Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Sog. Chanofsky-Schloss, heute Rathaus

ID: 155216813913  /  Datum: 12.07.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Rathausstraße; Hauptstraße
Hausnummer: 5; 50
Postleitzahl: 74243
Stadt-Teilort: Langenbrettach

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125113004
Flurstücknummer: 44/1
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,2255° nördliche Breite, 9,3815° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die dendrochronologische Untersuchung des Dachwerkes des als "Chanofsky-Schlössle" bezeichneten Gebäudes datiert dessen Errichtung in das Jahr 1610 (d). Der im Dienste des Herzogs Friedrich I. stehende Forstmeister des Neuenstädter Forstes, Heinrich Chanowsky, ließ hier seinen Herrensitz errichten.
1664 ging das Anwesen in den Besitz des Herzogs Friedrich von Württemberg-Neustadt über. Ab dem 18. Jahrhundert befand es sich im Privatbesitz und wurde in zwei Gebäudehälften mit den Adressen Rathausstraße 5 und Hauptstraße 50 quer geteilt. Die beiden Gebäudehälften wurden in der Folge den unterschiedlichen Nutzungen entsprechend baulich verändert. In den 1970er Jahren wurde die südliche Gebäudehälfte umfangreich saniert. 1985 erfolgte an der Nordseite der Anbau eines kleinen Waschhauses.
Im August 2010 und im Juni 2011 wurde das Gebäude zeichnerisch im Maßstab 1/ 50 in seinen Etagengrundrissen und Gebäudehöhen erfasst und im aktuellen Zustand dokumentiert worden. Zwischen 2013 und 2015 wurde das Gebäude umfangreich saniert und seitdem als Rathaus genutzt.


1. Bauphase:
(1610)
Das bisher (laut Heimatverein Langenbrettach 1995: 400 Jahre Canofskyschlößle in Brettach) mit einer Bauzeit „um 1595“ angesetzte Gesamtgebäude hat seinen wirklichen 400. Geburtstag allerdings erst im aktuellen Jahr 2010, denn die Hölzer des untersuchten Dachwerkes sind mit eindeutigen dendrochronologischen Daten „gefällt im Winter 1609“ datiert und schlagfrisch verzimmert worden, was eine Errichtung der Baukonstruktion im Frühjahr 1610 dokumentiert.
Mit dem Bau des großen Kellers dürfte bereits ein Jahr zuvor begonnen worden sein.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss

2. Bauphase:
(1700 - 1799)
Mit dem Übergang des Gebäudes in den Privatbesitz Teilung des Gebäudes.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1970 - 1979)
Sanierung der südlichen Gebäudehälfte
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1985)
Anbau an der Nordseite
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Waschhaus

5. Bauphase:
(2013 - 2015)
Sanierung und Nutzung als Rathaus
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Sog. Chanofsky-Schloss, heute Rathaus in 74243 Langenbrettach, Langenbeutingen (02.02.2010)
Im 2. DG, an der Innenseite des Nordgiebels, findet sich sogar noch eine große, in ziegelroter Farbe verblasste „16“ in zeittypischer Schreibweise, die zugehörige „10“ auf einem benachbarten Fachwerkfeld ist leider mit dem dort abgefallen Putz  wohl schon lange verschwunden.    / Sog. Chanofsky-Schloss, heute Rathaus in 74243 Langenbrettach, Langenbeutingen (07.09.2010)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das heute als Rathaus genutzte Gebäude befindet sich in der Ortsmitte von Brettach, wo es giebelseitig zur Hauptstraße ausgerichtet seht.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um einen zweigeschossigen, verputzten Fachwerkbau mit zweigeschossigem Satteldach; dessen südliche Gebäudehälfte ist durch Gesimse, Eckquader und Fenstergewände aus Sandstein charakterisiert. Der Westgiebel wird durch Voluten und eine Zierspitze hervorgehoben. An dem an der Giebelseite freiliegenden Kellergeschoss führt ein profiliertes Rundbogenportal mit bekrönendem Wappen der Familie Chanofsky in den flach gewölbten Keller.

Auf einem 18,3 x 9,3 m großen Kellergewölbe wurde 1609/ 10 (d) ein heute völlig umgestaltetes Erdgeschoss aufgesetzt, dessen Decke auf ca. 2/3 des Grundrisses möglicherweise auf sechs oder gar neun gedrechselten und vermutlich reichhaltig verzierten Stützen auflag.
Neben einer erkennbar einst frei stehenden, erhaltenen Stütze spricht zumindest eine vollständig erhaltene Wandkonsole und die Lage der Längsunterzüge für diese Annahme.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Ausgehend von der plausiblen Annahme einer Ursprungs-Haupterschließung von der Ostseite (Gartenseite) her, wäre das 1746 inschriftlich datierte (damals neu eingesetzte?) Hausportal wohl der Bereich des bauzeitlichen Hauptzuganges zum damaligen Schlossgebäude. Den östlich des Hauses gelegenen Garten wird man sich zumindest im Eingangsbereich des Hauses als repräsentativ gedachten Ziergarten vorstellen dürfen. Das Rathaus und die Rathausstraße entstanden erst im 19. Jh. Wie groß der Chanofskygarten ursprünglich war, kann vielleicht noch aus älteren Katastern erschlossen werden.
Das an der Westseite erhaltene Rundbogengewände einer Hauseingangstür scheint einst der Zugang zum Wirtschaftsbereich der Anlage (benachbarte Ställe und im 20. Jh. abgebrochene Scheune) in direkter Verbindung zu einer bauzeitlichen Küche (?) gewesen zu sein.
Dies würde bedeuten, dass das Haus im Erdgeschoss einst über ein saalartiges Foyer betreten wurde, an welchen in der Nordpartie des Gesamtgrundrisses lediglich zwei, etwa gleich große Zimmer angeschlossen waren, von welchen das nordöstliche vielleicht als Arbeitszimmer des Hausherrn gedacht war und das nordwestliche als Gerätekammer oder Archiv ansprechbar sein kann.
Daneben ist es vorstellbar, dass in der Südpartie des Ursprungsgrundrisses eine einstmals vorhandene Wandachse mit der Teilung des Hauses zur Schaffung eines großen Zimmers um ca. 2 m in der östlichen Grundrisshälfte verschoben worden ist. Für diese These sprechen die um 1600 i. d. R. strikt eingehaltenen Handwerkstraditionen in der Errichtung von Tragwerkskonstruktionen.
Die heutigen Innenwände im Hausteil Hauptstraße 50 sowie die Einteilungswände des Zimmergrundrisses im nördlichen Hausbereich Rathausstraße 5 sind größtenteils aus dem 18./ 19. Jh. Etliche Partien müssen dem 20. Jh. zugeordnet werden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
  • Gestaltungselemente
    • Volutengiebel
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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