Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Bauernhaus

ID: 184970226714  /  Datum: 07.01.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Haus Nr. 30
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 89134
Stadt-Teilort: Blaubeuren- Wennenden

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425020018
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

An der Südseite des Gebäudes lässt sich der älteste erkennbare Baubestand in Resten der einstigen Klostermauer erkennen, deren zeitliche Einordnung nicht eindeutig belegbar ist. Nach der dendrochronologische Untersuchung der Holzkonstruktion des mittleren Hausbereichs ist mit gewisser Wahrscheinlichkeit von einem Abbund um das Jahr 1558 (d) auszugehen, auch weil Bauholz im historischen Bauwesen nach Möglichkeit saftfrisch verzimmert wurde. Aufgrund der nicht ausreichenden statistischen Absicherung erfolgen die Datierungen jeweils mit Vorbehalt. Ein Bundständer in der Ostwand des Stalles ist noch einer früheren Bauphase (Phase 2) zuzuordnen, so dass es sich bei dem mittleren Gebäudeteil um einen Anbau (Phase 3) an einen älteren, westseitig stehenden Baukörper handelt. In einer weiteren, 4. Bauphase wurde der mittlere Hausabschnitt nach Osten hin durch einen Anbau in Fachwerkkonstruktion erweitert. Während des 19. und 20. Jahrhunderts wurde der historische Baubestand nochmals tiefgreifend verändert.


1. Bauphase:
(1558)
Vermutete Errichtung der Holzkonstruktion
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Bauliche Veränderungen am historischen Bestand
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude besteht aus einem winkelförmigen, zweigeschossigen Bau, der sich an der Südseite an den Rest der vermutlich noch mittelalterlichen Ringmauer eines einstigen Klosterhofes des Klosters Blaubeuren anlehnt. Der schmalere mittlere und östliche Teil wird von einem parallel zur Mauerflucht verlaufenden Satteldach gedeckt und ist teils massiv, teils in Fachwerk aufgeführt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist in seinem Inneren in beiden Geschossen kleinteilig zu Wohnzwecken unterteilt und umschließt Reste von frühneuzeitlichen Konstruktionsabschnitten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der quer stehende, größere westliche Baukörper geht in wesentlichen Teilen auf das 19. Jahrhundert zurück und enthält im massiv ummauerten Erdgeschoss Stallungen, während das Fachwerkobergeschoss Wohn-und Lagerräume aufnimmt. Seinen oberen Abschluss bildet ein Satteldach mit First in Süd-/Nord-Richtung. Das Äußere ist weitestgehend verputzt und unregelmäßig befenstert.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Phase 1: Hofmauer
Der älteste erkennbare Baubestand besteht aus den Resten der einstigen Klostermauer an der Südseite des Gebäudes. Die Mauer lief nach Westen und Osten über die heutigen Gebäudeumrisse hinaus und reicht in ihrem Originalbestand vom Boden bis zur Traufe hinauf. Ursprüngliche Wandöffnungen sind nicht erkennbar, ebenso fehlen jegliche Hinweise auf eine ursprüngliche Anschlussbebauung.
Zur genaueren zeitlichen Einordnung des Mauerwerks lassen sich aufgrund des Fehlens eindeutig datierende Details keine Aussagen treffen. Lediglich eine Entstehung vor dem Fachwerkbau der Phase 2 kann begründet vermutet werden.

Phase 2 und 3: Frühneuzeitliche Fachwerkbauten
Jüngeren Phasen sind dann die Reste der frühneuzeitlichen Fachwerkkonstruktion des mittleren Hausbereiches zuzuordnen. Die Fachwerk- und Dachwerksreste des Ober- und Dachgeschosses belegen einen schmalen Fachwerkbau mit gegen Osten gerichteter Giebelscheibe und ohne größere Fenster in der Ostwand. An die Ostwand hat sich im Obergeschoss keine Innenwand angeschlossen, sodass das Obergeschoss im betreffenden Bereich allenfalls spärlich unterteilt gewesen sein wird. Zur Gliederung des Erdgeschosses liegen keine eindeutigen Hinweise vor. Dieser Konstruktionsabschnitt konnte dendrochronologisch auf 1557/ 58 (d) (mit Vorbehalt) datiert werden. Der vereinzelte Bundständer in der Ostwand des Stalles steht nicht in einer der Konstruktionsachsen dieses Fachwerkbaus. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass er nicht dem selben Konstruktionszusammenhang angehört, sondern einer vorhergehenden Bauphase (Phase 2) zuzuordnen ist. Demnach würde es sich bei der Hauskonstruktion des mittleren Gebäudeteiles um einen Anbau (Phase 3) an einen älteren, westseitig stehenden Baukörper handeln. Von letzterem lassen sich außer dem genannten Bundständer und dem Rest eines Geschossriegels in der Ostwand des Stalles keine Reste mehr entdecken. Aus diesem Grund lassen sich Aussagen zu Umfang, Gliederung und Nutzung des zugehörigen Baus nicht mehr treffen.

Phase 4: Ostseitiger Anbau
In einer weiteren Phase wurde der Baukörper des mittleren Hausabschnittes nach Osten hin erweitert, und zwar ebenfalls als Fachwerkkonstruktion. Im Erdgeschoss scheint dabei im mittleren Gebäudeteil eine neue Innengliederung entstanden zu sein, zugunsten derer die alte östliche Giebelwand aufgegeben wurde. Über die in Gliederung des Erdgeschossbereiches des neuen östlichen Anbaus sind wir nicht informiert. Der Obergeschossbereich des Anbaus scheint in seinem Inneren ungeteilt gewesen zu sein und wurde nur durch kleine Fensterchen mit Schiebeläden belichtet. Auch der Dachraum war in seinem Inneren nicht weiter unterteilt. An der Südseite des Anbaus scheint die alte Ringmauer zunächst noch erhalten geblieben zu sein. Sie wurde allem Anschein nach erst in späteren Phasen durch eine Fachwerkwandscheibe ersetzt.

Phase 5: Veränderungen 19. und 20. Jahrhundert
Umbauten des 19. und 20. Jahrhunderts haben den historischen Baubestand nochmals tiefgreifend verändert. So wurden der Erdgeschossbereich des östlichen Anbaus und dessen Südwand im Obergeschoss vollständig erneuert, die Nordwand des mittleren Haushalts wurde im Erdgeschoss ganz, im Obergeschoss zur Hälfte neu aufgeführt, und im westlichen Teil des Gebäudes entstand der heutige große Stallanbau. Erst im Zuge dieser in mehreren Schritten erfolgten Veränderungen scheint auch die alte Ringmauer an ihren heutigen Endigungsstellen abgebrochen worden zu sein.

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