Fachwerkhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Lange Straße |
Hausnummer: | 7/9 |
Postleitzahl: | 72116 |
Stadt-Teilort: | Mössingen |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Tübingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8416025006 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das eingeschossige, geräumige Fachwerkhaus steht traufständig und zurückgesetzt an der langen Straße, von der aus ursprünglich auch die Zufahrt erfolgte. Es wurde 1554 (d) als reiner Sichtfachwerkbau aus Eichenholz abgezimmert, wobei die hochwertige Verarbeitung auf einen wohlhabenden Bauherrn hinweist. Gleichwohl wurde beim Fachwerk auf Giebelvorstöße und Schmuckwerk konsequent verzichtet.
Das Gebäude repräsentiert wegen seiner guten substanziellen Überlieferung in Raum- und Nutzungsstruktur sowie in der Abzimmerung beispielhaft den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Mittelalterlich sind: die zweischiffig dreizonige Grundrissgliederung mit Flurküche und partiellem Rauchdach, die überwiegend verblattete Abzimmerung des Dachstuhles und die überdimensionierten Holzquerschnitte - vor allem der Bundständer; neuzeitlich die flache Bohlen-Balken-Decke in der Konstruktionsebene der Dachbalken, die Verkleidung der Stubenwände mit Holzvertäfelung anstelle von Bohlenwänden und die gezapfte Konstruktion der Wand- und Giebelscheiben. Man hielt also im Prinzip doch am Altbewährten fest, um von dieser gesicherten Grundlage aus das Neue in Teilbereichen zu erproben.
Die anschauliche Verknüpfung dieser unterschiedlichen Entwicklungsstränge bedingt die herausragende Bedeutung des Gebäudes für die Bau- und Konstruktionsgeschichte des ländlichen Fachwerkbaus weit über die Region des Steinlachtales hinaus. Daneben bezeugt es durch seine Lage und die spätere Teilung in zwei eigenständige Nutzungseinheiten die bauliche Verdichtung und das Bevölkerungswachstum Mössingens in der frühen Neuzeit. Es handelt sich daher um ein Kulturdenkmal aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen; seine Erhaltung liegt insbesondere wegen seines hohen dokumentarischen und exemplarischen Wertes sowie seines Alters- und Seltenheitswertes im öffentlichen Interesse.
(Kolb 2/2000)
(1554)
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lambris/Täfer
(1600 - 2006)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und stehendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Mischbau
- Außenwand aus Stein
- Decken
- Einschubdecke