Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus mit Scheune

ID: 214239888414  /  Datum: 15.07.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schlossstraße
Hausnummer: 25
Postleitzahl: 71229
Stadt-Teilort: Leonberg

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115028016
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1453 - 1454)
Die Scheune wurde um 1453/54 (d) erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune

2. Bauphase:
(1574 - 1575)
Das Wohnhaus wurde um 1574/75 (d) erbaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1870 - 1899)
Im späten 19. Jh. wurde die Lücke zwischen Stadtmauer und Scheune geschlossen und durch ein neues, über die Mauerkrone abgeschlepptes Dachwerk überdacht.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Baukomplex besteht aus einem Wohnhaus und einer Scheune; die Gebäude bilden den Abschluss einer zur Schlossstraße zählenden, von dieser nach Süden abzweigenden Sackgasse. Die Scheune ist parallel zur Stadtmauer erstellt. Etwas versetzt errichtet, lässt das giebelständige Wohnhaus die Scheuneneinfahrt frei.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über einem wohl späteren, hoch in das Erdgeschoss reichenden Gewölbekeller errichtet, besitzt der Unterbau zwei Nutzungsebenen. Im Erdgeschoss befanden sich die Wirtschafts- und Lagerräume. Der an der östlichen Giebelseite auskragende nahm die eigentliche Wohnebene auf.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Dachraum ist in drei Zonen unterteilt. Die mittige Zone dient dabei der zentralen Erschließung. Seitlich davon sind zwei Dachkammern angelegt. Der Spitzboden ist ungeteilt.
Die Scheune ist dreizonig und zweischiffig gegliedert. Innerhalb der mittleren Zone ist an der Nordtraufe die Einfahrt angelegt. Seitlich befindet sich jeweils ein Barn.
Die alte Stube des Wohnhauses ließ sich rekonstruieren. Ausgerichtet zum Gassengiebel war sie etwas breiter als die Gebäudehälfte. Auch hinsichtlich ihrer Tiefe überragte sie die halbe Gebäudehälfte. Ihre Ausstattung ist nicht mehr erhalten. Zur Seite der Stube am Gassengiebel lag die Küche. Zwischen den beiden Räumen befindet sich innerhalb der Trennwand eine ehemals massiv gestaltete Feuerwand. Daran anschließend ist im Deckengebälk der ursprüngliche Rauchfang erhalten. An die Küche grenzte ferner das Treppenhaus, das Stube und Küche sowie eine Kammer erschloss; letztere lag am Gegengiebel und ließ Platz für einen schmalen, entlang der Nordtraufe verlaufenden Abtrittgang. Nicht vom Treppenhaus zugänglich war einer weitere Kammer hinter der Stube. Dass sie ausschließlich über die Stube erreichbar war, lässt vermuten, dass sie als Schlafraum diente.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die begrenzt erhaltenen Wandscheiben sind zweifach verriegelt und mit Flechtwerk geschlossen. An das Wohnhaus wurden in jüngerer Zeit Anbauten angefügt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochfirstständergerüst
    • Mehrreihenständergerüst
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
Konstruktion/Material:
Das am Gassengiebel auskragende Dachwerk besitzt als tragende Gerüstkonstruktion einen zweifach stehenden Stuhl. Es ist durch verzapfte Kopfbüge ausgesteift und neben den Giebelscheiben in zwei innere Querwände eingebunden. Diese unterteilen den Dachraum in drei Zonen. Die mittige Zone dient dabei der zentralen Erschließung. Seitlich davon sind zwei Dachkammern angelegt. Der ebenfalls am Gassengiebel auskragende Spitzboden ist ungeteilt.

Das tragende Gerüst der Scheune bildet eine Firstständerkonstruktion. Sie besteht aus hohen, von der Gründungsebene bis zum Dachfirst reichenden Firstständern. Sie tragen die Firstpfette und bestehen aus Eichen- und Nadelholz (innen). Sie stehen in der Firstachse und sind tragende Hölzer von Dach und Unterbau. Außerhalb der Firstachse sind bzw. waren weitere Gerüstständer angezimmert. Im Gegensatz zu den Firstständern reichen sie nur über die Höhe des Unterbaus und enden an der Dachbasis.
Die als Wandständer anzusprechenden Hölzer tragen die Längsrähme auf denen die ehemaligen Dachbalken lagerten.
Das Dachgebälk bildet die Basis für ein zweifach stehendes Stuhlgerüst. In jeder der vier Querachsen waren seitlich der Firstständer je ein Stuhlständer angeordnet. Sie zapften in die Dachbalken und trugen kopfzonig die Stuhlpfetten. Diese unterstützten die mit verblatteten Kehlbalken ausgestatteten Sparrendreiecke. Ihre Sparren waren am Fußende an die Dachbalken angeblattet.
Das beschriebene Ständergerüst war bzw. ist durch ein aufgeblattetes Gefüge ausgesteift. In den Traufachsen handelt es sich um Fuß-, Kopf- und Steigbänder, wobei die Giebelständer durch sich gegenseitig überblattetende Kopf- und Fußbänder gesichert waren. In der Firstachse waren nur Kopfbänder eingeordnet. Sie steiften die Winkel zwischen Firstständer und Firstpfette aus. Auch innerhalb den Querachsen erfolgte die Winkelsicherung durch Fuß- und Kopfbänder. Letztere reichten von den Giebelständern bis zu den Kehlbalken im 1. Dachstock und überquerten dabei die Dachbalken und die Stuhlständer.
Den Wandabschluss bildet eine Flechtwerkfüllung. Zur Stabilisierung der Füllungen war der Unterbau zweifach verriegelt und die äußeren Zonen durch einen zusätzlichen Zwischenständer unterteilt.

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