Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Baukomplex

ID: 131217318718  /  Datum: 29.11.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Lörracher Straße
Hausnummer: 13
Postleitzahl: 79618
Stadt-Teilort: Degerfelden

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Lörrach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8336069003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Grenzacherstraße 28 (79618 Degerfelden)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im 16. Jahrhundert erbaut, handelte es sich bei dem untersuchten Gebäude um einen ländlich genutzten, unter einem Dach befindlichen Wohn- Stall- Speicherbau in Massivbauweise.
Er wurde im Jahre 1665 weitgehend umgebaut, wobei die Raum- und Nutzungsstrukturen des älteren Kernbaus weitgehend beibehalten wurden.


1. Bauphase:
(1500 - 1599)
Erbauung des Wohn- Stall- Speicherbaus in Massivbauweise.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Speicher
    • Wohnstallhaus
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein

2. Bauphase:
(1665)
Das Dachwerk stammt aus dem Jahre 1665 (d), zeitgleich erfolgte ein Umbau.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohn- Stall-Speicher-Gebäude steht inmitten von Moos, zwischen der Lörracher Straße und dem Hagenbacher Bach.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Baukomplex handelt es sich im Kern um ein in Nord- Süd- Richtung ausgerichtetes Wohn- Stall- Speichergebäude, ergänzt durch eine an der Osttraufe angebaute Remise und vervollständigt durch eine am südlichen Wohngiebel mit gleicher Firstrichtung ansetzenden Wohnraumerweiterung.
Während der älteste Kern als zweigeschossiger, verputzter Massivbau errichtet wurde, handelt es sich bei der im Einfahrtsbereich offenen Remise um einen eingeschossigen Massivbau mit einem am Kerndach ansetzenden Satteldach mit zwei Dachgeschossen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im zweigeschossigen Wohnteil einzonig gegliedert, befand sich im Erdgeschoss die eigentliche Wohnstube mit vorgelagertem, die Herdstelle und den Treppenaufgang aufnehmenden Eingangsbereich.
In der Etage darüber befand sich die obere Stube und in vertikaler Abstimmung darüber eine Dachkammer. Während die obere Stube wohl über die untere Stube temperiert werden konnte, war die Dachkammer wohl nicht erwärmbar.
Der an den Wohnteil angrenzende und intern allenfalls über den Eingangsbereich zugängliche Wirtschaftsteil erstreckte sich über eine Länge von zwei Zonen und nahm neben der Einfahrtstenne den am rückwärtigen Giebel liegenden Stallbereich auf. Partielle, in Firstrichtung verlaufende Gebälklagen bildeten über beiden Zonen die Lagerebene hoch in den Dachraum reichender Heulager.
Dies ist dann auch der Grund für die beiden verschiedenen Dachkonstruktionen, von denen die über dem Wirtschaftsteil ohne Dachgebälk auskommen musste.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Der Kernbau des 16. Jahrhunderts

Von dem Kernbau sind neben den massiven Mauerstrukturen nur noch die eichenen Deckenbalken über dem Erdgeschoss des Wohnteiles erhalten. Das zugehörige Dachwerk, welches über einen Putzabdruck am Südgiebel ablesbar ist, wurde im Jahre 1665 (d) durch das angetroffene Dachwerk ersetzt. Nach den vorhandenen Putzabdrücken handelte es sich bei dem über dem Wohnteil abgezimmerten Traggerüst um abgesprengte Querbünde.

Das Dachwerk aus dem Jahre 1665 (d)
Das über dem Wohn- Stall- Speicherbau abgezimmerte und in seiner Höhenlage leicht angehobene Dachwerk bestand bzw. besteht aus zwei verschiedenen, aber zeitgleich errichteten, leicht verrußten Dachkonstruktionen. So ist über dem einzonigen Wohnteil ein quer eingebundenes, in die Dachbalken zapfendes Sparrendach aufgeschlagen, während über dem zweizonigen Wirtschaftsteil ein längs eingebundenes, nach unten offenes, in Sparrenschwellen zapfendes Sparrendach errichtet war. Ausgehend vom südlichen Wohngiebel sind die östlichen Sparrenfußpunkte durch die steigende Folge römischer Zahlzeichen gekennzeichnet.
Unterstützt werden beide Dachwerkabschnitte durch vier stehende Querbünde. Diese tragen im 1. Dachgeschoss über dem Wohnteil drei und über dem Wirtschaftsteil zwei Stuhlrähme, wobei Letztere die gesamte Dachlänge durchziehen.
Die Aussteifung der Traggerüste übernehmen in Querrichtung Steigbandstreben und in Längsrichtung Kopfbandstreben. Zwischen den Querbünden sind bis auf lokale Ausnahmen (Kamineinfassung) keine Kehlbalken verbaut.
Im 2. Dachgeschoss reduziert sich das Traggerüst auf zweifach stehende, analog zum 1. Dachgeschoss in vier Querbundachsen ausgeführte Stuhlgerüste.
Den Abschluss bildete ein einfach stehender Längsbund unter dem First.
Über dem Wohnteil mit seinen durchlaufenden Dachbalken war in Anlehnung an den Südgiebel schon im 16. Jahrhundert eine Dachkammer angelegt. Sie befand sich im westlichen Bereich der Wohnzone und wurde über ein gefastes, später umgebautes Kreuzstockfenster im Massivgiebel belichtet. Im Nachfolgedach beibehalten, war die Kammer nach dem Umbau über eine Türöffnung im Zuge der mittigen Längsachse zugänglich. Der Zugang in den Dachraum und dann weiter in die Kammer erfolgte über wechselnde Treppenlagen, die sich durch die jeweiligen Auswechslungen im Dachgebälk abzeichnen.

Das Obergeschoss
Der Wohnteil
Der massiv eingefasste Wohnteil zeichnet sich im Obergeschoss durch ein quer zum First verlaufendes, die gesamte Gebäudebreite durchziehendes Decken- bzw. Dachgebälk aus dem Jahre 1665 (d) aus. Im westlichen Bereich gefast und mit seitlichen Nuten ausgestattet, nimmt es eine schon im 16. Jahrhundert vorhandene Raumeinheit auf, die in Anlehnung an die nachvollziehbare Belichtung, dem Herrgottswinkel und seiner hervorgehobenen Lage als Stube einzuordnen ist und über eine kleine Öffnung in der Nordwand einen Einblick in den angrenzenden Wirtschaftsteil ermöglichte. Die östliche Begrenzung der Stube bildete eine Holzwand, von der das offenbar wiederverwendete Wandrähm mit unterseitiger Nut für die ehemalige Wandfüllung in verschobener Lage noch erhalten ist. Östlich an die Stube schloss im 16. Jahrhundert eine weitere, bis zur Traufe reichende Raumeinheit an, die erst im Zuge des großen Umbaus durch die vorhandene Trennwand in zwei Raumeinheiten unterteilt wurde. In Anlehnung an die Osttraufe ist der ursprüngliche Treppenaufgang von unten und in Anlehnung an die Giebelwand der ursprüngliche Aufgang in das Dach belegt.

Der Wirtschaftsteil
Sowohl für das 16. Jahrhundert wie auch für das 17. Jahrhundert ist für den Wirtschaftsteil, in Anlehnung an die im Dachwerk ausgeführten Querbünde, eine zweizonige Gliederung anzunehmen. Ursprünglich bis in den Dachraum offen, datiert der vorhandene Bestand des Wirtschaftsteiles in das 18./ 19. Jahrhundert.

Das Erdgeschoss
Der Wohnteil
Resultierend aus der im Obergeschoss ausgeführten Grundrissgliederung, ist auch für das Erdgeschoss des 17. Jahrhunderts eine dreiraumtiefe Unterteilung anzunehmen. Obwohl, bezogen auf seine bauzeitliche Belichtung umfassend verändert (bzw. modernisiert), befand sich hier die eigentliche Wohnebene mit Stube und angrenzendem Herd- bzw. Küchenraum. Dazu passt dann auch die Ausführung und Gestaltung des eichenen, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Deckengebälks, welches im Vergleich zum Obergeschoss nicht quer- sondern firstparallel verbaut ist. Obwohl es im angetroffenen Zustand noch umfassend verkleidet war, konnten seine seitlichen Nuten sowohl von oben ertastet, als auch an den nördlichen Stirnholzflächen eingesehen werden.
Ursprünglich wohl nur über den Herd- bzw. Küchenraum erreichbar, ist für den eigentlichen Zugang in den Wohnteil eine Außentüre in der Ostwand und ein innerer Zugang zum Wirtschaftsteil innerhalb der Nordwand zu vermuten.

Der Wirtschaftsteil
Die für das Obergeschoss vermutete Gliederung wird durch den angetroffenen Bestand unterstrichen. Danach ist in Anlehnung an den Wohnteil die hohe Einfahrtstenne und in der abschließenden Zone der Stallteil mit darüber liegendem Heubarn zu vermuten. Unterstrichen wird diese Zuordnung durch die veränderte Zufahrt innerhalb der Osttraufe und den Stallzugang am nördlichen Ende der Westwand. Aus der Bauzeit des 16. Jahrhunderts stammt der zu einem Fenster umgebaute Zugang in der Nordwand, während die Innenwände in das 20. Jahrhundert zu datieren sind.

Spätere Veränderungen
Wie schon oben erwähnt, gehört die dreiraumtiefe Gliederung von Erd- und Obergeschoss zu den wesentlichen Erneuerungen im 17. Jahrhundert. Dazu zählt wohl auch die nachträgliche Wohnraumerweiterung in den nördlich angrenzenden Wirtschaftsteil, wozu dann auch der spätere Türausbruch in der oberen Stube angelegt wurde. Der Durchgang führte zeitweise in eine über der Einfahrt liegende Kammer, die nach dem Abbruch der massiven Westwand und der Neugestaltung der Einfahrtssituation wieder aufgegeben wurde.
Zu den umfangreichsten Veränderungen zählt die partielle Erneuerung bzw. Reparatur des Dachwerkes. Dazu gehörte der Ersatz vieler Altsparren, ihre engerliegende Anordnung und die Veränderungen der Dachfußpunkte. So zapfen die Sparren nicht mehr in eine Sparrenschwelle, sondern in Dachfußbalken, die nach dem Einbau von wandparallelen Wechseln die Sparrenfußpunkte aufnahmen.

Weitere bauliche Maßnahmen beziehen sich auf den Anbau der Remise im 19. Jahrhundert (die Dendro- Untersuchung ergab leider kein gesichertes Baudatum), bevor im 20. Jahrhundert die Erneuerung der Erschließung und der Fenster, der Einbau eines Sanitärbereiches in die Tenne, der partielle Ersatz der rückwärtigen Giebelwand und der giebelseitige Anbau erfolgte, wobei Letzterer offensichtlich einen kleineren Vorgängerbau ersetzte.

Quick-Response-Code

qrCode