Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 371217369311  /  Datum: 04.05.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 27
Postleitzahl: 88605
Stadt-Teilort: Meßkirch

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Sigmaringen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8437078013
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem am südlichen Kopfende des kleinen Meßkircher Marktplatz gelegenen dreigeschossigen Gebäude handelt es sich um einen spätmittelalterlichen Fachwerkbau. Das Gebäude, dass mit der Längsseite zum Marktplatz orientiert ist, besitzt ein massives Erdgeschoss, darüber befinden sich zwei separat abgezimmerte Fachwerkgeschosse, die von einem steilen Satteldach überdeckt werden.

Die lange Zeit verputzten Fassaden, die den Bau nach außen hin der Zeit des 19.Jh. zuordnen ließen, haben nach der jüngsten Sanierung wieder ihr spätmittelalterliches Erscheinungsbild zurück erhalten. Der Erhaltungszustand der kleinteilig untergliederten Obergeschosse sowie des Dachwerks stellten sich im Laufe der Sanierung als außerordentlich gut heraus. Trotz Substanzverlusten im Erdgeschoss, der Innenwände und dem überwiegenden Teil der Wandfüllungen ist der Restbestand der spätmittelalterlichen Substanz so umfangreich, dass sich der Bau des 15. Jahrhunderts über weite Strecken detailliert nachvollziehen lässt.

Die ursprüngliche Raumstruktur der Obergeschosse mit einer übergroßen Stube, den großzügigen Flurbereichen und der Vielzahl an Kammern jedoch ohne Hinweis einer damaligen Küche, lässt eine ursprüngliche Bestimmung für repräsentative oder Versammlungsfunktion naheliegend erscheinen. Die prominente Lage am Kopfende des Marktplatzes , die die große Bohlenstube der ersten Obergeschosses und die einzelnen Kammern für Lager- und Verwaltungstätigkeit, dies alles würde sich gut mit dem Bild eines spätmittelalterlichen Rathauses decken. Die seinerzeitige Lage des Rathauses ist jedoch anhand des Archivmaterials nicht gesichert nachzuvollziehen. So ergibt sich zumindest aus archivalischer Sicht kein Widerspruch zu der These, dass das Gebäude ursprünglich als Rathaus errichtet wurde und diese Funktion später an ein neues Rathaus an der Stelle des jetzigen abgeben mußte. Die Lage des heutigen Rathauses lässt sich erst ab dem 16. Jh. eindeutig bestimmen.


1. Bauphase:
(1455)
Erbauung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1550 - 1580)
Bauliche Änderungen Mitte des 16. Jahrhunderts (gk) im Bereich des ersten und zweiten Obergeschosses zu eigenständigen Wohneinheiten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1561)
Umbaumaßnahme - Einbau einer Blockstufentreppe vom ersten Dachgeschoss in den Spitzboden. Nachweis über Analyse des eingebauten Holzes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1608)
Umbaumaßnahme - Einbau einer großen, vierteiligen Fensteröffnung im Rückgiebel im Wandfeld des vorderen Schiffes. Nachweis über Datierung der Hölzer (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Das erste Haus am Platz? Das Gebäude Hauptstraße 27 in Meßkirch
  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Am südlichen Kopfende des Marktplatzes, im Zentrum der Meßkircher Altstadt befindet sich das Gebäude Hauptstraße 27. An jenem Punkt, an dem die wichtigsten Meßkircher Straßen sich treffen und der Blick automatisch zum Gebäude gezogen wird, nimmt der Bau eine der prominentesten Stellen im Stadtgefüge ein und kennzeichnet eine gegenüber den üblichen Bürgerhäusern hervorgehobene Stellung.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich im Kern um einen zweigeschossigen Fachwerkbau auf einem massiv ummauerten Erdgeschoss mit abschließendem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Aus Mangel an mittelalterlicher Restsubstanz kann über die bauzeitliche Nutzung und Gliederung des Erdgeschosses keine Aussage getroffen werden. Hingegen kann im ersten Obergeschoss in der repräsentativen Ecksituation zwischen Vordergiebel und Vordertraufe eine ungewöhnlich große Bohlenstube mit langgezogenen Fenterbändern nachgewiesen werden, an die rückwertig eine kleinere, aber zumindest später ebenfalls reich ausgestattete Kammer anschließt. Auf diesen Stuben-/ Kammerbereich folgen nach Westen hin eine schmale Flurzone mit einem Außenzugang an der Nordseite und möglicherweise auch einem rückwertigen Treppenaufgang zum zweiten Obergeschoss. Hinweise auf eine einstige Beheizungsmöglichkeit der großen Stube fehlen am Bestand, ebenso kann ein einstiger Küchenraum in diesem Geschoß mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Im zweiten Obergeschoss erschließt ein mittiger Längsflur seitlich gelegene Kammern, während zwei seitlich gelegene Stichflure möglicherweise vom ersten Obergeschoss heraufführende Treppenläufe aufnehmen.

Der Dachraum ist nicht weiter unterteilt und scheint erst im Zuge späterer Umbaumaßnahmen mit Kammereinbauten versehen worden zu sein. Ebenso sind spätestens aus dem 16. Jh. umfangreiche Veränderungen in den beiden Obergeschossen nachweisbar. Beide Geschosse werden durch die Vergrößerung der Befensterung und den Einbau eines Küchenraumes in eigenständige Wohneinheiten verwandelt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
umfangreicher Restbestand an historisch relevanter Bausubstanz - speziell ein Großteil der Deckenbalkenlagen, die Außen- und Innenwandkonstruktionen des Fachwerkoberbaus und beinahe das komplette Deckengebälk.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Decken
    • Balkendecke
  • Mischbau
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Holz
    • Stein
Konstruktion/Material:
Auf dem an vier Seiten massiv ummauerten Erdgeschossbefinden sich zwei separat abgezimmerte Fachwerkgeschosse. Auf der Balkenlage über dem Erdgeschoss wurde ein vierzonig-dreischiffig gegliedertes Fachwerkgerüst für das erste Obergeschoss aufgesetzt. Für die gesamte ursprüngliche Konstruktion war Eichenholz verwendet worden. Die Eckständer des Fachwerkgerüstes stehen direkt auf der Balkenlage auf und werden durch Schwellriegel verbunden, auf denen die übrigen Ständer der Außenwände aufsitzen.

Das Fachwerkgerüst des zweiten Obergeschosses ist ebenfalls vierzonig-dreischiffig gegliedert, wobei der mittige Querbund gegenüber jenem des ersten Obergeschosses um ein Balkenfeld verschoben und das mittige Schiff deutlich verschmälert ist.

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