Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 206971927719  /  Datum: 17.02.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Schwibbogen
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 74206
Stadt-Teilort: Bad Wimpfen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125007002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohnhaus und der benachbarte Wehrturm stehen zumindest im Erdgeschoss in einem baulichen Verbund, der älteste, in die 1. H. 13. Jh. datierende Baubestand an diesem Wohnplatz.
Über das Dachgeschoss des Gebäudes erfolgte der Zugang zum 1. Turmgeschoss, das zeitweise als Gefängnis benutzt worden war. In diesem Licht ist wohl auch die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes zu sehen; es wurde Ende des 16. Jh. erbaut, diente als Zugang zum Torturm und ermöglichte neben der Funktion als Lagerbau auch die Einbindung einer Wohnung für den Türmer und/oder Gefängniswärter.
Wohl erst mit dem neuen Mansarddach des 19. Jh. überwog die Wohnfunktion und die damit verbundene und bis in das 20. Jh. andauernde Grundrissgestaltung.


1. Bauphase:
(1200 - 1250)
Errichtung des Wehrturms (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Turm

2. Bauphase:
(1590 - 1600)
Errichtung des Wohnhauses (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1800 - 1899)
Neubau Dachwerk (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baudokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
In prominenter Nachbarschaft liegt das Gebäude im stumpfen Winkel von Schwibbogentor und Wehrmauer. An das im Westen liegende Schwibbogentor setzt die in Richtung Osten verlaufende Wehrmauer der ehemaligen Kaiserpfalz an.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Torhaus
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Gefängnis
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreigeschossiger Steinbau, mit Mansarde stadteinwärts, stößt östlich an das sog. Schwibbogentor, mit dem es strukturelle über den Dachraum auch verbunden ist und ist ferner in die mittelalterliche Wehrmauer integriert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
  • Dachform
    • Mansardgiebeldach
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
In der stark ausgehöhlten Wehrmauer lagert das eichene Gebälk des untersuchten Gebäudes. Es verläuft nach Norden und besitzt in seitlichen Nuten gespaltene Eichenhölzer mit einer darauf aufgebrachten Lehmausfüllung. Im Norden sind zwei Auflager erkennbar. Bei dem ersten Auflager handelt es sich um eine Fachwerkwand, die in Richtung Osten stark nach Norden schwenkt, während sie sich im Westen auf die Ecke des Torturmes bezieht. Diese Fachwerkwand ist wohl als ursprüngliche Außenwand zu bezeichnen. Zumindest eine Türöffnung mit innen liegendem Falz zeichnet sich in dem durch wandhohe Streben ausgesteiften Wandverlauf ab. Bei dem zweiten Gebälkauflager handelt es sich um einen Unterzug, der unterstützt das über die Fachwerkwand auskragende Gebälk. Der Unterzug wird an beiden Enden durch Sattelhölzer getragen. Diese lagern in kopfzonigen Ständerschalen, wobei der westliche Ständerkopf schmuckvoll gestaltet und mit der Jahreszahl 159? bezeichnet ist.
Bemerkenswert ist die Platzierung des westlichen Ständers. Abgesetzt vom Torturm, lässt er Platz für den vorhandenen Hauszugang und impliziert somit, in Ergänzung zu der schon erwähnten Türöffnung, einen zweiten Eingang. Dieser Eingang ist heute noch vorhanden und liegt wie der besagte Nachbarzugang, bedingt durch die spätere Untermauerung des ehemals frei gespannten Unterzuges, in der heute zurückgesetzten Hausflucht.
Parallel zur Ostwand des Torturmes führt die Treppe in das 1. Obergeschoss. Dessen Abschluss bildet wie im Erdgeschoß ein nach Norden verlaufendes Deckengebälk. Im Norden bis zur Außenflucht reichend, endet es im Süden offenbar weit vor der Wehrmauer. Getragen von einem parallel zur Wehrmauer verlaufenden Unterzug deutet dieser auch für das 2. Obergschoss vorliegende Befund an, dass die Verjüngung der ursprünglichen Wehrmauerstärke erst nach der Errichtung des untersuchten Gebäudes erfolgte. Für den Zeitpunkt des späten 16. Jh. bedeutet dies eine wesentlich kleinere Grundfläche des 1. und 2. Obergeschosses. Erkennbar ist dies sehr gut im 1. Obergeschoss, da hier im Bereich des Torturmes die alte Wehrmauer noch in voller Stärke ansetzt und ihr ehemals weiterer Verlauf durch den besagten Unterzug deutlich erkennbar ist.
Im Verbund mit der inneren Unterstützung des Gebälkes können somit quer zum Firstverlauf zwei Abschnitte rekonstruiert werden. Eine weitere Untergliederung bietet sich in Fortsetzung des an der Wehrmauer ansetzenden, nach Norden verlaufenden und später abgewinkelten Wandabschnittes an. Unterstützt wird diese Vermutung durch die Gliederung des 2. Obergeschosses, wo sich sowohl die Unterteilung quer zum First wie auch die Aufteilung in zwei Zonen ablesen lassen. Im Anschluss sind seitlich des Treppenhauses mit angegliederter Küche ein gassenseitiger Raum und ein vor der Wehrmauer verlaufender Raum denkbar.
Ungeachtet dieser Aussage bleibt festzustellen, dass im 1. Obergeschoss nur noch ein Teil der mittigen Längswand und im 2. Obergeschoss wohl kein ursprünglicher Wandaufbau mehr vorhanden ist.
Im Vergleich zu den verkleideten Ebenen des 1. und 2. Obergeschosses liegen im 1. Dachstock weitere einzelne bauzeitliche Teile frei. In erster Linie betrifft dies Steinteile. So handelt es sich bei der am Turm angesetzten Wehrmauer um den feldseitigen Abschluss der ehemaligen Wehrgangwand. Ältere, wieder vermauerte Fenster sowie Schießscharten blieben neben jüngeren Fensteranlagen des 18./19. Jh. erhalten. Im Winkel zum Torturm ist die Mauer abgebrochen und eine Ladeluke angelegt. Eine zweite Möglichkeit Lagergut einzubringen bestand am gassenseitigen Winkel von Turm und Haus. Der Dachraum diente folglich auch zu Lagerzwecken.

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