Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Stadtstraße |
Hausnummer: | 24 |
Postleitzahl: | 74747 |
Stadt-Teilort: | Ravenstein |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Neckar-Odenwald-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8225114001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Haus wurde laut dendrochronologischer Datierung im Jahr 1453, allenfalls wenig später erbaut. Über seine ursprüngliche Funktion ist nichts bekannt (Wohnhaus einer bürgerlichen oder bäuerlichen Familie?). Die Art der doppelten Aussteifung in der Kopfzone (Ostwand) verweist auf fränkische Werkstatteinflüsse.
Der Neubau des Daches dürfte im 17., spätestens 18. Jahrhundert erfolgt sein. Eine dendrochronologische Datierung war aufgrund vieler zweitverwendeter Hölzer nicht möglich. Die z.T. sehr unfachmännische Konstruktion (Sparrenauflager, Träger der Stuhlrähme im 2. DG etc.) und die Wiederverwendung der meisten Hölzer lassen an Notzeiten, vielleicht eine kriegsbedingte Zerstörung des alten Daches denken. Beim Neubau wurde die Zonengliederung im Dachbereich verändert. Ob dies auch auf gleichzeitig vorgenommene Wandverschiebungen in den Vollgeschossen deutet, läßt sich nicht sicher beurteilen. Fast die gesamte Bausubstanz des Erd- und Obergeschosses stammt nämlich aus dem 19. und 20. Jahrhundert, als in mehreren Perioden die vorhandenen, stark verformten Wände ersetzt wurden. Für weitere Aussagen zur Baugeschichte vor dem 19. Jahrhundert wäre eine tiefergreifende Untersuchung notwendig.
(1453)
(1600 - 1750)
(1800 - 1950)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorisches Gutachten
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Das Obergeschoss springt auf allen Seiten zwischen 5 -15 cm zurück und ist entsprechend kleiner als das Erdgeschoss.
Zonierung:
Die Grundrisse der beiden Vollgeschosse zeigen weder eine klare Zonengliederung noch sonst irgendeine regelmäßige Aufteilung. Im Erdgeschoss führt die Haustür in einen sehr schmalen Flur, der vom Stall im Westen und weiteren Wirtschaftsräumen im Osten flankiert wird. Das südliche Ende des Flurs nimmt die einläufige Treppe zum Obergeschoss ein. Dort umgeben fünf Räume den Treppenflur U-förmig, wobei vier Räume direkt vom Flur aus zugänglich sind. Ein Raum davon enthielt die Küche, die Funktion der übrigen Räume ist nicht bekannt.
Das 1. DG wird durch zwei Querscheidewände in drei Zonen gegliedert, von denen die beiden seitlichen breiter als die mittlere und außerdem jeweils durch eine Mittellängswand in zwei Räume geteilt sind.
Das 2. DG läuft ohne Unterteilung durch; ebenso der nicht begehbare Spitzboden.
Unter der östlichen Haushälfte befindet sich ein tonnengewölbter Keller (Scheitelrichtung Nord-Süd), der vom Nordende des Hausflures aus zugänglich ist.
Das Erdgeschoss ist in Massivbauweise größtenteils erneuert.
Das Dach besteht zu weiten Teilen aus zweitverwendeten Hölzern, die wohl durchweg vom Dach des ersten Bauzustandes stammen.
Das gesamte Dach weißt statische Schäden auf, wovon die zahlreichen nachträglich eingepassten Abstützungen und die Dachbalkenlage zeugt, diegrößtenteils an jüngeren Überzügen aufgehängt wurde.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- Backstein
- Bruchstein
- Verwendete Materialien
- Ziegel
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Flechtwerk
Älteres Fachwerkgefüge steht auf der Ostseite offen und zwar in von unten nach oben zunehmendem Umfang.
Dachkonstruktion: schlichtes, rein konstruktives Gefüge mit einer bzw. zwei Riegelketten. Das Dach ist mit alten Biberschwänzen gedeckt, die im Bereich der beiden unteren Geschosse auf der Nordseite und am Dachfuß der Südseite bereits durch Falzziegel ersetzt wurden.