Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Gebäudekomplex

ID: 186015135215  /  Datum: 16.10.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Wilhelm-Schenk-Straße
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 72184
Stadt-Teilort: Pforzheim-Eutingen

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Pforzheim (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8231000009
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Enzstraße 79 (75181 Pforzheim)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bezogen auf die bauliche Entwicklung setzt sich das Hauptgebäude aus generell drei, zu unterschiedlichen Zeiten erbauten Gebäudeteilen zusammen. Der älteste Bauteil besteht im Kern aus einem zweistöckigen Fachwerkbau mit einem zweigeschossigen Dachwerk, das der dendrochronologischen Untersuchung zufolge um das Jahr 1567 (d) abgezimmert wurde. Um das Jahr 1831 (d) wird das Hauptgebäude um ein quer zur Firstrichtung verlaufendenn Schuppen-Anbau ergänzt. Dessen Obergeschoss wird im 20. Jahrhundert zu Wohnzwecken ausgebaut. Ebenfalls aus dem 20. Jahrhundert stammt die giebelständig an das Wirtschaftsgebäude angebaute Garage.


1. Bauphase:
(1567)
Der älteste Bauteil besteht im Kern aus einem zweistöckigen Fachwerkbau mit einem zweigeschossigen Dachwerk. Um das Jahr 1567 (d) abgezimmert, zeigt sein nördlicher und ehemals auch im Oberstock auskragender Wohngiebel zur Hofeinfahrt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

2. Bauphase:
(1831)
Um das Jahr 1831 (d) wird an das Hauptgebäude ein quer zur Firstrichtung verlaufender Anbau angebaut. Er überdacht einen Kellerabgang, dessen zugehöriger Kellerraum wohl zu dieser Zeit in der rückwärtigen Zone des Hauptgebäudes abgetieft wurde. Orientiert an einer im Jahre 1909 angefertigten Zeichnung handelte es sich bei dem Anbau um einen Schuppen mit auskragender Galerie zur Hofseite. Dieser wurde wenige Jahre nach dem ersten Anbau angelegt.

In der Fortsetzung dieses Schuppens zeigt die Zeichnung einen weiteren, deutlich niederen Schuppen. Hier waren wohl Kleinviecher wie z.B. Hühner untergebracht.
Hier steht heute mit der Garage der zweite Anbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune

3. Bauphase:
(1900 - 1999)
Offensichtlich im Zuge der benachbarten Straßenbaumaßnahme erhielten die Nebengebäude im 20. Jahrhundert nicht nur eine neue rückwärtige Stützmauer. Mit der neuen Fertigteildecke über dem Erdgeschoss wurde das Obergeschoss zu einer einheitlichen Wohnung ausgebaut.
Die Dachwerke waren nicht zugänglich. Zudem folgte ein Garagenanbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Gebäudekomplex in 72184 Pforzheim-Eutingen (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Gebäudekomplex befindet sich inmitten des Pforzheimer Ortsteils Eutingen. Das Hauptgebäude des zweiflügeligen Gebäudekomplexes steht giebelständig zur Wilhelm-Schenk-Straße. Nach Südwesten ist dem Hauptgebäude firstgedreht ein Anbau mit Garage angefügt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der untersuchte Gebäudekomplex setzt sich aus zwei, die Hofeinfahrt flankierenden Baugruppen zusammen.
Bei dem Hauptgebäude der ersten Baugruppe handelt es sich um ein zweistöckiges, verputztes Fachwerkgebäude mit einem in Nord- Süd- Richtung orientierten und mit zwei Steilgiebeln abschließenden Satteldach. Im Süden durch einen Anbau nach Westen abgewinkelt, setzt dessen Satteldach als Wiederkehr am Hauptdach an. An den Anbau grenzt als zweiter Anbau eine Garage des 20. Jahrhunderts an.
Die zur zweiten Baugruppe gehörenden Wirtschaftsgebäude stehen abgesetzt vom Hauptgebäude und begrenzen wie das Hauptgebäude die Hofeinfahrt. Deren Obergeschosse wurde im 20. Jahrhundert zu einer eigenständigen Wohnung umgebaut.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Hauptgebäude (Wohnhaus):
In allen Nutzungsebenen drei- und zweizonig gegliedert, entspricht die angetroffene Grundrissgliederung noch weitgehend dem bauzeitlichen Bestand (Raumbuch), zu dem auch noch der Keller unter dem nordwestlichen Eckraum zu zählen ist.
Bis auf die Aufweitung des nordwestlichen Eckraumes in die Flurzone, entspricht auch die Grundrissgliederung im Oberstock dem bauzeitlichen Zustand. Ursprünglich am Nordgiebel und an der Westtraufe auskragend, ist der Überstand nur noch im Bereich des späteren Anbaus erkennbar. Im Oberstock ist die eigentliche Wohnebene des Gebäudes zu vermuten. Danach befand sich in dem vergrößerten Eckraum die Stube. Daran angrenzend und heute noch als gefangener Raum nur über die Stube zugänglich, liegt die Schlafkammer. Vervollständigt wird die Wohnebene durch die mittige Erschließungszone, der daran angrenzenden Küche und den beiden Kammern in der abschließenden Zone.
Wie im Erdstock ist auch im Oberstock mit umfangreicher Altsubstanz zu rechnen (Raumbuch).
Dies trifft auch auf das Dachwerk zu. Bis auf lokale Schäden ist es nahezu vollständig der Erbauungszeit zuzurechnen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Hauptgebäude (Wohnhaus):
Wie im Erdstock ist auch im Oberstock mit umfangreicher Altsubstanz zu rechnen (Raumbuch).
Dies trifft auch auf das Dachwerk zu. Bis auf lokale Schäden ist es nahezu vollständig der Erbauungszeit zuzurechnen.

Spätere Umbauten und Schäden

Die nachhaltigsten Veränderungen des Wohnhauses datieren in das 19./ 20. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden große Bereiche der alten Auskragungen untermauert. Ergänzend dazu erhielten die Umfassungswände neue isolierende Außenschalen, die vor allem entlang der Osttraufe und des Südgiebels zu einer mächtigen Verbreiterung der Wanddicken führten. Kombiniert mit dem wohnlichen Ausbau der beiden Etagen des Hauptgebäudes und des verbreiterten Anbaus wurden bauliche Setzungen durch abgehängte Decken oder hoch liegende Kellerdecken durch niedrige Kammerräume kompensiert.
Auch im Dachwerk gab es Handlungsbedarf. In der Regel handelte es sich um Überlastungen und Nässeschäden im Anschlussbereich des Querdaches. Darauf sind der Einbau eines Sprengwerkes und eines zusätzlichen Unterzuges im rückwärtigen Dachbereich zurückzuführen.
Ansonsten handelt es sich um lokale Schäden mit verhältnismäßig geringem Reparaturumfang. Lediglich das Querdach mit seinem unterdimensionierten und geschädigten Holzwerk ist einschließlich der Dacheindeckung als abgängig einzuordnen.

Nebengebäude (Vorderhaus):
Offensichtlich im Zuge der benachbarten Straßenbaumaßnahme erhielten sie im 20. Jahrhundert nicht nur eine neue rückwärtige Stützmauer. Mit der neuen Fertigteildecke über dem Erdgeschoss wurde das Obergeschoss zu einer einheitlichen Wohnung ausgebaut.
Die Dachwerke waren nicht zugänglich.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, l. geb. mit Sparrenschwelle
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Hauptgebäude (Wohnhaus)

Dachgeschoss: Konstruktiv handelt es sich um ein Sparrendach, dessen verzapfte Kehl- bzw. Hahnbalken den Dachraum in zwei Dachgeschosse unterteilen. Im 1. Dachgeschoss werden die Sparren bzw. Kehlbalken von drei Stuhlrähmen unterstützt. Sie sind Bestandteil liegender verzapfter Stuhlkonstruktionen, die in zwei inneren Querachsen in einfach verriegelte Flechtwerkwände integriert sind.
Im 2. Dachgeschoss ist als zusätzliches Traggerüst ein stehender durch Kopfbüge ausgesteifter Längsbund ausgeführt. Auch hier waren in Flechtwerk geschlossene Querwände ausgeführt.

Das Nebengebäude (Vorderhaus)

Grundsätzlich als ein Gebäude mit wirtschaftlicher Nutzung anzusprechen, sind zwei verschiedene Gebäudeteile zu einem Bau zusammengefasst. Ältester Bestand ist der westliche Teil. Er ist in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zu datieren und erhält wenige Jahre später einen östlichen Anbau.
Wie der Kern zweigeschossig ausgeführt, besitzen beide Gebäudeteile ihr eigenes Dachwerk, wobei das westliche Dach infolge des schiefwinkligen Grundrisses an beiden Traufen bis zu 90cm auskragt.
Offensichtlich im Zuge der benachbarten Straßenbaumaßnahme erhielten sie im 20. Jahrhundert nicht nur eine neue rückwärtige Stützmauer. Mit der neuen Fertigteildecke über dem Erdgeschoss wurde das Obergeschoss zu einer einheitlichen Wohnung ausgebaut.
Die Dachwerke waren nicht zugänglich.

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