Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehemaliges Schulhaus

ID: 145455658118  /  Datum: 13.07.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Siebeneich
Hausnummer: 8
Postleitzahl: 74547
Stadt-Teilort: Untermünkheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127086013
Flurstücknummer: 397/5
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,1753° nördliche Breite, 9,7172° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Martinskirche (74547 Untermünkheim, Siebenach 12)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Obschon das Gebäude starken Sanierungsbedarf und deutliche Verluste seiner Ursprünglichkeit an den Fassaden und an der Dachform zeigt, ist es mit seinen Dimensionen und seiner Bauart des Dachwerks für seine Entstehungszeit um 1564 eine bautypologische Besonderheit.

Im 18. Jahrhundert wurden große Teile der Erdgeschosswände durch massive Wände ersetzt. Das Gebäude erhielt außerdem ein Halbwalmdach, im Bereich des Obergeschosses an der Südwand eine neue Fensterteilung sowie ein profiliertes Schmuckrähm am Dachfuß. Um 1900 wurde der Keller mit einer Kappengewölbekonstruktion ausgestattet und um einen nischenartigen kleinen Raum erweitert.

Wohl zu Beginn des 20. Jh. wurde ein kleiner, eingeschossiger Anbau mit flach abgeschlepptem Dach an der Ostpartie angefügt, der als Kleinviehstall konzipiert war.

Umfänglichen Modernisierungsmaßnahmen des 20. Jh. fielen die Obergeschoss-Außenwände an der Ost- und Nordseite zum Opfer, wobei hier möglicherweise auch die Beseitigung von Kriegsschäden die ausschlaggebende Ursache gegeben haben.
Ein Dachzimmerausbau in der südöstlichen Dachpartie und die Erneuerung der Treppe zum DG geschah wohl erst nach 1960. Außer den erwähnten Giebelaufbauten blieb der Dachraum ansonsten unberührt. In der östlichen Hauszone befand sich einst der Stall. In den 1970er Jahren des 20.Jh. wurden hier eine Waschküche und ein Bad mit WC eingebaut.

Die zeitgenössische Hausforschung für das Württembergische Franken (nach: A.Bedal und G.Schäfer, Alte Bauernhäuser um Kocher und Jagst - Zur Konstruktion und Funktion ländlicher Gebäude vor 1650 in Württembergisch-Franken, Schwäbisch Hall 1999) kennt aus Zeiten des ausgehenden 16.Jh. trotz eines verhältnismäßig großen Gesamtbestandes nur wenige vergleichbare Häuser der hier gegebenen Größenverhältnisse, und mit dem Objekt Siebeneich 8 in Übrigshausen das bislang einzige mit einer einzelnen, liegenden Dachstuhlachse in einem Dachwerk mit Vollwalm und Halbwalm.


1. Bauphase:
(1564)
Errichtung des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

2. Bauphase:
(1700 - 1799)
Der im Bild erkennbare Halbwalm ist u. a. das Ergebnis einer Modernisierungsmaßnahme des 18. Jh., in welcher auch große Teile der Erdgeschosswände durch massive Mauern ersetzt worden sind und in welcher das Gebäude an der Südwand des Obergeschosses mit einer neuen Fensterteilung verändert wurde sowie ein profiliertes Schmuckrähm am Dachfuß erhielt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein

3. Bauphase:
(1900)
Um 1900 wurde dieser Keller mit einer Kappengewölbekonstruktion ausgestattet und dabei um einen nischenartigen kleinen Raum erweitert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau
Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Kraggewölbe (Unechtes Gewölbe)

4. Bauphase:
(1900 - 1999)
Wohl zu Beginn des 20. Jh. wurde ein kleiner, eingeschossiger Anbau mit flach abgeschlepptem Dach an der Ostpartie angefügt, der als Kleinviehstall konzipiert war.

Umfänglichen Modernisierungsmaßnahmen des 20. Jh. fielen die Obergeschoss-Außenwände an der Ost- und Nordseite zum Opfer, wobei hier möglicherweise auch die Beseitigung von Kriegsschäden die ausschlaggebende Ursache gegeben haben. (Das nördlich unmittelbar benachbarte, ehemalige Rathaus wurde 1945 durch Kriegseinwirkungen total zerstört.)

Ein Dachzimmerausbau in der südöstlichen Dachpartie und die Erneuerung der Treppe zum DG geschah wohl erst nach 1960. Außer den erwähnten Giebelaufbauten blieb der Dachraum ansonsten unberührt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallgebäude

5. Bauphase:
(1970)
In der östlichen Hauszone befand sich einst der Stall. In den 1970er Jahren des 20.Jh. wurden hier eine Waschküche und ein Bad mit WC eingebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(2012 - 2013)
Sanierung
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ehemaliges Schulhaus in 74547 Untermünkheim, Übrigshausen (01.06.2007 - Gerd schäfer)
Abbildungsnachweis
Die Fenster und Türen sind allesamt während der vergangenen 40 Jahre modernisiert worden. Lediglich das um 1775 als Haustürge-wände eingesetzte Sandsteinprofil mit geohrten Ecken und einer unbesetzten, aber farbig gefassten Inschriftenkartusche im Sturz verdient noch Erwähnung. / Ehemaliges Schulhaus in 74547 Untermünkheim, Übrigshausen (11.06.2007 - Gerd Schäfer)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehem. Schulhaus steht in der Ortsmitte von Übrigshausen und ist giebelständig zur Straße Siebeneich ausgerichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das ca. 8,7 x 7,6 m große Haus ist im ausgehenden 16. Jh. als zweistöckiger Fachwerkbau mit einem abgewalmten Satteldach errichtet worden.

Das Vorhandensein einer für ein Wohnhaus dieser Größe viel zu großen Stube wird mit dem einst genannten Eigentümer in ihrer einstigen Bestimmung mehr als deutlich: das Gebäude Siebeneich 8 ist die einstmalige Dorfschule von Übrigshausen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Erdgeschossgrundriss ist dreizonig-zweischiffig geteilt. Im Westen finden sich zwei aneinander gehängte Kammern, von welchen der nordwestliche, „gefangene“ Raum noch unverputzte Fachwerkwände, teils aus der Bauzeit zeigt, deren Anschlussspuren letztlich auch die ehemaligen EG-Außenwände in Fachwerk beweisen.

Der mittig gelegene Erschließungsflur beherbergt den Treppenaufgang und einen Abgang in den Keller.

Der 1. Stock ist analog zum EG eingeteilt. Er beinhaltet die Stube auf der Südostecke und eine gefangene Stubenkammer nach Südwesten, deren Trennwand allerdings erst im ausgehenden 20. Jh. eingesetzt worden ist.

Ursprünglich komplett aus Eichenholz abgezimmert, zeigt das Dachwerk im Gegensatz zu den Vollgeschossen eine zweizonige Gliederung.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Innern sind als Ausstattungsreste noch die bereits genannten Überbleibsel einer Brüstungstäferung zu nennen, die sich an der Südwand des 1. OG erhalten haben und – wie etliche andere Wände der Wohnräume - mit Gipskarton und Tapeten überdeckt wurden.

Ebenso verschalt sind die meisten Deckenbereiche der Wohnräume, wodurch sich die bereits zur Bauzeit nicht üppige Geschosshöhe in den meisten Räumen auf lichte Höhen von um 2 Meter +/- 10 cm reduziert.

Zum substanziellen Zustand der Konstruktion ist auf die Beobachtung von merklicher Würfelbrüchigkeit der Deckenbalken über dem EG (Ursache: Feuchtigkeit durch ehemalige Stallnutzung im EG) und an den einsehbaren Teilen des Erdgeschoss-Fachwerkes hinzuweisen, aber auch auf die durchgängige Konstruktion des Hauses in solidem Eichenholz.
Stark entstellend wirkt sich eine Eternit-Schalung der Außenfassaden an der Süd- und Westseite auf das Objekt aus.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das vorhandene Dachwerk besitzt insgesamt 9 Achsen und ist über dem Küchenbereich am deutlichsten verrußt.

Im Osten stand ursprünglich lediglich ein halber Giebel (Achse 1) mit einem Halbwalm, dessen Hahnenbalken noch erhalten ist. (Im 19. Jh. wurde in der Ebene des 2. DG hier eine Giebelwand aufgesetzt.)

Auf die Höhe der östlichen Innenachse (Achse 5) der Vollgeschosse ruht dann in der weiteren Abfolge ein liegendes Stuhlgebinde, von welchem gegenläufig angeordnete Bänderpaare als schlichter Windverband die Pfetten gegen Verschub sichern.

Auf der vorletzten Deckenbalkenachse (Achse 8) steht ein stehendes Ständerpaar mit Kopfbändern zu den Pfetten in der Längsrichtung und eingezapften Fußstreben in der Querrichtung.

Hier erhob sich von der westlichen Traufe (Achse 9) bis hinauf zum Dachfirst eine steile Vollabwalmung, von welcher ebenfalls noch der Hahnenbalken (in Achse 8) ablesbar ist.

Die Achsenabstände der Sparren von je um 1 m Distanz und die Sparrenquerschnitte von 12/12 bis 13/13 lassen eine ursprüngliche Strohdachdeckung stark annehmen.

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