Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Schulhaus

ID: 114563422620  /  Datum: 19.03.2020
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kirchenwinkel
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 79194
Stadt-Teilort: Gundelfingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315047010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die zeitliche Einordnung des Alten Schulhauses erfolgte über eine am Gebäude angebrachte Informationstafel, wonach das Gebäude im Jahre 1848 (i) als Ersatz eines älteren Schulhauses erbaut wurde.


1. Bauphase:
(1848)
Erbauung
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Altes Schulhaus          in 79194 Gundelfingen (2020 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baugeschichtliche Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Alte Schulhaus steht in Ecklage von zwei Straßen, der Kirchstraße im Norden und dem Kirchenwinkel im Osten, zu dem es traufständig ausgerichtet ist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über einem Sockelgeschoss (Keller) erheben sich die zwei Vollgeschosse des Massivhauses mit einem beidseitigen Vollwalmdach auf einem Drempelgeschoss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im Keller sind dies die massiven Innenwände, die durch die darauf abgestimmte Lastabtragung der oberen Stockwerke einen ersten Hinweis auf deren bauzeitliche Gliederung erlauben. Danach besaß das Schulhaus sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss zwei nahezu identische Nutzungsebenen.
Erschlossen über die Osttraufe, den mittigen Flur und das Treppenhaus lagen seitlich davon in beiden Ebenen ein nach Norden ausgerichteter Schulsaal und ein nach Süden orientierter Wohnbereich, während das Dachgeschoss vier Dachkammern besaß.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die ursprüngliche Erschließung erfolgte über den Kirchenwinkel an der östlichen Langseite. Heute ist das Gebäude über einen von der Kirchstraße zugänglichen Hofraum und dem hier an der Rücktraufe vorspringenden Treppenhaus erschlossen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
  • Decken
    • Balkendecke
Konstruktion/Material:
Der Keller
Weitgehend verputzt, verkleidet und in jüngerer Zeit unterteilt, wird der Keller durch eine bauzeitliche, in Nord- Südrichtung verlaufende Bruchsteinwand mittig gegliedert. Ebenfalls zum bauzeitlichen Bestand gehören die massiven Querwände, welche sich auffälligerweise nicht auf die Breite des an der Rücktraufe vorhandenen Treppenhauses beziehen.
Eingedeckt mit einer Balkendecke mit Bretteinschub, ist diese infolge umfangreicher Deckenabhängungen nur partiell einsichtig. In der südlichen Querwand hat sich der Rest einer bauzeitlichen Verbindungsöffnung erhalten. Um einen bauzeitlichen Rest handelt es sich auch bei den Stufen vor der Erschließungswand. Bemerkenswert ist der Befund, dass im nördlichen Bereich der rückwärtigen Außenwand der Fensterrhythmus unterbrochen ist.

Das Erdgeschoss
In Anlehnung an den zum Teil freiliegenden Längsunterzug und den an ihm aufgenommenen Fasenausläufen war das Erdgeschoss quer zum Firstverlauf in drei verschiedene Nutzungszonen unterteilt.
Mittig lag und liegt die Erschließungs- und Treppenzone mit dem ursprünglichen Haupteingang an der östlichen Langseite und dem ehemaligen, heute zum Haupteingang umgebauten Nebeneingang an der Rücktraufe. Über die innerhalb des Grundrisses liegende Treppe des Haupteinganges gelangt man entweder in den südlich angrenzenden Wohnbereich oder in den nördlich benachbarten Schulsaal.
Ersterer war unterteilt in Stube, Schlafraum und Küche, deren ursprüngliche Lage und Funktion aus den massiven Wandabschnitten abgeleitet werden kann. In welchem Umfang innerhalb den inneren Trennwänden noch bauzeitliche Substanz erhalten ist, bleibt einer gezielten Untersuchung vorbehalten.
Deutlicher als der Wohnbereich gibt sich der ehemalige Schulsaal im Norden zu erkennen. So belegen die am Mittelunterzug aufgenommenen Fasenausläufe, kombiniert mit dem zum Teil die Trennwände durchziehenden Wandtäfer, einen ursprünglich ungeteilten, lediglich durch eine zentrale, heute wohl nicht mehr vorhandene Stütze gegliederten Saal.
Weitgehend verunklärt ist die bauzeitliche Situation des rückwärtigen Erschließungsbereiches. So wird das heutige, vor die Rücktraufe springende Treppenhaus als späterer Umbau gewertet. Maßgebliche Befunde für diese Einordnung sind die abweichenden Fenstergewände, die neue Keller- und Erdgeschosstreppe und die deutlichen Risse im Zuge der Rückwand, wie sie nach einem Teilausbruch der Rückwand zu erwarten sind. Vorsichtige Aussagen zur ursprünglichen Erschließung sind in Anlehnung an das fehlende Kellerfenster nördlich des Treppenhauses möglich. So wäre hier eine wandparallele Außentreppe mit Auslauf auf Höhe der Kellerdecke denkbar. Kombiniert mit einem Podest könnte dieses dann auch das zu vermutende und in seiner Lage beibehaltene Außenklo aufgenommen haben.

Das Obergeschoss
Vom Erdgeschoss über die bauzeitliche Treppe nach oben kommend, war auf der Ebene des Obergeschosses wohl eine mit dem Erdgeschoss vergleichbare Grundrissgliederung ausgeführt. Danach lag im Süden der Wohnbereich, wobei die Trennwand zwischen Küche und Schlafraum wohl nicht mehr die ursprüngliche Lage einnimmt.
Orientiert man sich im nördlichen Abschnitt an dem verkleideten Längsunterzug, so durchzog er wohl einen offenen Saal, dem mittig, in vertikaler Abstimmung mit dem im Erdgeschoss rekonstruierten Ständer, eine Säule eingestellt war.
Wann der Schulsaal unterteilt wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher bestimmbar.

Das Dachwerk
Das einem niedrigen Drempel aufsitzende und über die wohl noch bauzeitliche Treppe erreichbare Dachwerk ist vollständig ausgebaut. Lediglich im Dachspitz sind die bauzeitlichen Sparren partiell einsichtig.
Das tragende Traggerüst bilden vier innere Querbinder, vier Gratbinder und je Walm ein mittiger Walmbinder, wobei der ehemals zu vermutende Binder des Südwalmes abgängig ist.
Analog zu den Ebenen darunter gliedern die Querbinder den Dachgrundriss in drei Zonen, von denen die mittige Zone dem Treppenhaus vorbehalten ist. Die beiden äußeren Zonen nahmen ursprünglich jeweils zwei durch eine mittige Längswand getrennte, bis unter die Walmschrägen reichende Kammern auf. Bauzeitliche Belichtungen sind offenbar nicht mehr vorhanden bzw. stark überformt.

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