Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Fußehof

ID: 126543363818  /  Datum: 18.01.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Dietenbach
Hausnummer: 24
Postleitzahl: 79199
Stadt-Teilort: Kirchzarten

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315064009
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Sog. Rummlerhof, Dietenbach 14 (79199 Kirchzarten)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Über der Eingangstür befindet sich eine ausführliche Bauinschrift, die in den Geschossdeckenriegel eingeschnitzt ist. Eine zweiteilige Rahmung in Parallelogrammform umfasst zwei Textblöcke mit Angaben zur Errichtung des Gebäudes. Der größere Textblock ganz rechts beginnt mit einem weit verbreiteten Segensspruch, der direkt in die Nennung der Auftraggeber HANS FUS und seiner Ehefrau ANA SHLUPFIN, d.h. geborene SHLUPF, übergeht. Die Familiennamen Fuß und Fuss, wohl auf Fuchs zurückgehend (nach Forschungen von Herrn Rolf Hoffmann), sowie Schlupf sind in Kirchzarten noch heute zu finden. Die Angabe des Datums 28 MERTZ ANNO 1754 gibt neben dem Baujahr auch einen konkreten Tag an, an dem vermutlich das Richt- oder Einweihungsfest stattfand und sicherlich Anlass zur Anbringung der Inschrift gab. Die Ziffern füllen jeweils einen der hängenden Bögen, die zur Verzierung der Eingangstür unterseitig aus dem Geschossdeckenriegel geschnitten sind. Aufgrund der eindeutigen Lesung wurde auf eine dendrochronologische Altersbestimmung verzichtet.
Der kleinere linke Textblock nennt den ausführenden Zimmermeister SPAN MEISTER HANS JANTZ, verbunden mit dem Haussegen CMB (Christus Manisonem Benedicat – Christus segne dieses Haus). Ähnlich ausführliche Inschriften sind im Dreisamtal und seinen Nebentälern nicht selten anzutreffen, die mehrfach Zimmermeister aus der Familie Janz im Laufe des 18. Jahrhunderts nennen
Ganz links befindet sich ein Christusmonogramm IHS in einem Kreis, verbunden mit einem Kreuz und drei Kreuzesnägeln. Unterhalb davon hat in vier der hängenden Bögen das Kürzel INRI (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – Jesus von Nazareth, König der Juden) Platz gefunden, wovon die beiden Buchstaben I nur in Teilen erhalten sind.
Buchstaben und Ziffern wurden zur besseren Lesbarkeit mit schwarzer Farbe ausgemalt, die manchmal über den Rand reicht und damit anzeigt, dass es sich nicht etwa um die Reste eines nur in den Vertiefungen erhalten gebliebenen früheren Anstrichs handelt. Beim Ausmalen wurde der Querstrich im H von IHS vergessen, dafür aber zwei Punkte zwischen HANS und JANTZ sowie hinter der Jahreszahl, die der Schnitzer ausließ, ergänzt.

Das Gebäude hat über die Zeit bemerkenswert wenige Veränderungen erfahren. Mit ein Grund dafür war, dass der Hof in späterer Zeit nicht intensiv genutzt wurde und die beim Bau intendierte Wirtschaftsweise im Wesentlichen beibehalten wurde. Folglich wurden weder eine Transmission zum Antrieb von Gerätschaften, noch Apparaturen zum Einbringen des Heus oder zum Ausmisten, keine Stalllüftung und auch keine Silagesilos o.ä. eingebaut, dem das Gebäude hätte angepasst werden müssen. Es wurde auch auf Anbauten zur Erweiterung des Wohnteils oder zur Unterbringung weiterer Funktionen verzichtet.
Frühe Änderungen bestanden im Einbau zusätzlicher Verbindungen. Fragen um die Zugangstür zur obergeschossigen Kammer vom Küchenraum her wurden bereits behandelt. Eine weitere Türöffnung verband die Kammer über der Stube mit der ihr benachbarten Kammer, um den weiten und im Freien verlaufenden Weg über den Trippel abzukürzen. Sie ist mit Wendebohle und Drehzapfen konstruiert, besitzt aber ein eisernes Schloss. Die große Stube und die darüberliegende Kammer verband ein Stiegenkasten – eine steile, eingehauste Treppe mit Tür, die in der Stube das Erscheinungsbild eines Schranks hatte – der erkennbar erst nachträglich eingebaut worden ist. Nach Ergebnissen des Verfassers erfolgten solcherlei Einbauten allgemein in der Zeit nach 1800. Für einen direkten Zugang vom erdgeschossigen Flur in den Stall sah man eine schmale Tür vor, als deren Türblatt vermutlich eine Schranktür eine neue Verwendung gefunden hatte. Vermutlich wurde auch der Kellerabgang innerhalb der Küche erst nachträglich eingerichtet.
In beschränktem Umfang wurden schon in früher Zeit Nutzungsänderungen vorgenommen. So tauschten im Erdgeschoss Stüble und Kammer ihre Funktion, sodass beide Stubenräume nebeneinander zu liegen kamen und die Kammer die hintere Hausecke einnahm. Das nun neue Stüble wurde mit Hilfe einer Kunst temperiert und eine neue, von der Küche hereinführende Zugangstür wurde geschaffen, während man die frühere Tür ins Stüble offenbar schloss. Zuletzt gab es anscheinend neben der großen Hurt noch ein kleines Rauchgewölbe über einer Herdstelle für Schweinefutter, deren Umriss sich noch im Boden abzeichnet.
Im Erdgeschoss wurde die Außenwand über die ganze Breite der östlichen Schmalseite und von der Südostecke bis zur Haustür mit einer Bretterschalung verkleidet. Sie schließt die vortretenden Fenstererker ein, bei denen jedoch die vorstehenden Enden von Brüstungs- und Sturzriegeln entsprechend gekürzt wurden. Es scheint, als habe man bei beiden Stuben und der dazwischenliegende Kammer die Wärmedämmung oder Winddichtigkeit verbessern wollen, doch da ausgerechnet die Nordseite des Stübles davon ausgenommen blieb, handelte es sich mutmaßlich um eine gestalterische Aufwertung. Die Machart mit Fremdfedern, die lose geworden und vielfach nach unten herausgerutscht sind, lässt vermuten, dass die Bretterschalung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angebracht wurde. Die 1915 veröffentlichte Zeichnung bei Schilling zeigt sie bereits. Die Verbretterung nimmt auf ein zusätzliches schmales Fenster auf der Ostseite der Stube nördlich des Solbalkens Rücksicht, wobei unklar ist, ob es zuvor schon bestanden hatte oder erst in diesem Zusammenhang angelegt wurde.
Im Obergeschoss erfuhr die mittlere Kammer eine Umnutzung zur Räucherkammer, wofür man in die Wand zur Küche zwei kleine Rauchöffnungen mit Schiebern schnitt, während die Tür zur angrenzenden Kammer fest verschlossen werden musste. Später wurde hier noch ein kleiner Taubenschlag untergebracht. Die hintere Kammer wurde anscheinend ebenfalls zur Räucherkammer, wobei man dafür lediglich die bestehende Tür zur Küche offen lassen musste. Für die hinterste der Trippelkammern sägte man ein kleines Fensterchen in die Brettfüllung und versah es mit einem Schiebeladen, womit möglicherweise eine Nutzung als Schlafkammer verbunden war. Im Stallbereich gab man irgendwann den separierten Abschnitt auf und nutzte den schmalen Gang als Abstellkammer, zuletzt angeblich zur Unterbringung des Fahrrads. Im Bereich zwischen westlicher Außenwand und Hocheinfahrtsrampe wurde im nördlichen Teil ein Schweinestall mit gemauerten Außenwänden untergebracht.
Die stark beanspruchten Einrichtungen zur Heizung und Befeuerung machten ständige Reparaturen notwendig. Die anfänglich angelegte Bohlenwand zwischen Stube und Küche wurde in diesem Bereich durch Mauerwerk ersetzt, verbunden mit einer später zugesetzten Durchreiche. Auch die Wand zur Kammer wurde massiv ersetzt, nachdem sie als Stüble diente und hier eine Kunst vorgesehen wurde. Der Kachelofen der Stube ist nur einige Jahrzehnte alt, wogegen die Kunst auf das 19. Jahrhundert zurückgehen dürfte. Große Stube und späteres Stüble erhielten Wandtäfer.
Im Wirtschaftsteil wurden die Futterwände mit schmalen Klappen auf halber Höhe und einem Gitter ganz oben erneuert. Dieser Umbau ist schon früh erfolgt, doch dass die Futterwände in dieser Form nicht auf die Bauzeit zurückgehen, wird daran deutlich, dass zu deren Einbau einer der Hochständer gekappt wurde. Die Futterwände blieben deshalb erhalten, weil die Stallnutzung zuletzt auf die nördliche Hälfte der westlichen Stallzone eingeschränkt war. Ein Abort wurde am nördlichen Ende der östlichen Stallzeile eingefügt und war über eine Außentür an der rückwärtigen Längsseite zugänglich.
Entlang beider Längsseiten wurden betonierte Flächen angelegt, die als erhöhte Verkehrsflächen dienten und vermutlich eine frühere hölzerne Plattform ersetzt hat. In Verbindung damit entstand eine Jauchegrube. Dafür drehte man die Laufrichtung der Kellertreppe und schuf stattdessen einen kleinen Freisitz neben der Haustür. Vermutlich wurde damals auch der Brunnen von der vorderen Längsseite nach Nordosten verlagert.
Trotz der geschilderten Veränderungen hatte das Gebäude bis 1982 weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand überdauert. Seitens der Denkmalbehörden war damals eine museale Umnutzung vorgesehen, die dann aber nicht zustande kam. Stattdessen erfolgten in den Jahren darauf sukzessive Modernisierungen. In der Küche wurden die beiden Hurten entfernt, erstmals ein Kamin eingebaut und die zweigeschossige Raumhöhe mittels einer Zwischendecke reduziert. Angrenzend wurde an der rückwärtigen Längsseite ein Badezimmer mit Toilette eingebaut, das sich über die Breite des schmalen Gangs und in den Stallbereich hinein erstreckt. Auch das vormalige Stüble in der Nordostecke erhielt anstelle der Bohlendecke eine neue, etwas höherliegende Decke. Ein Teil der Wohnräume erhielt innen Wandverkleidungen, wofür vorstehende Balkenkanten gröblich abgearbeitet wurden, sowie neue Fenster. Auch der Ständer neben der Treppe wurde zu deren Einbau stark abgearbeitet. Die ersten beiden Trippelkammern wurden durch einen Innentür miteinander verbunden und die hinterste Trippelkammer aufgegeben, sodass das westliche Drittel des Trippels entfallen konnte. Im südlichen Abschnitt der östlichen Stallzeile fand eine kleine Werkstatt Platz. Eine eingeritzte Jahreszahl datiert die betoniert Einfassung der Kellertreppe ins Jahr 1998. Sie hat heute ihren Antritt von der Ostseite her und ist dadurch sehr viel kürzer geworden.
Innerhalb des Kellers wurden einige Stellen bzw. Ausbrüche mit Beton konsolidiert und die Treppe, die einst innerhalb der rückwärtigen Längsseite von der Küche direkt hinunterführte, aufgegeben und ihre Türöffnung im Keller zubetoniert.
Das aufgehende Mauerwerk der zur Hocheinfahrt führenden Rampe erhielt Vorsatzschalen aus Beton. An ihrer Nordseite entstand ein vom Hofgebäude getrennter Garagenbau mit Flachdach, der nur wenig über die Rampe ragt und das Erscheinungsbild kaum beeinträchtigt hat. Das zur Seite abkippende Dach der Wiederkehr wurde mit neuen Ständern unterfangen. Mit Ausnahme des starken Bodenaufbaus der Fahr wurde im gesamten Dachraum eine neue Dielung verlegt, die innerhalb der Grundfläche des Unterbaus der alten Dielung aufliegt und nur im Bereich der Dachauskragung diese ersetzt hat. Rofen und Sparren wurden weitgehend ersetzt und die Dachhaut nach und nach in unterschiedlichen Materialein erneuert.


1. Bauphase:
(1754)
Errichtung des Gebäudes (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1982 - 1998)
kleinere Modernisierungsarbeiten
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

3. Bauphase:
(1998)
Einfasssung der Kellertreppe 1998 (i) neu betoniert
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
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Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
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Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
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Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
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Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
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Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016 - Stefan King)
Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (18.01.2016)
Fußehof in 79199 Kirchzarten, Dietenbach (23.01.2016)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das freistehende Gebäude ist Teil eines kleinen Weilers am Ausgang des Geroldstals, wo es quer zum Hang gestellt ist. Mit seiner vorderen, südlichen Längsseite und seiner vorderen, östlichen Schmalseite steht es beinahe unmittelbar an schmalen Straßen in einer Weggabel. Wohn- und Wirtschaftsräume liegen alle zusammen unter einem Dach, während ein zugehöriger kleiner Speicherbau ein Stück nach Süden abgerückt ist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Baukörper auf gedrungen rechteckiger Grundfläche setzt sich aus zwei Vollgeschossen und einem Vollwalmdach zusammen. Hangseitig auf der Westseite führt eine breitgelagerte Rampe zu einer Hocheinfahrt, die innerhalb der Walmfläche unter einer Wiederkehr mit Vollwalm liegt. Im Inneren ist das Gebäude bezüglich seiner Nutzung in einen talseitigen Wohn- und einen hangseitigen Wirtschaftsteil getrennt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Beide Geschosse sind mittels einer Querwand deutlich in einen Wohn- und einen Wirtschaftsteil getrennt, wobei im Obergeschoss einige Trippelkammern an der vorderen Schmalseite oberhalb des Stalls aufgereiht sind. Der Bauweise mit durchlaufenden Gerüstständern wegen ist die Stellung der Wände in beiden Geschossen etwa dieselbe. Der Dachraum kann bezüglich seiner Nutzung insgesamt dem Wirtschaftsteil zugerechnet werden.

Wohnteil, Erdgeschoss
Die Eingangstür zu den Wohnräumen liegt an der vorderen Längsseite und öffnet sich in einen breiten Flur. Sie war anfangs in einen oberen und unteren Halbflügel geteilt, wovon der obere separat geöffnet werden konnte. Wo heute links der Tür eine einfache Bretterwand besteht, befand sich ursprünglich ein breiter Türflügel, sodass der Flur in ganzer Breite geöffnet werden konnte. Auf die Teilung in einen schmalen und einen breiten Flügel wurde auch bei der Verzierung des Sturzes Rücksicht genommen. Mit der Anordnung der Inschriften wurde der schmale Flügel rechts als eigentliche Eingangstür betont. Der größere linke Flügel wurde wohl nur zu besonderen Anlässen geöffnet, etwa bei Festlichkeiten oder für bestimmte Tätigkeiten, denen ein breiter Flur gelegen kam, etwa Hausschlachtungen o.ä. Neben dem Flur nimmt die große Stube die Ecklage ein, ausgestattet mit Fensterbändern an beiden freien Seiten und einer Ofenanlage an der Stelle des bestehenden Kachelofens. In den Eckständer ist eine auffallend große Nische eingelassen, die sicherlich zur Aufstellung eines Heiligenbildchens o.ä. diente. Eine zweite, sehr viel kleinere Nische findet sich im Solbalkenstiel innerhalb der Ostwand.
Jenseits der Stube tritt die Ostwand ein Stück nach außen vor. Dort liegen zwei Räume hintereinander, in der hinteren, nordöstlichen Ecklage eine kleine Stube (Stüble), die von der Küche her erschlossen ist, sowie eine Kammer zwischen den beiden Stuben, die mit beiden durch eine Tür verbunden ist. Zusätzlich besitzt die Kammer eine Außentür innerhalb des Versprungs der vortretenden Ostwand. Im exponierten Eckständer des Stübles findet sich wiederum eine eingelassene Nische. Stüble und Kammer konnten als eigenständige Wohneinheit mit Anschluss an Küche und große Stube als Altenteil genutzt werden.
Im Winkel der bisher beschriebenen Räume fand die Küche Platz, die mit langgezogen rechteckiger Grundfläche sich bis zur rückwärtigen Längsseite erstreckt. Sie schiebt sich gewissermaßen in den Flurbereich hinein, sodass die Zugangstür in gerader Verlängerung der Haustür liegt. Wiederum in gerader Verlängerung öffnet sich an der rückwärtigen Längsseite eine Außentür, die einst in einen oberen und einen unteren Halbflügel geteilt war, sodass der obere anstelle eines Fensters geöffnet werden konnte. Von der Küche wurden beide Stuben beheizt. Ob anfangs eine Kunst die dazwischenliegende Kammer erwärmte, wie zuletzt der Fall, konnte nicht nachgewiesen werden.
In der Höhe reicht der Küchenraum über Erd- und Obergeschoss. Ein Kamin war anfangs nicht vorhanden. Der Rauch von Herd und Öfen stieg in zwei Hurten oder Gwölme vor Stube und Stüble, deren Lage und Größe anhand von Aussparungen für die Tragbalken nachvollzogen werden können. Zudem hat die Hurt in der Ecke zur Stube einen rundbogigen Abdruck an der südlichen Trennwand zur obergeschossigen Kammer hinterlassen. Der Rauch konnte an der rückwärtigen Längsseite durch einige schmale rechteckige Aussparungen austreten, welche aus der Wandfüllung ausgeschnitten sind und sich unmittelbar unterhalb des Rähms aufreihen. Weiterer Rauch waberte aber durch das ganze Gebäude und führte zur Rußschwärzung des gesamten Holzwerks vor allem im Bereich des Wohnteils und des Dachwerks.
Zwar weist die Küche die weitaus stärksten Rußschichten auf, jedoch bei weitem nicht so stark, wie es die lange Nutzung von über zwei Jahrhunderten erwarten lassen müsste. Es ist davon auszugehen, dass eine Reinigung stattfand, deren Rückstände wohl auch das Anhaften des danach anfallenden Rußes verhinderte.
Neben der Küche verläuft ein schmaler Gang in Verlängerung des Flurs, der bis zur rückwärtigen Längsseite reichte und dort eine Außentür besaß. Im vorderen, breiten Teil des Flurs befand sich die Treppe zum Obergeschoss, von der angenommen werden darf, dass sie einst anders herum aufstieg als heute.

Wohnteil, Obergeschoss
Im Obergeschoss wiederholt sich die Raumaufteilung des Erdgeschosses mit anderen Nutzungen und abweichender Erschließung. Die Küche reichte als hoher Raum herauf, hatte hier aber keinen Zugang. Neben ihr wurden die Räume über Stube, Kammer und Stüble des Erdgeschosses jeweils als Kammer genutzt. Außen entlang verlief ein Trippel über die gesamte Länge der vorderen Längsseite und um die Ecke herum an der vorderen Schmalseite bis zum Versprung der Wandflucht, zugänglich vom Flur her durch eine Außentür.
Die Kammer über der Stube ist vom Flur aus erschlossen. In die daran anschließende Kammer gelangte man anfangs allein über den Trippel durch eine Außentür im Versprung der Wandflucht. Die Kammer über dem Stüble besaß eine Türöffnung in der Wand zur Küche, zu der man mutmaßlich über eine Leiter gelangte. Möglicherweise handelte es sich nicht um eine Schlafkammer, sondern um einen unspezifisch genutzten Raum, der sich aus der Grundrissteilung zwangsläufig ergeben hatte. Hierzu würde auch die Beobachtung passen, dass diese Tür nicht Teil des Abbunds war, sondern nachträglich eingefügt wurde, möglicherweise noch während der Errichtung. Ob die Zimmerleute eine Zugangstür schlichtweg vergessen hatten oder ob eine anders geartete Erschließung oder auch Nutzung, etwa vom Dachraum her, vorgesehen war, konnte nicht ermittelt werden. Es fällt zudem auf, dass die beiden Blattsassen für ein Kopfband an dieser Stelle so gegeneinander verschoben sind, dass man kein gerades Holz hätte einsetzen können.
Dem Erdgeschoss entsprechend gibt es auch im Obergeschoss einen schmalen Gang neben der Küche, der an der Rücktraufe allerdings vor einer geschlossenen Wand endet, wo nie ein Fenster oder eine Tür bestanden hatten. Er dürfte wohl als Stauraum gedient haben, aufgrund seiner geringen Breite aber nur für Stapelgut mit dem der Gang von hinten nach vorne gefüllt und in umgekehrter Reihenfolge wieder geleert wurde, am naheliegendsten für Brennmaterial in Form von Brennholz, Reisigbündeln o.ä. Drei Kammern lagen an der vorderen Längsseite entlang des Trippels und waren von diesem her erschlossen, wovon die hinterste ursprüngliche kein Fenster hatte und daher wohl nicht als Schlafkammer diente.

Wirtschaftsteil, Erdgeschoss
Die Aufteilung des Stallbereichs fiel etwas verwirrend aus. Im Prinzip ist er in drei Querzonen gegliedert, bestehend aus zwei Stallzonen und einem Futtergang dazwischen. Diese simple Ordnung erfuhr eine Modifikation, indem ein an der vorderen Längsseite liegender Abschnitt der östlichen Stallzone abgetrennt und ein Stück in den Futtergang hinein verschoben wurde, um einem schmalen Erschließungsgang für den dahinterliegenden Stallbereich Platz zu geben. Hinweise darauf, wie dieser separierte Stallraum einst genutzt war, konnten nicht gewonnen werden. Es bleibt daher nur die Vermutung eines abgesonderten Kälber-, Stieroder Pferdestalls. Beim Schneehof in Waldau gab es offenbar einen in ähnlicher Weise separierten Pferdestall.
Der Futtergang besaß an beiden Längsseiten jeweils eine mittige Türöffnung, wovon diejenige an der vorderen Längsseite, die in einen oberen und einen unteren Halbflügel geteilt ist, ihre ursprünglichen Türflügel erhalten hat. Die Stallzonen und der separate Stallraum besaßen an beiden Längsseiten Türöffnungen an den Außenecken, sodass man zum Melken und Ausmisten hinter die Tiere treten konnte.
Vor der westlichen Schmalseite fand noch eine weitere schmale Querzone im Zwischenraum zur Rampe Platz. Sie lag unter der heruntergezogenen Walmfläche und besaß keine geschlossenen Außenwände. Dieser Bereich wurde später in seiner Substanz zwar weitestgehend ersetzt, dürfte in seiner zuletzt bestehenden Nutzung als Abstellraum, Holzlager und möglicherweise auch als Schweinestall der ursprünglichen Nutzung entsprochen haben.

Wirtschaftsteil, Obergeschoss
Wie bereits erwähnt verlief im Obergeschoss ein Trippel bis an die südwestliche Hausecke. An ihm lagen drei Räume, wovon die östlichen beiden als Schlafkammern angesprochen werden können. Der hinterste Raum besitzt eine deutlich kleinere Grundfläche und hatte anfangs keine Fensteröffnung, sodass er vermutlich als Stauraum o.ä. genutzt wurde. Zwischen Wohnteil und Kammern führt ein schmaler Gang zum Heulager, das den gesamten übrigen Bereich des Wirtschaftsteils im Obergeschoss ausfüllt und zu einem großen Teil zum Dachraum offen ist, sodass das Heu von dort abgeworfen bzw. hoch geschichtet werden konnte.

Dachraum
Über eine breite Erdrampe mit gemauerten Flanken – heute durch Beton ersetzt oder verdeckt – und ein Hocheinfahrtstor an der rückwärtigen Schmalseite ist der Dachraum befahrbar. Das Tor ist zweiflügelig, wovon ein Flügel in einen oberen und unteren Halbflügel geteilt ist. Durch das Tor gelangt man auf die Fahr, die zur Nutzung als Dreschtenne mit Seitenwänden und einem stark dimensionierten Bodenbelag ausgestattet ist.
Über die nördliche Seitenwand wurde das Heu ins offene Heulager abgeworfen. Der übrige Dachraum ist mit einem Bodenbelag versehen und wurde als Lagerraum, Stellfläche bzw. Wagen- und Geräteremise genutzt.

Keller
Der Hangneigung wegen steht das Haus an der östlichen, vorderen Schmalseite auf einem hohen gemauerten Sockel, der zur Unterbringung von mehreren Kellerräumen genutzt wurde. Diese entsprechen in ihrer Grundfläche den vorderen drei Räumen Stube, Kammer und Stüble, und vollziehen deshalb den Versprung in der Wandflucht mit. Der größte Kellerraum unter der Stube hat eine L-Form, um dem großen Stubenofen einen soliden Sockel zu bieten. Die Zugangstür innerhalb der vorderen Längsseite wurde einst über einen von Westen herunterführenden Treppenlauf erreicht, womit er den kürzesten Weg von der Haustür her bot. Die von einem gemauerten Treppenschacht eingefasste Treppe ist bei R. Schilling, Abb. 21, wiedergegeben, wobei dort das heute blockierte bzw. in einen kleinen Lichtschacht mündende südliche Kellerfenster fehlt.
Kleinere Wandversprünge und stark variierende Mauerstärken könnten darauf hindeuten, dass die drei Räume zu unterschiedlicher Zeit entstanden sind. Im verschwenkten Verlauf der Südmauer gegenüber der Wandflucht des aufsitzendes Holzgerüstes könnte es sich andeuten, dass Teile der Keller möglicherweise auf einen Vorgängerbau zurückgehen. Das Fehlen eines Mauersockels für den im Stüble zu vermutenden Kachelofen könnte in der späteren Entstehung oder Veränderung des Kellerraums seinen Grund haben. Folglich wäre dann auch die von diesem Raum direkt in die Küche hinaufführende Innentreppe jüngeren Datums. Sie lag genau an der Stelle, wo die zu vermutende Leiter für die nordöstliche obergeschossige Kammer gestanden haben müsste.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude ist in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand. Es hat seit seiner Errichtung verhältnismäßig geringe Veränderungen erfahren, sodass der ursprüngliche Zustand unmittelbar abgelesen werden kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Hof im Wesentlich ein in der vorbestimmten Form bewohnt und bewirtschaftet worden ist und kaum technische Neuerungen erfahren hat. Erst seit 1982 wurden Modernisierungen durch den Einbau von Sanitärräumen, einer Kaminanlage, neuer Fenster usw. vorgenommen.
Die Setzungen und Deformationen, die das Gebäude im Lauf der Zeit erfahren hat, haben trotz der sparsamen Längsaussteifung ein verhältnismäßig geringes Ausmaß. Im mittleren Teil hat sich das Gebäude auf der Nordseite etwas gesenkt und zusätzlich noch in diese Richtung geneigt, im Unterbau stärker als im Dach, wie es im Querschnitt durch den Wirtschaftsteil gut zu erkennen ist. Die Westseite hat die Neigung mitgemacht, der Wohnteil jedoch nicht, sodass sich das Hausgerüst insgesamt leicht verdreht hat. In der Längsrichtung lehnt die Mittelachse leicht in westliche Richtung. Innerhalb des Stallbereich gab es eine geringe Setzung.
Die Wiederkehr neigte sich in nördlicher Richtung stark zur Seite, wurde unter Beibehaltung der eingetretenen Lage durch neue Freiständer stabilisiert, wodurch sie gegenüber der Fahr nun deutlich abwinkelt. Vermutlich hat man bei der Herstellung der Betonvorsatzschalen die Rampe dafür entsprechend nach Norden etwas breiter angelegt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochfirstständergerüst
    • Hochständergerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Gründung
Die gemauerten Umfassungswände des Kellers fungieren als talseitiges Sockelgeschoss im leicht abschüssigen Gelände. Für kleine Fensteröffnungen wurden Balkenleibungen mit hölzernen Gitterstäben ins Mauerwerk eingelassen. Der Mauerkrone ist ein Schwellenrost aufgelegt, der den Verschiebungen und Versprüngen der Raumgliederung folgen musste. Zumeist sind die querlaufenden in die längslaufenden Schwellen mit Zapfenschlössern fest eingebunden. Einzig die Schwelle der Längswand zwischen Stüble und südlich anstoßender Kammer trifft auf die Querschwelle der östlichen Schmalseite, sodass das Zapfenschloss durch die Querschwelle zapft. Bei den aufeinandertreffenden Schwellen im Inneren verzichtete man auf eine Schlossverbindung und bildete nur einfache Zapfen aus. Seltsamerweise reicht die Schwelle der Längsachse zwischen Stube und Küche nach Westen nicht bis zur Querachse zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil, sondern spart den schmalen Gang aus. An der so gebildeten Ecke mit der nach Norden anschließenden Küchenwand sind die beiden zusammentreffenden Schwellbalken auf Gehrung geschnitten und werden durch zwei im Winkel angeordnete Zapfen des Ständers zusammengehalten.
Der im Wirtschaftsteil vom üblichen Querzonenschema abweichende separierte Stallabschnitt und der neben ihm verlaufende Gang erforderten ergänzende Schwellen längs und quer. Diejenigen in der Querrichtung sind an der vorderen Längsseite mit Zapfenschlössern angebunden, was zu der ungewohnt hohen Zahl vorstehender Zapfen dort führte.
Im Inneren sind die Schwellen an der in den Futtergang ragenden Ecke in derselben Weise wie bei der innenliegenden Küchenecke auf Gehrung und mit Winkeldoppelzapfen verbunden. Für die Innenecke des schmalen Stallgangs kann eine solche Verbindung nur vermutet werden.
Die westliche Schmalseite erfuhr des ansteigenden Hangs wegen eine abweichende Ausbildung der Gründung. Nur die Eckständer standen auf den Längsschwellen, zwischen denen auf ganzer Breite ein Mauersockel ausgebildet wurde, dem ein an beiden Enden mit Auflagerversatz in die Eckständer gezapfter Schwellriegel aufliegt.

Aufgehendes Gerüst
Das konstruktive Gefüge des Gebäudes kombiniert zwei Grundsysteme miteinander: Der Wohnteil ist aus einem einstöckigen, zweigeschossigen Unterbaugerüst, bei dem alle Bundständer über beide Vollgeschosse reichen, und einem aufgesetzten Dachgerüst mit liegendem Stuhl zusammengesetzt. Demgegenüber ist der Wirtschaftsteil als Firstständergerüst aufgebaut, bestehend aus zweigeschosshohen Bundständern in den Außenwänden und der Rückwand der Trippelkammern, sowie Hochständern im Inneren, wovon diejenigen der Mittelachse in ganzer Höhe von den Schwellen bis zum First verlaufen. Die Ständer tragen in der Längsrichtung aufgezapfte Rähme, auf denen das Dachgebälk, das Kehlgebälk bzw. die Rofenlage liegen.
Innerhalb des Wirtschaftsteils ist das Dachgebälk oberhalb des Heulagers im Bereich jenseits der Fahr ausgespart. In den Querbundachsen sind Dachbalken im Sinne von Geschossdeckenriegeln mit den Ständern überblattet und mit paarweisen Fugennägeln fixiert.
Hiervon weisen jene in der Querbundachse zwischen Futtergang und westlichem Stall eine gestufte Einschnürung auf, ohne dass eine sinnvolle Erklärung dafür gefunden werden konnte.
Von den drei innenliegenden Längsachsen mit Hochständern weist nur die mittlere eine fortlaufende Geschossriegelkette auf. Die Riegel spannen hier separat von Ständer zu Ständer, sind an einem Ende solide verzapft und am anderen angeblattet, wobei der Anblattung jeweils eine Aussparung in der Unterseite des Dachbalkens vorgelagert wurde, die es erlaubte, die Riegel in die aufgerichteten Ständer einzufahren. In den beiden seitlichen Hochständerreihen spannen Geschossriegel nur über die Breite der westlichen Querzone, um mit dieser Einbindung nach Westen auskragen und den Dachvorsprung tragen zu können.
Die Zwischendecke zwischen Erd- und Obergeschoss ist abhängig von der Raumnutzung unterschiedlich ausgebildet. Im Wohnteil sind Stube und Stüble mit Bohlendecken ausgestattet,
die mit den Wandfüllungen eine Einheit bilden (siehe unten: Wand- und Deckenbildung).
Die hohe Küche besitzt keine Zwischenebene. Über Kammer, Flur und schmalem Gang sind längsgerichtete Deckenbalken verlegt, die Geschossriegeln in Querrichtung aufliegen und mit ihren Enden in Schwellriegel bzw. Sturzriegel der Wandfüllungen eingelassen sind. Der
Wirtschaftsteil weist über seine gesamte Fläche eine Längsbalkenlage auf, die gegenüber dem Wohnteil etwas niedriger liegt, sodass man die Balken zwischen den beiden Gebäudeteilen nicht durchlaufen lassen konnte. Gegen den Wohnteil sind ihre Enden ebenfalls in Schwellriegel eingelassen, wogegen sie an der westlichen Schmalseite über die bestehende Außenwand bis nahe an die Rampe hinausreichten, mit einer einzigen Ausnahme aber später abgesägt wurden.
Die Geschossriegel in den Querbundachsen unterhalb der Zwischendecke laufen im Wohnteil über mehrere Zonen und im Wirtschaftsteil über die gesamte Hausbreite an einem Stück durch, wo sie mit den Bundständern überblattet und mit paarweisen Fugennägeln gesichert sind. An den Enden zapfen sie mit Auflagerversatz und doppelter Vernagelung in die Bundständer. In gleicher Weise sind auch die längslaufenden Geschossdeckenriegel der Außenwände eingebunden. Dasselbe gilt vermutlich auch für jene im Inneren, wobei ihre Anschlüsse zumeist verdeckt sind.

Ständerstellung
Die Stellung der Ständer und deren ungewöhnliche Anzahl sind das Produkt einer Überlagerung mehrerer Strukturen, die nachfolgend getrennt voneinander behandelt werden. Die Trennung fand jedoch nur planerisch statt, während bei der Abzimmerung alle Ständer gemeinsam abgebunden worden sind.
Die Stellung der Ständer des Wohnteils ist in der üblichen Weise auf die Raumgliederung abgestimmt, wobei die gegeneinander versetze Lage der vorderen und hinteren Raumfolge sowie der Versprung in der östlichen Schmalseite keine durchlaufenden Querbundachsen erlaubte. Dabei ist der südliche Bundständer der Querachse östlich der Küche nicht in die Längsachse eingebunden, sondern seitlich derselben platziert und rückseitig an das Wandprofil angepasst, um die Bohlenfüllung der Stube nicht unterbrechen zu müssen (siehe unten: Wand- und Deckenbildung).
Der Wirtschaftsteil weist eine Grundstruktur aus einer Gliederung in drei Querzonen auf. Die Bundständer fanden somit in den Querbundachsen Platz. Dem ist eine Raumteilung übergestülpt, die im Erdgeschoss aus einem separaten Stallabschnitt und einem schmalen Gang, im Obergeschoss aus einer Aufreihung dreier Trippelkammern und ebenfalls einem schmalen Gang besteht. Dafür wurden eine gesonderte Längsachse und dazu noch zwei Querachsen über die Breite von der südlichen Längsseite bis zu besagter Längsachse vorgesehen und mit zweigeschosshohen Bundständern eingebunden. Dabei greifen der separate Stallraum im Erdgeschoss und die erste Trippelkammer oberhalb davon von der östlichen in die mittige Querzone über und lassen damit jeweils einem schmalen Gang in beiden Geschossen Platz. Die Ständerstellung würde im Obergeschoss eine schmale zweite und eine größere dritte Kammer bedingen, doch wich man davon zugunsten einer größeren zweiten Kammer ab und fügte für eine nach Westen vorgeschobene Trennwand zur dritten Kammer einen Wandstiel ein, der zusammen mit einem Türstiel die Wandfüllung aufnehmen konnte. Die scheinbar äußerlich ablesbare Raumteilung stimmt hier nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein.
Die Hochständer des Firstständergerüsts im Wirtschaftsteil liegen alle in den Querbundachsen und bilden unabhängige innenliegende Längsbundachsen aus, womit das Dachwerk gewissermaßen ein Eigenleben führt. Die südliche davon liegt von der Rückwand des separierten Stallraums und der Trippelkammern abgerückt, sodass zwei der Hochständer innerhalb der Grundfläche dieser Räume zu stehen kamen. Der östliche davon, der innerhalb von Kammer und Stall gestanden hätte, endet deshalb am Dachbalken – und ist somit strenggenommen kein Hochständer. Der westliche wurde hingegen in voller Höhe abgezimmert, da er lediglich die zweite Trippelkammer beeinträchtigt, im Erdgeschoss aber in einer Querachse zu stehen kam.
In der Trennwand zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil treffen diese Strukturen alle aufeinander und mussten dort vermittelt werden, was zu der Zahl von insgesamt sieben Bundständern in teilweise geringen Abständen führte. Lediglich die zwischen Kammer und Stüble gelegene Längsachse des Wohnteils bindet hier nicht ein, sondern endet an der westlichen Küchenwand, sonst wäre es noch ein Bundständer mehr geworden.
Die doppelte Ständerstellung für Hochgerüst und Raumteilung innerhalb des Wirtschaftsteils kann lediglich teilweise damit erklärt werden, dass die durchlaufenden Hochständer Zwänge ausüben, denen verschiedentlich ausgewichen werden musste. Was auf den ersten Blick wie eine Fehlplanung anmutet, kann auch als Ausdruck eines baukonstruktiven Verständnisses interpretiert werden, wonach Dachwerk und Raumteilung gedanklich getrennt betrachtet und behandelt worden sind (Ähnliches deutet sich in Thesen zum Hotzenhaus an; vgl. Burghard Lohrum: Firstständer und Schild. Zwei uralte Merkmale des südlichen Schwarzwaldhauses.
In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, 4. Jg., Nr. 2, 2014, S. 132-136).

Aussteifungen und Abstrebungen im Unterbau
Zwar ist eine Differenzierung in statischer Hinsicht in letzter Konsequenz nicht möglich, dennoch
waren beidseitig angeblattete und mit frontal eingeschlagenen Nägeln fixierte Kopfbänder
offenbar zur Aussteifung vorgesehen, während frei aufsteigende Streben ihre Bestimmung
in der Stützung auskragender Rähme und Dachbalken hatten. Die Ausbildung angeblatteter Kopfbänder drängte sich durch die mehrgeschossige Gerüstbauweise auf, da sie zum Einsetzen kein Verkippen der Gerüstteile zum Einfahren von Zapfen notwendig machten. Die überwiegende Mehrzahl der Kopfbänder musste mit hölzernen Wandfüllungen kombiniert werden, sodass nur Raum für dünne Bänder verblieb. In der Querrichtung sind im Wohnteil innerhalb der vorderen Raumfolge jeweils zwei und innerhalb der rückwärtigen Raumfolge – mit Ausnahme der mittigen Querachse – jeweils drei Kopfbänder eingebunden. Im Wirtschaftsteil finden sich jeweils drei Kopfbänder in den
Querbundachsen, wogegen die gemeinsame Trennwand, wo sich die Systeme überlagern, vier Kopfbänder enthält. Hinzu kommen an der östlichen Schmalseite Fußbänder, die zu den beiden Eckständern aufsteigen. In Längsrichtung findet sich innerhalb der südlichen Längswand gerade einmal ein einziges Kopfband am Eckständer der Stube, während bei der rückwärtigen Längsseite und den inneren Längsachsen im Unterbau vollständig auf eine Aussteifung verzichtet wurde. Ganz offensichtlich hat man sich bezüglich der Aussteifung auf das innenliegende Hochständergerüst verlassen und die Außenwände davon ausgeklammert.
Es drängt sich der Verdacht auf, dem liege eine aus der Entwicklungsgeschichte herrührende Betrachtungsweise zugrunde, die als vorrangiges Bauteil das Firstständergerüst mit dem Dach ansah und Außenwände und Binnenteilung nachrangig und in Entwicklungsstufen nach und nach unter diesem ihren Platz fanden. Beim Wohnteil ohne durchlaufende Hochständer führte dieser Weg zum Wegfall einer Längsaussteifung am Ständergerüst, sodass er diesbezüglich am Wirtschaftsteil hängt. Trotz der geringen Längsaussteifung weist das Gebäude bemerkenswert geringe Deformationen in der Längsrichtung oder Torsion in der Horizontalen auf.
Die Abstrebungen unter auskragenden Rähmen und Dachbalken finden sich in zwei unterschiedlichen Ausführungen. In Verbindung mit dem Trippel sind Kopfstreben beidseitig verzapft und – mit Ausnahme des Stubeneckständers – vernagelt, ein kleines Stück von der Bundebene abgerückt und konkav ausgeschnitten. Mit dieser Formgebung erleichtern sie das Begehen des Trippels. Die übrigen Streben am vortretenden Abschnitt der östlichen Schmalseite sowie alle Streben von Nord- und Westseite besitzen eine gerade Form, sind unten verzapft mit Nagel und oben unvernagelt angeblattet. Das Blatt läuft hier jeweils direkt in die Verkämmung eines quer dazu aufgelegten Holzes – über den Rähmen ein Dachbalken und über den Dachbalken eine Fußschwelle – und wird auf diese Weise in Position gehalten.
Die Abstrebungen waren ganz offensichtlich zur Stützung weit vorkragender Balken vorgesehen. Dies ist insbesondere dort sinnvoll, wo sie von der Dachkonstruktion beansprucht sind. Entsprechend setzen im Wirtschaftsteil die langen Steigstreben bzw. Steigbänder dort an. Über dem Wohnteil wäre die Stützung noch sehr viel sinnvoller gewesen, wo die Stuhlstreben des liegenden Stuhls auf den Vorkragungen gründen und die gesamte Dachlast an diese abgeben. Die gegeneinander versetzten Querachsen im Wohnteil erlaubten es jedoch nicht, Kopfstreben an beiden Enden ein und desselben Dachbalkens anzuordnen, um einen Dachbinder zu tragen. Tatsächlich stimmt die Lage der Querbundachsen von Unterbau und Dachwerk aber an keiner Stelle überein, sodass schlussendlich keine einzige Stuhlstrebe auf einem der abgestrebten Dachbalken zu stehen kam. Damit war der Einsatz der Kopfstreben im Bereich des Wohnteils wenig effektiv, auch wenn die Stuhlschwellen in gewissem Umfang für eine Umverteilung des Krafteintrags auf benachbarte Dachbalken sorgen. Die konsequente Anordnung von Kopfstreben machte in früherer Zeit Sinn, als auch der Wohnteil mit seiner Grundrissgliederung an durchgehende Querachsen gebunden und in der Form eines Hochständergerüsts abgezimmert war.

Trippel
Für den Trippel im Obergeschoss zapfen vorkragende Stichbalken oberhalb des Geschossdeckenriegels in die Bundständer, wobei der Zapfen breiter als sonst üblich ausgebildet ist, um genügend Tragfähigkeit zu gewährleisten. Sie werden von konkav geschwungenen Kopfstreben
getragen und besitzen die gleiche Form, wie jene, die oberhalb des Trippels Rähme und Dachbalken stützen, nur etwas kleiner bemessen. Schwellbalken, breite Stiele und Geländerbalken bilden eine Brüstung. Jeder zweite bzw. dritte Stiel reicht in schlankerer Proportion bis zum Dachgebälk hinauf, um das Geländer in Position zu halten, und ist dort mit Fugennägeln angeblattet. Nur die Lage der vier hochreichenden Stiele musste sich nach dem Dachgebälk richten, wovon nur drei in einer Querbundachse liegen. Den Belag des Trippels bilden Bretter, für die zwischen den Kragstichbalken weitere Auflager in Form von Querspangen in Dielenstärke eingebaut sind.

Dachwerk
Das Dachwerk setzt sich aus zwei Teilen völlig unterschiedlicher Konstruktionsweisen zusammen, getrennt nach Wohn- und Wirtschaftsteil.
Über dem Wohnteil spannt sich in ganzer Breite ein liegender Stuhl in zwei Querbinderachsen. Die Stuhlstreben stehen auf den weit auskragenden Dachbalken. Sie verbreitern sich in üblicher Weise nach oben, um dort das Rähm einlassen und den Druckriegel anschließen zu können. Der Aussteifung in Querrichtung dienen steile Kopfbänder. Über die Höhe der Stuhlstreben ist eine zweifache Verriegelung verteilt, die in Verbindung mit Kopfbändern eine Längsaussteifung bilden. Bei der westlichen liegenden Stuhlachse baut sich über dem Kehlbalken eine stehende Stuhlachse auf, bestehend aus einem Ständer, der das Firsträhm trägt, zwei daran anschließenden Fußbändern, einem Kehlriegel mit aufliegenden Sparrenunterzügen, und Streben, die unter der Dachfläche den Kehlriegel stützen. Die Durchbiegung des Kehlbalkens rührt von der Aufnahme der Last aus dem Ständer her. Hier stellt sich jedoch die Frage, wie dieses Arrangement zustand kam bzw. welches Tragverhalten man eigentlich erreichen wollte. Streben und Kehlriegel finden sich in gleicher Anordnung auch bei der Dachkonstruktion des Wirtschaftsteils, sodass es sich um eine bloße Reduktion eines Firstständergerüsts handeln könnte. Im Vergleich mit mittelalterlichen Dachwerken
umliegender Städte könnte auch ein anderes Tragverhalten intendiert gewesen sein, indem der Ständer das Firsträhm trägt und zugleich den Kehlbalken samt Druckriegel nach oben hängt, aufgefangen vom Kehlriegel und den beiden Streben. In diesem Falle würden die Fußbänder nicht der Aussteifung sondern der Aufhängung dienen. In dieser Richtung ließen sich dann auch die beiden in Schräglage angeblatteten Spangen deuten, die im östlichen liegenden Binder Kehl- und Druckriegel miteinander verklammern und dort als Aussteifungshölzer wenig Sinn machen.
Im Wirtschaftsteil ist die Dachkonstruktion Teil des Firstständergerüstes aus Hoch- und Firstständern, dem auch die Trennwand zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil angehört. Die seitlichen Hochständer sind mit langen Streben verbunden, die nahe der Traufe in den Dachbalken zapfen, den Ständer überblatten, bis zum Kehlbalken reichen und dort angeblattet sind. Oberhalb der Kehlbalken sind ein Kehlriegel mit aufliegenden Sparrenunterzügen und zwei tragenden Streben unter der Dachfläche angeordnet, ähnlich wie bei der Dachkonstruktion des Wohnteils. Der Aussteifung in Längsrichtung dienen kurze Kopfbänder am jeweils oberen Ende von Hoch- und Firstständern. Hinzu kommen zwei paarweise angeordnete Kopfbänder außer der Reihe, die vom Firstständer der Trennwand zwischen
Wohn- und Wirtschaftsteil zum längsgerichteten Dachgeschossriegel aufsteigen. Wohl nicht zufällig ist an dieser Stelle auch der Dachgeschossriegel unterbrochen und von beiden Seiten in den Firstständer gezapft.
Die die Dachfläche bildenden Hölzer können teilweise als Sparren, teilweise als Rofen angesprochen werden. Mit Ausnahme des Bereichs im Zwickel unter den Walmen sind diese Hölzer an der vorderen Längsseite in die Dachbalken gezapft, wo der weite Dachüberstand mit Hilfe aufgesattelter Aufschieblinge bewerkstelligt wurde. An der rückwärtigen Längsseite sind die Dachhölzer mit den Dachbalken verblattet und bilden durch ihre Auskagung den Dachüberstand. Bei zwei Dachbalken des Wohnteils liegen sie jedoch unmittelbar daneben und auf die Länge des Wirtschaftsteils gibt es wegen des nach oben offenen Heulagers zwischen den Bindern erst gar keine Dachbalken. Stattdessen waren die Dachhölzer einer dafür vorgesehenen Fußschwelle aufgenagelt. Im höheren Bereich sind wiederum die Dachhölzer in den Querbinderachse im Sinne von Sparren mit Kehlbalken und Kehlriegel verblattet. Wie hier der Firstpunkt ausgebildet ist, ließ sich wegen schlechter Erreichbarkeit und Einsehbarkeit nicht ermitteln. Zwischen den Bindern wurden die Dachhölzer als Rofen den Rähmen, Sparrenunterzügen und Stuhlriegeln aufgenagelt. In den beiden Walmen sind die mittigen Dachhölzer als Bestandteil der Mittellängsachse abgebunden worden und mit Dachgeschossriegel und Firsträhm verblattet. Zu beiden Seiten wurden reine Rofenlagen in fächerförmiger Anordnung ausgebildet, ähnlich auch in den Zwickelbereichen der Längsseiten unter den Walmen.
Die Fahr liegt in der Längszone südlich der Mittellängsachse und erstreckt sich durch den gesamten Wirtschaftsteil bzw. den Bereich mit Firstständergerüst. Als Dreschtenne besitzt sie auf beiden Seiten Wandfüllungen. Sie ist durch ein Hocheinfahrtstor am westlichen Ende erschlossen, dessen Torsteile als Hochständer Teil zweier Längsachsen des Firstständergerüsts sind.
Die Wiederkehr besitzt ein eigenständiges kleines Dachwerk mit stehender Firstachse, Fußbändern
quer und Kopfbändern längs, das nach Westen mit einem Vollwalm schließt. Die Rofen sind am Walm radial angeordnet und liegen an den Seitenflanken alle in schiefer Lage parallel zu den Walmflächen von Wiederkehr und Hauptdach. Die längsgerichteten Rähme der Wiederkehr reichen über die Breite der westlichen Zone ins Innere und schließen dort an die entsprechenden Hochständer an. Sie liegen etwas unterhalb von Stuhlrähm bzw. Dachgeschossriegel.
Zur Stützung des außerhalb liegenden Teils steigen lange Streben von den Torständern auf, die unten verzapft und vernagelt, oben aber mit einem unvernagelten Blatt eingelassen sind und von einem aufliegenden Dachbalken in Position gehalten werden. Die Einbindung ist somit dieselbe wie bei den Stützstreben des Unterbaus und könnte vermuten lassen, dass die Wiederkehr einst auskragen sollte, doch lagen die Rähme am westlichen Ende Ständern auf, die mit Kopfbändern ausgesteift waren. Sie sind später beide erneuert worden.

Wand- und Deckenbildung
Wie bei den Häusern des Schwarzwalds üblich, sind die Wände aus hölzernen Füllungen unterschiedlicher Zusammensetzung aufgebaut, bestehend aus Bohlen, Brettern, Kanthölzern
oder Kombinationen der letzten beiden, und sie sind in Nuten eingeschoben, die aus den Gerüsthölzern herausgearbeitet sind. Die konstruktive Ausführung von Fenstern und Türen und die Art der Füllung erfolgten in gegenseitiger Abhängigkeit. Die Art und Weise der Wandausbildung richtete sich in erster Linie nach Funktion und Bedeutung der Räumlichkeiten. Stuben
Wände und Decken der beiden Stuben bilden gewissermaßen ein zusammenhängendes System. Die beiden jeweils innenliegenden Wände und beim Stüble auch die längsseitige Außenwand haben Wandfüllungen aus horizontal angeordneten Bohlen über einem Schwellriegel, die im Fall der großen Stube eine Stärke von knapp 7 cm, im Fall des Stübles aber nur von 5,5,cm aufweisen. Die Bohlen sind untereinander mit Eigenfeder und Nut verbunden und laufen in ganzer Stärke in breite Nuten der Ständer. In der nördlichen Außenwand des Stübles findet sich ein ungewöhnlicher Zwischenstiel, der die Verbohlung in einen längeren und einen ganz kurzen Abschnitt teilt und an dieser Stelle keine sinnvolle Funktion erkennen lässt. Da der längere Abschnitt aber genau jenem Maß entspricht, das die Stube ohne den Vorsprung innerhalb der östlichen Schmalseite bekommen hätte, könnte diese
Situation durch einen Fehler im Abbund entstanden sein, weswegen das kurze Stück angeflickt werden musste. Man könnte denken, dass die Wand zwischen großer Stube und Kammer kurzfristig mit einer Tür versehen und die vorbereiten Bohlen für das Stüble verwendet wurden, doch die Bohlen besitzen nur eine Stärke von 5,5 cm.
Das Wandstück zwischen großer Stube und Küche wies einst ebenfalls eine Bohlenfüllung auf, wovon nur die oberste Bohle in Resten noch vorhanden ist, und zwar in einem Abschnitt von 50 cm westlich der Tür zur Kammer in vermutlich ursprünglicher voller Höhe, im übrigen Verlauf stark von unten her zurückgearbeitet. Die Feuerungsöffnung war dann vermutlich in ein ausgesägtes Loch hineingemauert. Die Platzierung des Bundständers zum Anschluss der Querbundachse zwischen Küche und Kammer neben der Längsachse und nicht innerhalb derselben, hat in der hier einst durchlaufenden Verbohlung ihren Grund. Die Türöffnungen werden von Stielen gebildet, die mit kopfzonigen Schalen die oberste, durchlaufende Wandbohle umgreifen, sodass diese als Sturz dienen konnte. Der Türfalz zum Anschlagen des Türblatts setzt folglich bündig hinter der Bohle und damit 15 cm hinter der Bundebene an, also weitaus tiefer als bei den Türen innerhalb anders aufgebauter Wandfüllungen.
Zumindest bei der Tür vom Flur in die große Stube wurde noch ein Sturzbrett innenseitig angebracht, das auf Gehrung an die Stiele anschloss und die Rahmung vervollständigte. Die Türstiele der Stubenräume sind alle stark abgearbeitet, doch an der Tür zwischen großer Stube und Kammer ist noch zu erkennen, wie stubenseitig ein vertikal verlaufendes Profil herausgehobelt war. Bei den beiden Außenwände der großen Stube und der östlichen Außenwand des Stübles ist die Bohlenfüllung mit Schwellriegel auf den Brüstungsbereich beschränkt, während die übrige Wandhöhe von einem sich jeweils über die ganze Breite des Wandfelds erstreckenden vortretenden Fenstererker eingenommen wird. Die Fenstererker setzen sich aus einem Brüstungsriegel und einem Sturzriegel, sowie kurzen Stielen dazwischen, die zugleich als seitliche Begrenzung und als Abstandshalter wirken, zusammen. Die Riegel sitzen mit zapfenartigen Fortsätzen und die Stiele mit einem breiten Steg in den Bohlennuten. Auf der Außenseite sind am Brüstungsriegel aus der unteren und am Sturzriegel aus der oberen Kante breiten Schrägen ausgeschnitten. Auf der Innenseite sind Sturzriegel und Stiele breit abgeschrägt, sodass sich die Öffnung nach innen trichterförmig ausweitert. In eine schmale Nut unmittelbar außen vor der Bundseite konnten sowohl Fensterahmen mit Festverglasung (und integriertem Schieber) oder Bretter eingesetzt werden, sodass Verteilung und Länge der Befensterung frei gewählt werden konnten und der Rest geschlossen war. Die derzeit in der Garage eingelagerten Stubenfenster dürften in Form und Aufbau den ursprünglichen
Fenstern entsprechen, rühren jedoch aus jüngerer Zeit her. Da alle drei Fenstererker auf der Außenseite verschalt sind, ließ sich nicht erkennen, ob die Brustriegel außenseitig vertikale Nuten von einst vorgesetzten Ziehläden aufweisen, wie sie jüngst bei zwei Gebäuden in Kirchzarten (Schulgasse 2 und Hauptstraße 45) zum Vorschein gekommen sind und sich auch am erhaltenen Brustriegel des Fenstererker des Stübles am benachbarten Küchlehof beobachten lassen.
Die obersten Wandbohlen und die Sturzriegel der Fenstererker tragen innenseitig eine breite Nut zur Aufnahme einer Deckenverbohlung, welche nur im Fall der großen Stube noch erhalten ist, beim Stüble jedoch entfernt worden ist. Unterhalb wurde im Anschluss an die Nut eine vorstehende Leiste ausgearbeitet, die den Deckenbohlen eine breitere Auflagefläche bietet. Aus ihrer Unterkante wurde ein einfaches Profil gehobelt, das rundherum den Übergang zwischen Wand und Decke betont. Es ist dasselbe Profil, das sich auch an einem der Türstiele findet.
Um die Decken dicht verspannen zu können, kam jeweils ein Schub zum Einsatz. Dafür wurde jeweils an der längsseitigen Außenwand ein breiter Schlitz vorgesehen, durch den zunächst die Deckenbohlen eingeschoben und zum Schluss der keilförmige Schub eingeführt und in der Folgezeit noch nachgetrieben werden konnte. Bei der großen Stube befindet sich dieser Schlitz im Sturzriegel, wo die breiten Schrägen auf der Außenseite ausgesetzt wurden, während er beim Stüble im Geschossdeckenriegel liegt.
Damit die Deckenbohlen nicht über die ganze Stubenbreite tragen müssen, wurde jeweils ein Solbalken von leicht nach oben gebogener Form als Unterzug eingebaut, der ebenfalls nur noch bei der großen Stube vorhanden ist. Er wurde mit reduziertem Querschnitt am westlichen Ende durch die oberste Wandbohle der Innenwand und mit dem östlichen Ende durch den Sturzriegel des Fenstererkers gesteckt und auf der Gegenseite jeweils mit einem $Schlosskeil gesichert. Getragen wird er innerhalb der Innenwand von einem Türstiel und innerhalb des Fenstererkers von einem in die Öffnung eingesetzten kurzen Stiel, welcher am Kopfende der breiten Schräge des Sturzriegels angepasst ist. Beim Stüble war die Einbindung des Solbalkens dieselbe, wobei er im Grundriss auffällig schräg verlief, bedingt durch die Lage der Tür am einen und vermutlich die gewünschte Länge des Fensterbands am anderen Ende. Bohlenfüllung und Fenstererker sind ohne Fixierung gleitend in den Ständernuten gelagert, sodass beim Schinden und Arbeiten des Holzes die Fugen durch ihr Eigengewicht geschlossen bleiben und die Decke ihre Höhenlage entsprechend in geringem Maß verändern kann.
Die Böden der beiden Stuben und der Kammer dazwischen – womit alle unterkellerten Räume betroffen sind – wurden ebenfalls mit Hilfe eines Schubs verspannt. Während die Bodenfüllung der großen Stube später ausgewechselt wurde, schauen die abgesägten Schübe von Kammer und Stüble an der östlichen Schmalseite heraus, wo sich deren Stärke mit 5,5 cm messen lässt.

Übrige Wohnräume
Die Wandfüllungen der übrigen Wohnräume des Wohnteils und die Trippelkammern sind in ähnlicher Weise aus Teilfüllungen aus Kombinationen aus brüstungshohen Füllungen aus Kanthölzern bzw. einem Schwell- und einem Zwischenriegel, sowie langen horizontal oder kurzen vertikal eingesetzten, untereinander verfälzten Brettern. Die Unterschiede folgen einem bestimmten Verteilungsschema.
Die Außenwand der erdgeschossigen Kammer war über die Höhe der Brüstung aus liegenden Kanthölzern und darüber aus horizontal angeordneten Brettern zusammengesetzt, was vermutlich auch für die Innenwand zur Küche zutraf. Im Unterschied dazu weist die Trennwand zum Wirtschaftsteil im Erdgeschoss eine Füllung aus Kanthölzern unten und vertikalen kurzen Brettern darüber auf. Bei der Wand zwischen Küche und schmalem Gang im Erdgeschoss, allen Innenwänden des Obergeschosses einschließlich der Trennwand zum Wirtschaftsteil und der Trippelkammern, sowie einem Teil der Außenwände sind unterhalb eines Zwischenriegels lange Bretter horizontal und oberhalb desselben kurze Bretter vertikal eingefügt. Im Fall der Küche sind ganz oben unter dem Rähm Schlitze zum Abzug des Rauchs aus den vertikalen brettern ausgeschnitten. Die übrigen Außenwandfüllungen des Obergeschosses besitzen lange horizontale Bretter sowohl unter- als auch oberhalb eines Zwischenriegels. Es sind dies jene Wandabschnitte, die ein Fensterchen aufzunehmen hatten, und der Grund dafür ist in deren Konstruktionsweise begründet. Ausnahmen vom beschriebenen Schema der Brettfüllungen finden sich an mehreren Stellen, wo Bundständer in geringem Abstand besonders kurze Wandfelder bilden. Daneben besitzt die westliche Trippelkammer, obwohl sie kein eigenes Fenster erhalten hat, ober- und unterhalb des Zwischenriegels horizontale Bretter, möglicherweise zugunsten einer einheitlichen Fassadengestaltung.
Mit Ausnahme der Stuben und der Bohlenfüllung im Boden der erdgeschossigen Kammer sind Böden und Decken der Wohnräume aus gesägten und gefälzten Brettern hergestellt. Abgesehen von den Stubenräumen liegen die Türöffnungen im Erdgeschoss alle innerhalb der Längsachsen und deren Türstiele sind jeweils unten in die Schwellen und oben in die Geschossdeckenriegel gezapft. Die Türstiele des Obergeschosses sind ebenfalls beidseitig verzapft, am unteren Ende in einen Schwellriegel und am oberen Ende in den Längsachsen in eines der Rähme und in den Querachsen in einen Deckenbalken, wobei zwischen die Türstiele der südlichen Längsseite jeweils ein Sturzriegel eingebunden wurde. Die Mehrzahl der Türöffnungen war unten und oben stichbogig ausgeschnitten, um mehr Durchgangshöhe zu gewinnen.
Fensteröffnungen innerhalb von Brettfüllungen haben sich bei den beiden Kammern des Obergeschosses im Bereich des vorspringenden Abschnitts der östlichen Schmalseite und bei den ersten beiden Trippelkammern erhalten, zu deren Verschluss ein innenseitig angebrachter Brettschieber dient. Davon befinden sich die Fensteröffnungen der Kammern an der östlichen Schmalseite mittig im Wandfeld, die von kurzen Stielen zu beiden Seiten begrenzt sind. Sie sitzen einem Brüstungsriegel auf und fassen ein als Sturz dienendes horizontales Füllungsbrett. Nur jeweils einer der Stiele tritt nach außen und innen vor, besitzt eine seitliche Nut in der üblichen Form und umgreift das Sturzbrett mit kopfzonigen Schalen – ähnlich den beschriebenen Türstielen der Stuben. Beim anderen Stiel musste auf den nach innen vortretenden Teil verzichtet werden, da dieser dem zur Seite rutschenden Schieber im Weg gestanden hätte. Hier behalf man sich mit der Ausbildung von Nuten dreieckigen Querschnitts mit einer Schrägseite, um seitlich und oben die Füllungsbretter aufnehmen zu können, sodass Stiel und Füllungsbretter bündig liegen konnten. Der Schieber ließ sich unten in einer schmalen Nut im Brüstungsriegel und oben in einer Führungsleiste bewegen. Letztere ist mit Holzstiften fixiert, besitzt oben einen Falz als Führungsnut, verläuft bis zum nächsten Bundständer und ist dort in eine Aussparung gesteckt. Für die Kammer über der großen Stube können solche Fensteröffnungen sowohl zur Schmal- wie auch zur Längsseite anhand aussetzender Fasen im Brüstungsriegel außen, sowie Schiebernut und Steckloch der Führungsleiste innen nachvollzogen werden. Die ersten beiden Trippelkammern besaßen vergleichbare Fensteröffnungen, von denen jene der zweiten Kammer noch vollständig erhalten ist. Sie liegt in direktem Anschluss an einen Bundständer und benötigt somit nur einen Stiel, welcher entsprechend mit Dreiecksnuten und flacher Rückseite ausgebildet wurde. Um einen Fensterfalz zu erhalten und die für die Wandfüllung vorbereitete Nut abzudecken ist eine Leiste an den Bundständer genagelt. Die erdgeschossige Kammer zwischen Stube und Stüble besaß anders ausgebildete Fenster, eingefasst von oben und unten eingezapften Fensterstielen.
Die Balkenfelder zwischen den Dachbalken, die unten vom Rähm und oben vom Bodenbelag des Dachraums begrenzt sind, wurden mit Stellbrettern geschlossen, zu deren Einbau Quernuten in die Dachbalken eingelassen wurden.

Wirtschaftsräume
Die Außenwände von Stall und Futtergang im Erdgeschoss des Wirtschaftsteils sind, der wärmedämmenden und sicherlich auch stabilen Eigenschaften wegen, mit liegenden Kanthölzern geschlossen worden. Die Futterwände sind nicht mehr im Original erhalten und deren anfängliche Ausbildung konnte nicht ermittelt werden. Lediglich Schwellriegel sind noch vorhanden und es waren nur seitliche Nuten in den Ständern vorbereitet worden. Die Füllungen der Innenwände des separierten Stallabschnitts sind weitgehend verloren. Zum östlich daran vorbeiführenden schmalen Quergang hin wurde oben im Geschossriegel eine Nut für eine Brettfüllung vorbereitet, in Analogie zur Trennwand vermutlich vertikale Bretter über Kanthölzern, während sich innerhalb der längsgerichteten Innenwand noch eine halbhohe Kantholzfüllung mit oberseitiger Nut vorfindet, hingegen keine Nut im Geschossdeckenriegel, was eine gesicherte Rekonstruktion nicht erlaubt.
Bei beiden Ställen ist an der vorderen südlichen Längsseite jeweils eine kleine Luke von 25 cm Breite und 22 cm Höhe integriert. Sie ließen sich mittels eines Brettschiebers schließen, der auf der Innenseite in einer seitlich gelegenen, flachen Aussparung verschoben werden konnte und in Nuten lief. Seitlich und oben war eine Nut in die Kanthölzer geschnitten, während unten eine solche durch Anbringen einer Leiste hergestellt wurde, um das Einsetzen des Schiebers zu erlauben. Eine der Luken kam wegen der nach Westen vorgeschobenen Lage des separierten Stallabschnitts innerhalb der zweiten Querzone von Westen zu liegen. Auf der rückwärtigen Längsseite sind ähnliche Einrichtungen nachweisbar, doch ist unsicher, ob sie aus der Bauzeit herrühren oder erst später angelegt wurden. Die Türöffnungen der Futtergänge werden durch beidseitig verzapfte Türstiele gebildet, wogegen die Türen der Ställe an einen Bundständer anschließen und daher nur einen Türstiel benötigen. In Schwelle und Sturz, was dem Geschossdeckenrigel entspricht, sind sie stichbogig ausgeweitet.
Für die Außenwände des Heulagers im Obergeschoss wurden lediglich Bretter in horizontaler Lage über einem Schwellriegel in die Nuten eingelassen, die mit teilweise unbesäumten Kanten Fugenschlitze entstehen ließen, welche im Zusammenspiel mit den offen gelassenen Traufen für eine gute Belüftung sorgten. Um dem Seitenschub des gelagerten Heus entgegenzuwirken, wurde bei den drei Wandabschnitten der rückwärtigen Längsseite jeweils ein Zwischenstiel vorgesehen. Beim östlichen Wandfeld ist dieser in gewohnter Weise eingebunden und nimmt die Wandfüllung auf beiden Seiten in Nuten auf. Die beiden übrigen Stiele sind außen der Brettfüllung vorgesetzt und innerhalb des schmalen verbleibenden Bereichs zwischen Füllung und Bundseite eingezapft, besitzen aber eine größere Stärke und treten deshalb ein wenig vor die Bundebene vor. Dass sie trotz ihrer etwas unkonventionellen Anordnung Bestandteil des Abbunds waren, weisen die ihretwegen aussetzenden Fasen im Schwellriegel nach.
Die Fahr besitzt einen soliden Bodenaufbau, um als Dreschtenne gebraucht werden zu können. Es handelt sich um starke Hölzer, die untereinander verfälzt sind. Den Rand bilden L-förmig ausgeschnittene Hölzer, die zwischen Belag und Seitenwänden vermitteln und in die Ständer eingelassen sind. Zu beiden Seiten wird die Fahr von halbhohen Wandfüllungen begrenzt, aufgebaut aus Kanthölzern unten, vertikal angeordneten kurzen Brettern oben und einem abschließenden Riegel.
Die Decke über Futtergang und Ställen ist aus gesägten und gefälzten Brettern hergestellt. Im südlichen Teil des Futtergangs liegen die Reste starker Hölzer, die hier den Boden gebildet haben. Für die Ställe ist ähnliches anzunehmen.

Ausbildung der Tür- und Torflügel
Mit Ausnahme der Stubentür, die offenbar mit eisernen Bändern angeschlagen war, wurden alle Tür- und Torflügel mittels Wendebohlen mit drehbaren Holzzapfen oben und unten gelagert. In die Wendebohle waren Querholme eingegratet, auf die Bretter genagelt wurden, welche mit einem Falz in die Wendebohle greifen. Die Nagelung erfolgte bei den meisten erhaltenen Flügeln mit Hilfe von Eisennägeln. Ausnahmen bilden die Tür am nördlichen Ende des Trippels und die Torflügel der Hocheinfahrt, die von hakenförmigen, in wechselndem Winkel eingelassenen Holznägeln zusammengehalten werden.
Von den Drehlagern wurde eines in ein rundes Loch gesteckt und das andere in eine Aussparung eingeschwenkt und mit einem vorgenagelten Beiholz in Position gehalten. Für letzteres wurde jeweils das schwächere Holz ausgewählt. Bei den Türen des Erdgeschosses und beim Tor der Hocheinfahrt geschah dies am oberen Ende am Geschossdeckenriegel bzw. Torsturzriegel. Im Obergeschoss finden sich bei den Türen entlang des Trippels unterschiedliche Lösungen, wo bei denjenigen am Flur, am Heulager und an der ersten Trippelkammer die Aussparung mit Beiholz am Sturzriegel angeordnet ist, bei den beiden hinteren Trippelkammern aber am Schwellriegel, da die Wendebohle hier hinter dem Sturzriegel bis zum Rähm hinaufreicht. Bei den Türen zwischen Flur und Stubenkammer sowie am nördlichen Ende des Trippels wurde die Wendebohle unten in den Schwellriegel eingeschwenkt.
Wo im Fall der Haustür, der vorderen Futtergangtür, der rückwärtigen Küchentür und des Hocheinfahrtstors ein unterer und oberer Halbflügel ausgebildet waren, lagerten diese in einem seitlich eingezapften Zwischenauflager mit entsprechenden Lagerlöchern und schmalem Anschlag . Bei den erhalten gebliebenen Halbflügeln an Futtergang und Hocheinfahrt ist erkennbar, dass sich die Fugen der Bretter über beide Halbflügel fortsetzen, sodass davon auszugehen ist, dass zunächst ein Gesamtflügel mit vier Holmen angefertigt und dieser anschließend mittig zersägt wurde, um dort dann noch einen Falz und die beiden zusätzlichen Drehzapfen auszuarbeiten. Auf der Außenseite von Tür- und Torflügeln sind geringe Reste von Schnurschlägen zu erkennen welche die Querholme auf der Außenseite nachzeichnen, um beim Zusammenbauen zu sehen, wo die Nägel einzuschlagen sind. Da es mehr Linien sind, als man für die Herstellung gebraucht hätte, waren die notwendigen Markierungen durch weitere Schnurschläge offenbar zu einem ornamentalen Muster erweitert worden.
Zum Verschließen konnte bei Wohnräumen und Fluren von innen ein Holzstift schräg in ein Loch im Türstiel oder Sturz gesteckt werden, während man die Wirtschaftsräume von außen verschließen wollte, wofür ein Riegel durch ein diagonal durch Ständer oder Stiel verlaufendes Bohrloch von außen hinter das geschlossen Türblatt schieben lässt.

Dachdeckung
Von der ursprünglichen Dachdeckung hat sich nichts erhalten. Im Bereich oberhalb der Küche findet sich eine rußgeschwärzte Lattung, die keine Holzstifte, wie sie üblicherweise von einer Holzschindeldeckung herrühren, aufweist. Ihr Alter ist unklar. Historische Aufnahmen zeigen auf den Dachflächen der vordere Schmal- und Längsseite ausschließlich Holzschindeln, wogegen der mittlere Abschnitt der hinteren Längsseite eine Strohdeckung erkennen lässt. Demzufolge könnte die ursprüngliche Deckung sowohl aus Holzschindeln als auch aus Stroh beschaffen bzw. schon von Anfang an gemischt gewesen sein.

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