Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Frick-Mühle

ID: 174462655815  /  Datum: 18.09.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Gerbergasse
Hausnummer: 74
Postleitzahl: 79379
Stadt-Teilort: Müllheim

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315074012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1821 - 1822)
Errichtung des Gebäudes um das Jahr 1822 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
ehem. Frick-Mühle in 79379 Müllheim (http://www.muellheim-touristik.de/var/muellheim/storage/images/media/bilder/altstadt-und-gebaeude/frick-muehle/3507-1-ger-DE/frick-muehle_my_xlarge.jpg, letzter Zugriff 11.11.2014)
Abbildungsnachweis
ehem. Frick-Mühle in 79379 Müllheim (http://www.markgraefler-museum.de/files/fm-giebel-1.jpg, letzter Zugriff 11.11.2014)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Kellergeschoss:
Der nordöstliche Kellerraum zeigt im Norden Spuren eines älteren, weiter östlich sitzenden Kellerzugangs. Innerhalb der Ostwand sind zugesetzte Fenster(?)-Nischen erkennbar. Etwa mittig lässt sich im Boden- und Wandbereich eine ehemalige Querwand nachweisen. Ost- und Westwand sind offensichtlich älteren Mauerstrukturen aufgesetzt.
Der Keller wird wie der angrenzende Gewölbekeller durch Fenster belichtet. Alle Fenster besitzen ein einheitliches Maß (89x32cm) und die gleichen Sandsteingewände. Alle Fenster waren bzw. sind vergittert. Die Korbbögen des südlichen Kellers ordnen sich den zum Teil zugesetzten Fenstern unter, eine ältere Deckenausbildung wird vermutet.
Das Eichengebälk über dem nordöstlichen Keller ist in zwei Abschnitte zu gliedern: im Süden mit engen gleichmäßigen Abständen und weit in den Mühlenraum auskragend, im Norden ebenfalls in den Mühlenraum auskragend, aber mit größeren Abständen und zusätzlichem Stichgebälk.
Bemerkenswert ist ein waagrechter Riss unterhalb der Mauerkrone. Er ist eventuell auf eine Verformung infolge des auskragenden und durch die Längswände des Überbaus stark beanspruchten Kellergebälks zurückzuführen.
Der Mühlenraum hat ein zeittypisches Portalgewände des frühen 19. Jh. Der betongedeckte Boden überlagert eventuell ältere Situationen. Das nördliche Fenster ist ohne Sandsteingewände und wohl jünger. Im nördlichen Bereich befindet sich eine Galerie über einer firstparallelen Balkenlage. Zapfenlöcher am Unterzug und am Gebälk lassen in Verbindung mit dem Fenster an der Westtraufe ein Geländer und eine Treppe nach unten vermuten.
Die Höhenlage, sowie die Aufreihung der an der Westtraufe vermauerten Konsolsteine fixiert die Lage des ehemaligen Wasserkanals. Er trieb das Mühlrad an, welches in der Lage wohl öfter verändert wurde, aber prinzipiell in der Nord-West-Ecke zu vermuten ist. Innerhalb des Mühlraumes befinden sich an dieser Stelle diverse Spuren zur Auflagerung einer Welle und verschiedener Transmissionen. Die Verformung der nord-westlichen Gebäudeecke verdichtet die Befundlage und lässt nach einer gezielten Suche weitere Befunde erwarten. In der Süd-West-Ecke befindet sich auf Höhe der Kanalsohle ein ehemaliger, wohl durch eine Treppe erreichbarer Ausgang. Die nördlich davon angeordneten Fenster besaßen wie alle übrigen Altfenster die Maße 1,04 x 1,65m, wurden zu einem späteren Zeitpunkt nach unten vergrößert und sind jetzt wieder in den alten Zustand zurückversetzt. Die alten Sohlbänke sitzen jedoch noch unten. Alle von außen erreichbaren Fensteröffnungen waren vergittert.
Der südliche Abschnitt des in den Mühlenraum ragenden Gebälks ist gestört. Gleiches gilt wohl auch für den nördlich noch zu untersuchenden Gebälkabschnitt. An der Nahstelle sind abgehackte, ehemals auskragende Balkenköpfe erkennbar. Farbspuren an der Wand belegen an dieser Stelle den nachträglichen Einbau einer Treppe. Die alte Vorgängertreppe ist ohne nähere Angaben zur Ausführung in unmittelbarer Nähe zu suchen.
Den Deckenabschluss des Mühlenraumes bildet eine auf einer unternagelten Lattung haftende Putzdecke. Die Zuordnung des erhaltenen Stuckprofiles bedarf einer eingehenden Untersuchung und ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt.

Erdgeschoss:
Zugänglich über die zweiläufige Treppe an der Osttraufe (man beachte die darauf abgestimmte Lage der Kellerfenster) bildet ein Winkelflur die zentrale Erschließungsache des Erdgeschosses. Mit vielen Details ursprünglich (Treppe, Boden, Wände, Decken) sind über sie alle Räume, einschließlich des Mühlenraumes erschlossen. Im Einzelnen sind dies:
Die Schreibstube des Müllers, die u.a. Kamin, Fensterladen, Türblatt, Schloss, Wandtäfer und Deckenaufbauten (aus der Zeit um 1822 (d)) aufweist. Von der Schreibstube war über die Galerie der Mühlenraum zugänglich, während durch ein Fenster in der Trennwand eine Überwachung des Mühlenraumes möglich war. Die Schreibstube war beheizbar.
Repräsentationssaal: Infolge späterer Unterteilung ist der nördliche Wandtäfer, die nördliche Erschließung und die zentrale Lage des ehemaligen Kamins um 1822 (d) zuzuordnen. Dagegen stammen der Fußboden, der Deckenabschluss, der südliche Täfer und der südliche Zugang aus der Zeit der Unterteilung.
Zuletzt auch die Küche, in der die wichtigsten Befunde innerhalb der verputzten Massivwand zu vermuten sind.

Obergeschoss:
Diese Ebene überlagert in einem weit größeren Umfang als das EG den Grundriss des Mühlenraumes und verdeutlicht so recht eindringlich das Spannungsfeld zwischen den betriebswirtschaftlichen und repräsentationsspezifischen Bedürfnissen.
Die zentrale Erschließung übernimmt eine ausgeprägte Fluranlage mit der vertikalen Erschließung im Osten, dem Zugang zum Abtritt im Nordwesten und der firstparallelen Längsache für die westlich aufgereihten Räume.
Wie die Fluranlage so lassen sich die drei östlichen Räume und drei westliche Räume der ursprünglichen Raumkonzeption zuordnen. Während die östlichen Räume nahezu ungestört (auch hinsichtlich ihrer Ausstattung) erhalten sind, lassen sich im Westen einzelne Veränderungen aufzeigen. So wurde z.B. der alte am Abtritt angrenzende Großraum nachträglich unterteilt und im südlichen Teil eine Küche eingerichtet.
Den wohnlichen Schwerpunkt des Obergeschosses bilden ohne Zweifel die alte Wohnstube im Nordosten und der als Sommerraum bezeichnete Raum im Westen. Während ersterer mit vielen Details (Türen, Fensterläden, Böden, Decken, Wandaufbauten) aus der Erbauungszeit nahezu vollständig erfassbar ist, sticht der zentrale Westraum mit seinem farblich gefassten Estrichboden und seiner wohl alten Tapetenausstattung hervor. Im Gegensatz zur Wohnstube ist für den Westraum keine Beheizung nachweisbar.

Dachwerk:
Das tragende Gerüst des Dachwerkes bildet eine liegende, verzapfte Stuhlkonstruktion. Abgezimmert in 6 Binderquerachsen überspannt sie alle Dachebenen stützfrei.
Ehemals total ausgebaut, waren zum Zeitpunkt der Untersuchung nur noch die drei südlichen Zonen in einzelne Räume unterteilt. Die angetroffenen Wände bestanden aus stehenden Brettern, darauf eine Lattung als Putzträger. Einen ähnlichen Aufbau besaßen auch die Querwände im EG und OG. Während die Bretter dort nicht besäumt waren, handelt es sich im Dach um Schnittware.
Unterschiedlich ist auch die Befestigung: im Unterbau geschmiedete Nägel, im Dach industriell hergestellte Drahtstifte. Somit kann das Dachwerk des frühen 19. Jh. als offener, ungeteilter Lagerraum angesprochen werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind im Dachboden Auswechslungen von zwei alten Kaminen aufnehmbar. Der nördliche Doppelkamin "verschmolz" im 1. DG zu einem Kamin und durchdrang die Decke über dem 1. DG an der Stelle des modernen Ersatzkamins. Das südliche Kaminloch gehört zur ehemaligen Küche, während das Loch des alten Saalkamines noch unter dem späteren Nut- und Federbelag des Dachausbaus verborgen ist.

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