Ehemaliger Schafhof
ID:
156277287110
/
Datum:
04.02.2016
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schafstraße |
Hausnummer: | 21/2 |
Postleitzahl: | 71394 |
Stadt-Teilort: | Kernen-Rommelshausen |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Rems-Murr-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8119093002 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Der ehemalige Schafhof in Rommelshausen wurde bereits im Jahr 1457 (a) erstmals erwähnt. Möglicherweise stammen noch Teile des Gewölbekellers von diesem Vorgängergebäude. Das heutige Maiereigebäude stammt jedoch voraussichtlich aus dem 17. Jahrhundert. Eine genauere Datierung der Erbauung ist bislang nicht bekannt.
Ab dem späten 19. Jahrhundert begann man sukzessive mit dem Ausbau des 1. Dachgeschosses und errichtete zu diesem Zweck auch die beiden Zwerchhäuser an der südlichen Traufe. 1936 und 1966 (a) erhöhte man die nördliche Trauflinie durch einen schleppgaubenartigen Aufbau.
1. Bauphase:
(1400 - 1499)
(1400 - 1499)
Unter dem heutigen Gebäude erstreckt sich ein älterer Gewölbekeller, der wohl auf eine Vorgängerbebauung zurück zu führen ist. 1457 (a) wird der Schafhof in Rommelshausen erstmals urkundlich erwähnt. Der Schafhof war Herrschaftsbesitz und ist deswegen als einziger großer Hof ungeteilt bis in die Neuzeit überkommen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Konstruktionsdetail:
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
2. Bauphase:
(1600 - 1699)
(1600 - 1699)
Das genaue Erbauungsdatum des ehemaligen Maiereigebäudes ist bislang nicht bekannt.
Für den östlichen Giebel mit seinen weiten Geschossvorstößen und dem Eichenfachwerk wird bislang eine Erbauung um 1600 vermutet. Das Dachtragwerk spricht jedoch eher für eine spätere Erbauung. Exakte Aufschlüsse kann hier nur eine dendrochronologische Altersbestimmung erbringen.
Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges soll der Schafhof im Jahr 1634 durch Plünderung und Brandschatzung großen Schaden genommen haben.
Für den östlichen Giebel mit seinen weiten Geschossvorstößen und dem Eichenfachwerk wird bislang eine Erbauung um 1600 vermutet. Das Dachtragwerk spricht jedoch eher für eine spätere Erbauung. Exakte Aufschlüsse kann hier nur eine dendrochronologische Altersbestimmung erbringen.
Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges soll der Schafhof im Jahr 1634 durch Plünderung und Brandschatzung großen Schaden genommen haben.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Decken
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- besondere Bodenbeläge
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, einstöckig
- Verwendete Materialien
- Holz
- Stein
3. Bauphase:
(1694)
(1694)
Die Herzogin Magdalena Sybille von Württemberg kauft den Schafhof für 1600 Gulden (a).
Von nun an bleibt der Hof gut 150 Jahre im Besitz des Hauses Württemberg.
Von nun an bleibt der Hof gut 150 Jahre im Besitz des Hauses Württemberg.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
4. Bauphase:
(1771)
(1771)
1771 (a) werden die Gebäude des Schafhofes wie folgt beschrieben:
„Häuser und Gebäud Hoffhaus zu Rommelshausen, samt allen dazu gehörigen Oeconomie-gebäuden,
2 gewölbten und 1 gedrähmten Keller, 3 Scheuern, genugsame Stallungen, Frucht- und Heuböden,
Wagenhüttlin, Wasch- und Backhaus samt 2 Schöpfbrunnen zu Rommelshausen.
„Häuser und Gebäud Hoffhaus zu Rommelshausen, samt allen dazu gehörigen Oeconomie-gebäuden,
2 gewölbten und 1 gedrähmten Keller, 3 Scheuern, genugsame Stallungen, Frucht- und Heuböden,
Wagenhüttlin, Wasch- und Backhaus samt 2 Schöpfbrunnen zu Rommelshausen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
5. Bauphase:
(1792)
(1792)
Aus dem Jahr 1792 (a) liegen erste Planunterlagen zum Schafhof vor.
Damals erfasste der Werkmeister Jacobi aus Balingen den Schafhof und beschrieb die einzelnen Räume des Maiereigebäudes
Damals erfasste der Werkmeister Jacobi aus Balingen den Schafhof und beschrieb die einzelnen Räume des Maiereigebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
6. Bauphase:
(1846)
(1846)
Die württembergische Hofdomänenkammer verkauft 1846 (a) den Schafhof an Private.
Diese beginnen ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Ausbau des 1. Dachgeschosses.
Diese beginnen ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Ausbau des 1. Dachgeschosses.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
7. Bauphase:
(1912)
(1912)
Vom Februar 1912 liegt ein Baugesuch für den Ausbau des 1. Dachgeschosses in der östlichen Hälfte des Maiereigebäudes vor.
In diesem Zusammenhang wurde auch das östliche Zwerchhaus errichtet.
Das westliche Zwerchhaus dürfte bereits ein paar Jahrzehnte zuvor errichtet worden sein.
In diesem Zusammenhang wurde auch das östliche Zwerchhaus errichtet.
Das westliche Zwerchhaus dürfte bereits ein paar Jahrzehnte zuvor errichtet worden sein.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
8. Bauphase:
(1936)
(1936)
Vom März 1936 (a) liegt ein Baugesuch vor, dass die Aufstockung der nördlichen Dachtraufe am westlichen Gebäudeteil vorsieht. Damals wurde also bereits in Teilen mit der Errichtung des schleppgaubenartigen
Aufbaus an der Nordtraufe begonnen.
Aufbaus an der Nordtraufe begonnen.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
9. Bauphase:
(1958)
(1958)
Ein Baugesuch vom Januar 1958 (a) sieht den Einbau einer WC-Anlage im östlichen Gebäudeteil vor.
Betroffene Gebäudeteile:
- Ausstattung
10. Bauphase:
(1966)
(1966)
Vom April 1966 (a) liegt ein Baugesuch vor, dass die Aufstockung der nördlichen Dachtraufe am östlichen Gebäudeteil vorsieht. Damals wurde also der schleppgaubenartigen Aufbau an der Nordtraufe
in seiner heutigen Erscheinung fertig gestellt.
in seiner heutigen Erscheinung fertig gestellt.
Betroffene Gebäudeteile:
- Dachgeschoss(e)
11. Bauphase:
(2015)
(2015)
Umbau und Sanierung des Gebäudes mit Einrichtung mehrerer Wohneinheiten.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der ehemalige Schafhof von Rommelshausen befindet sich am nordöstlichen Rand des historischen Ortskerns. Die mit ihren einstigen Nebengebäuden weitaus größte historische Hofanlage im
Ort bestand ursprünglich aus dem Maiereigebäude (Wohnhaus) und mehreren Schafställen und Scheunen.
Ort bestand ursprünglich aus dem Maiereigebäude (Wohnhaus) und mehreren Schafställen und Scheunen.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem ehemaligen Maiereigebäudes des Schafhofes handelt es sich um ein eingeschossiges Wohnhaus, welches in zweiter Reihe zur Straße errichtet wurde.
Ab dem späten 19. Jahrhundert erfolgte sukzessive der Ausbau des 1. Dachgeschosses und damit die Errichtung von zwei stattlichen Zwerchhäusern an der südlichen Traufseite.
In den 1960er Jahren wurde an der nördlichen Traufseite ein schleppgaubenartiger Ausbau
des 1. Dachgeschosses vollzogen. Nach oben schließt das Gebäude mit drei Dachgeschossebenen
unter einem Halbwalmdach ab. Die östliche Giebelfassade zeigt deutliche Geschossvorstöße der Dachgeschossebenen
Ab dem späten 19. Jahrhundert erfolgte sukzessive der Ausbau des 1. Dachgeschosses und damit die Errichtung von zwei stattlichen Zwerchhäusern an der südlichen Traufseite.
In den 1960er Jahren wurde an der nördlichen Traufseite ein schleppgaubenartiger Ausbau
des 1. Dachgeschosses vollzogen. Nach oben schließt das Gebäude mit drei Dachgeschossebenen
unter einem Halbwalmdach ab. Die östliche Giebelfassade zeigt deutliche Geschossvorstöße der Dachgeschossebenen
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Das Gebäude ist etwa auf den östlichen zwei Dritteln der Grundfläche unterkellert, wobei es sich im wesentlichen um drei Kellerräume (zwei Gewölbekeller und einen flachgedeckten, separat
zugänglichen Keller) handelt. Der Keller dürfte in Teilen auf eine Vorgängerbebauung zurück gehen.
Das Erdgeschoss zeigt eine noch gut nachvollziehbare historische Grundrissgliederung mit sechs Querzonen und drei Längszonen.
Die mittlere Längszone nimmt dabei einen über die gesamte Gebäudelänge reichenden Mittelflur auf. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Gebäude in einer Beschreibung von 1792 über
fünf Stuben im Erdgeschoss verfügte. Heute ist das Gebäude etwa mittig geteilt und bildet eine Art Doppelhaus.
Das 1. Dachgeschoss ist seit dem späten 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken ausgebaut. Bemerkenswert ist hier die Abweichung der Querzonierung des Dachtragwerks, welches in sieben Querbundzonen(gegenüber sechs im Erdgeschoss) unterteilt ist.
Das 2. und 3. Dachgeschoss sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
zugänglichen Keller) handelt. Der Keller dürfte in Teilen auf eine Vorgängerbebauung zurück gehen.
Das Erdgeschoss zeigt eine noch gut nachvollziehbare historische Grundrissgliederung mit sechs Querzonen und drei Längszonen.
Die mittlere Längszone nimmt dabei einen über die gesamte Gebäudelänge reichenden Mittelflur auf. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Gebäude in einer Beschreibung von 1792 über
fünf Stuben im Erdgeschoss verfügte. Heute ist das Gebäude etwa mittig geteilt und bildet eine Art Doppelhaus.
Das 1. Dachgeschoss ist seit dem späten 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken ausgebaut. Bemerkenswert ist hier die Abweichung der Querzonierung des Dachtragwerks, welches in sieben Querbundzonen(gegenüber sechs im Erdgeschoss) unterteilt ist.
Das 2. und 3. Dachgeschoss sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Decken
- Balkendecke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Türen
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- besondere Bodenbeläge
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, einstöckig
Konstruktion/Material:
Das Gebäude wurde über einem massiv gemauerten Gewölbekeller und Sockelmauerwerk weitestgehend in Fachwerkbauweise errichtet.
Das Dachtragwerk des Sparrendachs besteht im ersten Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion, wobei die Kehlbalken zusätzlich auf zwei in Längsrichtung verlaufende Geschossriegel abgestützt sind.
Im zweiten Dachgeschoss ist die Dachwerkskonstruktion noch weitestgehend ungestört einsehbar.
Hier befindet sich ebenfalls eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion mit mittig verlaufendem Geschossriegel.
Die Windaussteifung in Längsrichtung erfolgt über Kopfbänder, die zwischen den Stuhlstreben und den Kopfriegeln eingezapft sind.
Die gesamte Dachwerkskonstruktion besteht aus Nadelholz, welches über Verzapfungen miteinander verbunden ist.
Die Querbundachsen sind mit Abbundzeichen versehen, die eine durchgängige Zählung mit Dreieckskerben besitzen. Somit kann das gesamte Dachtragwerk des Gebäudes (abgesehen von den Zwerchhäusern und Dachgauben) als einheitlich und zeitgleich angesehen werden.
Das Dachtragwerk des Sparrendachs besteht im ersten Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion, wobei die Kehlbalken zusätzlich auf zwei in Längsrichtung verlaufende Geschossriegel abgestützt sind.
Im zweiten Dachgeschoss ist die Dachwerkskonstruktion noch weitestgehend ungestört einsehbar.
Hier befindet sich ebenfalls eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion mit mittig verlaufendem Geschossriegel.
Die Windaussteifung in Längsrichtung erfolgt über Kopfbänder, die zwischen den Stuhlstreben und den Kopfriegeln eingezapft sind.
Die gesamte Dachwerkskonstruktion besteht aus Nadelholz, welches über Verzapfungen miteinander verbunden ist.
Die Querbundachsen sind mit Abbundzeichen versehen, die eine durchgängige Zählung mit Dreieckskerben besitzen. Somit kann das gesamte Dachtragwerk des Gebäudes (abgesehen von den Zwerchhäusern und Dachgauben) als einheitlich und zeitgleich angesehen werden.