Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Burgkapelle Sankt Georg

ID: 187332744113  /  Datum: 24.07.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hinterburg
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 78250
Stadt-Teilort: Tengen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335080014
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die sog. hintere Burg wurde 1442 durch den schwäbischen Städtebund zerstört und danach nicht wieder aufgebaut; sie war Teil der Stadtbefestigung, wovon bis heute der 32 Meter hohe Bergfried zeugt. Die Zerstörung auch der vordere Burg durch einen Brand war 1519.
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um eine ehemalige Saalkirche aus dem ersten Viertel des 14. Jhs. (d) Sie wurde einst von den Herren von Tengen und befindet sich westlich der Burgruine.


1. Bauphase:
(1325 - 1326)
Erichtung der ehemaligen Saalkirche. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein

2. Bauphase:
(1561 - 1562)
Ersetzung des Tragerüstes im Dach (d) und Einbau des Triumphbogens an der östlichen Schmalseite des Kirchenraums.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1667 - 1668)
Erneuerung des Dachfußes (d) und vollständiger Austausch der alten Sparren durch neue. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1880)
Einzug eines Überzuges zur Entlastung des freigespannten Deckengebälks. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Burgkapelle St. Georg; im Vordergrund: Sakristei (2005) / Burgkapelle Sankt Georg in 78250 Tengen (03.07.2005 - http://www.hegaugold.de/)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Restauratorische Untersuchungen, Schadensuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Tengen ist eine kleine Stadt im Hegau, Kreis Konstanz. Der untersuchte Bau, eine ehemalige Burgkapelle, steht westlich des Bergfriedes, der Teil der ehemaligen Burg von Tengen ist.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei der Kapelle handelt es sich um eine Saalkirche mit Rechteckchor. Der Chor ist durch einen Triumphbogen mit gedrungenem Spitzbogen vom Kirchenschiff getrennt, weist aber die gleiche Breite wie dieses auf. Im Innern steht vor dem Westgiebel eine hölzerne Empore.
Ein Satteldach deckt das kleine Gebäude über dessen First sich, an der Trennlinie von Chor und Langhaus, ein viereckiger Dachreiter mit Spitzhelm erhebt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der längsrechteckige Massivbau weist eine Länge zwischen 17.60 m im Norden und etwa 17,30 m im Süden auf. Die Breite schwankt zwischen 9,10 m im Westen und 9,30 m im Osten. Der Zugang erfolgt über ein Rundbogenportal am Westgiebel.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Abdruckspuren über dem Eingang belegen die ehemalige Ausführung eines auskragenden Pultdaches. Bei dem Anbau an der Südostecke handelt es sich um eine Sakristei aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Den oberen Abschluss des Saales bildet eine freigespannte Balkendecke mit ehemals untergenagelter Brettverkleidung. Das zugehörige Gebälk ist nahezu vollständig, die Brettverkleidung ist nur noch über dem späteren Chorbogen erhalten.
Unabhängig, und mit deutlichem Abstand über der Balkendecke war das zugehörige Dachwerk abgezimmert. Hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung handelte es sich um ein längsgebundenes Sparrendach:
So handelt es sich bei der angetroffenen, mittelalterlich anmutenden Dachkonstruktion um eine spätere, aus den Jahren um 1561/62 (d) stammende Ersatzkonstruktion.
Das tragende, aus Eichenholz abgezimmerte Gerüst besteht aus einer zweifach stehenden Stuhlkonstruktion, mehrheitlich kombiniert mit einem einfach stehenden Stuhl in der zweiten Dachebene. Das untere Gerüst trägt die beiden Stuhlrähme, auf der oberen Ständerreihe entlastet sich die Firstpfette.
Im angetroffenen Zustand sind im 1. Dachgeschoss vier Stuhlquerachsen ausgeführt. Die drei westlichen Querachsen gründen auf zwei parallel zur Firstrichtung verlegten Schwellen, welche den alten Binderbalken des Kerndaches aufliegen. Die östliche Stuhlquerachse ist dem alten Binderbalken direkt aufgestellt.

Die überkommene Dachkonstruktion stellt im Süden von Baden-Württemberg eine der ältesten Sparrendachvarianten dar. Das angetroffene Dach steht in dieser Tradition und gehört zu den absolut seltenen Beispielen dieser ehemals großräumigen Dachlandschaft. Mit der von der Dachkonstruktion abgesetzten Gebälklage ist es in Baden- Württemberg der bislang einzigste Vertreter dieser Dachwerksvariante.

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