Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 121498473514  /  Datum: 12.01.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kroppenhofen
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 72401
Stadt-Teilort: Haigerloch-Gruol

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Zollernalbkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8417025006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

1. Bauphase:
(1537 - 1538)
Errichtung des Gebäudes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Verschiedene Ausstattungselemente wie Decken und Vertäfelung stammen wohl aus dem 19. Jh., die Holzfenster und -türen aus der Zeit um 1900.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht von Südost / Wohnhaus in 72401 Haigerloch-Gruol (Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Nordost / Wohnhaus in 72401 Haigerloch-Gruol (Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Südwesten. Giebel des Wirtschafsteils. / Wohnhaus in 72401 Haigerloch-Gruol (Armin Seidel)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Nordwesten. Hier ist der Aborterker zu sehen, der in neueren Materialien wohl auch erst im 20. Jh. entstanden ist. / Wohnhaus in 72401 Haigerloch-Gruol (Armin Seidel)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
In dem aus verschiedenen kleinen Ortsteilen zusammengesetzten Gesamtort Gruol ist Kroppenhofen wohl der älteste. Nach Osten und Süden schließt sich lockere Bebauung an. Nach Westen ist das Gebäude von Grünland eingefaßt. Vom Bach Stunzach steigt das Gelände leicht an.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das teilunterkellerte Gebäude besitzt zwei Vollgeschosse und ein in drei Dachebenen unterteiltes Satteldach. Nach Nordwesten schließt sich ein kleiner Abortanbau an die Vollgeschossen an.
Mehrere Schuppen mit Pultdach gliedern sich rund um das Gebäude an.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Mit Ausnahme des Kellers ist das Gebäude in Querrichtung in allen Geschossen in fünf Schiffe unterteilt. Die beiden Keller befinden sich lediglich in der ersten Querbundzone im Nordosten. In Längsrichtung ist das Erdgeschoss in drei Längsschiffe, das Ober- und 1.Dachgeschoss in zwei Längsschiffe und das 2. Dachgeschoss in ein Schiff unterteilt.
Die Kellerräume lassen sich nicht dem Längssystem des aufgehenden Gebäudes zuordnen. Die genannten Unterteilungen sind heute nahezu unverändert erhalten. Lediglich in den Wohnräumen der ersten Querbundzone im Nordosten sind durch leichte, reversible Trennwände zusätzliche Raumabtrennungen vorgenommen worden.
Das Gebäude stellt den Typ des sogenannten „Wohnstallhauses“ dar, in dem Wohn- und Erwerbsfunktion unter einem Dach vereint, darin aber klar getrennt sind.
Die Wohnfunktionen finden in den beiden nordöstlichen Querbundzonen des Gebäudes statt, die landwirtschaftliche Nutzung in den drei übrigen. Im Obergeschoss wird die mittlere Querbundzone zusätzlich zu Wohnzwecken genutzt.
Der Wirtschaftsteil umfaßt die Scheune mit Tenne und in der mittleren Zone im Erdgeschoss einen Stall.
Die Erschließung von Wohn- und Wirtschaftsteil erfolgt von der Südostseite aus. Im Wohnteil verbinden jeweils einläufige Holztreppen die Geschosse miteinander. Die Treppenhäuser und Flure sind in der zweiten Querbundzone von Nordosten untergebracht. Der Zugang zum Keller erfolgt zum einen ebenfalls an der Südostseite und zum anderen als Binnenzugang vom Flur aus. Die Verbindung der beiden Keller ist nicht bauzeitlich, sondern wurde erst später in das Mauerwerk eingebrochen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung ist wenig erhalten. Lediglich in Raum 0.2 des Erdgeschosses ist eine Holzdecke mit glatten Brettern und einfachen Decklatten vorzufinden. Sie ist in der Ausführung schlicht und läßt eine Datierung grob in das 19.Jh. zu. In gleicher Qualität ist hier auch eine Brüstungsvertäfelung verwirklicht. Die Treppe von der ersten zur zweiten Dachebene ist eine Blockstufentreppe und stammt vermutlich aus der Bauzeit.
Im Dach sind in den Räumen 2.3 und 2.4 Holzbrettertüren erhalten, die mit einer möglicherweise bauzeitlichen Holzklobenbohle ausgestattet ist. Die Holzfenster und Holztüren lassen sich in die Zeit um 1900 datieren. Das Dach ist mit Doppelmuldenfalzziegeln eingedeckt.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bretter
Konstruktion/Material:
Das überwiegend in Fachwerkbauweise errichtete Wohnstallhaus ist als Stockwerkbau mit einem Sparrendach realisiert. Vermutlich bestanden die Umfassungswände des Scheunenbereichs bauzeitlich ebenfalls aus Fachwerk und wurden neuzeitlich massiv erneuert, da die Bauteile im Wirtschaftsbereich wohl einer hohen Beanspruchung unterworfen waren. Auch das Fachwerk der darüber liegenden Geschosse wurde erneuert.
Die Keller sind aus Bruch- und Lesesteinen gemauert. Keller 1 ist mit einer Holzbalkendecke flach gedeckt, Keller 2 ist mit einem Tonnengewölbe versehen. Im vorgefundenen Zustand ist das Gebäude außen vollständig verputzt oder mit Brettern verkleidet. Im Inneren ist nur im Dachbereich und im Wirtschaftsteil die Holzkonstruktion offen gelegt. Über das Fachwerk der Vollgeschosse kann daher keine Aussage gemacht werden. Es dürfte sich aber nicht wesentlich von der Systematik des Fachwerks in den einsehbaren Bereichen unterscheiden.
Da es zur Bauzeit 1538 mit großer Wahrscheinlichkeit als Sichtfachwerk ausgeführt war, wäre die Verwendung von Dekorationshölzern oder andere Zierelementen denkbar.
Das Fachwerk ist als Ständerwerk mit zum Teil weiten Ständerabständen errichtet. Stellenweise gibt es nur die Bundständer. Die Wandfelder sind zweifach ausgeriegelt und im Nordostgiebel mit dreiviertelhohen Streben ausgesteift, die zu den Ständern hin ansteigen.
Das Dach ist in der ersten Dachebene mit stehenden Stuhlständern errichtet. Die Längsaussteifung erfolgt hier durch angeblattete Kopfbänder. In der zweiten Dachebene ist der Dachstuhl mit liegenden Stuhlständern konstruiert, die ohne Kopfbänder mit den Druck- und Kehlbalken verbunden sind. Andreaskreuze in den Dachschrägen steifen in Längsrichtung aus. In der Trennwand zwischen Wohn- und Wirtschafsteil sind anstelle der liegenden Stuhlständer stehende verbaut, die Kopfbänder als Längsaussteifung besitzen. Als Holz wurde vermutlich ausschließlich Tannen- und Fichtenholz verwendet, wie die Proben der dendrochronologische Untersuchung belegen. Augenscheinlich scheint diese Vermutung auch für die übrigen Hölzer zu gelten.
Die Gefache waren bauzeitich Lehmstakungen mit Lehmbewurf und -putz. Als Holzverbindungen dienten für die Zeit nicht untypische Blatt- und Zapfenverbindungen, wobei sich die Blattverbindungen auf die Verbindungen von Stuhlständer-Kopfbänder-Pfette und Sparren-Kehlbalken beschränken. Bei den anderen sichtbaren Holzverbindungen handelt es sich um Zapfenverbindungen.

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