Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Alte Universität

ID: 200259919713  /  Datum: 18.04.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Brunnenstraße
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Alte Universität wurde als ehem. Kollegiengebäude der Jesuiten zwischen 1699-1728 nach Plänen von Johann Baptist Heintze unter Einbeziehung der alten Bursen erbaut. Nach 1733 wurde das Gebäude von der Universität übernommen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde durch Bombenangriffe die südliche Dachhälfte zerstört. 1952- 53 erfolgte der Wiederaufbau des Dachwerkes. Dabei bei dem wurde dem Zwischenbau das oberste Geschoss genommen, um eine steilere Dachneigung zu erhalten. Das Gebäudeinnere wurde modern ausgebaut.


1. Bauphase:
(1699 - 1702)
Errichtung des Gebäudes als Wohnbau der Jesuitenpaters (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

2. Bauphase:
(1733)
Nach 1733 durch Universität übernommen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Akademie, Hochschulbau

3. Bauphase:
(1944)
Zerstörung der südlichen Dachhälfte bei der Bombardierung der Stadt im Jahre 1944.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1952 - 1953)
Wiederaufbau des Dachwerkes, bei dem man dem Zwischenbau das oberste Geschoss nahm, um eine steilere Dachneigung zu bekommen. Moderne Innenausstattung
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzanalyse
  • Bauhistorische Dokumentation der Dachkonstruktion

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die westliche Längsseite des Gebäude ist zur Brunnengasse gerichtete und die südliche Schmalseite schließt an die Universitätskirche und den flankierten Zwischenbau an.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Akademie, Hochschulbau
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf verzogen rechteckiger Grundfläche erheben sich drei Vollgeschosse mit regelmäßigen Fensterachsen und ein Vollwalmdach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
In den Vollgeschossen und im Kellergeschoss liegt hinter der südlichen Fensterachse das Treppenhaus mit Zugängen von Straße und Hofraum. In den Erd- und Obergeschossen befindet sich jeweils ein großer Hörsaal, während das 2. Obergeschoss und das 1. Dachgeschoss von Büroräumen eingenommen wird. An der Nordostecke schließt ein schmaler Annex an, welcher vom Kellergeschoss bis ins 1. Obergeschoss die Lüftungsanlage aufnimmt und dort nur sehr eingeschränkt zugänglich ist.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
In der Vorkriegszeit besaßen alle drei Vollgeschosse Räumlichkeiten auf der Hofseite und einen breiten vorgelagerten Gang an der Straßenseite, der im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss gewölbt war. Der Keller nahm nur eine Teilfläche ein und war vom Hofraum her erschlossen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, l. geb. mit Sparrenschwelle
  • Dachform
    • Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Dachwerk
Das Dachwerk teilt sich etwa mittig in zwei unterschiedliche Konstruktionen. Im 2. DG ist die Trennlinie anhand eines Niveausprungs erkennbar, nördlich dessen sind ältere Sparren zu finden. Beim Blick in die Wartungsklappen und in die Sparrenzwischenräume vom 2. DG aus zeigen sich Ausschnitte eines liegenden Stuhls, bestehend aus starken Stuhlstreben auf Stuhlschwellen polygonalen Querschnitts und mit zweifacher Verriegelung. Ihre Lage stimmt teilweise mit Querwänden überein und ist im Flur anhand vortretender Querträger ablesbar. Die Längsaussteifung setzt sich aus Feldstreben zusammen, die sich jedoch nur noch über die leeren Zapfenlöcher nachweisen lassen. Der liegende Stuhl setzt sich aus zwei Querbinderachsen und diagonalen Stichachsen unter den Walmgraten zusammen. Ein entsprechendes Zapfenloch lässt zusätzlich eine Stuhlstrebe in der Mittellängsachse vermuten. Die Querschnittszeichnung aus der Zeit vor der Zerstörung zeigt in der Mittelachse Hängehölzer, die im 2. DG abgestrebt und unten mit einem Überzug verbunden waren. Passend dazu stellt der Grundriss der Dachbalkenlage in seiner Mittelachse einen Überzug und Tragglieder dar, welche sich durch ihre erhebliche Breite als gedoppelte Hängehölzer zu erkennen geben und Kehlbalken und Druckriegel zangenförmig umgriffen. Ob sie heute noch innerhalb der östlichen Flurwand stecken, konnte nicht festgestellt werden. Die Abstrebung im 2. DG ist jedoch nicht mehr vorhanden. Die nördliche Hälfte des Dachwerkes entstammt ihrem konstruktiven Aufbau und weiteren Merkmalen nach aus der Bauzeit um 1700.
Innerhalb der südlichen Dachhälfte liegt im 1. DG eine Querbundachse in Form eines Sprengwerkes frei. Ihr Erscheinungsbild vermittelt den Eindruck eines höheren Alters, doch wurde ihr lediglich durch starkes Abflexen eine rustikale Erscheinung verliehen. Leere Zapfenlöcher für einen Längsverband mit halbkreisförmiger Rücklage waren maschinell gefräst worden. Die freiliegende Achse war die südlichste. Außer ihr gab es noch zwei weitere, wovon die nördlichste unmittelbar neben der liegenden Stuhlachse der älteren Dachfläche platziert worden ist. Auch hier ist in der Wartungsklappe eine Sprengstrebe zu sehen, sodass zu vermuten ist, dass es sich bei allen drei Querachsen um Sprengwerke handelt. Dies deckt sich mit den Informationen im Bestandsplan von 1952, in dem allerdings alle drei die Form der heute freiliegenden mit zwei Hängehölzern hatten. Im 2. DG tragen mittige Ständer einen Firsträhm. Beim Dachausbau mit Büroräumen waren einige der Hängehölzer im Weg und wurden offenbar entfernt.
Der in Fotografien dokumentierte Zwischenstand mit einem Steilgiebel an der südlichen Schmalseite lässt sich auch anhand von Baubefunden im 2. DG nachvollziehen. Der Firsträhm ist am südlichen Ende schief abgesägt. Da man dies beim Abbinden wohl kaum gemacht hätte, darf vermutet werden, dass es nachträglich an Ort und Stelle gekürzt wurde. Die Querschwelle an der Schmalseite oberhalb der Kehlbalken ist zusammen mit kurzen Stücken an den Längsseiten nachträglich angesetzt worden. Die Oberseite der im 1. DG freiliegenden Binderachse zeigt sich im 2. DG als Zange mit mittig eingeschraubtem Klotz. Hierbei könnte es sich um einen schlichten Abstandshalter handeln, doch der Vergleich mit weiteren Mittelständern unter dem Firsträhm, die durch Verschrauben in einer Zange angeschlossen sind, legt nahe, dass es sich beim Klotz um den verbliebenen Rest eines abgesägten Mittelständers handelt.

Untergeschoss
Das Kellergeschoss baut sich heute aus einer breiten Raumfolge an der Hofseite und einer schmalen Folge an der Straßenseite auf, was der vormaligen Grundrissgliederung der Vollgeschosse in Räumlichkeiten und Längsflur entspricht und schon von dieser Seite ältere Bausubstanz erwarten lässt. Grundrisse der Vorkriegszeit zeigen einen einzigen gewölbten Kellerraum, der nur die Breite der hofseitigen Raumfolge hatte und von dort über eine lange Treppe zugänglich war. In der Länge erstreckte er sich lediglich über die drei mittleren Fensterachsen. An den beiden Jochgrenzen besaß er im Inneren vorspringende Wandvorlagen und verbindende Gurtbögen. Ein Grundrissplan von 1943 zeigt kleinteilige Einbauten. Vermutlich diente der Keller damals als Luftschutzraum, wofür eine Schleusenkammer und Toiletten eingerichtet wurden.

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