Weberzunfthaus
ID:
172116249818
/
Datum:
01.07.2013
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Zunfthausgasse |
Hausnummer: | 11 |
Postleitzahl: | 88239 |
Stadt-Teilort: | Wangen |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Ravensburg (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8436081229 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohn- und Geschäftshaus, Herrenstraße 14 (88239 Wangen im Allgäu)
Wohnhaus, Herrenstraße 16 (88239 Wangen im Allgäu)
Sog. Haus Rose, Herrenstraße 1 (88239 Wangen im Allgäu)
Wohnhaus, Spitalstraße 15 (88239 Wangen im Allgäu)
Wohnhaus (88239 Wangen, Eselberg 5)
Wohnhaus, Schmiedstraße 31 (88239 Wangen)
Wohnhaus, Herrenstraße 16 (88239 Wangen im Allgäu)
Sog. Haus Rose, Herrenstraße 1 (88239 Wangen im Allgäu)
Wohnhaus, Spitalstraße 15 (88239 Wangen im Allgäu)
Wohnhaus (88239 Wangen, Eselberg 5)
Wohnhaus, Schmiedstraße 31 (88239 Wangen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Weberzunfthaus wurde um 1347 erbaut; es ist neben dem Rathaus der älteste noch stehende Profanbau in Wangen und wurde von der Weberzunft, der größten der vier Handwerkerzünfte in Wangen, errichtet.
1. Bauphase:
(1347)
(1347)
Das Deckengebälk unter dem Dachwerk des Nordteils datiert vermutlich in die Mitte des 14. Jhs. (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Zunfthaus
2. Bauphase:
(1475 - 1476)
(1475 - 1476)
Errichtung des Dachwerks über dem Südteil in den Jahren 1475/76 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
3. Bauphase:
(1583 - 1584)
(1583 - 1584)
Errichtung des Dachwerks über dem Nordteil in den Jahren 1583/84 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
4. Bauphase:
(1685)
(1685)
Um 1685 (d) wurde die stark beschädigte Stuhlkonstruktion durch den Einbau eines parallel dazu eingebauten Stuhles verstärkt (Südteil).
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Versammlungsstätte
- Zunfthaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Traufständiger Baukörper mit Satteldach und Krüppelwalm.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Nordteil: Im 1. OG lässt sich bislang eine Grundrissgliederung mit straßenseitiger Stube (mit zum Teil erhaltener Balken-Bretter-Decke) und rückwärtiger Kombination von Küche und ehemaligen Treppenhaus belegen. Diese alte Grundrissnutzung ist nachträglich mehrfach verändert worden. So musste spätestens nach Einbau der Backsteingewölbe im EG das Treppenhaus in den westlichen Außenbereich verlegt werden.
Weitere (undatierte) Umbaumaßnahmen betreffen die Fenstergliederung an der Straßentraufe, den nachträglichen Durchgang in den südlichen Zunftsaal sowie die Anlage einer Hinterladeröffnung zum Beheizen des Zunftsaales usw.
Weitere (undatierte) Umbaumaßnahmen betreffen die Fenstergliederung an der Straßentraufe, den nachträglichen Durchgang in den südlichen Zunftsaal sowie die Anlage einer Hinterladeröffnung zum Beheizen des Zunftsaales usw.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Südteil:
Das Dachwerk des südlichen Gebäudeteils besitzt eine dreifach stehende Stuhlkonstruktion. Dieses Traggerüst wird durch eine liegende Konstruktion in der Mitte unterstützt. Die Aussteifung der in den Giebelscheiben aufgestellten Stuhlquerachsen erfolgt durch angeblattete Kopfbänder in Firstrichtung. Bemerkenswert ist die Ausführung von gedoppelten Kopfbändern am Südgiebel. In der Querrichtung sind Steigbänder angeordnet. Die Stuhlkonstruktion am Südgiebel besaß keine Ausriegelung innerhalb der Querachsen. Die Ständer waren ehemals vor eine Massivwand gestellt. Die heute vorhandene Wand ist ein Ersatz dieser inzwischen abgegangenen Wand. Der Gegengiebel ist vollständig ausgeriegelt.
Öffnungen wie Fenster oder Türen waren nicht vorhanden. Der Fachwerkgiebel war ursprünglich wohl auch vor eine Massivwand gestellt. Diese ist heute nicht mehr vorhanden und gehörte wohl zum Nachbarbau.
Die gewählte Konstruktion nimmt Rücksicht auf den großen Zunftsaal in der darunter liegenden Etage. Dies trifft auch auf das Deckengebälk über dem EG zu. Es besitzt einen genuteten Bretter-Blindboden als Isolierung zum Saal.
Dachwerk und Saalkonzeption sind eine zeitliche Einheit. In diesem Zusammenhang sind auch die Arkaden im EG zu werten. Danach handelt es sich bei dem Südteil um einen Neubau aus den Jahren 1475/76 (d).
Der Neubau lehnt sich an ein bestehendes Gebäude an. Während dieser Neubau an der Straßentraufe die Flucht des Nachbargebäudes aufnimmt, springt er im Westen weit vor die hervo.
Um das Jahr 1685 (d) wurde die stark beschädigte Stuhlkonstruktion (Pfette) durch den Einbau eines parallel dazu eingebauten Stuhles verstärkt.
Nordteil:
Das Dachwerk des nördlichen Gebäudeteiles besitzt einen liegenden Stuhl in Verbindung mit einem mittigen stehenden Stuhl. Das Dachwerk überspannt eine weit größere Grundrissfläche als sie der darunter vorhandene Massivbau aufweist. Im Westen bezieht sich das Dachwerk auf die Flucht des südlichen Bauteils. Mit hoher Sicherheit überdeckte hier das Dach eine Art Freitreppe. Sie ist heute durch einen jüngeren Treppenhausbau ersetzt.
Bemerkenswert ist die Gründung der Dachkonstruktion: Zur Unterstützung der über die gesamte Gebäudetiefe verlaufenden Dachbalken wurden im Bereich des Massivbaus zwei mächtige Unterzüge verlegt. Sie gleichen die starke Durchbiegung der parallel verlegten Deckenbalken über der 3. Etage (2. OG) des Massivbaus aus.
Das Verlegen der Unterzüge und die Abzimmerung des Dachwerkes erfolgte in den Jahren 1583/84 (d).
Wie schon erwähnt, ist unter dem Dachwerk ein parallel zum Dachfirst verlaufendes Deckengebälk verlegt. Es war ursprünglich frei gespannt und zeigt nahezu naturwüchsige Querschnitte.
Eine absolute Datierung war bislang nicht möglich. Es ist beabsichtigt, weitere Bohrproben zu entnehmen. Da bislang aus Wangen keine absolut datierten Vergleichsbeispiele vorliegen, kann das Alter dieser Decke jedoch nur grob eingeordnet werden. Nach unserer Einschätzung ist eine Datierung um die Mitte des 14. Jh. (gk) anzunehmen.
Das Dachwerk des südlichen Gebäudeteils besitzt eine dreifach stehende Stuhlkonstruktion. Dieses Traggerüst wird durch eine liegende Konstruktion in der Mitte unterstützt. Die Aussteifung der in den Giebelscheiben aufgestellten Stuhlquerachsen erfolgt durch angeblattete Kopfbänder in Firstrichtung. Bemerkenswert ist die Ausführung von gedoppelten Kopfbändern am Südgiebel. In der Querrichtung sind Steigbänder angeordnet. Die Stuhlkonstruktion am Südgiebel besaß keine Ausriegelung innerhalb der Querachsen. Die Ständer waren ehemals vor eine Massivwand gestellt. Die heute vorhandene Wand ist ein Ersatz dieser inzwischen abgegangenen Wand. Der Gegengiebel ist vollständig ausgeriegelt.
Öffnungen wie Fenster oder Türen waren nicht vorhanden. Der Fachwerkgiebel war ursprünglich wohl auch vor eine Massivwand gestellt. Diese ist heute nicht mehr vorhanden und gehörte wohl zum Nachbarbau.
Die gewählte Konstruktion nimmt Rücksicht auf den großen Zunftsaal in der darunter liegenden Etage. Dies trifft auch auf das Deckengebälk über dem EG zu. Es besitzt einen genuteten Bretter-Blindboden als Isolierung zum Saal.
Dachwerk und Saalkonzeption sind eine zeitliche Einheit. In diesem Zusammenhang sind auch die Arkaden im EG zu werten. Danach handelt es sich bei dem Südteil um einen Neubau aus den Jahren 1475/76 (d).
Der Neubau lehnt sich an ein bestehendes Gebäude an. Während dieser Neubau an der Straßentraufe die Flucht des Nachbargebäudes aufnimmt, springt er im Westen weit vor die hervo.
Um das Jahr 1685 (d) wurde die stark beschädigte Stuhlkonstruktion (Pfette) durch den Einbau eines parallel dazu eingebauten Stuhles verstärkt.
Nordteil:
Das Dachwerk des nördlichen Gebäudeteiles besitzt einen liegenden Stuhl in Verbindung mit einem mittigen stehenden Stuhl. Das Dachwerk überspannt eine weit größere Grundrissfläche als sie der darunter vorhandene Massivbau aufweist. Im Westen bezieht sich das Dachwerk auf die Flucht des südlichen Bauteils. Mit hoher Sicherheit überdeckte hier das Dach eine Art Freitreppe. Sie ist heute durch einen jüngeren Treppenhausbau ersetzt.
Bemerkenswert ist die Gründung der Dachkonstruktion: Zur Unterstützung der über die gesamte Gebäudetiefe verlaufenden Dachbalken wurden im Bereich des Massivbaus zwei mächtige Unterzüge verlegt. Sie gleichen die starke Durchbiegung der parallel verlegten Deckenbalken über der 3. Etage (2. OG) des Massivbaus aus.
Das Verlegen der Unterzüge und die Abzimmerung des Dachwerkes erfolgte in den Jahren 1583/84 (d).
Wie schon erwähnt, ist unter dem Dachwerk ein parallel zum Dachfirst verlaufendes Deckengebälk verlegt. Es war ursprünglich frei gespannt und zeigt nahezu naturwüchsige Querschnitte.
Eine absolute Datierung war bislang nicht möglich. Es ist beabsichtigt, weitere Bohrproben zu entnehmen. Da bislang aus Wangen keine absolut datierten Vergleichsbeispiele vorliegen, kann das Alter dieser Decke jedoch nur grob eingeordnet werden. Nach unserer Einschätzung ist eine Datierung um die Mitte des 14. Jh. (gk) anzunehmen.