Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus

ID: 141310149004  /  Datum: 27.12.2009
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Stadtstraße
Hausnummer: 24
Postleitzahl: 74747
Stadt-Teilort: Ravenstein

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Neckar-Odenwald-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8225114001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Stadtstraße 3 (74747 Ravenstein)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Haus wurde laut dendrochronologischer Datierung im Jahr 1453, allenfalls wenig später erbaut. Über seine ursprüngliche Funktion ist nichts bekannt (Wohnhaus einer bürgerlichen oder bäuerlichen Familie?). Die Art der doppelten Aussteifung in der Kopfzone (Ostwand) verweist auf fränkische Werkstatteinflüsse.
Der Neubau des Daches dürfte im 17., spätestens 18. Jahrhundert erfolgt sein. Eine dendrochronologische Datierung war aufgrund vieler zweitverwendeter Hölzer nicht möglich. Die z.T. sehr unfachmännische Konstruktion (Sparrenauflager, Träger der Stuhlrähme im 2. DG etc.) und die Wiederverwendung der meisten Hölzer lassen an Notzeiten, vielleicht eine kriegsbedingte Zerstörung des alten Daches denken. Beim Neubau wurde die Zonengliederung im Dachbereich verändert. Ob dies auch auf gleichzeitig vorgenommene Wandverschiebungen in den Vollgeschossen deutet, läßt sich nicht sicher beurteilen. Fast die gesamte Bausubstanz des Erd- und Obergeschosses stammt nämlich aus dem 19. und 20. Jahrhundert, als in mehreren Perioden die vorhandenen, stark verformten Wände ersetzt wurden. Für weitere Aussagen zur Baugeschichte vor dem 19. Jahrhundert wäre eine tiefergreifende Untersuchung notwendig.


1. Bauphase:
(1453)
Erbaut 1453, allenfalls wenig später (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1600 - 1750)
Der Neubau des Daches dürfte im 17., spätestens im 18. Jahrhundert erfolgt sein (s)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1800 - 1950)
Fast die gesamte Bausubstanz des Erd- und des Obergeschosses stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, als in mehreren Perioden die vorhandenen, stark verformten Wände ersetzt wurden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 74747 Ravenstein, Ballenberg (2009 - Dokumentation von Dr. Hans-Hermann Reck)
Abbildungsnachweis
Wohnhaus in 74747 Ravenstein, Ballenberg (07/1991 - Dokumentation von Dr. Hans-Hermann Reck)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisches Gutachten

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus liegt schräg gegenüber dem Rathaus, auf der Südseite der steil von Westen nach Osten ansteigenden Stadtstraße. Die Traufseite grenzt nicht direkt an die Straße, sondern lässt eine ehemals für landwirtschaftliche Zwecke genutzte Fläche frei (Misthaufen etc.). Mit geringem Abstandt befanden sich im Westen und Osten Nachbarhäuser, von denen das westliche in jüngster Zeit durch massive Garagenbauten ersetzt wurde. Auch die Hofsituation südlich des Hauses ist durch moderne Grundstücksteilungen und den Neubau von Wirtschaftsgebäuden verunklärt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Haus hat zwei Vollgeschosse und ein steiles ca. 7,0 m hohes, in drei Geschosse unterteiltes Satteldach.
Das Obergeschoss springt auf allen Seiten zwischen 5 -15 cm zurück und ist entsprechend kleiner als das Erdgeschoss.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Ca. 11,8 m x 10,2 m
Die Grundrisse der beiden Vollgeschosse zeigen weder eine klare Zonengliederung noch sonst irgendeine regelmäßige Aufteilung. Im Erdgeschoss führt die Haustür in einen sehr schmalen Flur, der vom Stall im Westen und weiteren Wirtschaftsräumen im Osten flankiert wird. Das südliche Ende des Flurs nimmt die einläufige Treppe zum Obergeschoss ein. Dort umgeben fünf Räume den Treppenflur U-förmig, wobei vier Räume direkt vom Flur aus zugänglich sind. Ein Raum davon enthielt die Küche, die Funktion der übrigen Räume ist nicht bekannt.
Das 1. DG wird durch zwei Querscheidewände in drei Zonen gegliedert, von denen die beiden seitlichen breiter als die mittlere und außerdem jeweils durch eine Mittellängswand in zwei Räume geteilt sind.
Das 2. DG läuft ohne Unterteilung durch; ebenso der nicht begehbare Spitzboden.
Unter der östlichen Haushälfte befindet sich ein tonnengewölbter Keller (Scheitelrichtung Nord-Süd), der vom Nordende des Hausflures aus zugänglich ist.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Umfangreiche spätmittelalterliche Gefügereste im Erd- und Obergeschoss der östlichen Giebelwand. Dieses einheitlich abgebundene Gefüge blieb im mittleren Abschnitt des Obergeschosses nahezu unverändert erhalten. An den beiden Ecken sowie im Erdgeschoss ist es teils schadhaft, teils beseitigt.
Das Erdgeschoss ist in Massivbauweise größtenteils erneuert.
Das Dach besteht zu weiten Teilen aus zweitverwendeten Hölzern, die wohl durchweg vom Dach des ersten Bauzustandes stammen.
Das gesamte Dach weißt statische Schäden auf, wovon die zahlreichen nachträglich eingepassten Abstützungen und die Dachbalkenlage zeugt, diegrößtenteils an jüngeren Überzügen aufgehängt wurde.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Ziegel
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
    • Flechtwerk
Konstruktion/Material:
Massivbau: das Erdgeschoss besteht fast vollständig aus nicht bzw. steinsichtig verputztem Bruchsteinmauerwerk, das Obergeschoss auf der Nord- und der Westseite aus Backsteinmauerwerk (zumeist gelbe Maschinenziegel). Die rechteckigen Öffnungen sind, den Bedürfnissen der Raumaufteilung folgend, unregelmäßig angeordnet.
Älteres Fachwerkgefüge steht auf der Ostseite offen und zwar in von unten nach oben zunehmendem Umfang.
Dachkonstruktion: schlichtes, rein konstruktives Gefüge mit einer bzw. zwei Riegelketten. Das Dach ist mit alten Biberschwänzen gedeckt, die im Bereich der beiden unteren Geschosse auf der Nordseite und am Dachfuß der Südseite bereits durch Falzziegel ersetzt wurden.

Quick-Response-Code

qrCode