Kirche St. Johannes, Johanneskirche
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchplatz |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 74564 |
Stadt-Teilort: | Crailsheim |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127014006 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Jagtsheimerstraße 128 (74564 Crailsheim)
Kapellenanbau (75464 Crailsheim, Lange Straße 47)
Spitalbad oder altes Stadtbauamt (75464 Crailsheim, Lange Straße 51)
Ehemaliges Pfründhaus (Spital) (74564 Crailsheim, Spitalstraße 2)
Spitalareal, Spitalstraße 2 (75464 Crailsheim)
Bauphasen
Die jetzige Johanneskirche stammt aus der Zeit von 1398 bis 1440. Sie wurde nach dem Vorbild einer spätgotischen Bettelordenskirche, der Franziskaner- kirche in Rothenburg /Tauber, erbaut.
Der Bau der Kirche wurde am 22. Februar 1398 begonnen und bis 1440 beendet. Hierbei wurde der romanische Vorgängerbau nicht abgerissen, sondern umbaut, bis das Kirchenschiff etwa 2 m hoch gemauert war. Danach wurde der Vorgängerbau abgerissen; die Steine wurden teilweise wieder beim Bau des gotischen Nachfolgers verwendet.
Die Bauphase gliedert sich in drei Bauabschnitte: Zunächst wurden Turm, Chor und Sakristei errichtet. Im zweiten Bauabschnitt wurden das Fundament und das Mauerwerk des Kirchenschiffs bis etwa 2 m Höhe gebaut, dann wurde der Vorgängerbau abgetragen. Im dritten Abschnitt schließlich wurden die für den Abbruch des Altbaus freigehaltene Lücke an der Nordseite geschlossen und das gotische Kirchenschiff vollendet.
1440 konnte die Weihe nur unter Notdächern über Schiff und Chor stattfinden, weil der Dachstuhl noch nicht begonnen war.
Nach dem Kirchturmbrand 1643 erhielt der Turm seine welsche Haube mit Laterne. Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind die Altarbilder, die auf den Innenseiten vier Szenen der Leidensgeschichte Christi zeigen und außen das Leben Johannes des Täufers erzählen. Sie stammen aus der Werkstatt von Michael Wolgemut, dem Lehrers Albrecht Dürers (Nürnberg, Ende 15.Jh.)
In der Kirche kann man ein zwölf Meter hohes Sakramentshäuschen von 1499 bewundern, das vom Crailsheimer Steinmetz Andreas Embhardt geschaffen wurde. (Dieser erbaute 1497 auch die Jagstbrücke, die in Teilen aus der damaligen Zeit erhalten ist.) Einen besonderen Hinweis verdient die aus dem Jahr 1709 stammende, in der Zwischenzeit mehrfach restaurierte Orgel auf der Westempore. In der Nähe des Hauptportals befinden sich zwei freigelegte Wandgemälde aus dem 15. Jahrhundert. Sie zeigen das Martyrium des Heiligen Sebastian (Völkerskapelle) sowie einen Totentanz (Empore).
Untersucht wurde nur das Dachwerk der Kirche. Die Dachwerke über dem Langhaus und dem Chor der Kirche sind dendrochronologische in die Mitte des 15. Jh. datiert. Aufgrund der dendrochronologischen Auswertung ist das Dachwerk über dem Langhaus (1454) ganz offensichtlich zuerst errichtet worden. Die Errichtung des Dachwerks über dem Chor ist entsprechend dem Baufortgang drei Jahre später erfolgt.
(1554)
(1557)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Voruntersuchung und dendrochronologische Baualtersbestimmung des Dachwerks.
Beschreibung
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Zonierung:
Dreischiffiges Langhaus mit Seitenschiffdächern
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Dachgerüst, verstärkende Einbauten
- Sprengbund