand-Schadens-Versicherungskataster. (a)

Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1876)
Im Gebäude-Schätzungs-Protokoll wird das Haus, wie folgt, beschrieben (a):
"ein einstokigtes massives, freistehendes Wohnhaus unter
3,4 hohem Plattendach
7.7 lang 6,4 breit 2,1 hoch.
1 beheizbares Zimmer mit Alkov.
1 unbeheizbares Zimmer
1 Küche
1 gewölbter Keller
1 Stall im Sockelstok
1 Dachkammer
Umfassungs- und Giebelwände: mit 1 massiven und 1 gezäunten Giebel."

Der angebaute Backofen bleibt unerwähnt (vgl. Brand-Schadens-Versicherungskataster von 1874).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1894 - 1993)
Bauphase III:
- Veränderung Grundriss Ende 19. Jahrhundert;
- Verkleinerung der Küche;
- Treppenlauf wird gedreht zum 1. DG (d.h. Abkehr von N-S-Ausrichtung);
- Tür zwischen Kammer und Alkoven wird zugemauert;
- Zugang zum Spitzboden fortan am Ostgiebel;
- Aufgabe der Dachkammer und Entfernung der Trennwand im 1. DG;
- Errichtung Backsteinkamin (Zeitpunkt unbeka-nnt).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1902)
Anbau eines Aborts. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1914)
Elektroinstallationen und Erneuerung Alkovenwand. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1926)
Abriss Backofen (terminus post).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1945 - 1950)
Neue und letztmalige Putzverkleidung um ca. 1950 angebracht. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Bauphase:
(1991)
Am 24.01.1991 beschließt der Kultur- und Schulausschuss die ganzheitliche Umsetzung.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Bauphase:
(1993 - 1998)
1993 wurde mit den Umsetzungsarbeiten begonnen: das Dach, beide Giebel und etwa ein Drittel des EG wurden abgebaut. Im Herbst 1993 wurde die Stube mit bruchsteingemauerten Außenwänden und den farblich gefassten Innenwänden "in einem Stück" mit einem Tieflader von Weidenstetten ins Freilichtmuseum Beuren transportiert. Beim Aufrichten stürzte sie jedoch zusammen - Der Öffentlichkeit ist das ehem. Wohn-Stall-Haus seit dem 15.05.1998 im Freilichtmuseum Beuren zugänglich. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Freilichtmuseum
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht Süd (in situ)_Anfang 1990er Jahre / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (Restaurierungsbericht von Lutz Walter (1992) (Anhang II, Aufnahme 1))
Abbildungsnachweis
Ansicht Nord (in situ)_Anfang 1990er Jahre / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (Restaurierungsbericht von Lutz Walter (1992) (Anhang II, Aufnahme 3))
Abbildungsnachweis
Tagelöhnerhaus im FLM Beuren / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (http://www.freilichtmuseum-beuren.de/museum/rundgang/tageloehnerhaus-aus-weidenstetten/)
Abbildungsnachweis
Tagelöhnerhaus im FLM Beuren, Giebelseite / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (http://www.freilichtmuseum-beuren.de/museum/rundgang/tageloehnerhaus-aus-weidenstetten/)
Abbildungsnachweis
Tagelöhnerhaus in Weidenstetten, Ansicht Südost / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (Restaurierungsbericht von Lutz Walter (1992) (Anhang II, Aufnahme 2))
Abbildungsnachweis
Tagelöhnerhaus im FLM Beuren / Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten in 89197 Weidenstetten (http://www.freilichtmuseum-beuren.de/museum/rundgang/tageloehnerhaus-aus-weidenstetten/)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Untersuchung
  • Bauhistorische und kulturwissenschaftliche Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Als eines von ehemals fünf baugleichen Häusern befand sich das Tagelöhnerhaus bis Anfang der 1990er Jahre, bis zum Abbau und der Translozierung ins Freilichtmuseum Beuren, am Ortsrand von Weidenstetten am Ende der Dorfstraße. Es dient aufgrund seiner seit der Erbauung im Jahr 1734 wenig veränderten Baustruktur als ein typisches Beispiel für Kleinbauten der dörflichen Unterschicht.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Freilichtmuseum
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Handwerkerhaus
    • Wohnhaus
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Traufständiges Einhaus mit giebelseitiger Erschließung; Grundriss: 7,60 x 6,50 m; massives Keller- und Erdgeschoss (Bruchsteinmauerwerk); teilunterkellert mit flachgedecktem Halbkeller und tieferliegendem tonnengewölbten Keller; Dachgeschosse in Fachwerk: Ostgiebel später massiv ausgebaut, Westgiebel noch bauzeitlich in Fachwerk (Lehmflechtwerkausfachung); Höhe EG: 2,10 m, DG: 4,30 m.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss wird durch eine Längswand in zwei ungleiche Hälften geteilt. Über die gesamte Hauslänge erstreckt sich nach Süden gelegen die Stube (Raum 0.2). Das hintere Drittel der Stube ist durch eine Bretterwand zu einem Alkoven abgetrennt (R 0.3). Die nördliche Hälfte ist in drei Räume aufgeteilt. Im Osten liegt der Eingangsflur (R 0.3), an den sich die Küche (R 0.6) anschließt, gefolgt von einer Kammer (R 0.4), in der sich eine Treppe zum DG befindet. Die Wohnfläche im EG berägt 37,4 m². Das DG ist im letzten Bauzustand nicht unterteilt, es lassen sich aber Spuren einer Trennwand nachweisen. Von Ost nach West läuft der Spitzboden.
Das Gebäude ist teilunterkellert. In der westlichen Haushälfte befindet sich ein flachgedeckter Halbkeller. Er ist von der Traufseite über eine Treppe erschlossen (K 1), Spuren der Nutzung als Stall sind zu erkennen. Von diesem Halbkeller gelangt man in einen tieferliegenden tonnengewölbten Keller (K 2), der unter dem südöstlichen Viertel des Hauses liegt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Weitgehend bauzeitliche Erhaltung; aus Schutz vor der Zerstörung der Wandausbildung, Oberflächen sowie der Größe des Gebäudes erfolgte die Ganzteiltranslozierung; vollständige Putz- und Fassungsschichten (Kalktünchen, Schablonen- bzw. Walzmusterdekore) waren in den Innenräumen sowie an der Fassade aus der Bauzeit zum Untersuchungszeitpunkt erhalten (1990ff.).
Bestand/Ausstattung:
Mobiliar (darunter Wandschrank in R 0.1 von ca. 1914ff., Ofen, Buffet usw.; vgl. Einrichtungsliste 1.10.1998); Türen/Fenster aus dem 19./20. Jh.; Stube; Wandvertäfelungen; Alkoven (19. Jh.).

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
    • Bruchstein/Wacken
    • Flechtwerk
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Holz
    • Putz
    • Stein
    • Ziegel
  • Dachform
    • Satteldach
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das Erdgeschoss besteht aus massivem Bruchsteinmauerwerk. Der Ostgiebel ist ebenfalls in massivem Mauerwerk errichtet, währen der Westgiebel aus einer Fachwerkkonstruktion besteht, die mit Lehmflechtwerk ausgefacht wurde.
Das Dach war bis ins 1. Viertel des 19. Jhs. mit Stroh gedeckt.

Quick-Response-Code

qrCode