Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Gasthaus Hirschen

ID: 119661376914  /  Datum: 10.03.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schweizerstraße
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 78073
Stadt-Teilort: Bad Dürrheim

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8326003004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,0287° nördliche Breite, 8,5688° östliche Länge

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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ehem. Gasthaus "Hirschen" (78073 Hochemmingen, Schweizer Straße 10)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Nach der Befundlage ist für den massiven Kernbau eine mittelalterliche Zeitstellung anzunehmen. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung war er ca. 1,20 m höher und erhielt in einer späteren Umbauphase seine heutige Höhe.
Aus den Jahren um 1525 (d) (eine weitere Umbauphase) stammt das vorhandene Innengerüst und Dachwerk.


1. Bauphase:
(1525)
Abzimmerung des Dachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1695 - 1696)
Abbruch des massiven Ostgiebels und Abzimmerung eines Fachwerkgiebels (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
ehem. Gasthaus Hirschen in 78073 Bad Dürrheim, Hochemmingen (10.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
ehem. Gasthaus Hirschen in 78073 Bad Dürrheim, Hochemmingen (10.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
ehem. Gasthaus Hirschen in 78073 Bad Dürrheim, Hochemmingen (10.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
ehem. Gasthaus Hirschen in 78073 Bad Dürrheim, Hochemmingen (10.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
ehem. Gasthaus Hirschen in 78073 Bad Dürrheim, Hochemmingen (10.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorsiche Kurzuntersuchung
  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das zweigeschossige Gebäude ist in Ost-Westrichtung ausgerichtet. Es besitzt westseitig einen zinnenartig gemauerten Staffelgiebel, während ostseitig, zur Hauptstraße zeigend, ein sichtbares Zierfachwerk im Giebeldreieck ausgebildet wurde.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude besitzt eine Länge von ca. 16,50 m, eine Breite von ca. 11,50 m, eine Traufhöhe von ca. 4,80 m und eine Firsthöhe von ca. 12,00 m. Erschlossen wird es durch eine einfache Haustüre, die in der Mittelachse der Ostseite angeordnet ist. Das Gebäude gliedert sich durch einen Mittellängsflur über den die einzelnen Räume erschlossen werden.
Im Erdgeschoss befinden sich ein im Süden des Gebäudes liegender Kellerraum, der mit einem tonnenartigen Gewölbe begrenzt wird, ein weitere Raum und daran anschließend die Reste einer ehemaligen Küche.
Der über eine Innentreppe erschlossene 1. Oberstock besitzt im Osten drei mit Holztäfelungen versehene Gasträume, eine westseitig angrenzende Küche und im Südosten ein Bad mit WC, an das sich südseitig wiederrum ein weiterer größerer Raum (ehem. Gastraum) anschließt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Im 1. Obergeschoss sind verschiedene Einbauten aus verschiedenen Stilepochen in Form von Türblättern, Wandverkleidungen, Einbauschränken und Fenstern vorhanden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Ältester erkannter Bestand sind die erhaltenen Außenmauern. Dazu gehört auch der Rückgiebel. Dessen Innenflucht zeigt im 1. Dachstock einen deutlichen Rücksprung. Darunter lassen sich die Reste von vermauerten Fensteröffnungen erkennen. Diese wurden von der heutigen Dachbalkenlage überlagert. Ein mittiges, ebenfalls vermauertes Fenster wird durch die vorhandene Längswand geschnitten, liegt aber deutlich höher und übergreift die waagrechte Rücksprungkante. Erst die beiden offenen Fensteröffnungen sitzen in Abstimmung mit dem heutigen Dachwerk.

Das tragende Gerüst des Dachwerkes bildet eine liegende verblattete Stuhlkonstruktion in Verbindung mit stehenden, in die Fachwerkwände integrierten Ständern. Deutlich ist eine fünfzonige Gliederung erkennbar. Beachtenswert sind die östlichen Pfettenenden. Sie enden ca. 70 cm vor dem Fachwerkgiebel und lassen so die ursprüngliche Ausführung eines massiven Giebels vermuten. Diese Annahme wird durch die Abbundzeichen unterstützt. Die Abbundzeichen der Gespärre beginnen am Pfettenende mit der Nummer 1 und enden vor dem Westgiebel mit der Nummer 14.
Danach war das Dachwerk zwischen zwei Massivgiebeln abgezimmert. Am Ostgiebel lagen zwei Dachkammern. Ehemals getrennt durch eine mittige Fachwerkwand erstreckten sie sich über zwei Dachzonen. Die Zugänge lagen seitlich der Mittellängswand. Eine weitere, heute noch vorhandene Kammer liegt im westlichen Dachabschnitt und nimmt innerhalb des nördlichen Dachabschnittes den Raum von insgesamt drei Dachzonen ein. Den verbleibenden Rest nimmt der Dachraum mit den beiden Treppenläufen ein. Der 2. Dachstock blieb ungeteilt und diente als Schüttboden. Für die Zeit um 1525 (d) waren wohl beide Giebel als Staffelgiebel angelegt.
Das Dachwerk ist aus Tannen-, Fichten- und Kiefernholz abgezimmert.

Um das Jahr 1695 (d) wird der massive Ostgiebel abgebrochen und durch einen Fachwerkgiebel ersetzt. In diesem Zusammenhang werden die beiden alten Dachkammern zu einem großen Saal zusammengelegt. Er wird farblich gefasst und erhält als Ersatz für die ehemalige Trennwand die zentrale Holzsäule mit partiell neuem Mittellängsunterzug.

Ist der große Saal im 1. Dachstock als ehemaliger Tanzsaal anzusprechen, so kann man die Gaststube des "Hirschen" im 1. Obergeschoss lokalisieren. Im 19. Jh. durch eine Bretterwand unterteilt, befindet sie sich im Nordosten. Daran angrenzend befindet und befand sich eine Kammer.
Innerhalb der Trennwand befindet sich vor dem Fachwerkgiebel der Abschlussständer der ursprünglich in Fachwerk ausgeführten Trennwand. Seine Lage fixiert die Stärke der ehemals massiven Giebelausführung und unterstreicht so die Befundanalyse aus dem Dachwerk. Die Zeitstellung des Fachwerkgiebels ist unbekannt. Er wird aber wohl im großem Umfang ein jüngerer Ersatz des alten Fachwerkes aus dem 17. Jh. sein.
An die in das 16. Jh. zu datierende Gliederung von Gaststube und Kammer schließt sich seitlich des firstparallelen Flures im Norden die Küche und im Süden ein ehemaliges Gästezimmer mit angrenzendem WC an. Die Küche wurde später unterteilt. Bemerkenswert sind die zimmerungstechnischen Befunde an den Unterseiten der Deckenbalken. Hierbei handelt es sich um Kammvertiefungen. Seitlich der nördlichen Flurwand versetzt, implizieren sie entweder eine spätere Versetzung der Flurwand, oder eine Planungsänderung während dem Aufrichtvorgang.
Mit Ausnahme des (wiederverwendeten?) Gewändes im Flurbereich des Rückgiebels zeigt keines der Fenster ältere Architekturteile.

In dieser Hinsicht besitzen auch die Umfassungswände des Erdgeschosses keine historisch relevanten Bauteile. Prinzipiell diente das Erdgeschoss als Lagerraum. Den nutzungsspezifischen Schwerpunkt bildet der gewölbte Keller. Er besitzt einen jüngeren Ostabschluss, was an der "dünneren" Wand und an den Abbruchkanten erkennbar ist.
Eine spätere Umnutzung erfolgte nördlich des Flures. Hier wurde im 17./18. Jh. eine Küche und Stube eingerichtet.

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