Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Oberschaffnei

ID: 147663288611  /  Datum: 12.03.2019
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schulgasse
Hausnummer: 21
Postleitzahl: 89584
Stadt-Teilort: Ehingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425033012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um den um 1687 erbauten ehemaligen „Urspringer Klosterhof“ des einstigen Benediktinerinnenklosters Urspring, das von dort aus seine Geschäfte in und um Ehingen durch einen Hofmeister besorgen ließ.
Nach der Säkularisation wurde das vormals unter österreichischer Landeshoheit stehende Kloster württembergisch und der Klosterhof ging 1805/ 06 zunächst in Privatbesitz an den Oberamtmann Kegelgen über.
Ab 1827 diente das Gebäude der Universität Freiburg als Oberschaffnei zur Verwaltung ihrer Besitzungen in der Region.
1873 erwarb es die Stadt Ehingen. Es diente mehrfach als Schule und Verwaltungsgebäude.1 In der Zeit des Nationalsozialismus war die Kreisleitung der NSDAP im Gebäude untergebracht. Im Moment befindet sich im Erdgeschoss ein Tafelladen, in den oberen Geschossen finden Kurse statt.


1. Bauphase:
(1687)
Die Erbauung des Gebäudes ist archivalisch um 1687 belegt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kloster, allgemein

2. Bauphase:
(1827)
Verwaltungsgebäude der Uni Freiburg
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Akademie, Hochschulbau

3. Bauphase:
(1873)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Anischt Nord / Ehem. Oberschaffnei in 89584 Ehingen, Ehingen (Donau) (Andrea Kuch)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme und bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das heute noch als „Oberschaffnei“ bezeichnete Gebäude befindet sich am Ende der Schulgasse, die am Marktplatz beginnend in südwestlicher Richtung abzweigt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der dreigeschossige, giebelständige Baukörper nimmt etwa eine Grundfläche von 24.50 m x 16 m ein und schließt mit einem dreigeschossigen, ca. 53° geneigten Satteldach ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Grundriss des Unterbaus ist durch zwei innere Längsachsen in drei Längsschiffe unterteilt. Östliches und westliches Längsschiff besitzen etwa eine Breite von 4.80 m. Das mittlere, ca. 3 m breite Längsschiff zieht sich im Erdgeschoss als dominierender Längsflur über die gesamte Hauslänge und ist mit einem fünfjochigen Kreuzgratgewölbe überspannt. Mittig ist senkrecht nach Westen ein ca. 3.60 m breiter Treppenaufgang angelegt, von dem aus die oberen Geschosse einschließlich des 1. Dachgeschosses erschlossen werden. Des Weiteren führt an gleicher Stelle eine steile Treppe hinab in das Kellergewölbe.

Raumgliederung und ursprüngliche Nutzung
Das gesamte Erdgeschoss ist überwölbt. Eine primär ökonomische, vorwiegend Lagerzwecken dienende Nutzung ist anzunehmen. Der größte und mit einem Kreuzgratgewölbe überdeckte Raum befindet sich im südöstlichen Eckbereich mit einer Breite von 4.80 m und einer Länge von 12.90 m. Möglicherweise handelte es sich um den einstigen Aufenthalts- und Speiseraum des Gesindes.
Die übrigen Räume sind deutlich kleiner und mit einer Tonne überwölbt. Eine Ausnahme bildet die heutige Küche, Raum 0.08, die ebenfalls mit einem Kreuzgratgewölbe ausgestattet ist.

Das Gebäude ist nur etwa zu einem Drittel unterkellert.
Die Erschließung erfolgt vom Längsflur des Erdgeschosses aus über einen schmalen überwölbten, nach Westen absteigenden Kellerhals.
Es handelt sich um drei tonnenüberwölbte Kellerräume. Der parallel zum Kellerhals verlaufende, nur 1.50 m schmale Keller K.01 erschließt sowohl den nordwestlich gelegenen, annähernd quadratischen Keller K.02 als auch den nordöstlichen Keller K.03, der etwas größer ausgebildet ist. Belüftung und Belichtung erfolgen durch sich schräg nach oben ziehende, überwölbte Fensterhälse, die auf West- bzw. Ostseite in kleinen bodentiefen Rechteckfenstern münden.

Die durch zwei innere Längsachsen festgelegte, dreischiffige Grundrissgliederung setzt sich im 1. Obergeschoss fort. Die Raumstruktur des Erdgeschosses wird größtenteils wiederholt. Wesentlicher Unterschied ist der kürzere Längsflur 1.09, zugunsten der zusätzlich am nördlichen und südlichen Ende abgeteilten Wohnräume.
Die drei Räume entlang des Nordgiebels und der anschließende Raum sind die repräsentativsten Räume des Gebäudes. Sie befinden sich in prominenter Lage zur Schulgasse und sind mit aufwendigen Täferdecken ausgestattet. In stilistischer Hinsicht können die Täferdecken, soweit ohne eingehende restauratorische Befunduntersuchung erkennbar, durchaus zur Erstausstattung des einstigen „Urspringer Klosterhofes“ gezählt werden.

Auch das 2. Obergeschoss ist durch zwei innere Längsachsen in drei Längsschiffe gegliedert, die in einer senkrechten Flucht mit den Längsachsen in Erd- und 1. Obergeschosses angeordnet sind.
Aus der Bauzeit sind insgesamt noch sechs Holzsäulen erhalten, die in den Knotenpunkten der konstruktiven Längs- und Querachsen aufgestellt sind und ursprünglich durch verzapfte Kopfbänder vierseitig ausgesteift waren. Die Kopfbänder wurden entfernt, können jedoch durch die heute zugesetzten Zapfenlöcher im oberen Bereich der Holzsäulen belegt werden.
Die kräftigen Holzsäulen besitzen einen Querschnitt von ca. 30 x 30 cm. Die Kanten sind mit einer breiten Fase versehen, die kopf- und fußzonig wieder in einen rechteckigen Querschnitt überläuft. Der Befundlage zufolge verfügte das 2. Obergeschoss in erster Zeit über keine festen Wandbildungen bzw. keine geschlossenen Räume.
Es handelte sich um eine offene, nur durch Holzsäulen unterteilte Geschossebene. Als frühere Nutzung wären sowohl Lagerzwecke als auch die Verrichtung handwerklicher Tätigkeiten denkbar.

Das 1. Dachgeschoss wurde erst im 20. Jahrhundert ausgebaut. Das ursprüngliche Dachgefüge mit liegender Stuhlkonstruktion ist, soweit über kleine Schlupfe in den Wänden erkennbar, unter der späteren Verkleidung größtenteils noch erhalten geblieben.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Sowohl der Unterbau mit seinen aufgeputzten Ecklisenen als auch die Giebelscheiben mit profilierten Geschossgesimsen bestehen aus massivem Bruchsteinmauerwerk und sind vollflächig verputzt.
Die Giebelseiten zeigen eine fünfachsige Fensteranordnung. Die östliche Traufseite ist ebenfalls fünfachsig gegliedert, die rückliegende westliche Traufseite dagegen nur dreiachsig unterteilt. Die Fensteröffnungen sind weitgehend von segmentbogigen, kräftigen Kalksandsteingewänden eingefasst, auf der rückliegenden Westseite wurden die Natursteingewände durch jüngere Beton- sowie Kunststeineinfassungen ersetzt.
Bestand/Ausstattung:
Die Erschließung des Erdgeschosses erfolgt auf den Giebelseiten über mittige segmentbogige Portale mit Kalksteingewänden. Das schmuckvolle, nördliche Haupteingangsportal ist mit Pilastern und einem verkröpftem Gebälk ausgestattet. Ein weiterer Blickfang ist seine schwere zweiflügelige, kassettierte Eingangstüre mit frühklassizistischem Kerbschnitzwerk.
Das segmentbogige Gewände des Portals auf der Südsseite ist wesentlich schlichter gestaltet, auf dem Schlussstein ist die Jahreszahl 1687 als Baudatum vermerkt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Decken
    • Täferdecke
  • Verwendete Materialien
    • Beton
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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