Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus

ID: 194524733418  /  Datum: 11.04.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Stuttgarter Straße
Hausnummer: 54/56
Postleitzahl: 71263
Stadt-Teilort: Weil der Stadt

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115050021
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Kapuzinerkloster, Dachreiter (71263 Weil der Stadt, Kapuzinerberg 11, 11/1)
Gebäudekomplex mit Gastwirtschaft, Stuttgarter Straße 34/36 (71263 Weil der Stadt)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Untersuchung brachte eine unerwartet wie zurückreichende Baugeschichte und eine mehrfache Veränderung des Baukörpers zutage. Mei der Bauzeit 1351 (d) zählt das Gebäude zu den ältesten städtischen Bürgerhäusern der weiteren Umgebung.
Der um 1351 (d) errichtete Kernbau lag damals weit vor der Stadtmauer der Kernstadt. Er war kleiner als das heutige Gebäude und umfasste nur zwei Vollgeschosse, besaß ein Gerüst mit zweigeschosshohen Ständern, war traufständig zur Straße ausgerichtet und hatte die Hauptwohnräume im Erdgeschoss liegen. Eine beschnitzte Bretterbalkendecke der damaligen Stube hat sich fast vollständig erhalten. Durch rückwärtige Erweiterung und Aufstockung wurde das Gebäude um 1430 d deutlich vergrößert. Es erfolgte eine Firstdrehung zur Giebelständigkeit. Dieser Umbau fällt zeitlich etwa mit dem Bau der Wehrmauer um die Vorstadt zusammen und lässt einen unmittelbaren Zusammenhang vermuten, womit sich in der Geschichte des Gebäudes auch einschneidende Vorgänge der mittelalterlichen Stadtentwicklung spiegeln.
Durch einen gründlichen Umbau um 1665 d wurde das Gebäude auf die heutige Größe verkürzt, ein vollständig neues Dachwerk abgezimmert und die Längsteilung des Gebäudes in zwei separate Einheiten durch die Anlage zweier Stuben im Obergeschoss manifestiert. Die Verlagerung der Hauptwohnräume vom Erd- ins Obergeschoss war durch Anwachsen oder Anheben des Straßenniveaus erzwungen. Unklar ist, ob das Hochrücken der Hauptwohnräume und die Teilung in zwei Einheiten vielleicht schon zu früherer Zeit vollzogen worden waren und um 1665 lediglich baulich neu formuliert wurden. Wegen starker Senkung und Neigung wurde das rückwärtige Giebeldreieck im 18. Jahrhundert ersetzt. Die Beiden Wohneinheiten wurden im 20. Jahrhundert wieder zusammengelegt.
[Im Mai 2011 wurde das Gebäude entkernt, das Holzgerüst zerlegt und lediglich gemauerte Teile des Erdgeschosses an Ort und Stelle erhalten. Nach derzeitigem Planungsstand sollen Hölzer der drei Hauptbauphasen 1351, 1439 und 1665 d in den Neubau integriert werden, um die Hauptstationen der Baugeschichte außen und innen nachzuzeichnen. Dabei ist vorgesehen, das Niveau des Erdgeschosses auf Straßenniveau anzuheben, den einzelnen Geschossen jeweils mehr Höhe zu verleihen und auf allen Ebenen eine Nutzung unterzubringen.]


1. Bauphase:
(1350 - 1351)
Errichtung des zweigeschossigen Kernbaus um 1351(d) (1350/51 d; 6 Proben)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1429 - 1430)
Eingeschossige Erweiterung und Aufstockung des Gebäudes um 1430 (d) (1429/30 d; 6 Proben)
Es erfolgte eine Firstdrehung zur Giebelständigkeit.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

3. Bauphase:
(1665)
Umbau um 1665 (d) (1665 d; 7 Proben), Erneuerung eines Teils der Außenwände und des gesamten Dachwerks.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1700 - 1799)
Wegen starker Senkung und Neigung wurde das rückwärtige Giebeldreieck im 18. Jahrhundert ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1900 - 1999)
Zusammenlegung der Wohneinheiten im 20. Jahrhundert
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(2011)
Entkernung des Gebäudes, Zerlegung des Holzgerüsts
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
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Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
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Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
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Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
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Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus in 71263 Weil der Stadt (11.04.2016 - Stefan King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation und dendrochronologische Dat ierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht innerhalb der östlichen Stadterweiterung, der sog. Renninger Vorstadt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude umfasst drei Vollgeschosse, schließt mit einem giebelseitigen Satteldach ab, das auf der zur nördlich vorbeiführenden Stuttgarter Straße hin mehrfach auskragt. Es steht mit ganz geringer Lücke neben dem östlichen und mit etwas größerem Abstand vom westlichen Nachbarhaus entfernt. In Obergeschossen und Dach sind Außen- und Innenwände als Fachwerkkonstruktion ausgeführt. Sie ist an beiden Giebelseiten und an der kaum einsehbaren östlichen Traufseite nach außen hin sichtbar, während die westliche Traufwand flächig verputzt ist. Das niedrige Erdgeschoss besitzt gemauerte Außen- und Innenwände.
Rückwärtig auf der Südseite befindet sich ein Anbau von etwa halber Länge und Breite, einer Höhe von nur zwei Geschossen und Fachwerkwänden mit Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Durch alle Geschosse bis einschließlich des 1. Dachgeschosses war die Grundfläche mittig in zwei getrennte Einheiten geteilt gewesen, worauf die doppelte Hausnummer und die beiden Eingangstüren des inzwischen wieder zusammengelegten Gebäudes zurückzuführen sind. Zuletzt lagen im 1. Obergeschoss die Wohnräume, während das Erdgeschoss für Neben- und Kellerräume, das 2. Obergeschoss und das Dach als Stauraum genutzt waren.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Anfänglich bestand ein Gebäude, das nur zwei Geschosse umfasste und anders als heute traufständig zur Straße gerichtet war. Ein Holzgerüst aus zweigeschosshohen Ständern war in drei Quer- und zwei Längszonen gegliedert, sodass 12 eichene Bundständer im Raster aufgestellt waren. Auskragungen bestanden nicht.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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