Ehem. Wohn- und Wirtschaftsgebäude, heute Heimatmuseum
ID:
143633216912
/
Datum:
19.12.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Murgtalstraße |
Hausnummer: | 15 |
Postleitzahl: | 79682 |
Stadt-Teilort: | Todtmoos |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Waldshut (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8337108014 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Schwarzwaldhof und Schmiede, Im Kaltwasser 1 (79682 Todtmoos)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Nach der dendrochronologischen Datierung des Unterbau-Traggerüstes und des Dachwerkes wurde das Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Jahr 1810 (d) errichtet.
Nach der Renovierung richtete die Gemeinde Todtmoos hier im Jahr 1991 das heimatgeschichtliche Museum ein.
1. Bauphase:
(1810)
(1810)
Nach den vorliegenden Fälldaten ist die Errichtung des Gebäudes in das Jahr 1810 (d) zu datieren.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
2. Bauphase:
(1991)
(1991)
Renovierung bis 1991, seitdem als heimatgeschichtliche Sammlung genutzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Das ehem. Wohn- und Wirtschaftsgebäude bzw. heutiges Heimatmuseum steht traufseitig an der im Süden von Todtmoos ortsauswärts führenden Murgtalstraße.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen Holzgerüstbau, abgezimmert auf einem eingeschossigen Massivbausockel.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Mit der Erschließungsseite traufseitig zur Murgtalstraße stehend, ist das Gebäude in einen Wohn- und Wirtschaftsteil gegliedert. Der Wohnteil war ursprünglich, anders als momentan, über eine von Süd nach Nord ansteigende Außentreppe erschlossen, während der Wirtschaftsteil über eine an der Rücktraufe liegende Hocheinfahrt befahrbar ist.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurde das Gebäude als Heimatmuseum genutzt und war aus ausstellungstechnischen Gründen zum Teil stark verändert. Dies trifft in erster Linie auf das Sockelgeschoss und das 2. Obergeschoss zu.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bohlen
- Dachform
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Holzgerüstbau
- allgemein
Konstruktion/Material:
Das Sockelgeschoss
Im angetroffenen Zustand weitgehend saniert, lässt sich die ursprüngliche Nutzung des Sockelgeschosses nicht mehr sicher nachvollziehen. So fehlen eindeutige Hinweise auf eine ausgeprägte Aufstallung. Insofern vermittelt er eher den Eindruck eines Kellers, was eigentlich im Widerspruch zur Hocheinfahrt, der Dreschtenne und zu den großräumigen Bergeräumen darüber steht.
Das Erdgeschoss
Über die heutige, von Nord nach Süd ansteigende Außentreppe ist der im Süden liegende Wohnteil erreichbar. Die interne Erschließung der Wohnebene erfolgt über einen kurzen Querflur, über den zwei seitlich liegende Stuben zugänglich sind. Vor der Umnutzung zum Museum gehörten sie zu zwei separaten Wohneinheiten, die sich über die beiden kleinen Küchenräume deutlich ablesen lassen, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die ursprüngliche Situation anzeigen.
Im Zuge ihrer Umfassungswände mit Bohlen geschlossen, handelte es sich bei der südlichen und auch größeren Stube um die eigentliche Wohnstube mit angrenzender Kammer und Küche. Im Vergleich dazu, bleibt die Funktion der nördlichen Stube im Unklaren. So ist diese nicht nur deutlich kleiner, sondern auch die Fläche der ihr möglicherweise zuzuordnenden Kammer ist auffallend gering gehalten. Sprechen also die beiden unterschiedlich großen Einheiten gegen eine Doppelnutzung des Hofes durch zwei Familien, so wird diese Nutzungsteilung durch die zweigeteilte Küche unterstrichen. Deren angetroffene Größe gibt aber wohl nicht den ursprünglichen Zuschnitt wieder. So lassen die an der Rücktraufe durch Kopfbüge ausgewiesenen Ständer eine große ungeteilte Küche vermuten.
Trifft diese Vermutung zu, handelt es sich bei dem angetroffenen Grundriss um eine spätere Veränderung, worauf dann wieder die Frage nach der Funktion der kleineren Stube zu beantworten wäre. Eine mögliche und sehr wahrscheinliche Erklärung wäre die Nutzung der Stube als Werkstatt.
Im Kontext der Nebenerwerbstätigkeit lässt sich dann auch die Unterbringung des Stalls im Sockelgeschoss und die für einen Doppelhof doch kleine Baukubatur erklären. Um welche Art von Nebenerwerbstätigkeit es sich handelte, müsste archivalisch geklärt werden.
Das Obergeschoss
Der Bereich oberhalb des Wohnteils wurde durch spätere Umbauten weitgehend verändert und ist baugeschichtlich kaum noch auswertbar. Lediglich die Hocheinfahrt mit zugehörigem Dreschboden und dem entlang der Erschließungstraufe und Giebelseite verlaufenden Trippel gehören noch dem baulichen Bestand aus der Erbauungszeit an.
Das Dachwerk
Abgezimmert als Sparrendach mit beidseitigen Walmen und einer rückwärtigen Widerkehr über der Hocheinfahrt, werden die mit den Dachbalken verblatteten Sparren durch zwei zusätzlich eingestellte Tragkonstruktionen unterstützt. Im 1. Dachgeschoss sind dies abgesprengte Querbinder in der Form einer liegenden, verzapften Stuhlkonstruktion, die in vier inneren Querachsen angeordnet sind.
Im 2. Dachgeschoss ist es ein Firsträhm, das durch paarweise aufgestellte Firstbundstreben getragen wird. Sie sind in vertikaler Abstimmung mit den Querbünden des 1. Dachgeschosses angeordnet.
Im angetroffenen Zustand weitgehend saniert, lässt sich die ursprüngliche Nutzung des Sockelgeschosses nicht mehr sicher nachvollziehen. So fehlen eindeutige Hinweise auf eine ausgeprägte Aufstallung. Insofern vermittelt er eher den Eindruck eines Kellers, was eigentlich im Widerspruch zur Hocheinfahrt, der Dreschtenne und zu den großräumigen Bergeräumen darüber steht.
Das Erdgeschoss
Über die heutige, von Nord nach Süd ansteigende Außentreppe ist der im Süden liegende Wohnteil erreichbar. Die interne Erschließung der Wohnebene erfolgt über einen kurzen Querflur, über den zwei seitlich liegende Stuben zugänglich sind. Vor der Umnutzung zum Museum gehörten sie zu zwei separaten Wohneinheiten, die sich über die beiden kleinen Küchenräume deutlich ablesen lassen, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die ursprüngliche Situation anzeigen.
Im Zuge ihrer Umfassungswände mit Bohlen geschlossen, handelte es sich bei der südlichen und auch größeren Stube um die eigentliche Wohnstube mit angrenzender Kammer und Küche. Im Vergleich dazu, bleibt die Funktion der nördlichen Stube im Unklaren. So ist diese nicht nur deutlich kleiner, sondern auch die Fläche der ihr möglicherweise zuzuordnenden Kammer ist auffallend gering gehalten. Sprechen also die beiden unterschiedlich großen Einheiten gegen eine Doppelnutzung des Hofes durch zwei Familien, so wird diese Nutzungsteilung durch die zweigeteilte Küche unterstrichen. Deren angetroffene Größe gibt aber wohl nicht den ursprünglichen Zuschnitt wieder. So lassen die an der Rücktraufe durch Kopfbüge ausgewiesenen Ständer eine große ungeteilte Küche vermuten.
Trifft diese Vermutung zu, handelt es sich bei dem angetroffenen Grundriss um eine spätere Veränderung, worauf dann wieder die Frage nach der Funktion der kleineren Stube zu beantworten wäre. Eine mögliche und sehr wahrscheinliche Erklärung wäre die Nutzung der Stube als Werkstatt.
Im Kontext der Nebenerwerbstätigkeit lässt sich dann auch die Unterbringung des Stalls im Sockelgeschoss und die für einen Doppelhof doch kleine Baukubatur erklären. Um welche Art von Nebenerwerbstätigkeit es sich handelte, müsste archivalisch geklärt werden.
Das Obergeschoss
Der Bereich oberhalb des Wohnteils wurde durch spätere Umbauten weitgehend verändert und ist baugeschichtlich kaum noch auswertbar. Lediglich die Hocheinfahrt mit zugehörigem Dreschboden und dem entlang der Erschließungstraufe und Giebelseite verlaufenden Trippel gehören noch dem baulichen Bestand aus der Erbauungszeit an.
Das Dachwerk
Abgezimmert als Sparrendach mit beidseitigen Walmen und einer rückwärtigen Widerkehr über der Hocheinfahrt, werden die mit den Dachbalken verblatteten Sparren durch zwei zusätzlich eingestellte Tragkonstruktionen unterstützt. Im 1. Dachgeschoss sind dies abgesprengte Querbinder in der Form einer liegenden, verzapften Stuhlkonstruktion, die in vier inneren Querachsen angeordnet sind.
Im 2. Dachgeschoss ist es ein Firsträhm, das durch paarweise aufgestellte Firstbundstreben getragen wird. Sie sind in vertikaler Abstimmung mit den Querbünden des 1. Dachgeschosses angeordnet.