Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 121403093516  /  Datum: 13.12.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Obere Dorfstraße
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 79539
Stadt-Teilort: Lörrach-Tumringen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Lörrach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8336050013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das untersuchte, an einen älteren Bau angebaute Gebäude datiert in das 16./17.Jahrhundert (gk, i, s) und diente mit seinen bescheidenen Ausmaßen als lokaler Verwaltungssitz einer größeren Hofanlage.
In diesem Sinne ist die Stube im Sockelgeschoss als herrschaftliche Amtsstube anzusehen, in der die Geschäfte mit den auf dem Hofareal und auch im Haus gelagerten und bewirtschafteten Güter getätigt wurden.
Eine dendrochronologische Untersuchung blieb ohne Ergebnis.

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Westgiebel / Wohnhaus in 79539 Lörrach-Tumringen (28.11.2011 - Lohrum)
Abbildungsnachweis
Ostgiebel / Wohnhaus in 79539 Lörrach-Tumringen (28.11.2011 - Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Der östliche Kernbau (abgegangen):
Der älteste erkannte Baubestand befindet sich im nördlichen Bereich des nach dem Abbruch des Nachbargebäudes offen liegenden Ostgiebels. Bei diesem ältesten Bestand handelt es sich um den ehemals frei stehenden Westgiebel eines zweigeschossigen, sich in Richtung Osten erstreckenden Gebäudes. Dieses besaß ein Satteldach, dessen Dachprofil sich innerhalb des heutigen Ostgiebels deutlich abzeichnet. So ist die ursprüngliche Dachneigung zur Straße noch über die gesamte Gebäudelänge nachvollziehbar, während der zur Hofseite abfallende Ortgang nur noch im oberen Viertel zu erkennen ist. Unterhalb des zu rekonstruierenden Firstpunktes befindet sich die vermauerte Öffnung eines Fensters mit Balkensturz. Die dem Dachprofil zuzuordnende Traufe ist auf der Mauerkronenhöhe der noch in Ansätzen erhaltenen Südwand zu suchen. Zum bauzeitlichen Bestand des Giebels gehört neben der Nische im Kellergeschoss auch der benachbarte, nach oben ansteigende Schacht. Wie der nördlich davon zu vermutende Kellerzugang ist auch er heute vermauert.

An diesen östlichen Massivbau wird in einer nachfolgenden Bauphase der Kernbau des untersuchten Gebäudeteiles angebaut. In seiner ausgeführten Tiefe deutlich länger als die benachbarte Gebäudebreite wird in den Obergeschossen der vorhandene Giebel des bestehenden Gebäudes in den Anbau einbezogen. Lediglich für das Kellergewölbe wird eine zusätzliche Auflagerwand vorgemauert. Die genaue Tiefe des nachbarlichen Neubaus konnte nicht zweifelsfrei fixiert werden. In Anlehnung an die vermutete Baufuge und deren Bezug zum westlichen Gebäudeknick des Anbaus, kann vor der Überbauung des Kellerabgangs ein erster Gebäudeabschluss in der Flucht des Kellerportals angenommen werden.

Ohne Zweifel wurde der benachbarte Neubau höher als der Kernbau ausgeführt; folglich auf den bestehenden Giebel aufgemauert. Spätestens nach dem Erreichen der heutigen Tiefe reagierte auch der Kernbau mit einer Verlängerung und einer Erhöhung. Letztere erfolgte in zwei Schritten: So bezog sich die erste Erhöhung auf eine Anhebung der straßenseitigen Dachhälfte und einer rückwärtigen, tief herabgezogenen Abschleppung in den Hofraum, bevor im Rahmen der darauf folgenden Maßnahme der zwischenzeitlich abgebrochene Gebäudequerschnitt erreicht wurde.

Der Anbau (bestehend):
Das an den älteren, zwischenzeitlich abgebrochenen Nachbarbau angebaute Gebäude erhielt über dem eingewölbten Sockelgeschoss zwei Nutzungsebenen. Das darüber abgezimmerte Dachwerk ist heute nicht mehr erhalten, sondern durch eine moderne Konstruktion ersetzt.
Der Zugang erfolgt über ein Rundbogenportal am Westgiebel. Im Sturz ist ein Wappenschild ausgearbeitet. Die Profilierung des Gewändes datiert den Zugang in die Zeit um 1600 (i).
Bis auf einige jüngere Abtrennungen im Eingangsbereich ist die historische Raumgliederung des Erdgeschosses erhalten: Demnach erreichte man mit dem Zutritt einen großen offenen Flurbereich. Hier war bzw. ist sowohl die Feuerstelle für die große Stube wie auch die Treppe nach oben angelegt. Stube und Treppe sind noch an ihrer ursprünglichen Stelle erhalten. Die Spuren der ehemaligen Feuerstelle sind partiell unter dem Putz sichtbar. Südlich des Flures, über dem Kellerabgang war vermittels Bretterwänden eine Kammer abgetrennt. Die Reste der oben abgesägten Bretter sind noch zum Teil erhalten.
Das Obergeschoss, welches bis auf die ältere Massivwand im Osten und den Massivgiebel im Westen, in Fachwerk errichtet ist, zeigt keine Spuren einer historischen Wohnnutzung.
Hinsichtlich seiner ehemaligen Nutzung ist ein im Gasthaus Engel befindliches Foto des Gebäudes von großer Bedeutung (a): Die Aufnahme zeigt einen Ausschnitt des Westgiebels mit einer am Giebel ansetzenden Holzbrücke. Sie war überdacht und führte zum westlich benachbarten, heute noch vorhandenen Fachwerkschuppen. Der ehemalige Zugang zum Brückensteg ist im Bereich des Treppenauslaufes zu vermuten. Der im Erdgeschoss offene Schuppen besaß wohl keine interne Vertikalerschließung. Im Hintergrund der Aufnahme ist die Einfahrt einer großen Scheune erkennbar. Gut zu erkennen ist, warum das Gebäude im Sockel- und Erdgeschoss so stark abgeschrägt wurde, denn ohne diese Schräge wäre es kaum anfahrbar gewesen.

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