Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Konzerthaus

ID: 391315109026  /  Datum: 02.07.2009
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Festplatz
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 76137
Stadt-Teilort: Karlsruhe

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Karlsruhe (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8212000057
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Konzerthaus, ehem. Großes Haus des Badischen Staatstheaters, wurde 1913 bis 1915 von Curjel & Moser im neoklassizistischen Stil errichtet. In dem Gebäude vereinen sich Elemente des Art-Deco mit denen des Neoklassizismus in Anlehnung an Karlsruher Bautradition zu einer ganz eigenen Qualität. Der von dorischen Säulen getragene Giebel, mit einem Relief „Das Bad der Venus“ von Karl Albiker, fiel 1944 den Bomben zum Opfer.
Der im Krieg teilzerstörte Bau ist ohne seine Säulenvorhalle und ohne seine Dachlaterne im Bereich des Hauptfoyers wiederaufgebaut worden. Der Zuschauerraum erhielt bei dem Wiederaufbau Muscheln aus Rabitz an den Seitenwänden der Ränge und eine gestufte Putzdecke. Die Bühnenöffnung wurde verkleinert. Nach der Reparatur in der Nachkriegszeit war dann bis 1975 das Große Haus des Staatstheaters hier untergebracht.
Die im zweiten Weltkrieg zerstörte Säulenvorhalle wurde im Jahre 1992 im Zuge der Renovierungsarbeiten wiederaufbau. Die Generalsanierung von 1992 bis 1994 unter Leitung der Architekten Rupprecht+Partner umfassten weiterhin die Neugestaltung der Decke des Zuschauerraumes und Schallschutzmaßnahmen im Saal C. Das Konzerthaus wurde zur Mehrzweckhalle umgenutzt. Das Gebäude birgt fortan einen modern gestalteten Großen Saal für Theateraufführungen und Konzerte, den Kleinen Saal und drei Seminarräume, die für Kongresse und Präsentationen genutzt werden.
Im Jahre1996 wurde im Giebelfeld der Säulenvorhalle das Relief einer Konzertszene von Stephan Balkenhol montiert. Sechs überlebensgroße Musiker aus glasierter Keramik ersetzen die im 2. Weltkrieg zerstörte Giebelplastik.
2001 Neubau einer Verbindungsbrücke zwischen Konzert- und Konferenzhaus.
2002 Akustische Verbesserung im Hauptfoyer.


1. Bauphase:
(1914 - 1915)
Errichtung des Konzerthauses. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper

2. Bauphase:
(1945 - 1972)
Wiederaufbau des teilzerstörten Baus nach dem Krieg ohne seine Säulenvorhalle und ohne seine Dachlaterne im Bereich des Hauptfoyers. Der Zuschauerraum erhielt bei dem Wiederaufbau Rabitzmuscheln an den Seitenwänden der Ränge und eine gestufte Putzdecke. Die Bühnenöffnung wurde verkleinert. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1992 - 1994)
Renovierung und Umbau zum Mehrzweckhalle mit einem modern gestalteten Großen Saal für Theateraufführungen und Konzerte, dem Kleinen Saal und drei Seminarräumen, die für Kongresse und Präsentationen genutzt werden. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Markthalle, Messe

4. Bauphase:
(1996)
Im Jahre1996 wurde im Giebelfeld der Säulenvorhalle das Relief einer Konzertszene von Stephan Balkenhol montiert. Sechs überlebensgroße Musiker aus glasierter Keramik ersetzen das im Krieg zerstörte Giebelfeld des neoklassizistischen Baus von 1915, das früher eine „Geburt der Venus“ zierte. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(2001 - 2002)
2001 Neubau einer Verbindungsbrücke zwischen Konzert- und Konferenzhaus.(a)
2002 Akustische Verbesserung im Hauptfoyer. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

 Konzerthaus, Ansicht von Nordost, 2009 / Konzerthaus in 76137 Karlsruhe, Südweststadt
Konzerthaus, Grundriss,
Urheber: Rupprecht + Partner, Architekturbüro / Konzerthaus in 76137 Karlsruhe, Südweststadt

Zugeordnete Dokumentationen

  • Fotodokumentation 1916-1992
  • Untersuchung der Originalfarbfassung der Außenfassaden und der Innenräume.

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Konzerthaus steht am Festplatz in der Südweststadt und ist Teil des Kongresszentrums.
Es schließt den Festplatz nach Westen ab.

Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um einen zweigeschossigen, länglichen Bau mit Säulenvorhalle im Norden und einem viergeschossigen Bühnenbau im Süden.
Das Gebäude birgt in sich einen Großen Saal für bis zu 1.000 Personen, einen kleinen Saal für Konferenzen mit Kapazitäten bis zu 200 Personen, 3 Seminarräume im Obergeschoss, Foyer Erdgeschoss und Foyer Obergeschoss.
Die Maße betragen im Großen Saal 27 x 17 m und im kleinen Saal 13 x 13 m.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Konzerthaus ist teilunterkellert. In den Kellerräumen befinden sich Technik-, Belüftungs- und Lagerräume, des weiteren eine Kantine, Garderoben und Büroräume.
Über die Säulenvorhalle im Norden gelangt man in eine Halle, in der sich rechts und links die Kassenräumen sowie seitlich die Treppenaufgänge in den Saal C (Kleine Saal) im Obergeschoss befinden. Über drei Türen in der Mitte kommt man in die Wanderhalle (Hauptfoyer), von der aus sich seitlich rechts und links die quer liegenden Seitenfoyers mit Zugang zum Konzertsaal erstrecken. Die Wanderhalle endet seitlich abgerundet und kragt aus.
Der Saal C erstreckt sich über dem Eingangsbereich (Kassenhalle) im Erdgeschoss aus. Über seitliche Foyers gelangt man zu dem Rang im hinteren und seitlichen Bereich in Form von durchgehenden Balkonen des Zuschauersaals (Großes Saal A), der das Zentrum des Konzerthauses bildet. Eine Vorbühne mit versenktem Raum für Orchester leitet zu der erhöhten Bühne über. An den Seiten der viergeschossigen Bühne befinden sich Büro, Probe- und Garderoberäume. Der Bereich hinter der Bühne wird als Abstell- und Proberaum genutzt. Ein seitlicher Eingang für die Künstler und Angestellten befindet sich im Osten, zwei weitere kleine Seiteneingänge sind auf der Nordseite angebracht. Im Süden hinter der Bühne befinden sich zwei Notausgänge.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Zuschauerraum stammt in seiner Aufteilung und zum großen Teil in seinem Detail noch aus der Bauzeit. Die Wandelhalle (Hauptfoyer) mit Gold gerahmten Spiegeln ist ebenso wie die seitlichen Treppenhäuser Originalbestand. Hier sind die stuckverzierten Decken und Säulen noch komplett im ursprünglichen Zustand erhalten. Die beiden Seitenfoyers übernehmen in den Decken zwar noch das Raster des Hauptfoyers, sind jedoch vergleichsweise zum Hauptsaal schlicht gestaltet. Die ursprünglich eingebaute Decke im Konzertsaal war aus Stuck. Heute hat der Saal eine Kassettendecke aus Gipskartonplatten. Das Deckenraster und die generelle Form der Kassetten sind nach dem Vorbild von 1945 erhalten. Es fehlen die kleinteiligen Stuckverzierungen, wie sie im Hauptfoyer zu sehen sind.
Die ursprüngliche Lüftungsanlage ist erhalten. Es wurde lediglich die Steuerungselemente den neuen Anforderungen angepasst.
Der seit 1915 vorhandene Wechselstromregler System Bordoni mit den dazu gehörenden Elementen einschließlich der Schaltung ist ein technisches Kulturdenkmal.
Bestand/Ausstattung:
Im Hauptsaal bestimmen zwei Farben den Raum. Die untere Hälfte ist vom schwarzroten Gestühl und den rötlichen Mahagoni-Wandvertäfelungen geprägt. In diesen ruhigen, bedeckt wirkenden Bereich ragen helle Säulen (kanneliert) gleich einer Verzahnung hinein. Sie verbinden den Raum mit der großen, hellen Kassettendecke.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
    • Spitzgaube(n)/Lukarne(n)
  • Decken
    • Kassettendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Lambris/Täfer
Konstruktion/Material:
Bei der Decke im großen Saal handelt es sich um eine Kassettendecke aus Gipskartonplatten.
Die Decke misst 17 x 27 m und besteht mit ihrer Metall-Unterkonstruktion aus einer Einheit. Sie wird von einem Wandgesims umlaufen
Die gesamte Deckenkonstruktion wird von etwa 2 m hohen Stahlfachwerken getragen. Sie überspannen die kurze Seite der Halle. Quer zu den Fachwerkträgern, längs der Halle, sind etwa alle 3 m noch die ursprünglichen Längsträger aus Doppel-T-Stahl darunter geschraubt.
Unter diese vorhandene Konstruktion wurden Weitspannträger für die neue Decke montiert. Die Unterkonstruktion für die Kassettendecke besteht aus CD-Deckenprofilen, CD-Abhängern mit Spezialspannfeder und verzinkten 4 mm dicken Abhängedrähten (Profilvertrieb). Unter diese Konstruktion wurde eine einlagige Beplankung aus Gipskartonplatten montiert.
Das ursprüngliche Stahlfachwerk der Decke erfüllt mehrere Funktionen. Zum einen nimmt es innerhalb seiner Tragwerkshöhe zwei Beleuchterbrücken auf, zum anderen dient der Abstand zwischen Unter- und Obergurt auch als Lüftungsraum. Im Bereich des Obergurtes ist eine etwa 6 cm dicke Betondecke eingebaut. Zwischen dieser kuppelartigen Schale und der Kassettendecke entsteht ein Raum, über den der Saal entlüftet wird. Die Luft wird durch breite Schlitze rund um den abgesenkten Gipskarton-Kassettenspiegel abgesaugt.
Frische, vorgewärmte oder gekühlte Luft gelangt durch den Saalboden, unterhalb des Gestühls, in den Raum. Dazu ist unter dem gesamten Saalboden ein großer Luftraum mit gemauerten schneckenförmigen Luftkanälen eingebaut. Die Luft wird so verteilt, dass unter dem gesamten Saal ein gleichmäßiger, leichter Druck ansteht. Der Luftdruck wird über seitlich angeordnete 4 m große Radialventilatoren erzeugt. Zusätzliche Schalldämpfer sorgen für ein Minimum an Maschinen- und Luftgeräuschen.
Die erhöhte und verbreitete Bühnenöffnung, das nur leicht ansteigende Gestühl mit einem nicht zu hoch gezogenen Rang links und recht und an der Rückseite des Saales, die geringe Verkehrsfläche und die veränderte Vorbühne steuern zum guten Klang bei.
Einen wichtigen Beitrag zur Klangausbreitung leistet die Kassettendecke. Sie streut den auftreffenden Schall und sichert durch ihre hohe Profilierung ein gleichmäßig diffuses Schallbild.
Die Halle ist mit Satteldach und der Bühnenbereich quer mit einem Walmdach gedeckt.

Quick-Response-Code

qrCode