Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Lazarus-von Schwendi-Straße |
Hausnummer: | 9 |
Postleitzahl: | 79235 |
Stadt-Teilort: | Vogtsburg im Kaiserstuhl |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315133006 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Spitalplatz 9 (79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl)
Burgruine Burkheim - Schlossmauer (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Stadtmauer (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Kath. Kirche St. Pankratius, Am Kirchberg 3 (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Abgegangenes Wohnhaus, Fischergasse 25 (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Stadttor, Mittelstadt 1a (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Rathaus (79235 Vogtsburg-Burkheim, Mittelstadt 9)
Wohnhaus, Spitalplatz 11 (79235 Vogtsburg-Burkheim)
Bauphasen
Ältester Bauteil ist die im Nachbarhaus Nr.1 1 erhaltene Stadtmauer. Daran setzt auf Kellerebene eine gemeinsame Massivwand von Haus Nr. 11 und Nr. 9 an. Im Bereich von Haus Nr. 9 kann dieser Wand 4 verschiedene Bauphasen zugeordnet werden. Ältester Teil ist der mittige Abschnitt mit vier erkennbaren Backsteinlagen. Im Süden verlängert bildet ein nach dem Stadtmauerabruch notwendiger Lückenschluss den südlichen Abschluss. Der Kern der gemeinsamen Wand datiert grob ins 15. Jh.
Auf der Mauer des 15. Jh. sitzen die beiden Fachwerkwände von Haus Nr. 9 und Nr. 1. Im erhaltenen Bestand stammen sie aus dem späten 17. Jh. Dieser Zeitstellung gehört auch das Dachwerk des untersuchten Gebäudes an. Der nach Osten gerichtete Giebel besitzt mehrere Öffnungen. So eine Türöffnung im EG und im 1. DG sowie eine ehemalige Fensteröffnung im 1. DG.
Die ursprüngliche Funktion des schmalen Baukörpers ist unklar.
Um das Jahr 1845 (d) wird das Gebäude saniert und ist spätestens ab diesem Zeitpunkt als Wohnhaus anzusprechen.
Im 19./20. Jh. wird durch eine straßenseitige Dachanhebung weiterer Wohnraum geschaffen.
(1400 - 1799)
- Untergeschoss(e)
(1845)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
- Fundkatalog
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
- Steinbau Mauerwerk
- Backstein
- Bruchstein
- Wacken/Kiesel
Ältester Baubestand stellt die Stadtmauer als südliche Begrenzung des Nachbarhauses Nr. 11 dar. Ihre Mauerstrukturbesteht aus kleinen, in einheitlichen Lagen und Schichten vermauerten Wacken.
In Richtung Norden setzt die von Haus Nr. 9 und 11 gemeinsam genutzte Kellerwand an. Ihre charakteristische Mauerstruktur, bestehend aus Bruchsteinen und Wacken, wird in größeren Abständen von einzelnen Backsteinschichten gegliedert. Im Keller von Haus Nr. 9 setzt diese Struktur ca. 2,60 m nördlich der Kellersüdwand an und reicht, trotz einiger Störungen, bis kurz vor den straßenseitigen Hausabschluss.
Die eigentliche Stadtmauer ist im Bereich des Hauses Nr. 9 nicht mehr erhalten. Eine Abbruchkante innerhalb der Kellerwestwand lässt ihren Verlauf jedoch erahnen. Die gemeinsame Kellerwand zieht in Richtung Süden bis zur Stadtmauersüdkante. Die Ersatzmauer der Stadtmauer stößt dagegen. Am östlichen Gegenende zieht die Ersatzmauer an der östlichen Kellerwand vorbei. Letzter ist somit gegen die Ersatzmauer gesetzt und besitzt mehrere vermauerte Öffnungen bzw. eine offene Nische.
Die mittige Kellerwand ist infolge des verformten Unterzuges ein späterer Ersatz eines ehemals hölzernen Trennwand.
Erdgeschoss:
Auf der von Haus Nr. 9 und 11 gemeinsam genutzten Kellerwand sitzen im Überbau die beiden in Fachwerk gestalteten Hausabschlüsse resp. Giebelwände. Bei Haus Nr. 9 liegt die Bundseite außen, bei Haus Nr. 11 innen. Im Bereich der Stube besitzt Haus Nr. 9 keine eigene Trennwand. Hier weitet sich der Grundriss nach Westen bis zur Giebelwand des Nachbarn auf. Offensichtlich bestand dieser Zustand schon zum Zeitpunkt der Errichtung von Haus Nr. 9.
Auch die östliche Giebelwand besteht im Kern aus Fachwerk. Lediglich im Bereich der ehemaligen Feuerstelle ist eine massive Plimbe vorhanden. Bemerkenswert ist der Rest einer ehemaligen Türöffnung. Sie besitzt einen innen liegenden Falz. Sturzholz und Türständer sind vernagelt. Der Küchenraum war somit von außen zugänglich. Zimmermannstechnische Merkmale belegen einen ehemaligen Unterzug, der das in Nord-Süd-Richtung verlegte Deckengebälk unterstützte.
Südlich des erwähnten Unterzuges lagert das Gebälk auf einer Querwand. Sie unterteilt den Gesamtgrundriss in den besagten Küchenraum im Norden und die Stube im Süden. Die Türöffnung zählt noch zum alten Bestand.
Im Bereich des modernen Kamins ist der Abdruck eines Rauchfanges erhalten. Der zugehörige Kamin lässt sich bis zum First verfolgen. Soweit erkennbar, besaß das gesamte Deckengebälk keine ursprüngliche Auswechselung für einen Treppenlauf nach oben ins Dach.
Dachwerk:
In vertikaler Abstimmung mit den Giebelscheiben im Erdgeschoss sind die Giebelscheiben des Dachwerkes abgezimmert.
Bei der Nachbarwand liegt die Bundseite innen, die Wandfüllung wurde von Westen eingebaut. Der östliche Abschluss ist "roh". Holzwerk und Füllung sind, von Osten gesehen, schwarz.
Bei der Giebelwand von Haus Nr. 9 liegt die Bundseite außen. Eine Wandfüllung ist nicht vorhanden. Das Holzwerk ist schwarz. Keines der beiden Fachwerke besitzt den Hinweis auf eine Öffnung.
Anders der Gegengiebel im Osten. Im südlichen Abschnitt ist in Anlehnung an den mittigen Giebelständer eine ehemalige, außen gefalzte "Luke" vorhanden. Die zugehörigen Fälze liegen innen. Beide Öffnungen, Luke und Fenster sind inzwischen geschlossen. Als Ersatz des Fensters ist weiter südlich ein weiteres Fenster angelegt. Das Holzwerk des Giebels ist rauchschwarz. Die Flechtwerkfüllungen von Giebel, Luke und Altfensters zeigen keine Rauchspuren.
Die Unterteilung des Dachraumes in zwei Raumeinheiten ist ursprünglich. Spätere Veränderungen wie die straßenseitige Dachanhebung werden hier nicht berücksichtigt.