Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Schloss Balthasar, Treppenturm-Turmhelm

ID: 141686488211  /  Datum: 05.11.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Fischerstraße
Hausnummer: 55
Postleitzahl: 77977
Stadt-Teilort: Rust

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317114002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Eine leichte Verwindung der Turmhelmspitze und ein an der Holzkonstruktion erkannter Schädlingsbefall ließen es ratsam erscheinen, eine Sicherung bzw. ein Ersatz der Konstruktion in Erwägung zu ziehen.
Zur Entscheidungsfindung sollte im Vorfeld eine Schadensanalyse durchgeführt werden.

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Kunstruktive Schadensanalyse

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Aussagen zur Holzkonstruktion:
Die Basis der hohen Spitzhelmkonstruktion bilden zwei sich rechtwinklig überblattende Dachbalken, ergänzt durch vier in Wechsel zapfende Stichbalken. Balken und Wechsel liegen ohne Schwellkranz der Mauerkrone auf. In die Dachbalken und Wechsel zapfen die mit großem Vorholz ausgestatteten Sparren. Im Zentrum erhebt sich ein eichener Kaiserstiel, der unterhalb des Firstpunktes von einem viereckigen, in einen achteckigen Querschnitt übergeht.
Die so ausgebildete Kaiserstielspitze bildet die Anlehnfläche der angeschifteten Sparren. Diese sind bis auf 2 Ausnahmen durch schräge Anschnitte verlängert. Am Kaiserstiel ist über Stahlstäbe die Turmhelmhaube befestigt.
Ca. 2m über dem Dachfuß (OK Gesims) setzen an allen Sparren sogenannte Aufschieblinge an. Sie sind leicht geschwungen und besitzen wie die Sparren abgeschrägte Oberseiten.
Auf diesen Oberseiten sind die Dachlatten befestigt. Deren Querschnitte schwanken zwischen 6,5-11cm auf 3cm. Offensichtlich handelt es sich hierbei noch um die alte aus dem 16. Jh. stammende Lattung. Lediglich einzelne Abschnitte im Dachfußbereich sind durch industriell hergestellte Latten ersetzt.
Holzkonstruktion und Lattung sind demnach baugeschichtlich der Erbauungszeit zuzuordnen.

Aussagen zum Schadensbild:
Das Holzwerk zeigt Hausbockbefall. Dieser ist jedoch nicht mehr aktiv. Der angetroffene Schaden ist demnach historisch. Die eingetretene Beeinträchtigung der Tragfähigkeit hält sich in Grenzen und erforderte bis heute keine konstruktive Reaktion.
Unter der Berücksichtigung einer vorbeugenden und lokalen Verstärkung der Sparren kann auf Jahrzehnte hinaus die Standsicherheit optimiert werden.
Einzelne der Altlatten sind zu ersetzen bzw. neu zu fixieren. Der Lattenabstand schwankt zwischen 16-18cm und ermöglicht eine Doppeldeckung mit Biberschwanzziegeln. Durch den Bruch einzelner Ziegeln bzw. durch die verrutschten Latten, zeigt die Dachhaut einzelne Lücken. Diese sind provisorisch durch Plastik- oder Holzschindeln abgedeckt. Die Gradziegel sind vermörtelt. Innerhalb des Dachraumes sind keine Ersatzziegel eingelagert.
Die Spitze des Turmhelms ist leicht in sich verdreht. Über den Zeitpunkt, wann diese Verdrehung einsetzte, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren.
Dagegen liegt die Ursache der Verdrehung klar auf der Hand. So sind von den 8 Sparren 6 Sparren unterhalb des Firstes gestoßen. Dies führte offensichtlich zu einer Instabilität der Firstspitze. Anders als der Firstpunkt zeigt der untere Bereich des Turmhelmes keine Verformung.
Um einer fortgesetzten Instabilität der Turmspitze entgegenzuwirken, wird eine Verankerung in den unteren Turmbereich vorgeschlagen. In welcher Art und Weise diese konstruktive Sicherung erfolgte, wäre nach der Stellung eines Gerüstes und nach der Freilegung der Turmspitze vor Ort zu erörtern.

Ergebnis:
Der aufgenommene Schadensumfang bedingt keine Demontierung oder gar Erneuerung des Turmhelmes. Unter Bewahrung der historischen Holzkonstruktion-Lattung und Ziegel, ist vorbeugend eine seitliche Aufdopplung von 4 Sparren vorzunehmen. Gleichfalls am Bestand kann die Sicherung der Turmspitze erfolgen. Art und Umfang wären nach Zugänglichkeit der Turmspitze vor Ort abzuklären. Vor der Eindeckung sind die Latten zu fixieren bzw. bei Verlust zu ersetzen.

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