Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus mit Scheune

ID: 241214409228  /  Datum: 17.08.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Obere Straße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 72218
Stadt-Teilort: Wildberg, Sulz am Eck

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Calw (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8235080010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude lässt sich wie folgt in fünf Bauphasen einordnen:
Bauphase 1 (Vorgängerbau): Der gewölbte Keller korrespondiert mit seiner Grundrissfigur und seiner Lage nicht mit der Grundrissstruktur der darüber liegenden Geschosse. Ohne zusätzliche Untersuchung kann lediglich eine unbekannte Erbauungszeit von vor 1500 zugeordnet werden.
Bauphase 2 (Ersterbauung): Mittels der dendrochronologischen Untersuchung konnte das zu 90% erhaltene Dachwerk auf 1522 datiert werden. In den darunter liegenden Geschossen sind von dieser Bauphase nur noch Fragmente erhalten. Die Bohlenbalkendecke und die Renaissancetür im Dachgeschoss mögen ebenfalls dieser Baumaßnahme entstammen.
Bauphase 3 (Umgestaltung): laut der Gebäudeeinschätzung von 1937 wurde der westliche und östliche Teil des Wohnhauses 1737 erbaut. Dies deckt sich sehr gut mit dem dendrochronologischen Ergebnis eines erdgeschossigen Unterzuges, welcher auf den Sommer 1721 (d) datiert werden konnte. Auf dieses Datum darf der mit starken Eingriffen an Bausubstanz und Disposition einhergehende Umbau von einem dreizonigen Mittelflurhaus in ein vierzoniges Zweifamilienhaus gelegt werden.
Bauphase 4 (Nebengebäude und Innensanierung 1): An der Südostecke des Wohnhauses befindet sich ein Wagenschopf von 1867 (a) mit einem Schweinestallanbau, der die Lücke zum Wohnhaus schließt. Der dreigeschossige Wohnungsanbau am Westgiebel wurde 1889 (a) erstellt. In diese Zeit fällt auch eine durchgreifende Innensanierung des gesamten Wohnhauses.
Bauphase 5 (Nebengebäude und Innensanierung 2): Die beiden Scheunen wurden 1930 resp. 1934 in Richtung westen erweitert. Der östliche Teil des Wohnhauses erhielt 1937 einen Badeinbau. Eine Modernisierung der Raumoberflächen und Ausstattung fand um 1960 statt.
2012 erfolgte der Abbruch des Gebäudes.


1. Bauphase:
(1400 - 1500)
Bauphase 1: Auf ein Vorgängergebäude deutet der Gewölbekeller. Eine Erbauungszeit kann nur vor 1500 (gk) zugeordnet werden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1522)
Erbauung des Gebäudes als dreizoniges Mittelflurhaus (1521d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Decken
    • Einschubdecke
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

3. Bauphase:
(1721)
Umbau des Gebäudes zu einem Zweifamilienhaus (1721 d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Treppen

4. Bauphase:
(1889)
Anbau des dreigeschossigen Wohnungsanbaus am Westgiebel um 1889 (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

5. Bauphase:
(1930 - 1960)
Erweiterung der Scheunen, Modernisierung der Raumoberflächen und Ausstattung in der Mitte des 20.Jh. (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(2012)
Abbruch
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Wildberg, Sulz am Eck, Obere Straße 7, Rückansicht des Gebäudes / Wohnhaus mit Scheune in 72218 Wildberg, Sulz am Eck

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Südwestlich am Ortsrand am Hang gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das mit einem gewölbten sowie einem flach gedeckten Raum teilunterkellerte zweigeschossige Gebäude misst ca. 15m auf 10.5m, wobei die Firstrichtung nahezu in Ostwestrichtung verläuft. Aufgrund der starken Hanglange schiebt sich das Erdgeschoss mit seiner Nordwestecke in den Hang. Entsprechend ist das Kellergeschoss von Südosten her direkt auf Geländeniveau zugänglich. Am westlichen Giebel befindet sich ein dreigeschossiger Anbau mit flachem Satteldach. Dieser misst etwa 3.8m auf 4.8m.
Das Satteldach weist eine einfache Biberschwanzdeckung auf.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die ursprüngliche Disposition als Mittelflurhaus ist anhand der Abzimmerung des Dachwerkes nachweisbar. Ausgehend von der dort gewonnenen Information ist sie auch in den Vollgeschossen, trotz der vielfältigen nachträglichen Ein- und Umbauten belegbar und noch rudimentär abzulesen. Zur Lage der früheren Hauseingänge und der Vertikalerschließung konnten keine Hinweise gefunden werden, da die befundtragenden Bauteile entweder verkleidet oder nicht mehr vorhanden sind.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Bedingt durch die jüngeren Modernisierungen und Sanierungen entstammt die komplette Ausstattung der Zeit um 1900, teilweise auch 1960, wobei deren Anteil bei jeweils 50% liegt. Was an historischer Ausstattung verblieb, muss als extrem rudimentär bezeichnet werden. neben der vermutlich erbauungszeitlichen Bohlenbalkendecke, einem Türblatt der Renaissance, der barocken Blockstufentreppe sowie einem klassizistischen Schnappschloss haben lediglich die handgestrichenen Biberschwänze die Zeitläufe überdauert. Die Sandsteinplatten sowie die Pflasterung im Erdgeschoss wurden vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts eingebracht.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Decken
    • Einschubdecke
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Sämtliche Kellerwände sowie die Erdgeschossaußenwände sind massiv in Bruchstein, in Mauerziegel resp. In Beton ausgeführt und weisen Dicken von 24cm bis 150cm auf. Abgesehen von einigen massiven Innenwänden im Erdgeschoss sind alle übrigen Wände des Gebäudes in Fachwerk ausgeführt. Letztere sind mit Lehmstaken, Bruchstein und Mauerziegel ausgefacht. Bis auf das in Kalkstein ausgeführte Tonnengewölbe sind alle anderen Decken als Holzbalkenlage ausgeführt.
Das Dachwerk ist als zweifach liegender Stuhl ausgeführt und weit im Dachgeschoss sowie im Dachspitz jeweils einen Mittelunterzug auf. Für die längs aussteifenden Hölzer wurden die Knotenpunkte verblattet, bei allen anderen Verbindungen wurde Schlitz und Zapfen verwendet. Bis auf die Reparaturhölzer sind alle Bauteile in Eiche ausgeführt.

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