Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

ehem. Ochsenstall

ID: 271317039117  /  Datum: 14.05.2008
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Gestütshof
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 72532
Stadt-Teilort: Gomadingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Reutlingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8415027007
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Hauptgebäude, Haupt- und Landgestüt Marbach (72532 Gomadingen, Gestütshof 1)
Gestütswärter Wohnung - Wagenremise (72532 Gomadingen, Gestütshof 3)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

An der Scheune Nr. 6 des Haupt- und Landgestüts Marbach sind vier eindeutige Bauphasen zu erkennen. Die ursprüngliche Scheune war circa halb so lang wie das heutige Gebäude und der Bereich der heutigen Tennendurchfahrt war schmaler.
Das Erbauungsdatum dieser Scheune ist auf einer Holztafel über der östlichen Tenneneinfahrt abzulesen (1765i), welches durch die dendrochronologischen Untersuchungen bestätigt wurde (1765d). Die Konstruktion des 1. Dachgeschosses wurde nachträglich erneuert, worauf Abbundzeichen aus Rötelkreide schließen lassen, die in den übrigen Geschossen nicht vorkommen. Leider konnte ein genaues Datum für diese Erneuerungsphase nicht festgestellt werden, da sich die Proben nicht auswerten liesen. Der Umbau ist zwischen 1765 und 1771 anzunehmen.
In einer Phase um 1771(d) wurde die Scheune nach Westen verlängert, indem ein Erweiterungsbau gegen die ursprüngliche Scheune gestellt wurde. Die ehemalige westliche Außenwand ist noch an Verwitterungsspuren und Putzresten zu erkennen.
Die mächtige Scheune ist somit eindrucksvolles Zeugnis der großen Ausdehnung des Gestüts Ende des 18. Jahrhunderts. Innerhalb von nur sechs Jahren waren die Kapazitäten der Scheune zu klein geworden und sie musste um das Doppelte vergrößert werden.


1. Bauphase:
(1765)
Aus der im Rahmen der Voruntersuchung durchgeführten dendrochronologischen Untersuchung geht hervor, dass der östliche Scheunenteil, Achse 1 bis 6a, 1765 (d) erbaut wurde, als dreischiffiger, fünfzoniger Scheunenbau mit dreigeschossigem Dach und Krüppelwalm auf beiden Giebelseiten
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallscheune
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl

2. Bauphase:
(1765 - 1800)
In der letzten Hälfte des 18. Jh (gk) wurden das 1. Dachgeschoss und die Sparren des östlichen Gebäudeteils erneuert und als liegender Stuhl ausgeführt. Hier ist im Gegensatz zum 1. Ober- und 2. Dachgeschoss Rötelkreide als Abbundzeichen zu erkennen. Die Konstruktion des 1. Dachgeschosses ist dendrochronolgisch nicht datierbar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1771)
1771 (d) wurde die Scheune nach Westen um 5 Zonen erweitert.
Die heutige Tennendurchfahrt im östlichen Gebäudeteil wird durch Versetzen des Unterzuges bzw. der Ständerachse erweitert. Ein Befund hierfür sind die Blattsassen in den Deckenbalken der Bundachsen des östlichen Gebäudeteils.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1800 - 1980)
Im 19. und 20. Jh wurde die Westfassade in Teilen erneuert.
In einem Bauantrag aus dem Jahre 1931 wird die Erneuerung des westlichen Scheunentores durch ein höheres Tor für beladene Heu- und Getreidewagen erwähnt.
Die Position des Unterzugs im Bereich des heutigen Pferdestalls ist nachträglich, vermutlich mit dem Einbau der Pferdeboxen versetzt worden. Die vier Außenfenster in der Südwand im Bereich des Pferdestalls sind nach unten vergrößert worden, was an der unterschiedlichen Steinfärbung und -bearbeitung, sowie der Verwitterung gut zu erkennen ist (Abb. 14). Archivalisch lässt sich dieser Befund durch einen Bauplan von 01.08.1980 (Staatliches Hochbauamt Reutlingen) nachweisen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht von Südost (2009) / ehem. Ochsenstall in 72532 Gomadingen, Marbach an der Lauter, Landgestüt

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme und bauhistorischen Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Sachgesamtheit Haupt- und Landgestüt Marbach mit seinen Gestütshöfen Marbach, Offenhausen und St. Johann ist auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb gelegen. Das Gestüt liegt im Landkreis Reutlingen im Ortsteil Marbach an der Lauter der Gemeinde Gomadingen. Die Durchfahrtsstraße nach Gomadingen trennt das Ensemble in zwei Teile. Der Ochsenstall ist Teil des Gebäudekomplexes und steht mit der Nordseite traufständig direkt südlich an der Straße. Von der Südseite aus werden Teile des Erdgeschosses erschlossen. Dort befindet sich ein Hof, der durch andere Ökonomiegebäude begrenzt wird und nach Osten hin offen ist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Gestüt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
    • Stallscheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf nach Süden abfallendem Gelände steht ein langgestreckter rechteckiger zweigeschossiger Baukörper, welcher von einem dreistöckigen Dachstuhl mit Satteldach nach oben hin abgeschlossen wird. An den Giebelseiten bilden Krüppelwalme den Dachabschluss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Eingang der Stallungen im Erdgeschoss befindet sich auf der Ostseite. Die Scheune im 1. Obergeschoss ist über die Tennentore zu erschließen. Das Erdgeschoss ist zweischiffig und zehnzonig gegliedert und ist somit um ein Schiff schmaler als der um die Tenne breitere, darüberliegende Scheunenbau.
Das Obergeschoss ist dreischiffig und zehnzonig gegliedert. Hier befinden sich ein Stroh- und Heulager sowie die Tennendurchfahrt.
Der östliche Teil des Dachgeschosses der Scheune ist von der Außenwand bis zur Trennwand mit Dielen ausgelegt und begehbar. Eine Wandöffnung in der Trennwand führt in den offenen Scheunenraum .
Im westlichen Scheunenbereich ist der Dachstuhl offen ohne weitere Geschossunterteilung.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zahlreiche Umbauten, neben den Schäden durch Verwitterung und Holzfäule Hauptursache für die derzeitigen statischen Mängel. Viele Hölzer und Konstruktionen wurden bei den Baumaßnahmen entfernt oder verändert, ohne das Gefüge und die Lastabführungen zu verstehen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Gewölbe
    • Preußische Kappen
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Steinbau Mauerwerk
    • Werkstein
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Die Außenwände bestehen im Erdgeschoss aus Bruchstein-Mauerwerk. Das 1.Obergeschoss ist in Fachwerkbauweise errichtet, die an der Westseite mit Brettern verschalt ist. Die übrigen Seiten sind ausgefacht und verputzt. Dieses Fachwerk setzt sich an der Ostseite bis in das zweite Dachgeschoss fort.
Das 1. Dachgeschoss ist als quer gebundener liegender Kehlbalkendachstuhl mit Stuhlverband und mittlerem Längsunterzug auf stehendem Stuhlständer ausgeführt.
Das 2. Dachgeschoss ist in der zweiten Ebene im östlichen Teil als stehender Kehlbalkendachstuhl, im westlichen Teil als liegender Kehlbalkendachstuhl ausgeführt. Die Giebelseiten enden nach oben als Krüppelwalm.

Quick-Response-Code

qrCode