Wohn-Stall-Speicher-Bau
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Ungendwieden |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 79695 |
Stadt-Teilort: | Wieden |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Lörrach (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8336096015 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Der Wohn-Stall-Speicher-Bau vereint die Funktionen Wohnen, Stall und Speicher unter einem gemeinsamen Dach. Bezogen auf seine bauliche Entwicklung, setzt sich der Bau jedoch aus zwei, zu unterschiedlichen Zeiten erbauten Gebäudeteilen zusammen.
Der älteste Bauteil nimmt den südlichen Bereich des Gesamtkomplexes ein. Nach der dendrochronologischen Datierung stammt das zugehörige Holzgerüst aus den Jahren 1586/87 (d). Es ist der Rest eines sich ursprünglich in Richtung Süden entwickelnden Gebäudes, von dem neben dem Futtergang und der Hocheinfahrt nur noch die benachbarte Stallzone mit Heubergeraum sowie das zugehörige, ehemals nach Norden abgewalmte Dachwerk erhalten bzw. ablesbar sind.
An diesen Altbestand wird im späten 18. Jahrhundert der nördliche Gebäudeteil angebaut. Im Gegensatz zum Altbestand ist dieser unterkellert und nimmt im angetroffenen Zustand den Wohnteil des Gesamtkomplexes ein.
Mit diesem Anbau übernimmt die Hofanlage wohl eine bestimmte Zeit die Funktion eines Doppelhofes. Wann der Abbruch des alten Wohnteiles erfolgte, ist am bestehenden Bestand zurzeit nicht ablesbar.
(1587)
- Einzellage
- allgemein
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
- Holzgerüstbau
- allgemein
(1785 - 1799)
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Anbau
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Bauernhof
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Wohnstallhaus
Zonierung:
Bis auf den Hohlraum über der Küche wiederholte sich der im Erdgeschoss skizzierte Grundriss auch im Obergeschoss. Hier wurde entlang der Osttraufe zu einem späteren Zeitpunkt eine zwischenzeitlich abgebrochene Galerie angelegt.
Im angetroffenen Zustand weitgehend ausgebaut, ist davon auszugehen, dass sich unter den vorhandenen Wandverkleidungen große Teile der bauzeitlichen Holzkonstruktion erhalten haben. So zum Beispiel über der heutigen Küchendecke, wo die die ursprüngliche Holzkonstruktion der Rauchküche nahezu ungestört einsichtig ist.
Dies trifft auch auf die Dachkonstruktion zu. Mit ihrer liegenden Stuhlkonstruktion zeigt sie einen nahezu ungestörten Erhaltungsgrad.
Aussagen zum Schadensbild:
Auch wenn weite Bereiche des Traggerüstes nicht einsichtig sind, ist von einem weitgehend intakten Holzwerk auszugehen. Partiell kann dies entlang den beiden Traufen bestätigt werden. Eine Ausnahme macht der verschindelte Rückgiebel. Dessen Gerüstständer sind stark angegriffen und bedürfen hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit einer Überprüfung. Gleiches gilt für die Längsaussteifung zwischen Alt- und Neubau, die im angetroffenen Zustand einen mehr oder weniger provisorischen Zustand aufweist.
Einer besonderen Beachtung bedarf der obere Küchenraum, der mit seinen historischen Nutzungsspuren eine kritische Hinterfragung des geplanten Ausbauvolumens aufwirft.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Holzschindeln
- Holzgerüstbau
- allgemein
Beginnend im Süden, umfasst der erhaltene Altbestand drei stehende Querbundachsen. Während die beiden südlichen Querbünde mit einem mittigen Firstständer und zwei seitlichen Hochständern abgezimmert sind und den Futtergang mit der darüber liegenden Hocheinfahrt begrenzen, endet das den Stallbereich im Norden begrenzende Traggerüst auf der Höhe der Dachbasis und trug ursprünglich den weit in Richtung Norden abgeschleppten Vollwalm. Mit seiner Fortsetzung überdachte der Walm wohl einen ehemaligen Schopf, der dann mit dem Anbau des Neubaus abgebrochen wurde.
Orientiert an den Längsachsenbundseiten der Firstständerachse und der westlichen Hochständerachse, befand sich die im Altbau zu vermutende Stube an der Westtraufe. Unterstrichen wird diese Aussage durch den entlang der Westtraufe ausgeführten Dachüberstand. Anders verhält es sich nämlich an der Gegentraufe, wo die tief herabgezogenen Rofen durch eine an das Traggerüst angehängte, heute verschwundene Konstruktion unterstützt wurden. Weitere Aussagen zum Altbau sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Der Neuanbau aus dem späten 18. Jahrhundert:
Ebenfalls mit haushohen Firstständern abgezimmert, besitzt das Traggerüst des Anbaus keine seitlichen Hochstuhlständer. An ihrer Stelle sind liegende, verzapfte Stühle abgezimmert. Sie tragen die seitlichen Stuhlrähme ohne innere Lastabtragung.