Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Scheune

ID: 182535543814  /  Datum: 13.06.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Pfarrhausstraße
Hausnummer: 17/1
Postleitzahl: 70563
Stadt-Teilort: Vaihingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Stuttgart (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8111000058
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

1. Bauphase:
(1533 - 1534)
Errichtung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Weil das Gerüst und Gefüge erhalten blieben, ist die ursprüngliche Gliederung und Nutzung der Scheune bestimmbar. Demnach war die Scheune dreizonig und zweischiffig gegliedert. Die Einfahrt befand sich an der Osttraufe und führte in die mittlere Zone. Südlich der Einfahrt befand sich zumindest im ostwärtigen Schiff eine Abtrennung in Form einer Flechtwerkwand in Firstrichtung und einer in Querrichtung gespannten Zwischendecke. Hier konnten besondere Güter oder auch Geräte gelagert werden. Der übrige Scheunenbereich war wohl bis zum First offen. Innerhalb der nördlichen Zone befindet sich ein Gebwölbekeller. Wohl aus diesem Grund ist das heutige Laufniveau erhöht. Der Zugang zum Keller erfolgt durch den Vorbau an der Osttraufe.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das tragende Gerüst bilden je drei Bundständer in insgesamt vier Querachsen aus. Die beiden äußeren Ständer (innerhalb den Traufwänden) reichen in ihrer Länge bis zum Dachansatz, während der mittlere Ständer bis in den Dachraum hineinreicht. Er durchläuft die gesamte Höhe ebenfalls in einer Länge und endet ca. 0,75 m unterhalb des Firstpunktes. In der hauskundlichen Literatur wird dieses Holz als Firstständer bezeichnet. Alle vier Firstständer sind erhalten. Von den ehemals acht äußeren Bundständern sind mit Sicherheit sechs Hölzer vorhanden. Ein weiterer Ständer könnte innerhalb der westlichen Traufe noch vermauert werden. Die äußeren Bundtständer (Wandständer) stehen auf Längsschwellen und tragen kopfzonig das Traufrähm. Die Firstständer sind auf Querschwellen gestellt. Auf der Höhe der Traufrähme ist zwischen den Firstständern eine verzapfte Riegelfolge eingebaut. Auf diesen drei Längshölzern lagert im Zuge der beiden inneren Querachsen je ein Dachbalken. Diese sind an den beiden Enden auf die Traufrähme aufgekämmt. In der Mitte überblatten sie den Firstständer. Im Zuge der beiden Giebelscheiben reichen diese Hölzer nicht in einer Länge von Traufe zu Traufe. Sie sind quasi halbiert und enden jeweils mit Zapfen in den Firstständern. Auf allen vier Querhölzern (den beiden inneren Bunddachbalken und den halbierten Giebelbalken) sind im 1. Dachstock jeweils zwei Stuhlständer aufgezapft. Sie tragen in Firstrichtung verlaufende Stuhlpfetten. Ein drittes Längsholz verläuft innerhalb der mittleren Längsachse. Analog zum Unterbau handelt es sich auch hier um eine zwischen die Firstständer eingezapfte Riegelfolge. Auf diesen drei Längshölzern lagern in den vier Querachsen zwei innere Bundkehlbalken und zwei in den Gieblscheiben verbaute Querhölzer. Diese Kehlbalken sind ebenfalls halbiert und in die Firstsänder eingezapft. Unterhalb dem First ist ein weiteres Längsholz verbaut. Hierbei handelt es sich um eine Firstpfette. Da dieses Holz ca. 75 cm unterhalb des Firstpunktes liegt wird hier von einem "Unterfirst" gesprochen. Die Firstpfette ist auf die Firstständer aufgezapft. In Verbindung mit den Firstsändern und den äußeren Stuhlpfetten im 1. Dachstock bildet diese Konstruktion das eigentliche Traggerüst des Dachwerkes und hier hauptsächlich für die Lehrgespärre zwischen den Bundquerachsen. Auf dem Unterfirst reiten die Lehrgespärre, die streng genommen als Rofenpaare bezeichnet werden sollten. Wichtige Bauteile für diese Konstruktion sind die Hahnbalken, die jedem Rofenpaar angebracht sind. Die Binderquerachsen weisen unterhalb der Firstpfette einen weiteren Hahnbalken auf. Zu bemerken ist noch, dass in allen vier Binderquerachsen die Dachhölzer (Sparren) mit den Dachbalken überblattet sind. Die Lehrrofen dagegen hängen lose über den Traufrähmen und sind weder hier noch an den Stuhlpfetten aufgenagelt. Zwischen den Binderquerachsen waren ursprünglich weder Dachbalken noch Kehlbalken vorhanden. Soweit erkennbar war das gesamte Gerüst aus Eichenholz abgezimmert. Bei den Lehrrofen (nicht in den Binderquerachsen) handelt es sich in der Regel um krummwüchsiges Stangenholz aus Birke.
Gefüge: Die tragende Gerüstkonstruktion wird prinzipiell in zwei verschiedene Variationen ausgesteift. Im Bereich der inneren Querachsen sind die Bundständer durch angeblattete Fußbänder gesichert. Ausgehend von den Wandständern, reichen angeblattete Winkelhölzer bis in den Dachraum. Diese sog. Scherbänder überblatten Dachbalken und Stuhlständer und enden an den Kehlbalken. In Verbindung mit den Dachkehl- und Hahnbalken übernehmen sie die Queraussteifung und dokumentieren, analog zum Gerüst, die konstruktive Einheit von Unterbau und Dach. Im Unterbau ist ansonsten nur noch an der Osttraufe eine verblattete Gefügeanordnung belegt. Hier sind im südlichen Wandabschnitt zwei Kopfständer zwischen Bundständern und Traufrähm nachweisbar. Im Dachraum ist das tragende Stuhlgerüst durch angeblattete Kopfstreben ausgesteift. Sie dienen wie die oben angesprochenen Bänder zur Winkelsicherung in Längsrichtung. Die zweite Variation zur Winkelsicherung des Traggerüstes bildet die verzapfte Gefügeausbildung. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um wandhohe Streben zwischen Schwellen und Traufrähm im Rahmen der Traufwände bzw. in analoger Anordnung innerhalb den Giebelwänden. Eine Besonderheit stellt die Längsaussteifung der Firstständerachse dar. Jeweils zwischen zwei äußeren Firstständern sind weit ausladende Streben eingebaut. Sie überqueren die Riegelfolgen mit einem schwachen Blatt. Mit den Riegeln sind sie nicht vernagelt. Alle Gefügehölzer bestehen aus Eichenholz. Vereinzelt fehlen die Gefügehölzer. Dies trifft hauptsächlich auf die West- und Ostwand zu.
Bestand/Ausstattung:
Abbundzeichen: Die vier Querachsen sind, ausgehend von Süden, durch eine ansteigende Folge von Kerben gezeichnet. Zur Unterscheidung der Traufe weisen die Hölzer im Westen einen zusätzlichen Ritzstrich auf. Unabhängig von der Bindermarkierung sind die Dreiecke der Lehrrofen markiert. Sie sind, auch im Süden beginnend, durch eine ansteigende Folge von römischen Zahlen gezeichnet. Die Zeichen befinden sich unterhalb des Firstpunktes. Der Bezugsachsenschnittpunkt liegt im Südosten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
Konstruktion/Material:
Die Außenwände des Unterbaus sind größtenteils zweifach verriegelt. Die ursprüngliche Wandfüllung besteht aus Lehmflechtwerk. Soweit erkennbar sind die Staken oben in Bohrlöchern und unten in Nuten verankert. Zum Teil sind Putzverzierungen (senkr. Wellenlinien) vorhanden. Diese befinden sich hauptsächlich an der Innenseite des Südgiebels. Der südliche Abschnitt der östlichen Traufwand war ursprünglich nur einfach verriegelt. Evtl. trifft dies auch auf den südlichen Abschnitt der Westwand zu.
Eine mittige Riegelfoge weist auch der südliche Wandabschnitt innerhalb der inneren Längsachse auf. Stakungslöcher an der Unterseite des Riegels deuten eine ehemalige Flechtwerkfüllung an. Ansonsten sind im Gebäudeinneren des Unterbaus keine weiteren originalen Wandaufbauten nachweisbar. Belegt ist eine tief liegende Riegelfolge im Rahmen der beiden inneren Querachsen.
Im Dachraum ist keine Wandfüllung belegt. Lediglich die beiden Giebelscheiben sind im 1. Dachstock einfach verriegelt und mit Lehmflechtwerk geschlossen. Oberhalb des 1. Dachstocks sind die Giebelwände zweifach verriegelt. Alle Riegelhölzer bestehen aus Eichenholz.
Abgesehen von der Toreinfahrt an der Osttraufe, sind aufgrund der großen Fehlstellen keine weiteren Öffnungen belegbar.
Für die Toreinfahrt ist unterhalb des Rähmholzes ein Riegel eingebaut. Dieser Riegel besitzt an beiden Enden jeweils zwei Holznagellöcher in einem Abstand von 98 cm (südliches Ende) bzw. 65 cm (nördliches Ende). Dieser Befund deutet die Befestigung von zwei Führungshölzern je Wendebohle. Danach ist eine zweiflügelige Toranlage anzunehmen.

Eine originale Dachbalkenlage ist nicht vorhanden. Dies trifft auch auf das vorhandene Gebälk auf den Stuhlpfetten zu. Aufgrund der nachweislichen Ausformung der Lehrrofen (keine Blattsassen für Kehl- bzw. Dachbalken) ist hier auch für die Bauzeit kein Gebälk anzunehmen, mit hoher Sicherheit hingegen für den südlichen Gebäudeabschnitt eine Zwischendecke. Nur so ist der Wechsel von der zweifachen Verriegelung im Norden zu einer mittigen Verriegelung im Süden zu interpretieren. Ergänzt wird diese Annahme durch die partielle Verriegelung im Süden der mittigen Längsachse. Unklar ist, ob dieses Zwischengebälk über die gesamte Scheunenbreite reichte. Auf dem Gebälk ist ein Dielenbelag anzunehmen.

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