Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Rathausstraße |
Hausnummer: | 57/59 |
Postleitzahl: | 69126 |
Stadt-Teilort: | Heidelberg, Rohrbach |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000024 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die trotz der geringen Gebäudegröße äußerst komplexe Baugeschichte des heutigen Doppelhauses konnte im Rahmen der Kurzuntersuchung nur teilweise geklärt werden. Wie meist bei mittelalterlichen und frühzeitlichen Häusern Südwestdeutschlands ist im Dachraum die meiste bauzeitliche Substanz erhalten geblieben. Die ursprüngliche Größe des Hauses lässt sich dort am besten erkennen, da hier noch alle konstruktiv notwendigen Hölzer der später beseitigten östlichen Giebelwand erhalten sind. Die starke Bewitterung auf der Ostseite dieser Hölzer belegt, dass es sich bei der Wand um eine ehemalige Außenwand handelt. Auch eine ursprüngliche weitere Erstreckung nach Westen kann ausgeschlossen werden, obwohl die heutige Giebelwand nicht mehr die Originale ist: In den beiden Stuhlrähmen zeigen die Zapfenlöcher für die beim Neubau der Wand beseitigten bzw. versetzten kurzen Kopfstreben zu den Stuhlsäulen einen stehenden Stuhl und damit eine Außenwand an. Die Breite des Hauses betrug demnach kaum mehr als fünf Meter, bei einer Tiefe von immerhin rund zehn Metern. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab eine Bauzeit von 1537 für diese Periode.
Der Bau des östlichen Hauses (Nr. 59) kann in das Jahr 1602(d) datiert werden. Wahrscheinlich war das Erdgeschoss schon zur Bauzeit massiv gemauert und besaß den bis heute erhaltenen segmentbogigen Eingang mit der kräftig profilierten Einfassung.
Eine dritte Periode sind die Veränderungen des 17. bis 19. Jahrhundert. In diese Zeit sicher einordnen lässt sich der Neubau der westlichen Giebelwand des Hauses Nr. 59. Sie wurde um zwei Balkenfelder (ca. 1.1m) nach Osten versetzt und wieder eingezogen. Abschnittsweise wurden im 18. und 19. Jahrhundert weite Teile der Umfassungswände erneuert.
Das Doppelhaus ist als eines der ältesten im Heidelberger Stadtgebiet bekannten Wohnhäuser und damit materielle Quelle für Bauen und Wohnen im 16./17. Jh., einer wegen der Zerstörungen späterer Kriege sehr schlecht dokumentierten Zeit.
(1537)
- Siedlung
- Stadt
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Decken
- Einschubdecke
(1602)
(1750 - 1900)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1880 - 2000)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorisches Kurzgutachten über das Wohnhaus
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Der Dachraum des ganzen Gebäudes wird durch eine Kehlbalkenlage in zwei Geschosse geteilt, von denen das Obere den Spitzboden, ohne eine Zäsur an der Grenze zwischen den Haushälften durchläuft.
Konstruktionen
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Decken
- Einschubdecke
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Das Dachwerk über dem Haus Nr. 57 ist als Sparrendach mit einer Kehlbalkenlage konstruiert. Die Kehlbalken werden von einem doppelten stehenden Stuhl im Dachraum gestützt.
Das Haus Nr. 59 wird bei gleicher Höhe und Breite wie im Haus Nr. 57 von einer dreifachen stehenden Stuhlkonstruktion mit Kehlbalken unterstützt.