Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 129776491520  /  Datum: 10.03.2015
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 34
Postleitzahl: 78727
Stadt-Teilort: Oberndorf am Neckar

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325045025
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Auf einem eventuell älteren Massivteil wurde um das Jahr 1476 (d) ein mit massiven Außenwänden ummantelter Fachwerkstock mit giebelseitig ausgerichtetem Satteldach abgezimmert.
Eine ehemals große Stube an der Straßenseite und eine kleinere, weitgehend erhaltene Stube am Rückgiebel weisen den mit einer großen Freifläche versehnen Hauskörper zweifelsfrei als repräsentative, herrschaftliches Gebäudes des Spätmittelalters aus.
Weitgehend ungeklärt ist die Datierung des massiven Unterbaus und die bauliche Einordnung der beiden Gewölbekeller.


1. Bauphase:
(1476 - 1477)
Abzimmerung von Fachwerkstock und Dachwerk. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1800 - 1899)
Umgestaltung im 19. Jh. (s, gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzanalyse
  • Restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Ehemals eingeschossiger, nach Dachanhebung zweigeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach über Gewölbekeller.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Ständer
Konstruktion/Material:
Das untersuchte Gebäude datiert mit Blick auf die Gestalt ins späte 19. Jh. Wesentliche Merkmale dieser Zeitebene sind der Schwebegiebel und die zu beiden Traufseiten ausgerichteten Querdächer, welche nach einer beidseitigen Dachanhebung und der damit um eine Nutzungsebene verbundenen Aufstockung an der Straßenseite ausgeführt wurden. Im Kern ist das Gebäude weitaus älter: Die jüngsten, ins späte Mittelalter zu datierenden Bauteile stammen aus den Jahren um 1476 (d). Erkennbar ist diese spätmittelalterliche Substanz im Dach, wo zwei entsprechende Binderquerachsen zu erkennen sind. Sie stammen aus dem ehemaligen 2. Dachstock und sind nur noch zur Hälfte erhalten. Ablesbar ist eine liegende verblattete Stuhlkonstruktion. Die Ständer sind in die Kehlbalken gezapft; waren durch einen abgesetzten Spannriegel in Querrichtung und durch sich überblattende Andreaskreuze in Längsrichtung ausgesteift. Ausgehend vom straßenseitigen Giebel waren die einzelnen Sparrendreiecke einschl. der Binderdreiecke durch die steigende Folge der römischen Zahlenfolge markiert. Von den zugehörigen Sparren ist nur noch ein geringer Bruchteil erhalten. Etwas größer ist der erhaltene Bestand im ehemaligen 1. Dachstock. Zwar fehlen hier die liegenden Binder, doch blieben nahezu alle Kehl- und Dachbalken unter den Deckenverkleidungen erhalten.
Ausgehend von den im Dachwerk fixierten Binderquerachsen lässt sich im 1. OG eine dreizonige Gliederung ablesen. Die breiteste Zone liegt am Straßengiebel und lässt sich durch einen kopfzonig ausgesteiften Gerüstständer begrenzen. Bei diesem Ständer handelt es sich um den ehemaligen Eckständer einer an der Straßenseite liegenden Stube. Von den alten Stubenwänden bzw. von der Stubendecke ist offensichtlich nichts mehr erhalten.
In funktionaler Abhängigkeit zu diesem wohnlichen Zentrum lag die Küche. Der Küche war einer weiteren Stube zugeordnet; sie befand sich am rückwärtigen Giebel und war kleiner als die vordere Stube. Letztere ist weitgehend erhalten. Beide Stuben besaßen wohl einen Ofen, der von der gemeinsamen Küche bedient werden konnte. Nach den bisherigen Ergebnissen ist der seitlich der Küche und den Stuben angelegte Raum als große, repräsentative Freifläche anzusprechen.
Bemerkenswert ist die Gestaltung der Außenwände. Sie bestanden ursprünglich aus einer umlaufenden Massivwand von ca. 70 cm Stärke. Alle darin vorhandenen Öffnungen sind neuzeitlich. Lediglich im Bereich der kleinen Stube scheinen ältere Öffnungen nachträglich zugesetzt zu sein.
Die Außenwände des Erdgeschosses sind mit einer Wandstärke von mehr als 1,15 m weitaus stärker als im Obergeschoss. Sie sind recht tief im seitlichen Erdreich "eingesunken" und vermitteln ohne objektiven Befund eine im Vergleich zum Obergeschoss ältere Zeitebene.
Das Gebäude besitzt zwei gewölbte Keller. Während es sich bei dem unter der Freifläche befindlichen Keller mit Sicherheit um einen nachträglichen Einbau handelt, scheint es sich bei dem Keller unter dem Stubenschiff um die ältere (ursprüngliche?) Anlage zu handeln.

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