Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Schloss Kirchberg an der Jagst, Marstall

ID: 128814861514  /  Datum: 28.01.2012
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schloßstraße
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 74592
Stadt-Teilort: Kirchberg an der Jagst

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127046010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Schloss Kirchberg an der Jagst, Schloßstraße 16

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

1. Bauphase:
(1738 - 1745)
Barocke Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen nach Entwürfen von Leopoldo Retti [1704-51], darunter der Bau des Marstalls. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Marstall

2. Bauphase:
(1919 - 1964)
Die "Schlossschule" von Kirchberg nutzt die historischen Räumlichkeiten des Schlosses, vor allem des Witwenbaus und des Marstalls. In der Zeit nach dem Krieg gehen die Räume an die sog. "Innere Mission" über, weswegen die Schule nach und nach auszieht und im Jahr 1960 das Schlossgelände endgültig verlässt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

3. Bauphase:
(1928)
Um- und Ausbau des großen Stützensaals im Erdgeschoss des Marstalls (Raum Ma-EG03), die ehem. Stallungen, zur Turnhalle. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Erholung, Freizeit, Sport
    • Sportanlage

4. Bauphase:
(1954)
"Die Gebäude des Schlosses Kirchberg/Jagst wurden im Jahr 1954 einer umfassenden Änderung unterzogen. Nachdem eine bereits genehmigte Kläranlage erstellt worden war, wurde u.A. die Bewässerungsanlage verstärkt und erweitert, eine zentrale Warm-Wasser-Anlage errichtet, eine Blitzschutzanlage installiert, die umfangreichen feuerpolizeilichen Vorschriften der Behörden durchgeführt und baulich Verbesserungen grösseren Umfangs geleistet. Während ein Teil der Arbeiten fertiggestellt ist, muss der Rest der Umbauarbeiten, vor allem im Westflüge des Schlosses, (Wohnung des Kastellans und Revierförsters im Marstallbau) zu einem später-vorgesehenen Zeitpunkt durchgeführt werden." (a) [Baugesuch 20.01.1955, Baurechtsamt Kirchberg/Jagst]
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

5. Bauphase:
(1957)
August 1957: Bau eines Müll-Abwurfschafts, der über den Hof beschickt und unten am Weg (westliche Hangseite, "Neuer Weg") derart entleert wird, dass der Müll direkt abgefahren werden kann. (a) [Baugesuch 09.08.1957, Baurechtsamt Kirchberg/Rathaus]
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1957)
Im Oktober 1957 erfolgte die Genehmigung für den Ausbau des Marstallgebäudes (Erweiterung des Altersheimes): Dieser betraf die Aufteilung der Räumlichkeiten des südlichen EG-Bereichs, die ehem. Kastellan-Wohnung, sowie des Bereichs unmittelbar darüber im 1. OG, die ehem. Förster-Wohnung. Die gewonnenen Räumlichkeiten wurden fortan vom Altersheim genutzt. Vorgesehen und auch umgesetzt wurde im EG der Bau von vier zusätzlichen Zimmern, eines WCs, eines Mädchenzimmers sowie eines Tagesraumes; im OG eines Bad und WCs sowie von sechs Räumen. Die Türen zu diesen Bereichen wurden gegen die Treppenhäuser durch den Einbau von Glastüren abgeschlossen. Ferner erfolgte der Einbruch eines jeweils zweiten Fensters im Treppenhausschacht an der Westwand ebenfalls in beiden Geschossen (betrifft die Räume Ma-EG01, und Ma-1OG01).
Die Bauausführung: Bauunterteilungen erfolgten in Fachwerk, ausgerieglt, schallisoliert, verputzt und tapeziert. Bei den Fenstern handelt es sich um Doppelfenster. Eingebaut wurden eine Zentralheizung, Spülklosetts und elektrische Installation mit Ruf-Signal-Telefon-Gong- und Radio-Anlage. Verlegt wurden Linoleum und Pegulan-Böden auf altem Parkett bzw. Riemen. (a) [Baugesuch 23.10.1957, Baurechtsamt Kirchberg/Rathaus]
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Altenwohnheim, Pflegeheim

7. Bauphase:
(1959)
Neubau eines Mastschweine-Stalls hinter dem Marstall, genehmigt im November 1959:
Neue Umfassungsmauern an die alten Mauern angebaut aus Ytong (Porenbeton); die Decke über dem Stall in Holz; über der Futterküche aus Massivbeton. Der Bau des Daches erfolgte als Holzkonstruktion, die Dachdeckung vermittels gebrannter Ziegeln, engobiert. Beim Fußboden handelt es sich um einen Zementestrich. Das Gebäude wurde nicht unterkellert; es gibt keine Feuerstelle, keinen Kamin. (a) [Baugesuch 30.11.1959, Baurechtsamt Kirchberg/Rathaus]
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

8. Bauphase:
(1959)
Umbauten im Dachstock im März des Jahres 1959 (damals Frauenstation): Seither bilden die Zimmer Ma-2OG06 und Ma-2OG07 zwei getrennte Wohneinheiten, wobei jedes einen eigenen Vorraum erhielt. Gleichermaßen wurde auch im Fall der Zimmer Ma-2OG09 und dem südlich benachbarten verfahren, das jedoch in der Zwischenzeit zugunsten des Einbaus eines Aufzugs abgebrochen wurde. Zugleich wurden in den betroffenen Räumen die Decken abgehängt, sodass die lichte Raumhöhe seither nur noch 2,50 m beträgt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1960)
Erweiterung des Speisesaals:
Nach dem Bezug weiterer Räume im früheren Witwenbau des Schlosses durch das Alten- und Pflegeheim wurde eine Erweiterung des vorhandenen Speisesaals im Erdgeschoss erforderlich. Die Lösung schuf Raum für etwa vierzig weitere Personen; vorgesehen war ein Anbau gen Westen an der rückwärtigen Hangseite des Marstalls. Mit dem Anbau wurde eine vorhandene Terrasse (Küchenhof) überbaut, und diese auf das begehbaren Dach verlegt; sie ist zugänglich (noch heute) über das 1. OG. Im Zuge der Umbaumaßnahme wurden die Fassaden zwischen dem Langen Bau und den Flügeln über dem Zwinger instand gesetzt. (a) [Baugesuch 02.09.1960, Baurechtsamt Kirchberg/Rathaus]
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Anbau

10. Bauphase:
(1963 - 2012)
Die Räumlichkeiten des Marstalls, der mit dem südlich anschließenden Langen Bau intern verbunden ist, dienen seit 1963 dem Alten- und Pflegeheim unter der Leitung der Evangelischen Heimstiftung (Stuttgart); der vollständige Auszug ist für das Jahr 2013 vorgesehen. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Altenwohnheim, Pflegeheim

11. Bauphase:
(1970)
Zweite Erweiterung des Speisesaals gen Süden um weitere 24 Plätze und Anbau einer WC-Anlage im baulichen Anschluss. (a) [Baugesuch, 16.02.1970, Baurechtsamt Kirchberg/Rathaus]
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Marstall (re.) und Halsgraben mit zweigeschossigem Überbau (2012); Blick gegen die Westseite (Hangseite) / Schloss Kirchberg an der Jagst, Marstall in 74592 Kirchberg an der Jagst (24.01.2012 - strebewerk)
Abbildungsnachweis
Blick  vom sog. Rokokozimmer des Hauptbaus gen Südwesten in den Ehrenhof mit Wachhäuschen vor Kopf, auf die Längsfront des Marstalls (2012) / Schloss Kirchberg an der Jagst, Marstall in 74592 Kirchberg an der Jagst (24.01.2012 - strebewerk.)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Marstall zählt zum barocken Baubestand des Schlosses Kirchberg an der Jagst. Er liegt an der westlichen Hangseite des Bergsporns, südlich des Halsgrabens, flankiert den Ehrenhof und ist mit dem Hauptbau über einen zweigeschossigen Brückenbau verbunden.
Lagedetail:
  • Schlossanlage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten
  • Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
    • Altenwohnheim, Pflegeheim
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Marstall
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der zweigeschossige Marstall flankiert den äußeren Schlosshof mit seiner Längsseite im Westen. Das in Massivbauweise errichtete, zweigeschossige Gebäude mit Mansardwalmdach erhebt sich über einem schmalen Sockelstreifen. Während im zweiten Dachgeschoss der offene Dachstuhl, ein Sparrendach mit liegendem Stuhl und Kehlbalkenlage, stehen blieb, ist die Mansarde ausgebaut. Die Kellergewölbe beschränken sich auf die südliche Gebäudehälfte. Neben einem direkten Zugang zum Untergeschoss vom „Neuen Weg“ (Ma-2UG03) führt in dieses eine Treppe in der Südostecke des Hofes, an der Außenseite des Marstalls entlang. Sie erschließt zwei Gewölbe über einen Kellerhals (Ma-2UG01a), der entlang der südlichen Stirnwand des Marstalls hinab auf das Viertelpodest einer dreiläufigen T-Treppe und von dort zur gegenüberliegenden Seite führt. In das große Gewölbe (Ma-2UG01) zuunterst reicht der dritte Treppenlauf. Es erstreckt sich über die gesamte Gebäudetiefe; die Tonne ist längsgerichtet und weist zu beiden Seiten drei Fensterschächte auf. Jenseits des Eingangs befindet sich das zweite, ein deutlich kleineres und niedrigeres Gewölbe (Ma-2UG02). Es liegt auf halber Höhe des Untergeschosses, im Westen außerhalb der Gebäudekubatur. Obwohl sich der Raum vollständig innerhalb des Erdreiches befindet, verfügt er über ein Fenster. Es sitzt an der Ostwand und der Schacht weist in den großen Keller hinab.

Über das Haupttreppenhaus (Ma-EG01) des Marstalls ist ein weiterer, dritter Keller zugänglich. Es handelt sich, besser gesagt, um eine dreifache Folge niedriger und flach geschlossener Räume, die sich gen Süden erstreckt. Der auf die Kellertreppe folgende erste Raum (Ma-1UG01, -01a) ist zugleich der größte: Er ist annähernd quadratisch und vermittels einer Pfeilerreihe in zwei Schiffe geteilt; ein sechster Pfeiler stützt die Südwestecke. In der Südostecke reicht ein schmaler Gang, ein technischer Versorgungsgang, in Richtung Hof; wo er endet, ist aktuell unklar. Ein weiterer Gang dieser Art geht von der Südwestecke des dritten Raumes (Ma-1UG03) im weiteren Verlauf gen Süden ab.

Der südlichen Gebäudeschmalseite ist ein eingeschossiger Anbau vorgelagert. Dieser fluchtet zwar rückwärtig mit dessen Langseite, während er aus ihrer Flucht im Hof wenig zurücktritt. Auch ihn deckt ein Mansarddach mit Walmabschluss. Auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite im Norden folgt ein eingezogener, zweigeschossiger Anbau mit Dachterrasse. Er verbindet den Bau mit der Kernanlage des Schlosses über den Halsgraben.
Zehn in Gestalt und Abfolge regelmäßige Fensterachsen gliedern die Fassade des Flügelbaus gegen den Hof. Sie werden durch die Anbauten im Süden und die Verbindungsbauten im Norden um je zwei weitere Achsen verlängert. Hochrechteckige Gauben setzen die Achsen in der Vertikalen, auf Höhe des Mansardgeschosses fort, wo sie im flachen Segmentbogen schließen Die Zugänge befinden sich in der dritten und siebten Achse und erfolgen über mehrstufige Pyramidentreppen bzw. über moderne Metallrampen.
Den beiden mittleren Achsen ist ein eingeschossiger Pavillon mit Glockendach vorgesetzt. Sein Grundriss entspricht dem eines halben Oktogons. Er fußt ohne Plinthe unmittelbar auf dem Erdboden. Die Pfeilerarkatur in der Front ist gebändert, die Rückwand geschlossen. Eine Brunnenschale existiert, anders als im Fall des Brunnenhauses vor dem Witwenbau, nicht.

Der Grundriss des Marstalls ist dem eines Rechtecks angenähert, entspricht tatsächlich aber vielmehr einem Trapez. Dafür verantwortlich ist der schräge, dem Halsgraben angepasste Verlauf der nördlichen Schmalseite, die im spitzen Winkel auf die hofseitige Langseite trifft. In den beiden Vollgeschossen wird diese Grundform zur Rückseite zusätzlich in etwa ab der Mitte des Gebäudes und circa um die Hälfte seiner Tiefe über die gesamte verbleibende Länge gen Norden erweitert. Dass die so ausgestellte Außenwand schräg auf die nördliche Schmalseite driftet, bedingt, dass diese nicht in gleicher Tiefe verlängert ist. Im Erdgeschoss trennt diesen Annex eine dreifache Stützenreihe von einem dreischiffigen, in sieben Joche unterteilten Saal, der sich ab der vierten Fensterachse über den nördlichen Gebäudepart erstreckt.
Das Haupttreppenhaus, das zugleich einzige Treppenhaus des Gebäudes, liegt im Süden, vor der Rückseite, auf Höhe der zweiten und dritten Fensterachse. Der Treppenabsatz ist im Erdgeschoss um drei Stufen gegenüber dem Flur erhöht, der in Achsenbreite auf den südlichen Eingang folgt. Von diesem Flur geht zum einen, gen Norden, der Personenaufzug ab; zum anderen, gen Süden, ein weiterer Flur beziehungsweise schmaler Korridor, der im Bereich des Anbaus endet. Innerhalb der Marstallkubatur erschließt er zu beiden Seiten drei Zimmer; zwei weitere befinden sich bereits im Bereich des Anbaus. Die Räume sind allesamt an den Fensterachsen orientiert, sodass jeder exakt über ein Fenster verfügt. Über den Raum in der südwestlichen Gebäudeecke, erfolgt ein interner Durchgang in den benachbarten sogenannten „Langen Bau“ . Von der gebäudeübergreifenden Verbindung abgesehen, wiederholt sich diese Binnenstruktur im südlichen Gebäudeteil annähernd analog im ersten Obergeschosse und der Mansarde.
Die Binnenstruktur der beiden Obergeschosse gleicht sich hingegen auch im Bereich nordöstlich des Treppenhauses weitestgehend: Auf den Treppenabsatz folgt in beiden zum einen ein annähernd quadratischer Vorraum, der sich gen Osten erstreckt und neben dem Aufzug zwei weitere Räume auf der Hofseite erschließt. Zum anderen ein langer, schmaler Flur entlang der rückseitigen Außenwand. Er reicht im ersten Obergeschoss bis an die Stirnseite des Gebäudes, wo er in den Verbindungsbau mündet. Auf diesem Weg erschließt er fünf Räume im ersten Obergeschoss, in der Mansarde hingegen nur vier. Sie sind von annähernd gleicher Größe und verfügen jeweils über ein Fenster zum Hof. In der Mansarde folgt vor Kopf des Flures ein Vorraum, von dem insgesamt vier weitere Räume abgehen, bevor über die Nordwand der Zugang auf das Dach des Verbindungsbaus erfolgt.

Bestimmend für die Raumbreiten waren auch in den Obergeschossen stets die hofseitigen Fensterachsen, und lediglich ein Raum im ersten Obergeschoss (Ma-1OG11) weist infolge mehr als ein Fenster auf. Er befindet sich exakt in der Gebäudemitte, hinter der fünften und sechsten Fensterachse. Auf der Flurseite, gegenüber des Saals, reicht eine Tür in den Bereich des rückseitigen Gebäudeannexes. Im ersten Obergeschoss ist dieser größtenteils als Terrasse strukturiert. Die verbleibende Fläche nehmen zwei querrechteckige Räume ein, wobei das Niveau des südlichen drei Stufen tiefer liegt.
Weit weniger fließend als im Süden gestaltet sich der Übergang vom Marstall in den Verbindungsbau. Zwar setzt sich im ersten Obergeschoss der Flur (Ma-1OG02) in diesem mehr oder minder unmittelbar fort, der im weiteren Verlauf nach Osten abknickt und dann in den Bereich der Wohnbastei überführt. Die Stelle des Übergangs ist in Form einer in den Raum stehenden Mauerzunge aber äußerst evident. Ihre Form resultiert aus dem ehemaligen Fenstergewände, das man zugunsten des Durchgangs weiter geöffnet hat. Im Erdgeschoss ist selbiger Bereich zweischiffig, sodass auf den Saal zwei in etwa gleich große, in Nordsüd-Richtung orientierte Räume mit eigenen Zugängen folgen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Marstall präsentiert sich baugleich zum Witwenbau (neuer Anstrich in den 1960er Jahren); im Innern muss von einer anderweitigen Aufteilung, gemäß der originären Nutzung als Stall bzw. Remise im Bereich des Erdgeschosses ausgegangen werden. Von der Einteilung des nördlichen Bereichs in zwei Reihen als "Pferdeställe" zeugen noch heute die beiden Pfeilerreihen, die den Speisesaal (Ma-EG03) in drei Schiffe in Längsrichtung unterteilen. Wenngleich die Verkleidung der Pfeiler heute modern ist, so sind sie im Kern aller Wahrscheinlichkeit nach noch bauzeitlich (vgl. historische Pläne, 18./19. Jh.).
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Marstall dient aktuell noch teilweise (Stand Juni 2012) zu Wohnzwecken, ansonsten steht er leer. Er zählt zum Gebäudebestand eines Alten- und Pflegeheims und ist in dieser Funktion mit dem sog. "Langen Bau" im südlichen Anschluss, außerhalb des eigentliches Schlossbezirks gelegen, über eine räumlich geschlossene Rampe, einen Annexbauin der Südwestecke, verbunden. Der Speisesaal im nördlichen Bereich des Erdgeschosses wird als solcher aktuell nicht mehr genutzt und steht weitgehend leer. In den Obergeschossen bis unters Dach zeugt noch die kleinteilige, annähernd gleichförmige Binnengliederung aus den 1960er Jahren und der Folgezeit von der letzten Umfunktionierung zur Pflegeeinrichtung ebenso der Aufzug und die zahlreichen eingebauten Sanitärräume.
Bestand/Ausstattung:
Im Innern zeugt nur noch wenig vom barocken Baubestand. Mit Vorbehalt können in diese Zeit diverse Stuckprofile datiert werden, darunter an der Decke des Flures im 1. OG (gk) sowie im Saal ebd. (s) In etwa in die Mitte des 19. Jhs. datieren wohl die Türblätter selbigen Saales (s) sowie die zugehörigen Kastenschlösser, die als Besonderheit an den Enden sowohl der Klinken wie auch der Türscharniere Eicheln aufweisen (siehe Foto unter Startbildern "Schloss Kirchberg"). Die Türblätter wurden allerdings in den 1950er Jahren - Terminus post quem - grau-weiß lackiert und auf diese Weise den neuen Türen aus eben jenem Jahrzehnt angeglichen, wie sie zahlreich eingebaut wurden und bis heute erhalten blieben. Aus den 1960er Jahren - einer Phase weitreichender Umbaumaßnahmen - stammt im Übrigen das Gros der Innenausstattung, darunter die in allen Geschossen verlegten Parkettböden mit Fischgrätmuster, das Treppenhaus sowie die Türen und wohl auch die Fenster. Die Tapeten variieren von Raum zu Raum; sie sind folglich bisweilen jüngeren Datums.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
    • Lehmwickeldecke
  • Verwendete Materialien
    • Beton
    • Eisen
    • Holz
    • Putz
    • Stein
    • Stuck
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Mansardwalmdach
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängebund, doppelt/mehrfach
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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