Ehem. Gasthof Linde
ID:
178872263011
/
Datum:
19.08.2013
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Obersigginger Straße |
Hausnummer: | 16 |
Postleitzahl: | 88693 |
Stadt-Teilort: | Deggenhausertal |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Bodenseekreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8435067044 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 47,7985° nördliche Breite, 9,3649° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
1. Bauphase:
(1653)
(1653)
Bauphase 1 [Erbauungszeit um 1653 (d)]:
- Zweigeschossiger in Geschossständerbauweise errichteter Unterbau; mit zweizonigem Wohnteil im Westen und Ökonomieteil im Osten; zweischiffige Grundrissgliederung mit vier, möglicherweise auch fünf Querzonen; lediglich vier Querzonen sind eindeutig bestimmbar; das Erdgeschoss wohl größtenteils mit Blockwandungen errichtet, das Obergeschoss aus einriegeligem Fachwerk mit weiter Ständerstellung, Wandstreben und Lehmflechtwerkausfachungen.
- Das bauzeitliche Dach wurde 1826. abgebrochen; ein flaches Pfettendach wäre denkbar.
- Zweigeschossiger in Geschossständerbauweise errichteter Unterbau; mit zweizonigem Wohnteil im Westen und Ökonomieteil im Osten; zweischiffige Grundrissgliederung mit vier, möglicherweise auch fünf Querzonen; lediglich vier Querzonen sind eindeutig bestimmbar; das Erdgeschoss wohl größtenteils mit Blockwandungen errichtet, das Obergeschoss aus einriegeligem Fachwerk mit weiter Ständerstellung, Wandstreben und Lehmflechtwerkausfachungen.
- Das bauzeitliche Dach wurde 1826. abgebrochen; ein flaches Pfettendach wäre denkbar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
2. Bauphase:
(1826)
(1826)
Bauphase 2 [um 1826 (d)]:
- Erneuerung eines Großteils der Außenwände im Obergeschoss; nur das Holzwerk der ersten vier Wandfelder auf der Nordseite bleibt erhalten, die ursprünglichen Flechtwerkausfachungen werden durch Ziegel ersetzt.
- Verlängerung des Gebäudes; fünfzonig, zweischiffige Grundrissgliederung.
- Neuerrichtung des bestehenden zweigeschossigen Pfettendaches.
- Errichtung des Laubengangs auf der Nordseite, vermutlich damals schon Anlage eines Aborts am östlichen Ende.
- Erneuerung eines Großteils der Außenwände im Obergeschoss; nur das Holzwerk der ersten vier Wandfelder auf der Nordseite bleibt erhalten, die ursprünglichen Flechtwerkausfachungen werden durch Ziegel ersetzt.
- Verlängerung des Gebäudes; fünfzonig, zweischiffige Grundrissgliederung.
- Neuerrichtung des bestehenden zweigeschossigen Pfettendaches.
- Errichtung des Laubengangs auf der Nordseite, vermutlich damals schon Anlage eines Aborts am östlichen Ende.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Bauphase:
(1900 - 1930)
(1900 - 1930)
Bauphase 3 [1900-1930 (s, gk)]:
- Im Erdgeschoss Umgestaltung des Eingangs- und Flurbereiches, darunter Verlegung der Böden aus roten quadratischen Zementfliesen sowie Einbau der zweiflügeligen, mehrfach kassettierten Eingangstür, ferner Verkleidung der Flurwände mit Brüstungsvertäfelung (Nut-und Federbretter).
- Im Obergeschoss Einzug dünner Trennwände aus Ständerwerk mit Ziegelausfachung.
- Einbau des heute noch weitgehend erhaltenen Bestandes an Galgenfenstern.
- Neuverputzung der Außenfassaden (der heutige Rauhputz dürfte aus den 1930er Jahren stammen).
- Erneuerung des Dachüberstandes auf der westlichen Giebelseite: Die vorkragenden Pfetten werden abgesägt und durch die bestehenden kurzen Kanthölzer ersetzt. Die unterschiedliche Profilierung der originären und erneuerten Pfetten auf Ost- und Westseite ist deutlich erkennbar.
- Errichtung des offenen Schleppdachanbaus am Ostgiebel.
- Im Erdgeschoss Umgestaltung des Eingangs- und Flurbereiches, darunter Verlegung der Böden aus roten quadratischen Zementfliesen sowie Einbau der zweiflügeligen, mehrfach kassettierten Eingangstür, ferner Verkleidung der Flurwände mit Brüstungsvertäfelung (Nut-und Federbretter).
- Im Obergeschoss Einzug dünner Trennwände aus Ständerwerk mit Ziegelausfachung.
- Einbau des heute noch weitgehend erhaltenen Bestandes an Galgenfenstern.
- Neuverputzung der Außenfassaden (der heutige Rauhputz dürfte aus den 1930er Jahren stammen).
- Erneuerung des Dachüberstandes auf der westlichen Giebelseite: Die vorkragenden Pfetten werden abgesägt und durch die bestehenden kurzen Kanthölzer ersetzt. Die unterschiedliche Profilierung der originären und erneuerten Pfetten auf Ost- und Westseite ist deutlich erkennbar.
- Errichtung des offenen Schleppdachanbaus am Ostgiebel.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(1950 - 1999)
(1950 - 1999)
Bauphase 4 [2. H. 20. Jh. (gk)]:
- Unterkellerung der Remise.
- Unterkellerung der Remise.
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
Zugeordnete Dokumentationen
- Baudokumentation und bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der ehem. Gasthof Linde befindet sich im Ortskern von Lellwangen, östlich der neuromanischen Kirche St. Martin. Er steht traufständig zur Obersigginger Straße.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Langrechteckiger, zweigeschossiger Baukörper auf hohem Mauersockel, nimmt eine Grundfläche
von ca. 24 x 10 m ein und schließt mit einem ca. 50° geneigten Satteldach ab. Der Unterbau ist auf Süd-, West- und Ostseite weitgehend geschlossen flächig verputzt. Das Fachwerk des westlichen Giebeldreiecks ist verputzt, der Ostgiebel hingegen fachwerksichtig mit Rautenfachwerk im Giebelspitz.
Unter dem Wohnteil befinden sich zwei flach gedeckte Keller; der südseitige Keller besitzt einen Außenzugang zur Obersigginger Straße hin. Das heutige äußere Erscheinungsbild geht im Wesentlichen auf eine große Umbauphase um 1826 zurück. Hierzu zählen das Satteldach, dendrochronologisch datiert auf Winter 1825/26, und der auf der Nordseite vorkragende, ca. 6.50 m lange und 1 m breite Laubengang mit Bretterverschalung, dessen Überdachung durch die Aufschieblinge des Daches gebildet wird.
Der gleichen Bauphase kann das zweiriegelige mit Ziegeln ausgefachte Obergeschossfachwerk auf
Süd-, West- und Ostseite zugeordnet werden, das als rein konstruktives Fachwerk sicherlich schon von Anfang an verputzt war, sowie das Fachwerk der drei östlichsten Wandfelder auf der Nordseite, welches durch eine eigene Abbundzeichenzählung als eine spätere Erneuerung erkennbar ist.
von ca. 24 x 10 m ein und schließt mit einem ca. 50° geneigten Satteldach ab. Der Unterbau ist auf Süd-, West- und Ostseite weitgehend geschlossen flächig verputzt. Das Fachwerk des westlichen Giebeldreiecks ist verputzt, der Ostgiebel hingegen fachwerksichtig mit Rautenfachwerk im Giebelspitz.
Unter dem Wohnteil befinden sich zwei flach gedeckte Keller; der südseitige Keller besitzt einen Außenzugang zur Obersigginger Straße hin. Das heutige äußere Erscheinungsbild geht im Wesentlichen auf eine große Umbauphase um 1826 zurück. Hierzu zählen das Satteldach, dendrochronologisch datiert auf Winter 1825/26, und der auf der Nordseite vorkragende, ca. 6.50 m lange und 1 m breite Laubengang mit Bretterverschalung, dessen Überdachung durch die Aufschieblinge des Daches gebildet wird.
Der gleichen Bauphase kann das zweiriegelige mit Ziegeln ausgefachte Obergeschossfachwerk auf
Süd-, West- und Ostseite zugeordnet werden, das als rein konstruktives Fachwerk sicherlich schon von Anfang an verputzt war, sowie das Fachwerk der drei östlichsten Wandfelder auf der Nordseite, welches durch eine eigene Abbundzeichenzählung als eine spätere Erneuerung erkennbar ist.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Fünfzonig-zweischiffiger Grundriss; der zweizonige Wohnteil auf hohem Mauersockel liegt im westlichen Bereich, der dreizonige Ökonomieteil schließt mit Stall, Tenne und Remise östlich an.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Die Fensteröffnungen mit profilierten Zierrahmen und Klappläden, die Einfassung der Einfahrtstore,
die gesamte Befensterung, größtenteils zweiflügelige Blendrahmenfenster mit Kipp -und auch Drehoberlichtern, und auch die mehrfach kassettierte, zweiflügelige Haupteingangstüre können stilistisch und konstruktiv dem frühen 20. Jahrhundert zugewiesen werden.
die gesamte Befensterung, größtenteils zweiflügelige Blendrahmenfenster mit Kipp -und auch Drehoberlichtern, und auch die mehrfach kassettierte, zweiflügelige Haupteingangstüre können stilistisch und konstruktiv dem frühen 20. Jahrhundert zugewiesen werden.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
Konstruktion/Material:
Die Befundlage verweist auf ein ursprünglich in Geschossständerbauweise errichtetes Traggerüst, dessen Wandfelder im Erdgeschoss wohl weitgehend massiv aus Holz, im Obergeschoss in Fachwerk ausgeführt worden waren.
Der größte Teil des bauzeitlichen Bestandes aus dem 17. Jahrhundert findet sich vor allem im Wohnbereich. Der Ökonomieteil wurde dagegen ab dem frühen 19. sowie im 20. Jahrhundert eingreifend verändert. Lediglich in der nördlichen Außenwand blieben noch zwei Wandfelder des bauzeitlichen Obergeschossfachwerks erhalten. Das Dachwerk wurde über Wohn- und Ökonomieteil um 1826 (d) vollständig neu errichtet, ein ein um ca. 50° geneigtes Pfettendach, das durch eine Kehlbalkenebene in zwei Geschosse unterteilt ist. Das bauzeitliche Dach wurde dabei restlos abgetragen.
Der größte Teil des bauzeitlichen Bestandes aus dem 17. Jahrhundert findet sich vor allem im Wohnbereich. Der Ökonomieteil wurde dagegen ab dem frühen 19. sowie im 20. Jahrhundert eingreifend verändert. Lediglich in der nördlichen Außenwand blieben noch zwei Wandfelder des bauzeitlichen Obergeschossfachwerks erhalten. Das Dachwerk wurde über Wohn- und Ökonomieteil um 1826 (d) vollständig neu errichtet, ein ein um ca. 50° geneigtes Pfettendach, das durch eine Kehlbalkenebene in zwei Geschosse unterteilt ist. Das bauzeitliche Dach wurde dabei restlos abgetragen.