Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Bergkirche Sankt Michael

ID: 157173382118  /  Datum: 16.07.2012
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Dörflingerstraße
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 78266
Stadt-Teilort: Büsingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335015001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
keine Angabe

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
1. Beinhaltet Bauteil: Sog. Leichenhaus (Scheune), Dörflingerstraße 2

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die St. Michael-Kirche auf dem Kirchberg bei Büsingen am Hochrhein zählt zu den ältesten Gotteshäusern im Bistum Konstanz. In einem Schutzbrief Papst Urbans II. vom 8.Oktober 1095 wird sie urkundlich erstmals erwähnt. Das Jahr der Gründung ist unbekannt. Möglich ist, dass ein wohlhabender Grundherr die Kirche wie die Kirchen von Merishausen, Hemmental und Lohn als sogenannte Eigenkirche errichtete.
Kirche, Sakristei und Turm sind wohl in ihren ältesten Teilen romanisch und datieren ins 11. bzw. 12. Jh. Dies bestätigt eine dendrochronologische Untersuchung. Zahlreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen, die frühesten bereits zur Zeit der Gotik (Fenster), gefolgt von weiteren seit dem 16. Jahrhundert veränderten vor allem das Aussehen im Innern weitreichend.


1. Bauphase:
(1095)
Erste Erwähnung der Kirche in einem Schutzbrief von Papst Urban II. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

2. Bauphase:
(1140 - 1147)
Die mit ältesten Hölzer datieren nach dendrochronologischer Untersuchung in die Mitte des 12. Jhs.: Abzimmerung des ersten Dachwerks. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

3. Bauphase:
(1488)
Man weihte die Kirche dem Heiligen Michael. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1637)
Abzimmerung des östlichen Dachabschnittes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

5. Bauphase:
(1702)
Abzimmerung des Spitzhelms des Turms. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1953 - 1979)
Renovierungsmaßnahmen in den Jahren 1953, 1977 und 1979. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von SW (vor 1935) / Bergkirche Sankt Michael in 78266 Büsingen, Büsingen am Hochrhein (01.01.1935 - Bildindex Foto Marburg: Foto Schlippe, 20/8; LDA BaWü)
Abbildungsnachweis
Ansicht von NW (vor 1935) / Bergkirche Sankt Michael in 78266 Büsingen, Büsingen am Hochrhein (01.01.1935 - Bildindex Foto Marburg: Foto Schlippe, 47/9; LDA BaWü)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung
  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Kirche Sankt Michael liegt auf einer Anhöhe (Bergkirche) nordöstlich von Büsingen am Hochrhein. Eine Wehrmauer umgibt einschließlich dem Mesmerhaus und einem Wirtschaftsgebäude sowie dem Friedhof vollständig.
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Annähernd geostete Hallenkirche mit flacher Holzdecke und Orgelempore vor der Westseite und hochliegenden kleinen Rundbogenfenstern. Zum ältesten, wohl romanischen Baubestand zählt noch eine Sakristei und ein Turm.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Einschiffiger Innenraum mit eingezogenem Chor im Osten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Türen
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
Konstruktion/Material:
Auf dem Langhaus sind zwei unterschiedliche Dachkonstruktionen abgezimmert: Der größere und ältere Dachabschnitt setzt am Chorgiebel an und erstreckt sich von hier über fünf Zonen in Richtung Westen. Die Fortsetzung bildet eine einzonig gegliederte Dachkonstruktion, deren Stuhlrähme in den westlichen Massivgiebel ohne Störung einbinden.

Der Turm:
Den Abschluss des viereckigen Turmes bildet ein Spitzhelm, Dessen konstruktive Basis bilden zwei diagonal verlegte Eichenbalken mit einem einzapfenden Balkenkranz und davon zu den Turmaußenseiten verlaufenden Stichbalken für die Aufnahme der Turmhelmsparren. Deren Abfolge wird durch römische Zahlzeichen fixiert. Auf jedem Diagonalbalken gründen zwei Suhlständer mit kopf- und fußzonig einzapfenden Winkelhölzern. Im Zentrum der beiden Diagonalbinder steht ein Kaiserstiel. Wie die gesamte Helmkonstruktion ist er aus Eiche. Er durchzieht die gesamte Dachhöhe und bildet mit seinem Ende und den angeschifteten Sparren die Helmspitze aus.
Nach der dendrochronologischen Auswertung von drei Bauhölzern erfolgte die Abzimmerung des Spitzhelms im Jahre 1702 (d).

Das Turmgebälk:
Das Deckengebälk der einzelnen Turmebenen besteht ausschließlich aus wiederverwendeten Hölzern. Bis auf eine Ausnahme ist deren ursprüngliche Funktion unbekannt. Die Ausnahme bezieht sich auf den nördlichen Balken über dem 1. Obergeschoss. Orientiert an den unzähligen Holznagellöchern und den gleichartigen Befunden im östlichen Langhausdach handelt es sich um einen ehemaligen Sparren, wobei unklar bleibt, wo er ursprünglich verbaut war.

Eingangssturz:
Als Sturz über dem Turmeingang sind zwei flachkantige Eichenbalken verlegt. Ein dritter schmaler Eichenbalken bildet den südlichen Abschluss. Neben einem kleineren Holznagelloch besitzt er zwei große Bohrlöcher. Die Funktion dieser Vertiefungen ist unbekannt.
Die dendrochronologische Auswertung der aus zwei Sturzbalken entnommenen Bohrproben ergab leider kein gesichertes Ergebnis.

Quick-Response-Code

qrCode