Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Rathaus

ID: 102594736811  /  Datum: 13.03.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Brühlstraße
Hausnummer: 30
Postleitzahl: 73655
Stadt-Teilort: Plüderhausen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119055005
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Hauptstraße 53 (73655 Plüderhausen)

Bauphasen

1. Bauphase:
(1568 - 1569)
Erbauung des Gebäudes 1568/69 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1798 - 1799)
Fassadenneugestaltung im 1. Oberstock 1798/99 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1834 - 1852)
Errichtung verschiedener Fachwerkwände und zweier Arrestzellen zwischen 1834-1852 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1857 - 1858)
Errichtung des Glockenturms 1857/58 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Turmhelm

5. Bauphase:
(1882 - 1883)
Erneuerung des westlichen Giebeldreiecks 1882/83 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Altes Rathaus / Altes Rathaus in 73655 Plüderhausen (Bildindex Foto Marburg: LAD Baden-Württemberg, Stuttgart, Microfiche-Scan mi08660d14)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Alte Rathaus liegt im mittleren Siedlungsteil auf der rechten Seite der Rems. Das Gebäude steht traufständig in einer Straßengabelung in der Nähe des Flussufers. In der westlichen Fortsetzung bildeten einst noch zwei weitere traufständige sowie zwei giebelständige Häuser eine ursprünglich geschlossene Hausgruppe. Das sog. Alte Rathaus ist heute freistehend.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude wurde als Stockwerksbau zweistöckig abgezimmert. Die Erschließung erfolgt heute über die nördliche Traufe und am östlichen Giebel. Der 1. Oberstock kragt an allen vier Seiten aus. ebenso die Giebeldreiecke. Das Gebäude ist nicht unterkellert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Grundrisse waren im Erdgeschoss und im 1. Oberstock ursprünglich zweischiffig und dreizonig gegliedert; die Binnenstruktur ist heute aber stark verändert. Das Dachwerk ist zweistöckig mit Spitzboden. In der östlichen Zone lassen sich ebenda noch zwei Dachkammern im 1. Dachstock nachweisen. Der Dachraum in Zone 2 und 3 war offen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Backstein/Lehmziegel
    • Flechtwerk
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss:
Der Grundriss war im Erdgeschoss ursprünglich einschiffig und dreizonig gegliedert. Das südliche Schiff ist breiter als das nördliche. Im südlichen Schiff lässt sich für jede Zone ein abgeschlossener Raum nachweisen. Dagegen befanden sich im nördlichen Schiff nur zwei Räume. Die Erschließung erfolgte an der nördlichen Traufe in der mittleren Zone. Die Räume wurden innen erschlossen. Möglicherweise gab es noch einen weiteren Zugang oder ein kleineres Tor zu einem oder zwei Räumen von außen.
Im Erdgeschoss kann für den Bau von 1569 (d) keine Wohnnutzung nachgewiesen werden. Alle Fußböden wurden in diesem Geschoss erheblich angehoben. Die Sohle des heutigen "Kellers" dürfte dem ursprünglichen Fußbodenniveau im gesamten Erdgeschoss entsprechen.
An den beiden Giebeln sind noch Reste der bauzeitlichen Schwellen erhalten.
Rechnet man noch einen niederen Steinsockel hinzu, so erhält man das ursprüngliche Fußbodenniveau. Es entspricht in etwa dem heutigen Kellerfußboden. Die Höhenlage der Giebelschwellen ist auch auf die ursprüngliche Lage der Schwellen für die Innenwände zu übertragen. Somit wird deutlich, dass heute alle Innenwände (ausgenommen die Wand in Achse 2) jünger sind.

Die heutige Grundrissgliederung weicht mit zwei jüngeren Querwänden vom ursprünglichen Grundriss ab. Im südlichen Schiff ist die Wand in Achse 3 entfernt worden.
Eine neue Fachwerkwand (1853 (d)) wurde in Verbindung mit dem Einbau einer Arrestzelle in Zone 2 errichtet. Die gesamte Mittellängswand hat man um 1835 (d) an alter Stelle neu abgezimmert. In diesem Zusammenhang ist auch das Fußbodenniveau sowie das Straßenniveau angehoben worden.
Im nördlichen Schiff wurde in Zone 2 ebenfalls eine neue Fachwerkwand abgezimmert. Dadurch wird von dem ursprünglich über zwei Zonen reichenden Raum ein Vorraum abgetrennt.
Der heutige Keller ist ca. 95 cm gegenüber dem Vorraum abgetieft. In Wirklichkeit handelt es sich hier um einen ebenerdigen Raum bei dem das Gelände um ihn herum mit der Zeit aufgefüllt wurde. Er erhielt in jüngerer Zeit eine Betonvorsatzschale und eine Betondecke.
Zwischen der Deckenbalkenlage über Erdgeschoss und dieser Betondecke bleibt ein Zwischenraum von ca. 90 cm übrig. Man kann ihn über eine Schlupftür von südlichen Schiff aus bekriechen.
Das Ständergerüst von 1569 (d) (innen) ist noch weitgehend erhalten.
Die gedoppelten Rähmhölzer sind bis auf ein Stück an der nördlichen Traufe noch alle vorhanden. Das Deckengebälk wurde nur im Bereich der heutigen Treppe ausgeschnitten.
Der 1. Oberstock kragt an allen vier Seiten ca. 23 cm aus. Die Eckauskragung wird mit Hilfe eines relativ langen Stichgebälks ausgeführt (2,5 bis 3,0 cm). Die überbreiten Diagonalstiche geben der Eckauskragung eine besonders hohe Stabilität. Die Knaggen der Bundständer sind aus dem Vollholz gearbeitet und nehmen die gedoppelten auskragenden Rähmhölzer auf.
Die nordöstliche Fachwerktraufwand wurde in jüngerer Zeit durch eine Backsteinwand ersetzt. Weite Teile der ursprünglichen Fachwerkausbildung sind in den Außenwänden noch vorhanden.
Die Gefache der Fachwerkinnenwände von 1569(d) sind mit Lehmflechtwerk ausgefacht. Dagegen waren die Gefache an den Außenwänden bereits mit Bruchstein ausgemauert.

1.Oberstock
Der 1.Oberstock ist wie im Erdgeschoss als ringsum auskragender Fachwerkstock abgezimmert. Die ursprüngliche Grundrissgliederung (1569(d)) war zweischiffig und dreizonig. Die Längs- und Querachsen sind mit dem Achsen-Raster im Erdgeschoss identisch.
Die Längs- und Querwände des ursprünglichen Grundrisses lagen übereinander.
Die Bundständer sowie die Nachweise über die ehemaligen Fachwerkwände sind noch bis auf einen erhalten. Das südliche Schiff ist deutlich breiter als das nördliche.
Im südlichen Schiff der Zone 1 zeichnet sich die ursprüngliche Lage der Stube ab. Im nördlichen Schiff der Zone 1 wird die Kammer und die Küche vermutet. Dieser Nachweis lässt sich heute nicht mehr führen da zu viel Bauhölzer aus der Erbauungszeit fehlen.
Die Zone 2 diente als Erschließungszone. Sie war über die gesamte Hausbreite offen. Hier lag die ursprüngliche Treppe vom Erdgeschoss zum 1.Oberstock (parallel zum Deckengebälk) In der Zone 3 lassen sich noch zwei Kammern nachweisen. Die beiden Kammern des nördlichen und des südlichen Schiffes hatten eine Verbindung untereinander.
Die ursprüngliche Grundrissgliederung von 1569(d) wurde im 19. Jh. vollständig verändert.
Vom Kernbau ist in der Mittelachse nur noch ein Wandstück in Zone 3 und der Mittelständer in Achse 3 erhalten geblieben. Der Mittel-Unterzug ist nur noch in der Zone 3 vorhanden. In Zone 1 und 2 wurde er um 1835(d) erneuert.
In den Außenwänden sind alle Bundständer (bis auf einen) und die meisten Mittelständer noch vorhanden. Die gesamte Außenfassade wurde 1799(d) dem aktuellen Zeitgeschmack angepasst.
Dabei ist das spätmittelalterliche Sichtfachwerk bis auf die Ständer und Rähme ausgeräumt worden. Das neue Holzwerk wurde von diesem Zeitpunkt an verputzt.
Es ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil der ursprünglichen Grundrissgliederung bei dieser Maßnahme von 1799(d) ebenfalls verändert wurde. Die Treppenerschließung vom Erdgeschoss zum 1.Oberstock sowie die Treppe zum 1.Dachstock dürften ebenfalls in dieser Zeit neu angelegt worden sein (1799 bzw. 1835).
Es ist nicht mehr möglich die gesamte Grundrissgliederung aus dem frühen 19. Jh. zu rekonstruieren. Mit Sicherheit lässt sich nur noch der Längsunterzug in Zone 1 und 2 zuordnen (1835(d)). Außerdem wird die Querwand in Zone 2 dieser Zeitstellung (mit Vorbehalt) zugeordnet. In ihr befinden sich noch mittelalterliche Hölzer (von 1569) die in Wiederverwendung mit eingebaut wurden. In der heutigen Grundrissgliederung befinden sich auch jüngere Wände aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts.
Teilweise befinden sich noch recht gut erhaltene Dielenböden aus dem frühen 19.Jh. in einzelnen Räumen. Sie wiesen eine Dielenbreite von 60 bis 85cm auf. Beim Fußboden im Flur sind die Dielen konisch zugeschnitten (45/62cm) und gegeneinander versetzt verlegt. Eine weitere Ausstattung wurde bei vorausgegangenen Untersuchungen weitgehend zerstört. Das nördliche Zimmer in Zone 1 besaß auf seiner Südseite (Mittelachse) eine raumhohe Holztäferwand die bestenfalls ins 19.Jh. datiert wird.
In der Mitte des Grundrisses befindet sich ein abgemauerter Kamin-Raum. Von hier aus konnten Hinterlader-Kachelöffen befeuert werden. Seine Lage lässt die Vermutung zu, dass im südlichen Schiff nach den Umbauten des 19.Jh. nur noch zwei große Räume angelegt waren.

1. Dachstock und Dachwerk
Die ursprüngliche Grundrissgliederung ist im 1. und 2.Dachstock erhalten geblieben. Der Grundriss ist im 1. Dachstock zweischiffig und dreizonig gegliedert. Die beiden Querachsen 2 und 3 stehen genau über den Achsen 2 und 3 im 1. Oberstock.
In der Zone 1 lassen sich zwei Kammern nachweisen, die zur Erbauungszeit angelegt waren. Von ihrer ehemaligen gemeinsamen Mittel-Längswand steht nur noch der Mittelständer. Die Kammern werden durch je zwei Fensteröffnungen am Hauptgiebel belichtet. Vermutlich waren sie verglast (zur Erbauungszeit) und konnten nur mit Holzläden verschlossen werden. Beide Kammern wurden von der Zone 2 aus über je eine eigene Tür erschlossen. Die gesamte Wandachse 2 mit den gephasten Türständern ist noch erhalten.
Der Fußboden in Zone 1 ist mit rechteckigen Ziegelplatten ausgelegt. Sie liegen in einem Kalkmörtelbett unmittelbar auf dem Dielenboden. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Ziegelformate. Der ältere Ziegel (23/14/3cm) liegt in der nördlichen Kammer. Der jüngere Belag läuft von der südlichen Kammer ein Stück weit in die nördliche Kammer hinein. Seine Ziegelmaße sind deutlich größer (25/15/5cm). Möglicherweise stammt der kleinere Ziegel noch aus der Erbauungszeit.
Der Dachraum in Zone 2 und 3 war offen. Der Einbau der Arrestzelle wird um 1851(d) datiert. Dabei handelt es sich um eine Fachwerkonstruktion die innen mit 5cm dicken und 32cm breiten Bohlen ausgeschlagen ist. Die südöstliche Zellen-Ecke ist mit Backstein gemauert. Hier befand sich eine Ofen-Anlage. Der gesamte Dachraum ist nicht verrußt. Es kann davon ausgegangen werden, dass zur Erbauungszeit bereits ein Kamin eingebaut war, der den Rauch aus der Küche abführte.
Das östliche Giebeldreieck kragt Stockwerkweise aus. Es enthält keine Störungen. Dagegen ist das westliche Giebeldreieck um 1883(d) vollständig erneuert worden. Bei vorausgegangenen Untersuchungen wurde unter der Bretterschalung (außen) eine Zeitung entdeckt die aus dem Jahr 1885 stammt. Im späten 19.Jh. war bereits ein reger Holzhandel aufgekommen, so dass zwischen dem Holzeinschlag und dem Verbauen der Hölzer evtl. ein bis zwei Jahre vergehen können.
Das spätmittelalterliche Dachwerk ist zweistöckig mit Spitzboden aufgerichtet. Es besitzt im 1. Dachstock einen zweifach liegenden Stuhl und eine nur in Querachse 2 unterstützte Mittelpfette. In Achse 2 ist der liegende Stuhl in eine anschließende Fachwerkwand eingebunden.
In den Giebeln werden die gedoppelten Pfetten von stehenden Stuhlständern aufgenommen. Die liegenden Stühle sind untereinander zweifach verriegelt. Die Längsaussteifung erfolgt mit Diagonalstreben die von der Stuhlschwelle zur Pfette zapfen. Die Stuhlschwelle ist auf die Dachbalken aufgekämmt. Die Sparren zapfen in die Dachbalken ein. Sie sind am Firstpunkt miteinander verblattet. Alle Hölzer sind miteinander verzapft. Mit Aufschieblingen wird der Dachüberstand hergestellt.
Die Mittelpfette (im 1. Dachstock) liegt bezogen auf die Gebäude-Breite genau in Haus-Mitte. Der Firstpunkt dagegen nicht. Er ist ca. 25cm nach Norden verschoben. Das Dachdreieck ist somit nicht gleichschenklig. Seine nördliche Dachneigung beträgt ca. 38°. Die südliche Neigung weist etwa 41° auf. Diese geringfügige Asymmetrie entstand bereits beim Aufrichten des Dachwerks. Der Abstand zwischen der Mittelpfette und den beiden äußeren Stuhlpfetten ist unterschiedlich groß.
Der 2.Dachstock besitzt einen zwei-fach stehenden Stuhl. Die Stuhlständer zapfen in die Kehlbalken ein. Sie werden in Längsrichtung mit verzapften Kopfstreben ausgesteift. In der Achse 3 werden die Stuhlständer mit je einem verblatteten Steigband in Querrichtung ausgesteift.
Diese mittelalterliche Verbindungstechnik hat den Vorteil, dass sie außer auf Druck auch auf Zug beansprucht werden kann. Für das späte 16.Jh. ist diese Holzverbindung jedoch im allgemeinen nicht mehr üblich.
Das Dachwerk wurde vom Zimmermann mit seinen Abbundzeichen durchgezeichnet. Die Hölzer (Sparren) werden mit 1 bis 19 durchnummeriert. Die Bundachsen haben keine eigene Achsenbezeichnung. Die Sparren sind an den Fußpunkten (an der Bundseite) an der südlichen Traufe mit Kerben, und an der nördlichen Traufe mit Strichen gezeichnet. Es fehlen keine Hölzer im Dachwerk.
Für das östliche Giebeldreieck wurde ausschließlich Eichenholz verwendet. Für das übrige Dachwerk ist als Holzart "Tanne" verbaut. Die Bauhölzer wurden von Hand zugehauen.

Fassaden
Das "Alte Rathaus" wurde als zweistöckiger Fachwerkbau 1569(d) abgezimmert. Sein Sichtfachwerk ist typisch für das späte 16.Jahrhundert. Das Gebäude kragt an allen vier Seiten stockwerkweise aus. Die Balkenköpfe sind gephast. Für die Außenwände wurde als Holzart Eiche verwendet. Die gedoppelten Rähmhölzer sind aus Tanne.
Im Erdgeschoss sind an den westlichen, südlichen und östlichen Außenwänden noch größere Fachwerkfenster aus der Erbauungszeit erhalten geblieben. Das Fachwerk ist zweifach verriegelt. Wandhohe gekrümmte Streben steifen die Wände aus. Die Ausfachungen sind im Erdgeschoss bereits erneuert worden.
An der südlichen Traufe wurde außerdem die Schwelle angehoben und auf einen neuen Sandsteinsockel gesetzt. Sie lag ursprünglich tiefer.
Der Eckständer an der südöstlichen Gebäude-Ecke besitzt eine Inschrift die nicht genau entziffert werden kann. Möglicherweise kommen bei ihm oder bei anderen Bundständern noch weitere Inschriften zum Vorschein, wenn der Putz abgenommen wird.
Im 1.Oberstock wurde das spätmittelalterliche Fachwerk bis auf die Bund- und Mittelständer 1799(d) ringsherum ausgeräumt.
Die heutige Fensterteilung und das neue Holzwerk zwischen den alten Ständern stammt noch aus dieser Zeit. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde das Gebäude verputzt.
Das östliche Giebeldreieck kragt stockwerkweise aus. Es ist ungestört erhalten geblieben. Die Streben liegen hier an die Bundständer unterhalb des oberen Riegels an. Die Mittelständer haben kurze Fußstreben. Die Gefache sind noch mit ihren originalen Bruchstein-Füllungen ausgefacht und verputzt.
Das westliche Giebeldreieck wurde um 1883(d) vollständig erneuert und außen mit einer Bretter-Schalung verkleidet. Es kragt ebenfalls stockwerkweise aus. Vermutlich sind an der "Wetterseite" des Hauses im Laufe der Zeit starke Schäden eingetretten, so dass diese Maßnahme notwendig wurde.
Eine gesicherte Rekonstruktion des spätmittelalterlichen Fachwerks ist nur noch im Erdgeschoss an der westlichen, südlichen und östlichen Traufe möglich. Im 1.Oberstock ist die Fassaden-Rekonstruktion nur noch mit Einschränkung möglich.
Das westliche Giebeldreieck kann nicht mehr rekonstruiert werden. Hier fehlt bereits das gesamte Holzwerk aus der Erbauungszeit.

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