Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Ehem. Dorfmühle

ID: 190420368414  /  Datum: 02.08.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Dürrenhofstraße
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 78315
Stadt-Teilort: Möggingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335063014
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um die ehemalige Dorfmühle.
Die dendrochronologische Untersuchung datiert die Abzimmerung des Dachwerks auf 1546 (d).
Mit der Nordtraufe parallel zur Mühlbachstraße stehend, ist der Ostgiebel zur Dürrenhofstraße ausgerichtet. Entlang der Südtraufe verlief ehemals der Mühlenkanal. Bei dem im Anschluss an den Ostgiebel vorhandenen und untersuchten Kellerbereich handelte es sich wohl um den baulichen Rest, des sich in Richtung Westen erstreckenden Mühlenraumes. Zwischenzeitlich insgesamt in Beton erneuert, ist er zum untersuchten Keller durch eine Betonwand aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgetrennt.


1. Bauphase:
(1546)
Abzimmerung Dachwerk
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht Ostgiebel / Ehem. Dorfmühle in 78315 Möggingen (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation, Keller

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehem. Dorfmühle steht an der Ecke Mühlbachsstraße/ Dürrenhofstraße. Sie ist giebelständig zu der nach Süden leicht ansteigenden Dürrenhofstraße ausgerichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Eingeschossiger, verputzter Satteldachbau mit überhöhtem Kellergeschoss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Aussagen zum Schadensbild
Mit Ausnahme der beiden Randbalken (hier ist nach der Entfernung der abgängigen Dielung eine abschließende Beurteilung erforderlich), sind die restlichen Eichenbalken in einem tragfähigen Zustand. Dies gilt auch für den Auflagerbalken vor der Nordwand, wobei die gekippte Holzkonsole neu zu vermauern wäre.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk
Bei dem Kernbestand der abgezimmerten und im östlichen Bereich des 1. Dachgeschosses teilweise einsehbaren Dachkonstruktion handelt es sich um ein quer eingebundenes, in die Dachbalken bzw. Dachfußbalken zapfendes Sparrendach aus Nadelholz.
Unterstützt werden die Sparrenpaare durch liegende verzapfte Querbünde, ergänzt durch einen den Dachraum abschließenden Fachwerkgiebel. Die Querbünde tragen im 1. Dachgeschoss zwei in Firstrichtung verlaufende Rähmhölzer. Im Dachinneren liegend ausgeführt, sind sie vor der Einbindung in das östliche Giebelfachwerk in einen stehenden Querschnitt umgearbeitet.
Die Rähmhölzer sind gleichzeitig Bestandteile der geneigten, unter den Dachflächen liegenden Längsbünden, die in der Kombination mit den Querbünden ein liegendes Stuhlgerüst ausbilden.
Die Aussteifung des Dachwerkes übernahmen in Querrichtung verzapfte, zum Teil entfernte Streben.
Die dendrochronologische Untersuchung der aus der giebelnahen Bundstrebe entnommenen Bohrprobe ergab als Fällungszeitraum 1545/46 (d). Dieses Datum deckt sich mit dem durch Knaggen betonten Ostgiebel, mit dem in Resten erhaltenen Fachwerk der Nordtraufe und den baulichen Befunden im Keller.

Der Keller
Der untersuchte zweigeschossige Keller ist über eine spätere Türöffnung im Ostgiebel erschlossen. Nachträglich ist auch der traufseitige Zugang von der später an der Südtraufe angebauten Wohnung.

Die älteste erkannte Bausubstanz ist der Sockel eines möglicherweise in Fachwerk errichteten Vorgängergebäudes, wobei es sich bei dem angesprochenen Sockel um den mittig gelegenen Wandaufbau handelt.
Auf diesem Sockel sitzt zum Teil mit deutlichem Versprung das aufgehende Mauerwerk des heutigen Gebäudes. Es gehört zu einem niedrigen Sockelgeschoss, dessen Gebälk im nördlichen Bereich noch erhalten ist, aber ursprünglich über die gesamte Gebäudebreite verlief. Der Sockel ist bzw. war durch drei Kellerfenster belichtet und ist im südlichen Bereich aufgefüllt. Das Eichengebälk trennt das Sockelgeschoss vom Erdgeschoss.

Ursprünglich über zwei Fenster belichtet, wurde das ehemalig Südfenster des Erdgeschosses zur Türöffnung umgebaut. Nördlich des jetzigen Zuganges war im Giebel eine große eingewölbte Nische angelegt. Später mehrfach unterteilt und umgebaut, ist in diesen Umbauten die Ausbauchung des unteren massiven Ostgiebelbereiches begründet.
Zum bauzeitlichen Bestand aus der Mitte des 16. Jahrhunderts gehört eine profilierte Eichenstütze mit einem gefasten Deckenbalken. Die dazugehörige Decke wurde im 20. Jahrhundert erneuert.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Sockelgeschoss abgetieft. Dazu wurden nicht nur die Massivmauern, sondern auch der Pfeiler für die Eichensäule unterfangen. Dass diese Baumaßnahme zum Teil auch zu größeren Abbrüchen führte, kann an der Südwand des Sockelgeschosses nachvollzogen werden.

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