Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Martinskirche

ID: 114950882113  /  Datum: 12.07.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 41
Postleitzahl: 74585
Stadt-Teilort: Rot am See

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127071028
Flurstücknummer: 97
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,2493° nördliche Breite, 10,0258° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Aus einem unbekannten Vorgängerbau entsteht zu hochromanischer Zeit eine kleine Kirche, deren genaue Umfänge wir heute nur noch erahnen können. Von ihr bleibt in den fortfolgenden Jahrhunderten nur der Körper des Turmes von ca. 1130/ 40 sichtbar, dessen „Biforen“ (gekoppelte Turmfenster im Obergeschoss), sowie das „lagige“ Quadermauerwerk aus Sandstein diesen Baubereich relativ eindeutig datieren.
Im ausgehenden 14. Jahrhundert wird über dem massiven Kirchenschiff ein Steildach errichtet. Nach den Zerstörungen im Städtekrieg erfolgt 1496 die Neuerrichtung. Auf dem älteren massiv gemauerten Kirchenschiff wird zunächst ein Fachwerkgeschoss aufgeschlagen, welches sehr wahrscheinlich die Funktion eines Fruchtkastens aufnimmt. Um 1530 erfolgt nach der dendrochronologischen Untersuchung die Erhöhung des Glockenturmes um ein Fachwerkgeschoss, die eine Veränderung des Dachwerkes im östlichen Kirchenschiffbereich mit sich brachte. Außerdem wurden die romanischen Biforien zugemauert. Um 1750 wird der Fruchtkasten aufgegeben und die Kirche erhält nach Öffnung der Decke eine dritte Nutzebene (heute 2. Emporenebene). Die bis heute erhaltenen Okuli in den Längsfassaden entstehen, nachdem an der Innenseite der Fachwerkwände eine zweite Wandschale aus Fachwerk errichtet wird. Im 19. Jh. erhält die Kirche eine Ofenheizung mit einem im Vorbereich des Triumphbogens mitten in der Kirche aufgestellten gusseisernen Ofen, dessen mächtiges Ofenrohr mitprägend für den Raumeindruck ist.
1825 entsteht die Innenausstattung der Kirche. 1973 wird das Kircheninnere erheblich reduziert. Die Deckenmalereien werden mit lackierten Pressspanplatten abgedeckt. Die Treppenspindel zu den Emporen wird entfernt


1. Bauphase:
(1130 - 1140)
Alt:1: Das Kirchenschiff war möglicherweise nur so breit wie der Turm und maß ¾ der heutigen Länge
(Hinweis Hr Schüßler: Entdeckung von Gräbern im heute westlichen ¼ des Grundrisses
im Rahmen des Einbaus einer Heizungsanlage – Zeitpunkt?)
Alt 2: Das Kirchenschiff besaß bereits heutige Breite, aber nur ¾ heutiger Länge

Die Dachform war entstehungstypisch mit ca 25-30 Grad Dachneigung relativ flach angelegt.
Die Mönch-und Nonne-Deckung war relativ witterungsanfällig und aufwändig zu unterhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

2. Bauphase:
(1350 - 1399)
Im ausgehenden 14. Jh. Errichtung eines Steildaches über dem massiven Baubereich des Kirchenschiffs. Der Dachabdruck ist an der Westseite des Turmes erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1495)
Neuaufbau der Kirche nach Zerstörungen im Städtekrieg. Auf dem älteren massiv gemauerten Kirchenschiff wird zunächst ein Fachwerkgeschoss aufgeschlagen, welches sehr wahrscheinlich die Funktion eines Fruchtkastens aufnimmt. (Einkünfte der Roter Kirche aus mehreren Höfen, OAB).
Der neue Fachwerkaufbau ist aus groß dimensioniertem Gebälk und mit einem geschossübergreifenden liegenden Dachwerk konstruiert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1540 - 1550)
(d) - um 1530 wird der Turm erhöht (Gerüstholzdaten) und die romanischen Biforen werden zugemauert. Der Glockenstuhl wird um ein Stockwerk höher gesetzt (um die Glocken besser zu hören – erste Eingemeindungen). Aus dieser Phase stammt die Veränderung des Dachwerkes über dem Kirchenschiff in seiner östlichen Zone: Um den Turm erhöhen zu können, waren hier größere Gerüststellungen und Maurermaßnahmen notwendig. Augenscheinlich war der Dachstuhlanschluss am Turm damals schon bereits so schadhaft (siehe Verwitterungsspuren am Turmansatz der Schiffs-Ostwände und Spuren von gesimstragenden, über die Dachhaut hinausstehenden Giebelwänden), dass sich die Bauleute zu einer Ersatzlösung entschlossen und diesen Dachwerksteil erneuerten.
In der Fortfolge entstanden an diesem Bereich immer wieder Witterungsschäden, so dass dieser Dachwerksbereich 2011 wiederum erneuert werden musste.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

5. Bauphase:
(1750)
Um 1750 wird der Fruchtkasten aufgegeben und die Kirche erhält nach Öffnung der Decke eine dritte Nutzebene (heute 2. Emporenebene).
Der einstige Außenaufgang zum Fruchtkasten wird abgebrochen und die Eingangtür wird zugemauert. Es ist denkbar, dass diese Tür einst nicht über eine Treppe, sondern über eine Brücke von einem früheren Nachbargebäude (ehemaliger Burgplatz ??/ heute Altes Kammeralamtsgebäude, aus erreicht werden konnte.)

Die bis heute erhaltenen Okuli in den Längsfassaden entstehen, nachdem an der Innenseite der Fachwerkwände eine zweite Wandschale aus Fachwerk errichtet wird.
Beide Fachwerkwandansichten (Zwischenabstand ca. 50 cm) werden äußerlich verputzt; das Gesamtgebäude wird barockisiert, wobei der Turmhelm mit seiner Mansarddachkonstruktion das deutlichste äußere Zeichen setzt.
Die Emporen sind an der Südwestecke über eine Spindeltreppe verbunden, die einen inschriftlich datierten Spindelbaum mit „(1)750“ zeigte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1800 - 1899)
Im 19. Jh. erhält die Kirche eine Ofenheizung mit einem im Vorbereich des Triumphbogens mitten in der Kirche aufgestellten gusseisernen Ofen, dessen mächtiges Ofenrohr den Raumeindruck mitprägt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1825)
Um 1825 entsteht die über ein Foto von um 1925 dokumentierte Innenausstattung des Kirchenraumes. Möglicherweise wurde erst für diese Maßnahme der Triumphbogen um eine volle Geschosshöhe vergrößert, damit die große Orgel ihren Platz finden konnte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1973)
1973 wird das Kircheninnere erheblich reduziert. Die Deckenmalereien werden mit lackierten Pressspanplatten abgedeckt. Die Treppenspindel zu den Emporen wird entfernt
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Martinskirche in 74585 Rot am See (23.02.2012)
Martinskirche in 74585 Rot am See (10.05.2011)
Martinskirche in 74585 Rot am See (21.06.2011)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Martinskirche steht inmitten der Gemeinde Rot am See und ist geostet ausgerichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Hauptschiff mit Schopfwalmdach und nach Osten angefügtem Glockenturm mit Mansarddach; das Kirchenschiff ist verputzt und giebelseitig durch Gesimse horizontal gegliedert. Dazwischen befinden sich Maßwerkfenster. An der Längsfassade sind Okuli angelegt und ein zweiläufiger, überdachter Treppenaufgang führt zum höher liegenden Eingang.
Der Glockenturm besteht aus lagigem Quadermauerwerk mit Gesimsgliederung und Blendbögen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Steinbau Mauerwerk
    • Quader
  • Dachform
    • Mansarddach/-helm
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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