Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Badherberge; sog. Haus "zum Großen Christoffel"

ID: 124606127720  /  Datum: 09.11.2012
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Boller Straße
Hausnummer: 102
Postleitzahl: 73035
Stadt-Teilort: Jebenhausen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Göppingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8117026010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude beherbergt heute ein "Naturkundliches Museum".


1. Bauphase:
(1609 - 1610)
Errichtung des Gebäudes. (i, d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ehem. Badhaus (Aufnahme nach 1965) / Ehem. Badherberge; sog. Haus "zum Großen Christoffel" in 73035 Jebenhausen (21.01.1965 - Bildindex Foto Marburg: LAD Baden-Württemberg, Stuttgart, Microfiche-Scan mi05397f10)
Abbildungsnachweis
Ehem. Badhaus, Straßengiebel (1940/1950) / Ehem. Badherberge; sog. Haus "zum Großen Christoffel" in 73035 Jebenhausen (21.01.2013 - Bildindex Foto Marburg: LAD Baden-Württemberg, Stuttgart, Microfiche-Scan mi05397f07)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung
  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude
  • Anlagen für Handel und Wirtschaft
    • Gasthof, -haus
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Versammlungsstätte
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der massive Unterstock ist vierzonig und dreischiffig gegliedert. Gesichert ist die Abtrennung der westlichen Zone von den drei ostwärtigen Zonen durch eine Querwand mit Fenster und Türöffnungen. In diese Zone führt an der Nordtraufe eine Einfahrt. Gleichzeitig erfolgte hier der direkte Zugang in den Nachbarkeller und zu der wohl während des Bauvorgangs angelegten Verbindungstür zum Nachbarhaus. Ebenfalls gesichert sind die Fachwerkwände in den beiden inneren Längsachsen. Unmittelbar nach dem Haupteingang führten zwei Seitentüren in die benachbarten Schiffe. Mit hoher Sicherheit waren in diesem vorderen Hausabschnitt keine Querwände vorhanden. Soweit bisher Befunde vorliegen handelt es sich um drei parallele, jeweils von Ostgiebel eigenständig erschlossene Längseinheiten ohne Querunterteilung. Bei der vorhandenen Garageneinfahrt handelt es sich um einen jüngeren Wandabbruch. Bemerkenswert ist die Ausführung der Lichtöffnungen an der Nordtraufe. Im Vergleich mit den Öffnungen an der Südtraufe und dem angenommenen Nachbarbau sind sie wohl ebenfalls als nachträgliche Durchbrüche zu werten.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Detail (Dach)
    • Dachüberstand
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
Konstruktion/Material:
Auf dem Unterbau ist ein zweistöckiges Dachwerk mit Spitzboden abgezimmert. Das tragende Gerüst besteht im 1. Dachstock aus Fachwerkwänden und einem liegenden Stuhl in der Gebäudemitte. Im 2. Dachstock sind liegende Stühle in allen inneren Querachsen aufgeschlagen.
Die Wahl der jeweiligen Gerüstausbildung war der Grundrissgliederung im 1. Dachstock unterworfen. So sind an beiden Giebelseiten zwei Räume angeordnet, die vom mittleren Dachraum durch eine Fachwerkwand abgetrennt sind. Der jeweils nach Süden orientierte Raum war durch einen Hinterladerofen erwärmbar. Von diesem Raum ist eine Nebenkammer zugänglich. Ein anderer Zugang war ursprünglich nicht vorhanden. Reste einer Kassettendecke sind im Bereich der ostwärtigen Räume vorhanden.
Zwischen den beiden Giebelwohnräumen war in Gebäudemitte ein großer, zentraler Freiraum angelegt. Hier wird das tragende Dachgerüst durch einen liegenden Binder mit mittiger, profilierter Stütze gestellt.
Bei den restlichen Wänden handelt es sich um nachträgliche Abtrennungen. Vollständig erneuert ist der westliche Dachgiebel.

Der umseitig auskragende 2. Oberstock lässt eine vierzonige und dreischiffige Gliederung erkennen.
Nach den bislang vorliegenden Befunden sind entlang der Südtraufe vier Räume angeordnet. Entsprechend dem historischen Bestand an der Südtraufe lassen sich daraus zwei Wohneinheiten ableiten. Bei den Eckräumen handelt es sich jeweils um die gehobenen Wohnräume, die ursprünglich wohl über einen Hinterladerofen (Befeuerung vom Flur) erwärmbar waren. Zumindest am Ostgiebel ist für diesen Wohnraum ein Fenster-"Erker" über Eck anzunehmen. Diesen Wohnräumen ist jeweils eine Kammer zugeordnet, die gleich wie im Dach nur intern zugänglich waren. Eine Verbindung der Nebenräume untereinander ist wohl auszuschließen.
Hinsichtlich der Raumanordnung an der Nordtraufe sind zum jetzigen Zeitpunkt keine gesicherten Aussagen möglich. Lediglich im Bereich des Ostgiebels scheint eine weitere Wohneinheit von 2 Räumen gelegen zu haben.
Bedingt durch die Abbundzeichen am Westgiebel ist innerhalb des nördlichen Schiffes eine weitere Querwand zu vermuten.
Insgesamt bedarf es hier einer intensiven Untersuchung nach Freilegung der Wände.
Mit Sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass der gesamte Hausgrundriss von einem mittigen Flur durchzogen wurde. Von hier erfolgte die Erschließung der einzelnen Wohneinheiten.
Eine großzügige Fensteranlage am Ostgiebel belichtet diese zentrale Verkehrsfläche.

Der konstruktive Aufbau im 1. OG entspricht weitgehend der Gerüstanordnung im 2. OG. Lediglich die firstparallele Fluranlage ist auf Kosten des südlichen Schiffes breiter angelegt.
Innerhalb des südlichen Schiffes ist die Aufreihung von je zwei Wohneinheiten erkennbar. Gleich wie im Stockwerk darüber, lässt sich die unterschiedliche Belichtung der Einzelräume an der Südtraufe ablesen.

Bemerkenswert ist die Anlage eines großen Saales im nördlichen Schiff. Erkennbar wird dieser Großraum durch die sichtbaren Stirnhölzer der Bretter-Balken-decke an der Nordtraufe. Die einzelnen Balken reichen zum Teil über die Wandflucht. Es scheint, als waren sie ehemals länger und wurden später abgesägt. Gestützt wird diese Annahme durch einen fehlenden Wandaufbau in der benachbarten Zone.
Beide Befunde sprechen dafür, dass zumindest Teile der Außenwände offen waren. Dies setzt wohl in unmittelbarer Nachbarschaft ein Bauwerk voraus, welches in die Grundrisskonzeption des untersuchten Hauses einbezogen wurde.
Dies ist zum Beispiel für das am Westgiebel stehende Gebäude nachgewiesen. So führt hier der Flur auf gesamter Breite in die Baulücke, um über eine Art Podest mit dem Nachbargebäude verbunden zu werden. Damit ist die versetzte Anordnung des Gebäudes wohl in erster Linie durch eine bestehende Bebauung und durch den Wunsch nach umfassender Integration aller Grundrissflächen bedingt.
Nähere Aussagen dazu sind jedoch erst nach weiteren Untersuchungen und bei geöffneten Wänden möglich.

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