Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Haagschloss, später Judenhaag

ID: 211218399249  /  Datum: 20.04.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Im Haag
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 72401
Stadt-Teilort: Haigerloch

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Zollernalbkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8417025008
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Wohnhaus, Im Haag 28
2. Beinhaltet Bauteil: Wohnhaus mit Laden
3. Beinhaltet Bauteil: ehem. Rabbinat, Im Haag 53

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Im Haag 28 (72401 Haigerloch)
Wohnhaus mit Laden (72401 Haigerloch, Im Haag 33)
ehem. Rabbinat, Im Haag 53 (72401 Haigerloch)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Erbauung einer Schlossanlage an der Stelle eines mittelalterlichen Freihofs ab 1749. Von dieser Schlossanlage haben sich vier Gebäude erhalten: diese vier Gebäude werden 1780 als das alte Schlößl (Im Haag 37), der Reutstall (Im Haag 31), die Küche (Im Haag 39) und das Wachthaus (Im Haag 23) bezeichnet. Diese vier Gebäude umrahmen in der Art eines Ehrenhofes einen freien Platz, in dessen Mitte - an der Stelle der heutigen Synagoge - ein chinesischer Pavillon geplant und begonnen, aber nicht fertiggestellt wurde. Hinter dem Pavillon folgten dann die Schlossgärten.


1. Bauphase:
(1200 - 1749)
Vorgängerbebauung: Mittelalterlicher Freihof Haagguth. (Nach: Franz Xaver Hodler: Geschichte des Oberamts Haigerloch, Hechingen 1928. Hodlers Quellen sind nicht explizit genannt).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Herrenhaus

2. Bauphase:
(1749 - 1769)
Bau des Haagschlosses mit vier Nebengebäuden, darunter das fürstliche Wohnhaus (Im Haag 37), das heute als Haagschlössle bezeichnet wird. (a / Hodler 1928)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1780)
Umbau der Schlossnebengebäude in zehn Wohnungen, die vom Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen an neu in den Judenschutz aufgenommene jüdische Familien vermietet wurden (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

4. Bauphase:
(1797 - 1811)
Bau mehrerer jüdischer Häuser auf dem fürstlichem Grundstück gegen jährliche Zahlung eines Bodenzinses (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1813)
Kauf des Oberen Haaggartens durch die Judenschaft (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1815)
Kauf des Haags für 3.000.-- fl durch die Judenschaft (a). Gleichzeitig beginnt die Bebauung des oberen Haaggartens durch einzelne Juden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1838)
Erstellung eines Bebauungsplans für die noch nicht überbauten Bereiche des oberen Haaggartens (a).
Bau des Rabbinats (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Baualtersplan der jüdischen Häuser in Haigerloch. / Haagschloss, später Judenhaag in 72401 Haigerloch (01.12.1998 - Michael Hermann)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Archivalienerhebung und Reihenbegehung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Südöstlich der Haigerlocher Oberstadt zieht sich zur Eyach ein leicht abfallender Gleithang hin, an dessen nordöstlichem Rand sich ein lang gezogener Steilabbruch hinzieht. Dieser Steilabbruch, der wohl früher auch mit Hecken überwuchert war, wurde bis ins 19. Jahrhundert als Haag bezeichnet. Die Wiesen unterhalb zur Eyach hin wurden als Haagwasen oder Haaggärten bezeichnet.
Oberhalb dieses “Haag” befand sich vor den Toren der Oberstadt das “Haag-Gueth”, ein seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesener Freihof. Dieser umfasste im 16. Jahrhundert den Bereich vom Haagtor zur Stadtmauer hin und wieder bis zum Haagtor, das sich nach Hodler beim Römerturm befunden haben soll, den alten Mühlgraben und den Almendweg zur Eyach, der noch nicht dem 1815 angelegten heutigen Weg durch das Haag entsprach, sondern möglicherweise vom Oberen Tor über das Haag ins Tal führte. Gemeint ist also offensichtlich der Bereich des heutigen Haag und der “Haaggärten” am alten Mühlkanal, zwischen der Oberstadt und der heutigen Landestraße. Über dieses Haaggut ist wenig bekannt. Lediglich eine Abbildung von um 1700 im Schloss Sigmaringen zeigt ein freistehendes Gebäude etwa an der Stelle des heutigen Haagschlössles, bei dem es sich um das frühere Haaggut handeln dürfte. Eine Verlegung des Haagguts vom Oberen Tor an die Stelle des heutigen Haags im 18. Jahrhundert, wie Hodler sie vermutet, ist durch dieses Bild freilich widerlegt. Auch befinden sich unter dem Gebäude Im Haag 31 noch die Keller dieses Vorgängerbaus, die über den Hausgrund des jetzigen Gebäudes hinausreichen. Bei Straßenbauarbeiten in den 1970er Jahren sollen zwischen diesem Gebäude und der Synagoge noch weitere Fundamente und Keller dieses Vorgängerbaus freigelegt und durch das Landesdenkmalamt dokumentiert worden sein.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Lustschloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Von der geplanten Schlossanlage sind vier Nebengebäude erhalten: Im Haag 23, 31, 37 und 39.
Das eigentliche Schlösschen blieb unvollendet und ist nicht erhalten. Unter dem Gebäude Im Haag 31 (ehem. Reitstall oder Kaserne) haben sich Keller des Vorgängerbaus erhalten (mittelalterlicher Freihof).
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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