Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus

ID: 291219399204  /  Datum: 12.03.2007
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Heugasse
Hausnummer: 9
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen am Neckar

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Ensemble, Wohn- und Geschäftshäuser in Reihenbauweise

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

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Diakonatswohnhaus, Rathausplatz 16 (73728 Esslingen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude Heugasse 9 gehört gemeinsam mit der Webergasse 4/6 zum Gebäudekomplex des ehem. Bebenhäuser Pfleghofes. Von dieser Vorgängerbebauung aus dem 13./ 14. Jahrhundert zeugt die erste Bauphase des Gebäudes Heugasse 9.
1257 wurde ein Steinhaus an dieser Stelle erstmals urkundlich erwähnt. Die vorhandenen Steinmetzzeichen aus dem 13. Jahrhundert stützen die Datierung, auch für einen Wohnturm am Nordwesteck des Steinhauses.
Unter Verwendung erhaltener Umfassungswände wurde in einer zweiten Bauphase der heutige Bau im Jahr 1500 (d) errichtet. Mit dem Umbau erhielten der Steinbau und Wohnturm einen einheitlichen Gewölbekeller und einheitlich abgezimmertes Dach. Dieses als auch die innenhofseitige Außenwand aus Fachwerk konnte dendrochronologische auf 1500 (d) datiert werden. Letztere datiert ebenfalls in die Bauphase des 18. Jahrhunderts, als der Umbau zum Verwalterwohnhaus folgte. Aufgrund der Nutzung des 2. Obergeschosses durch die Stiftungsverwaltung seit 1770 ist ein umfassender Fensterumbau der Fassade zur Heugasse in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzogen worden. Sicher belegt ist die Nutzungsänderung des Steinhauses ab 1868 durch die Champagnerfabrik Mittler. Ein Bauantrag von 1919 dokumentiert den Ausbau des 1. Dachgeschosses, mit dem zeitgleich die Dachgauben entstanden. In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden außerdem die Türrahmen mit zugehörigen Blättern erneuert.
Der Verbindungsbau Ost wurde 1956 durch eine Passage geöffnet. In den 1960er Jahren wurde das Obergeschoss vollständig abgetragen und wieder neu aufgebaut. Mit der Nutzungsänderung zur Stadtbibliothek wurde 1985 das Erdgeschoss geschlossen.


1. Bauphase:
(1200 - 1299)
Mittelalterliche Steinmetzzeichen im Steinhaus und im Gewölbkeller bzw. an der vorhandenen West- und Nordwand des ehem. Wohnturms.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1257)
Erste urkundliche Erwähnung eines Steinhauses 1257 (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1339)
Urkundliche Erwähnung zum Bau einer Kapelle im Hof 1339 (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein

4. Bauphase:
(1500)
Erbauung des Hauptgebäudes 1499/1500 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

5. Bauphase:
(1511)
Erbauung des Nordbaus an der Webergasse 1510/11 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1769 - 1771)
Das eigentliche Wohnhaus, das ein Fachwerkhaus war und an der Webergasse lag, sowie die Kapelle werden abgebrochen, der vordere steinerne Bau an der Heugasse wird umgebaut und als Wohnhaus für den Stiftungsverwalter eingerichtet, 1770
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

7. Bauphase:
(1838)
Erneuerung des Verbindungsganges zum Fruchtkasten 1837/38 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1868)
Umnutzung für Champagnerfabrik
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1900 - 1950)
Türrahmen und -blätter
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

10. Bauphase:
(1919)
Ausbau 1. Dachgeschoss und Erstellung der Gauben
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

11. Bauphase:
(1956)
Verbingungsbau Ost im EG durch Passage geöffnet
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

12. Bauphase:
(1960 - 1969)
Abtragung OG des Verbindungsbaus und Wiederaufbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

13. Bauphase:
(1980 - 1989)
Umbaumaßnahmen und Einrichtung einer Stadtbücherei 1980-1989
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Südfassade / Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.06.2019 - strebewerk.Architekten)
Abbildungsnachweis
Südfassade / Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.06.2019 - strebewerk.Architekten)
Abbildungsnachweis
Ansicht Innenhof, Nordfassade / Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.06.2019 - strebewerk.Architekten)
Abbildungsnachweis
Wohnturm, Innenhofansicht / Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.06.2019 - strebwerk.Architekten)
Abbildungsnachweis
Verbindungsbai West / Ehem. Bebenhäuser Pfleghof, Steinhaus in 73728 Esslingen am Neckar (06.06.2019 - strebewerk.Architekten)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Untersuchung
  • Dedrochronologische Datierung, Daten
  • Baualterskartierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der ehemalige Bebenhäuser Pfleghof befindet sich zwischen der Heugasse und der Webergasse im nordöstlichen Bereich der historischen Altstadt von Esslingen, in einer Reihe historischer Fachwerk- und Steinbauten.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Zehntscheune
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Beim Bebenhäuser Pfleghof handelt es sich um mehrere Baukörper.
Der Hauptbau befindet sich in traufständiger Lage an der Heugasse. Es handelt sich hierbei um einen dreigeschossigen Massivbau mit abschließendem Walmdach. Rückwärtig des Hauptbaues schließen sich in Richtung Webergasse weitere Bauteile an. An der Webergasse (Hausnummer 6) befindet sich schließlich der ehemalige Fruchtkasten des Pfleghofes.
Im Westen der nördlichen Traufseite steht als direkter Verbindungsbau der ehem. Wohnturm, dessen Steinfassaden mit großen Quadern dreiseitig erhalten sind. Die östliche Innenhoffassade besteht aus Fachwerk.
Zwischen Wohnturm und der Nanz-Halle (Webergasse 6) ist auf dreieckigem Grundriss der Verbindungsbau West, auch sog. Schwenkarm, gesetzt.
An der Nordostseite des Steinhauses verbindet der Verbindungsbau Ost das Steinhaus mit der Nanz-Halle. Das Erdgeschoss ist durch eine Passage geöffnet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Hauptbau weist im Erdgeschoss eine vierzonige und dreischiffige Halle auf mit einer Einfahrt durch ein Spitzbogentor an der Südtraufe. Das Untergeschoss wird durch zwei winklig zueinanderstehende Gewölbekeller auf L-förmigem Grundriss strukturiert. Der östliche Gewölbekeller ist in einzelne Kellerabteile unterteilt. Das Erdgeschoss ist als Ständerhalle konstruiert. Seit 1770 ist das Obergeschoss hinsichtlich seiner Struktur der Wohnnutzung, das 2. OG. der Nutzung durch de Stiftungsverwaltung angepasst.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Rückwärtig des Steinhauses ist in der Literatur von kleinen Bauten wie einer Kapelle und an deren Nutzbauten die Rede, die 1770 abgebrochen wurde. Dieser Bereich ist heute von der Nanz-Halle überbaut.

Bauzeitliche Ausstattung mit Umnutzung zur Volkshochschule und Bibliothek in den 1980er Jahren fast vollständig überformt. Decken und Wände bekleidet, abgehängt oder in ihren Oberflächen stark verändert. Deckenstuck im 1. OG barock überformt. Nahezu alle Fenster im 20. Jh. ersetzt.

Die bauzeitliche Innenraumgestaltung des Wohnturms ist nicht mehr vorhanden. Die Umbaupläne von 1770 zeigen im EG eine große Halle sowie im OG eine kleinteiligere Raumaufteilung, die mit der Nutzungsänderung als Stadtbücherei und dem Einbau eines Aufzuges, Toiletten und eines Cafés verändert wurde.

Der bauzeitliche Bestand des "Schwenkraums" ist maßgeblich durch den Einbau eines Fluchttreppenhauses 1985 überformt.
Bestand/Ausstattung:
Im Steinhaus in geringem Maße vorhanden: bauzeitliche Ausstattung wie Türblätter, -rahmen oder Täfer sowie Fenster und Stuck.
1. OG.: Holzfenster mit Butzenglasscheiben und Bleiruten sowie Fensterrahmen mit Vorreibern und Eckwinkelbändern, um 1900 (s); Schränke, vermutlich 19. Jh.
2. OG.: Holzfenster mit Butzenglasscheiben und Vorreiben sowie Eckwinkelbändern, 18. Jh.; versch. Türrahmen der 1. und 2. Hälfte des 19. Jh., Türblätter z.T. frühes 20. Jh.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Werkstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
    • Schleppgaube(n)
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
Konstruktion/Material:
Das sog. Steinhaus besteht aus massiven Umfassungswänden mit einer innenliegenden Holzkonstruktion und einer hofseitigen Fachwerkfassade in den Obergeschossen.
Über dem südlich gelegenen Hauptgebäude und dem nördlich angrenzenden Bauteil ist ein konstruktiv einheitlicher Dachstuhl abgezimmert. Aufgeschlagen ist ein liegender verblatteter Stuhl mit zusätzlich mittig stehendem Stuhl im 1. Dachstockwerk.

Der ehem. Wohnturm besitzt dreiseitig massives Quadermauerwerk und eine Fachwerkfassade zum östlichen Innenhof. Im Untergeschoss befindet sich ein Gewölbekeller.

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