Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 173724140121  /  Datum: 02.03.2015
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bahnhofstraße
Hausnummer: 14
Postleitzahl: 71088
Stadt-Teilort: Holzgerlingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115024001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus (71088 Holzgerlingen, Böblingerstraße 6)
Fachwerkhaus (abgegangen) (71088 Holzgerlingen, Tübinger Str. 47)

Bauphasen

1. Bauphase:
(1536)
Errichtung um 1536. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation (2000 und 2002)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um einen zur Bahnhofstraße traufständig ausgerichteten Fachwerkbau mit zweistöckigem Dachwewrk mit Spitzboden. Er wurde auf einem massiven Sockelgeschoss abgezimmert und besitzt im Unterbau zwei Stockwerkebenen. Das 1. OG kragt am bergseitigen Giebel und an der Erschließungstraufe aus, während die Dachebenen nur am bergseitigen Giebel vorstehen. Bemerkenswerterweise besitzt der talseitige Giebel keine Vorstöße (wohl bedingt durch bauzeitlichen Nachbarbau).
Im massiven, das ansteigende Gelände ausgleichende Sockel ist talseitig ein bauzeitlicher Gewölbekeller angelegt. Ein zweiter Gewölbekeller am bergseitigen Giebel wurde zu einem späteren Zeitpunkt abgetieft.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Keller ist über ein traufseitiges Portal und einen inneren Zugang erreichbar. Das in Haustein gesetzte Gewölbe ist in Firstrichtung gespannt. Der Keller nimmt die gesamte Hausbreite und die Zonnenbreite des darüber liegenden Erdgeschossgrundrisses ein.
Der über die Kellerebene abgezimmerte Unterstock ist zweischiffig und dreizonig angelegt. Der mittigen Zone ist die Erschließung zugeordnet. Von hier führt die Treppe in den Oberstock und eine Luke ermöglicht den Abgang in den Keller.
Seitlich der Erschließungszone liegen heute Wohnräume. Hierbei handelt es sich um spätere Einbauten, welche wohl erst dem späten 19. Jh. oder dem 20. Jh. zugeordnet werden können. Für die Bauzeit sind in erster Linie Wirtschafts- oder Lagerräume zu vermuten.
Die Gliederung im 1. OG entspricht der Aufteilung im Unterstock. Bis auf wenige Veränderungen (Einbau von Bad und WC und Abtrennung eines Treppenhauses) ist sie noch ursprünglich.
So lässt sich die talseitige Zone deutlich als die eigentliche Wohnzone erkennen. Sie besitzt die größte Breite und nahm zusätzlich zur Stube (heute Wohnraum) die Schlafkammer (heute in Küche und Treppe unterteilt) auf.
Beide Räume sind durch Fachwerkwände geschlossen. Die zugehörige Küche war innerhalb der mittigen Zone angelegt.
Am repräsentativ auskragenden, bergseitigen Giebel sind Kammern zu vermuten.
Der 1. und 2. Dachstock wiederholt die Gliederung des Unterbaus. Beide äußeren Zonen waren ursprünglich durch geschlossene Flechtwerkwände von der mittigen Zone abgetrennt. Innerhalb der talseitigen Trennwand ist das schwarz verrußte Flechtwerk noch weitgehend erhalten.
Die ehemals ebenfalls in Flechtwerk ausgeführten Außenwände sind durch Eternit-Platten verkleidet.
(Forts. bzw. Nachtrag siehe Konstruktion)
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachform
    • Satteldach
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Nachtrag 2002
Durch gezielte, großflächige Freilegungen konnte sowohl der erhaltene Bestand wie auch die ursprüngliche Grundrissgliederung und Nutzung fixiert und rekonstruiert werden. Danach können in Ergänzung zum Bericht des Jahres 2000 folgende Aussagen gemacht werden:
Im EG, bestehend aus einfach verriegelten und mit Flechtwerk geschlossenen Fachwerkwänden, befanden sich seitlich der über die gesamte Hausbreite ungeteilten Erschließungszone untergeordnete Wirtschafts-bzw. Lagerräume. Durch Flechtwerkwände von der mittigen Zone abgetrennt, waren sie wohl ungeteilt. So jedenfalls lässt es sich für die breitere Zone belegen, während für die gegenüber liegende Zone keine Aussagen möglich sind.
Der noch heute an seiner ursprünglichen Stelle liegende Treppenaufgang führte in die Wohnebene im OG. Ebenfalls auf gesamter Länge ungeteilt, funktionierte die mittige Zone als Erschließungszentrum. Gleichzeitig waren hier auch die Herdstelle sowie die Hinterladeröffnung für den vermuteten Stubenofen angelegt.
Von der Flur- und Küchenzone waren zwei Kammern innerhalb der schmäleren, am bergseitigen Giebel auskragenden Zone zugänglich. Bemerkenswert ist ein entlang der rückwärtigen Traufe verlaufender Gang; er führte offensichtlich zu einem Abtritt.
Obwohl im Schatten des um 1535 bestehenden Nachbargebäudes gelegen, konnte innerhalb der talseitigen Zone die alte Stube belegt werden: Sie besaß unterhalb des Dachgebälks eine eigene, in Firstrichtung verlaufende Balkendecke. Sie ist zwar heute verschwunden, lässt sich aber indirekt durch zwei Befunde belegen: So sind z.B. die beiden Auflagerriegel für das Stubengebälk erhalten. Sie liegen im Vergleich zu den restlichen Riegeln etwas höher und besitzen eine leicht gekrümmte Oberkante.
Der Verlauf der Decke lässt sich im Zuge der Längswand ablesen. Sie ist zweifach verriegelt, mit Flechtwerk geschlossen, war verputzt und besaß eine Rotfassung. Oberhalb des oberen Riegels, abgesetzt und parallel dazu verlief ehemals der Randbalken der Stubendecke. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um eine Bretter-Balken-Decke mit seitlichem Bretteinschub.
Am Giebel kann unterhalb des Auflagerriegels ein kleines an der Hausecke ansetzendes Fensterband rekonstruiert werden. Durch den Einbau späterer Wandfüllungen zerstört, sind die einzigen Belege dafür an der Riegelunterseite zu finden.
Über die Stube war die Kammer zugänglich. Weitere Zugänge wie der über die Stube waren nicht vorhanden.

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