Martinskirche
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 41 |
Postleitzahl: | 74585 |
Stadt-Teilort: | Rot am See |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127071028 |
Flurstücknummer: | 97 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 49,2493° nördliche Breite, 10,0258° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Aus einem unbekannten Vorgängerbau entsteht zu hochromanischer Zeit eine kleine Kirche, deren genaue Umfänge wir heute nur noch erahnen können. Von ihr bleibt in den fortfolgenden Jahrhunderten nur der Körper des Turmes von ca. 1130/ 40 sichtbar, dessen „Biforen“ (gekoppelte Turmfenster im Obergeschoss), sowie das „lagige“ Quadermauerwerk aus Sandstein diesen Baubereich relativ eindeutig datieren.
Im ausgehenden 14. Jahrhundert wird über dem massiven Kirchenschiff ein Steildach errichtet. Nach den Zerstörungen im Städtekrieg erfolgt 1496 die Neuerrichtung. Auf dem älteren massiv gemauerten Kirchenschiff wird zunächst ein Fachwerkgeschoss aufgeschlagen, welches sehr wahrscheinlich die Funktion eines Fruchtkastens aufnimmt. Um 1530 erfolgt nach der dendrochronologischen Untersuchung die Erhöhung des Glockenturmes um ein Fachwerkgeschoss, die eine Veränderung des Dachwerkes im östlichen Kirchenschiffbereich mit sich brachte. Außerdem wurden die romanischen Biforien zugemauert. Um 1750 wird der Fruchtkasten aufgegeben und die Kirche erhält nach Öffnung der Decke eine dritte Nutzebene (heute 2. Emporenebene). Die bis heute erhaltenen Okuli in den Längsfassaden entstehen, nachdem an der Innenseite der Fachwerkwände eine zweite Wandschale aus Fachwerk errichtet wird. Im 19. Jh. erhält die Kirche eine Ofenheizung mit einem im Vorbereich des Triumphbogens mitten in der Kirche aufgestellten gusseisernen Ofen, dessen mächtiges Ofenrohr mitprägend für den Raumeindruck ist.
1825 entsteht die Innenausstattung der Kirche. 1973 wird das Kircheninnere erheblich reduziert. Die Deckenmalereien werden mit lackierten Pressspanplatten abgedeckt. Die Treppenspindel zu den Emporen wird entfernt
(1130 - 1140)
(Hinweis Hr Schüßler: Entdeckung von Gräbern im heute westlichen ¼ des Grundrisses
im Rahmen des Einbaus einer Heizungsanlage – Zeitpunkt?)
Alt 2: Das Kirchenschiff besaß bereits heutige Breite, aber nur ¾ heutiger Länge
Die Dachform war entstehungstypisch mit ca 25-30 Grad Dachneigung relativ flach angelegt.
Die Mönch-und Nonne-Deckung war relativ witterungsanfällig und aufwändig zu unterhalten.
- Siedlung
- Dorf
(1350 - 1399)
(1495)
Der neue Fachwerkaufbau ist aus groß dimensioniertem Gebälk und mit einem geschossübergreifenden liegenden Dachwerk konstruiert.
(1540 - 1550)
In der Fortfolge entstanden an diesem Bereich immer wieder Witterungsschäden, so dass dieser Dachwerksbereich 2011 wiederum erneuert werden musste.
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
(1750)
Der einstige Außenaufgang zum Fruchtkasten wird abgebrochen und die Eingangtür wird zugemauert. Es ist denkbar, dass diese Tür einst nicht über eine Treppe, sondern über eine Brücke von einem früheren Nachbargebäude (ehemaliger Burgplatz ??/ heute Altes Kammeralamtsgebäude, aus erreicht werden konnte.)
Die bis heute erhaltenen Okuli in den Längsfassaden entstehen, nachdem an der Innenseite der Fachwerkwände eine zweite Wandschale aus Fachwerk errichtet wird.
Beide Fachwerkwandansichten (Zwischenabstand ca. 50 cm) werden äußerlich verputzt; das Gesamtgebäude wird barockisiert, wobei der Turmhelm mit seiner Mansarddachkonstruktion das deutlichste äußere Zeichen setzt.
Die Emporen sind an der Südwestecke über eine Spindeltreppe verbunden, die einen inschriftlich datierten Spindelbaum mit „(1)750“ zeigte.
(1800 - 1899)
(1825)
(1973)
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Der Glockenturm besteht aus lagigem Quadermauerwerk mit Gesimsgliederung und Blendbögen.
Zonierung:
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Putz
- Steinbau Mauerwerk
- Quader
- Dachform
- Mansarddach/-helm
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)