Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kapellensaal

ID: 209067240020  /  Datum: 30.06.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Stammhausstraße
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 74523
Stadt-Teilort: Schwäbisch Hall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127076012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,1248° nördliche Breite, 9,7408° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Zuge einer allgemeinen Bewegung zum Aufbau und zur Unterstützung der Krankenpflege, vor dem Hintergrund der Revolution 1848 sowie der Industrialisierung, entwickelte sich in Deutschland im 19. Jahrhundert die evangelische Diakonie.
Die Diakonissenanstalt Schwäbisch Hall entwickelte sich aus einer Idee des Pfarrers Paul Faulhaber (1842-1914), der die medizinische und pflegerische Fürsorge durch ein Netz von Gemeindeschwestern im Hohenlohekreis sicherstellen wollte. Die Anstalt in Schwäbisch Hall diente als Stammhaus.
Nach Vorlage der Entwürfe des Stuttgarter Architekturbüros Wittman & Stahl begann der Bau der Anstalt 1883 (a), dem mehrere Umplanungen folgten, u.a. wegen des Zusammenschlusses mit dem Bezirkskrankenhaus. Nach Eröffnung des Ursprungsbaus 1886 übernahm Pfarrer Faulhaber zunächst die Leitung des Diakonissenhauses. Von dem ursprünglichen Ensemble, hauptsächlich bestehend aus Stammhaus, der Kapelle, dem Johanniterhaus und dem alten Krankenhaus, stehen heute nur noch Stammhaus und die Kapelle. Ab 1902 folgte der Bau einer Kapelle nach Plänen von Heinrich Dolmetsch. Die Anstalt war durch Wirtschaftshöfe, Gemüsegärten, eigener Bäckerei und Handwerkern weitgehend autark.
Schnelle Expansion des Betriebes und das Wachstum der Gemeinde führten dazu, dass Kapazitätsengpässe eintraten und die Ausstattung erweitert werden musste. Von 1908 bis 1988 folgten mehre Um- und Anbauten der Gebäude und beeinflussten nachhaltig die Struktur der gesamten Anstalt. 2014 wurde der Kapellensaal abgebrochen.


1. Bauphase:
(1902 - 1903)
In der Bauphase ab 1902 (a) wurde bis 1903 der Mehrzweckbau aus Kapelle im Obergeschoss und Küche im Erdgeschoss fertiggestellt. Dieser Bau wurde zwischen die bereits bestehenden Diakonissenhäuser eingefügt und mit einem Verbindungsgang versehen.

Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Türen
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Beton und Stahl
  • Verwendete Materialien
    • Beton
    • Glas
    • Holz
    • Putz
    • Stein

2. Bauphase:
(1909 - 1910)
1909 (a) erfolgte bereits der erste Umbau der Kapelle und der Küche, da die Versorgungskapazität der schnell wachsenden Anzahl an Mitgliedern der Diakonissenanstalt mit der Grundausstattung an ihre Grenzen stieß. Auf dem Lageplan ist eine deutliche Verlängerung des Baus nach Osten zu erkennen. Für den Unterbau der Verlängerung des Saals wurde ein Großteil davon abgebrochen. Durch ein neues Satteldach drehte sich die Firstrichtung, sodass ab jetzt der Ost-West-Schnitt als Längsschnitt und der Nord-Süd-Schnitt als Querschnitt bezeichnet wird. Bauliche Reste der Bauphase sind die Keller- und Küchenräume sowie die nördlichen bzw. die südlichen Außenwände des Saalbaus. Um den Einbau des Erdgeschosses zu ermöglichen mussten Nord- bzw, Südwand abgebrochen werden. Es lässt sich allerdings nicht mit endgültiger Sicherheit sagen in welchem Umfang das geschehen ist, da unterschiedliche Farbfassungen an Fensterrahmen keine eindeutige Datierung zulassen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Beton und Stahl
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Betonbau
    • Bruchstein
    • sonstige Kunststeine
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Beton
    • Glas

3. Bauphase:
(1910 - 1952)
In der Zeit zwischen 1910 und 1952(s) muss die Küche im Erdgeschoss neu gefliest worden sein, da ein Foto von 1910 liegend formatige Fliesen in der Backstube zeigt, die 1952 nicht mehr vorhanden waren. Im Zuge der Niveauangleichung von Fußboden der Backstuben an den Rest der Küche wurde außerdem die die Mehlkammer entfernt, der Boden der Backstube angehoben und ein neuer Keller unter der Backstube eingefügt. Da sich die baulichen Charakteristika zwischen verschiedenen Baugesuchsplänen verändert haben lassen sich diese zeitlich nicht eindeutig verorten.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Beton und Stahl

4. Bauphase:
(1952 - 1953)
In der Bauphase ab 1952 (a) wurde der Saal der Kapelle erneut nach Osten verlängert. Der Mittelteil der Ostwand musste abgebrochen werden, damit eine Bühne im Saal Platz fand. Die Erschließung der Südseite des Saales wurde ebenfalls dahingehend verändert, dass statt einer Freitreppe parallel zur Mauer laufend nun eine Freitreppe im rechten Winkel zur Wand nach Osten eingebaut wurde. Es wird massiv in die bauliche Struktur der Kapelle eingegriffen. Jetzt verdeckt eine abgehängte Decke aus Leichtbauplatten den Blick auf den bisher offenen Dachraum. Die Oberflächengestaltung der Wände wird durch einen neuen Putz neutralisiert und die Tragkonstruktion mit Brettern eingehaust. Die bauzeitliche Kanzel in der Kapelle wird abgebaut und stattdessen findet sich nun ein großes Holzkreuz an der Westwand.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Beton und Stahl
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Beton
    • Holz
    • Kunststein

5. Bauphase:
(1953 - 1987)
Ab 1953 (s) werden verschiedene Eingriffe in die Bausubstanz der Kapelle sichtbar. In erster Linie fällt dabei der Austausch der Küchenfenster in Drehflügelfenster und der Einzug einer Trennwand durch den polygonalen Raum im EG auf. Das Obergeschoss wurde durch Binnenwände so unterteilt, dass von der Kapelle nur noch der mittlere Teil mit den figürlichen Buntglasfenstern übrig bleibt und die seitlichen Teile der Küche zugeschlagen werden. Die Freitreppe auf der Südseite aus der Baumaßnahme von 1952 musste weichen, da der bisherige Kohlenkeller aufgestockt wurde und einen Vorraum der Backstube ausbildete.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Beton
    • Glas
    • Holz

6. Bauphase:
(1988)
Die massive Erweiterung des Untergeschosses der Kapelle ab 1988 (a) verunklärt die Kubatur des Kapellenbaus massiv. In Norden wird der Personalraum an das bestehende Erdgeschoss angebaut und die Gliederung des Küchenpolygons wird ebenso verändert wie die Fliesen, die sich in Farbe und Kantenausbildung deutlich von jenen aus den 1950er Jahren unterscheiden. Im Erdgeschoss wird neben kleiner Veränderungen der Vorratsräume ein Lastenaufzug eingebaut. Unter Beibehaltung der Lage werden im Obergeschoss die Rundbogenfenster durch rechteckige Fenster ausgetauscht. Der Zeitpunkt des Tausches lässt sich allerdings nicht exakt datieren. Diese Umbauten prägen bis heute das Erscheinungsbild des Kapellenhauses wieder.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Beton und Stahl
  • Verwendete Materialien
    • Glas
    • Holz
    • Kunststein
    • Ziegel
  • Steinbau Mauerwerk
    • sonstige Kunststeine

7. Bauphase:
(2014)
Die Kapelle ist abgebrochen, die Fenster wurden vorher ausgebaut eingelagert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Geländes der evangelischen Diakonie Schwäbisch Hall / Kapellensaal in 74523 Schwäbisch Hall, Evang. Diakonissenanstalt (Archiv der DIAK-Schwäbisch Hall)
Abbildungsnachweis
Innenraum der Kapelle im Obergeschoss / Kapellensaal in 74523 Schwäbisch Hall, Evang. Diakonissenanstalt (Archiv der DIAK-Schwäbisch Hall)
Abbildungsnachweis
Aktueller Zustand des Kapellenraumes im Obergeschoss / Kapellensaal in 74523 Schwäbisch Hall, Evang. Diakonissenanstalt (strebewerk. Riegler Läpple, Partnerschaft Diplom-Ingenieure)
Abbildungsnachweis
Rundbogenfenster im Obergeschoss der Kapelle mit Blick nach Norden / Kapellensaal in 74523 Schwäbisch Hall, Evang. Diakonissenanstalt (strebewerk. Riegler Läpple, Partnerschaft Diplom-Ingenieure)
Abbildungsnachweis
Grundrissstruktur des Obergeschosses des ersten Baugesuchs  / Kapellensaal in 74523 Schwäbisch Hall, Evang. Diakonissenanstalt (strebewerk. Riegler Läpple, Partnerschaft Diplom-Ingenieure)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bericht zur bauhistorischen und restauratorischen Untersuchung
  • Bericht zur restauratorischen Untersuchung der Kapelle der DIAK Schwäbisch Hall

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Kapelle ist Teil der Evangelischen Diakonissenanstalt, nördlich von Schwäbisch Hall gelegen.
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der Baukörper lässt sich als kompakt, mit polygonaler Westseite und rechteckiger Ostseite beschreiben. Die Dachform tritt als eine mansarddachartig geformte Kubatur auf, die vom polygonalen Teil über dem Chor im Westen in ein Satteldach im Osten übergeht. Der Bau ist auf dem Niveau des Obergeschosses durch ein Verbindungsgang an das sogenannte Stammhaus angeschlossen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Durch die vielfältige Nutzung und zahlreicher Umbauten ist die bauzeitliche Grundrissstruktur der Kapelle stark verändert worden. Ursprünglich wies die Kapelle einen rechteckigen Grundriss mit 7/8 Chor auf. Heute zeigt sich diese als kleinteilige Raumstruktur in Erd- und Obergeschoss, während sich im Obergeschoss ein teilbarer Saal und zwei seitlich abgetrennte Räume befinden. Der nördliche und südliche Bereich des polygonalen Kapellenraums wurde räumlich abgetrennt und funktional der Küche zugeschlagen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der heutige Zustand der Kapelle unterscheidet sich stark von dem ursprünglichen. Sowohl Ausstattung, als auch Ausbau, das äußere Erscheinungsbild und konstruktive Elemente wurden geändert. Vom Kohlekeller bis zum Dachgeschoss erfuhr das Gebäude zahlreiche Umbauten. Im Zuge der Baumaßnahmen für die aktuelle Klinikerweiterung des DIAK und des geplanten Abbruchs entstand eine detaillierte Dokumentation der Diakonissenkapelle.
Bestand/Ausstattung:
Durch die massiven Eingriffe in die Bausubstanz der Kapelle der evangelischen Diakonissenanstalt Schwäbisch Hall wurde der ursprüngliche Bestand der Kapelle weitestgehend verändert oder ersetzt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Beton
    • Eisen
    • Glas
    • Holz
    • Kunststein
    • Putz
    • Stein
    • Ziegel
  • Dachform
    • Mansarddach/-helm
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit Firstständer
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • Hauskapelle
    • Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
  • Detail (Dach)
    • Dachüberstand
  • Mischbau
    • Beton und Stahl
    • Mauerwerk und Stahl
Konstruktion/Material:
Vollziegel- bzw. Betonmauerwerk im Erdgeschoss und Ziegelmauerwerk mit vorgestellten Holzständern im Obergeschoss kennzeichnen die ersten Bauphasen. Es folgten Gasbetonstein und Hohllochziegel für die Umbauten. Innen sind die Wände verputzt und und außen mit schmückenden Rustikabossen bzw. Schindeln bekleidet.

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