Wohnhaus (ehem. Fischerhaus)
ID:
210808136916
/
Datum:
06.08.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Fischerstraße |
Hausnummer: | 17 |
Postleitzahl: | 78464 |
Stadt-Teilort: | Konstanz |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Konstanz (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8335043023 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Fischerstraße 31 (78464 Konstanz)
Wohnhaus, sog. Villa Seeschau, Fischerstraße 9 (78464 Konstanz)
Wohnhaus, sog. Villa Seeschau, Fischerstraße 9 (78464 Konstanz)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die Abzimmerung des Dachwerkes des ehem. Fischerhauses lässt sich unter Vorbehalt auf das Jahr 1669 (d) datieren. Im 18./ 19. Jahrhundert erfolgte die Erweiterung um eine Querzone nach Südwesten mit Tenne im EG (gk). Um 1900 (s, gk) lassen sich Veränderungen, wie die Neugestaltung des Flures, der Einbau der profilierten Wangentreppe und der Bodenfliesen feststellen. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Veränderungen vorgenommen, die den Umbau der 4. Querzone und damit die Umnutzung der Tenne zu Garage und zum Abstellraum, im OG den Ausbau von Wohnraum mit sich brachten. (a)
1. Bauphase:
(1668 - 1669)
(1668 - 1669)
Abzimmerung des Dachwerkes (d) (unter Vorbehalt)
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
2. Bauphase:
(1750 - 1850)
(1750 - 1850)
Erweiterung im 18./19. Jh. um eine Querzone nach Südwesten mit Tenne im EG (gefügekundliche Datierung)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Bauphase:
(1900 - 1910)
(1900 - 1910)
Veränderungen um 1900, Neugestaltung des Flures, Einbau profilierte Wangentreppe, Bodenfließen (stilistische, konstruktive Datierung)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(1970)
(1970)
Veränderungen 2.H. 20 Jh. Umbau der 4 Querzone: Umnutzung der Tenne zu Garage und Abstellraum, im OG Ausbau von Wohnraum (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Baudokumentation
- Schadensdokumentation
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich im Ortsteil Staad. Es steht mit der südöstlichen Trauf Seite zur Fischerstraße, die beginnend am kleinen Hafen leicht in westlicher Richtung ansteigt.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges, quer erschlossenes Gebäude mit Satteldach. Die Außenwände des EGs sind massiv errichtet. Das OG ist weitgehend in Fachwerk abgezimmert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Der sich im Wesentlichen wiederholende Grundriss von EG und OG wird durch fünf konstruktive Querachsen und einer mittigen Längsachse bestimmt. Die vierte und fünfte Querachse ist leicht um etwa 25° nach Süden verzogen. Sie bilden daher eine sich nach Norden verjüngende Grundrissfläche in der dritten Querzone aus. Die vierte Querzone beherbergte bis in die Mitte des 20 Jh. eine Tenne mit Tor zur Fischerstraße und wurde sukzessive nach anfänglicher Garagennutzung zu Wohnzwecken ausgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Anstelle eines damals an den Südwestgiebel angeschleppten, kleinen Schuppens befindet sich heute ein unterkellerter, zweigeschossiger Satteldachanbau mit drei Wohneinheiten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachform
- Satteldach
Konstruktion/Material:
Insgesamt lässt sich für die Bauzeit ein dreizoniger, zweischiffiger Unterbau nachvollziehen, der mit großer Wahrscheinlichkeit zuerst als reiner Holzgerüstbau abgezimmert war und wohl aufgrund starker Bodensetzungen später im EG massive Außenwände erhielt. Das gesamte Hausgerüst senkte sich im Laufe der Jahre in Querrichtung nach Südosten ab. Der Längsneigung nach Südwesten wirkt heute der massive, zweigeschossige Satteldachanbau entgegen.
Das EG mit durchgehendem schmalen Querflur dürfte weitgehend wirtschaftlich genutzt worden sein. Im Wohnobergeschoss wurde zugunsten einer großen Stube im Südosten auf einen durchgehenden Mittelflur verzichtet.
Die Konstruktion der Innenwände im Unterbau ist zwar vollständig unter moderner Raumschale verborgen, dennoch dürften bauzeitliche Wandbildungen aus Fachwerk erhalten geblieben sein. Die Fensteröffnungen waren ursprünglich sicherlich kleiner gehalten und erhielten erst im späten 18./ frühen 19. Jh. die hochrechteckigen Formate.
Im 19. Jh., möglicherweise auch schon etwas früher, wurde das Gebäude um eine Ökonomiezone mit gleich bleibender Firsthöhe und einer Tenne im EG erweitert.
Das bauzeitliche Dachwerk ist in weiten Teilen erhalten geblieben. Leider konnte die Erbauungszeit aufgrund des gleichmäßigen Wachstums der untersuchten Hölzer vorerst nicht sicher dendrochronologisch bestimmt werden.
Auch das Gefüge, das eine Mischung aus mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Abzimmerungstechnik darstellt, erlaubt bei der momentanen Befundsituation keine eindeutige zeitliche Einordnung. Auf den ersten Blick lässt die Queraussteifung der Stuhlständer mit verblatteten Steigbändern im 1. DG und Fußbändern im 2. DG eine spätmittelalterliche Bauzeit um 1500 vermuten. Die mit den Sparren verzapfte Kehlbalkenlage und die miteinander im First verzapften Sparren sprechen dagegen eher für eine frühneuzeitlichen Abbund.
So verhält es sich auch mit dem Fachwerk des zum Nachbargebäude Fischerstraße 15 gerichteten Nordostgiebels, der, abgesehen von den strebenüberblattetenden Wandriegeln, ausschließlich Zapfenverbindungen aufweist.
Eine mit Vorbehalt ermittelte Bauzeit um 1669 ist in gefügekundlicher Hinsicht vorstellbar, eine frühere Entstehungszeit im 16. Jh. kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Das EG mit durchgehendem schmalen Querflur dürfte weitgehend wirtschaftlich genutzt worden sein. Im Wohnobergeschoss wurde zugunsten einer großen Stube im Südosten auf einen durchgehenden Mittelflur verzichtet.
Die Konstruktion der Innenwände im Unterbau ist zwar vollständig unter moderner Raumschale verborgen, dennoch dürften bauzeitliche Wandbildungen aus Fachwerk erhalten geblieben sein. Die Fensteröffnungen waren ursprünglich sicherlich kleiner gehalten und erhielten erst im späten 18./ frühen 19. Jh. die hochrechteckigen Formate.
Im 19. Jh., möglicherweise auch schon etwas früher, wurde das Gebäude um eine Ökonomiezone mit gleich bleibender Firsthöhe und einer Tenne im EG erweitert.
Das bauzeitliche Dachwerk ist in weiten Teilen erhalten geblieben. Leider konnte die Erbauungszeit aufgrund des gleichmäßigen Wachstums der untersuchten Hölzer vorerst nicht sicher dendrochronologisch bestimmt werden.
Auch das Gefüge, das eine Mischung aus mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Abzimmerungstechnik darstellt, erlaubt bei der momentanen Befundsituation keine eindeutige zeitliche Einordnung. Auf den ersten Blick lässt die Queraussteifung der Stuhlständer mit verblatteten Steigbändern im 1. DG und Fußbändern im 2. DG eine spätmittelalterliche Bauzeit um 1500 vermuten. Die mit den Sparren verzapfte Kehlbalkenlage und die miteinander im First verzapften Sparren sprechen dagegen eher für eine frühneuzeitlichen Abbund.
So verhält es sich auch mit dem Fachwerk des zum Nachbargebäude Fischerstraße 15 gerichteten Nordostgiebels, der, abgesehen von den strebenüberblattetenden Wandriegeln, ausschließlich Zapfenverbindungen aufweist.
Eine mit Vorbehalt ermittelte Bauzeit um 1669 ist in gefügekundlicher Hinsicht vorstellbar, eine frühere Entstehungszeit im 16. Jh. kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.