Wohnhaus
ID:
204287089911
/
Datum:
25.06.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Meiergasse |
Hausnummer: | 12 |
Postleitzahl: | 79295 |
Stadt-Teilort: | St. Ilgen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315111004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Wohnhaus in der Meiergasse 12, St. Ilgen wurde laut der inschriftlichen Datierung 1771 (i) errichtet.
1. Bauphase:
(1771)
(1771)
Errichtung des Gebäudes (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzdokumentation
- Restauratorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus steht giebelständig an der Westseite der Meiergasse.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um das Hauptgebäude einer Hofanlage. Als zweigeschossiger Massivbau errichtet und mit der Jahreszahl 1771 (i) datiert, steht es giebelständig zur Meiergasse und begrenzt so die südlich davor liegende Hofeinfahrt.
Von hier auch über eine zweiläufige Treppe erschlossen, besitzt das Gebäude ein dreigeschossiges Satteldach mit bauzeitlicher Lattung und einer Biberschwanzeindeckung zwischen zwei Massivgiebeln.
Von hier auch über eine zweiläufige Treppe erschlossen, besitzt das Gebäude ein dreigeschossiges Satteldach mit bauzeitlicher Lattung und einer Biberschwanzeindeckung zwischen zwei Massivgiebeln.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das dreigeschossige, vor der Aufmauerung der beiden Giebelscheiben aufgeschlagene Dachwerk besitzt einen überdurchschnittlich großen Originalbestand von hoher Qualität. Diese Aussage wird auch dann nicht geschmälert, wenn die erkennbaren Schäden hinzugerechnet werden. Hierbei handelt es sich ausschließlich um lokale, durch Wassereintritt verursachte Mängel.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk
Aussagen zum Bestand
Bei dem Kernbestand der Dachkonstruktion handelt es sich um ein quer eingebundenes, in die Dachbalken zapfendes Sparrendach aus Nadelholz.
Bestehend aus 18 Sparrenpaaren, sind diese durch zwei Kehlbalkenlagen verstärkt. Sie unterteilen das Dach in drei Dachgeschosse.
1. Dachgeschoss
Auf dieser Ebene werden die Kehlbalken durch drei, die gesamte Dachlänge durchziehende Längshölzer unterstützt. Diese entlasten sich auf insgesamt 5 abgesprengten, mit je einem mittig stehenden Gerüstständer kombinierten, auf Längsschwellen gegründeten Querbünden. Orientiert an der vorgesehenen Unterteilung des Dachgeschosses in einzelne Dachräume sind sie unterschiedlich konstruiert.
Beginnend am östlichen Giebel besteht der abgesprengte Querbund aus den Sprengstreben und gegenläufig zu ihnen aufsteigenden Stützstreben, während der mittige Ständer zwei Kopfstreben besitzt.
Der folgende Querbund ist in der Südhälfte in eine einfach verriegelte Fachwerkwand eingebunden, während die verbleibende Hälfte offen ist und eine zwischen Druckriegel und Sprengstrebe verbaute Kopfstrebe besitzt. An diesem Querbund konnte ein Abbundzeichen, bestehend aus zwei Ausstichen, aufgenommen werden.
Vollständig in eine Fachwerkwand eingebunden ist der Querbund mit 3 Ausstichen. Mit seiner erhaltenen Türöffnung begrenzt er einen bis zum Westgiebel reichenden Dachraum.
Zwischen dem Querbund 2 und 3 ist in der Nordhälfte der Restbestand einer ehemals bis zur Dachmitte reichenden Fachwerkwand erhalten. Sie begrenzte ursprünglich einen bis zum Ostgiebel, innerhalb der mittigen Längsachse erschlossenen Dachraum.
Bedingt durch die Größe des am Westgiebel liegenden Dachraumes ist hier als Zwischenbinder der Querbund 4 abgezimmert, bevor unmittelbar vor dem Westgiebel der Querbund 5 in der gleichen Ausführung wie der Querbund 1 angeordnet ist.
Die Längsaussteifung des Dachgerüstes übernehmen mittige Riegel, die durch Streben, welche zwischen Schwelle und Rähm verlaufen, überblattet werden.
2. Dachgeschoss
In vertikaler Abstimmung mit den unteren Tragachsen abgezimmert, unterstützen die fußzonig in die Kehlbalken des 1. Dachgeschosses zapfenden Sprengstreben im 2. Dachgeschoss zwei, die Dachlänge durchlaufende Rähmhölzer. Im Gegensatz zum 1. Dachgeschoss waren auf dieser Ebene keine Dachräume abgetrennt, so dass beim konstruktiven Aufbau der Querbünde nur zwei verschiedene Konstruktionsvarianten zu unterscheiden sind. Dies betrifft die beiden Querbünde vor den Massivgiebeln und die drei inneren Querbünde. Während erstere die aus dem 1. Dachgeschoss bekannten Stützstreben besitzen, sind die verbleibenden Querbünde mit Kopfstreben abgezimmert.
Auch auf dieser Ebene erfolgt die Längsaussteifung durch Riegel, die in diesem Fall von Kopfstreben, die von den Sprengstreben zu den Rähmen aufsteigen, überblattet werden.
Neben den konstruktiven Aussagen lassen sich auf dieser Ebene zwei Besonderheiten anführen. So besitzen die Abbundzeichen mit einer abgesetzten Zusatzkerbe das auf die zweite Abzimmerungsebene zutreffende Stockwerkszeichen. Als weitere Besonderheit ist zu erwähnen, dass alle Längshölzer in die massiven Giebel einbinden.
3. Dachgeschoss
Im Gegensatz zu den beiden unteren Dachgeschossen besteht das die Sparren stabilisierende Traggerüst aus einem stehenden, unter der Firstachse verlaufenden Längsbund. Abgebunden mit mittigen Ständern und dem aufgezapften Firsträhm, ist er quer durch Fußstreben und längs durch Kopfstreben ausgesteift. In vertikaler Abstimmung mit den unteren Querbindern angeordnet, besitzt der Längsbund als Zuordnung zum 3. Dachgeschoss zwei zusätzliche Kerben. Beachtenswert ist das Fehlen des mittigen Ständers vor den beiden Giebeln. Auch auf dieser Ebene läuft das Firsträhm in das Mauerwerk, wobei es an der Stelle des Ständers durch eine Firstverstärkung getragen wird.
Auffällig ist das mehrfach unterbrochene Firsträhm, was mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ehemalige Kaminausführungen zurückzuführen ist.
Aussagen zum Bestand
Bei dem Kernbestand der Dachkonstruktion handelt es sich um ein quer eingebundenes, in die Dachbalken zapfendes Sparrendach aus Nadelholz.
Bestehend aus 18 Sparrenpaaren, sind diese durch zwei Kehlbalkenlagen verstärkt. Sie unterteilen das Dach in drei Dachgeschosse.
1. Dachgeschoss
Auf dieser Ebene werden die Kehlbalken durch drei, die gesamte Dachlänge durchziehende Längshölzer unterstützt. Diese entlasten sich auf insgesamt 5 abgesprengten, mit je einem mittig stehenden Gerüstständer kombinierten, auf Längsschwellen gegründeten Querbünden. Orientiert an der vorgesehenen Unterteilung des Dachgeschosses in einzelne Dachräume sind sie unterschiedlich konstruiert.
Beginnend am östlichen Giebel besteht der abgesprengte Querbund aus den Sprengstreben und gegenläufig zu ihnen aufsteigenden Stützstreben, während der mittige Ständer zwei Kopfstreben besitzt.
Der folgende Querbund ist in der Südhälfte in eine einfach verriegelte Fachwerkwand eingebunden, während die verbleibende Hälfte offen ist und eine zwischen Druckriegel und Sprengstrebe verbaute Kopfstrebe besitzt. An diesem Querbund konnte ein Abbundzeichen, bestehend aus zwei Ausstichen, aufgenommen werden.
Vollständig in eine Fachwerkwand eingebunden ist der Querbund mit 3 Ausstichen. Mit seiner erhaltenen Türöffnung begrenzt er einen bis zum Westgiebel reichenden Dachraum.
Zwischen dem Querbund 2 und 3 ist in der Nordhälfte der Restbestand einer ehemals bis zur Dachmitte reichenden Fachwerkwand erhalten. Sie begrenzte ursprünglich einen bis zum Ostgiebel, innerhalb der mittigen Längsachse erschlossenen Dachraum.
Bedingt durch die Größe des am Westgiebel liegenden Dachraumes ist hier als Zwischenbinder der Querbund 4 abgezimmert, bevor unmittelbar vor dem Westgiebel der Querbund 5 in der gleichen Ausführung wie der Querbund 1 angeordnet ist.
Die Längsaussteifung des Dachgerüstes übernehmen mittige Riegel, die durch Streben, welche zwischen Schwelle und Rähm verlaufen, überblattet werden.
2. Dachgeschoss
In vertikaler Abstimmung mit den unteren Tragachsen abgezimmert, unterstützen die fußzonig in die Kehlbalken des 1. Dachgeschosses zapfenden Sprengstreben im 2. Dachgeschoss zwei, die Dachlänge durchlaufende Rähmhölzer. Im Gegensatz zum 1. Dachgeschoss waren auf dieser Ebene keine Dachräume abgetrennt, so dass beim konstruktiven Aufbau der Querbünde nur zwei verschiedene Konstruktionsvarianten zu unterscheiden sind. Dies betrifft die beiden Querbünde vor den Massivgiebeln und die drei inneren Querbünde. Während erstere die aus dem 1. Dachgeschoss bekannten Stützstreben besitzen, sind die verbleibenden Querbünde mit Kopfstreben abgezimmert.
Auch auf dieser Ebene erfolgt die Längsaussteifung durch Riegel, die in diesem Fall von Kopfstreben, die von den Sprengstreben zu den Rähmen aufsteigen, überblattet werden.
Neben den konstruktiven Aussagen lassen sich auf dieser Ebene zwei Besonderheiten anführen. So besitzen die Abbundzeichen mit einer abgesetzten Zusatzkerbe das auf die zweite Abzimmerungsebene zutreffende Stockwerkszeichen. Als weitere Besonderheit ist zu erwähnen, dass alle Längshölzer in die massiven Giebel einbinden.
3. Dachgeschoss
Im Gegensatz zu den beiden unteren Dachgeschossen besteht das die Sparren stabilisierende Traggerüst aus einem stehenden, unter der Firstachse verlaufenden Längsbund. Abgebunden mit mittigen Ständern und dem aufgezapften Firsträhm, ist er quer durch Fußstreben und längs durch Kopfstreben ausgesteift. In vertikaler Abstimmung mit den unteren Querbindern angeordnet, besitzt der Längsbund als Zuordnung zum 3. Dachgeschoss zwei zusätzliche Kerben. Beachtenswert ist das Fehlen des mittigen Ständers vor den beiden Giebeln. Auch auf dieser Ebene läuft das Firsträhm in das Mauerwerk, wobei es an der Stelle des Ständers durch eine Firstverstärkung getragen wird.
Auffällig ist das mehrfach unterbrochene Firsträhm, was mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ehemalige Kaminausführungen zurückzuführen ist.