Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Grabenmauer Abschnitt 2

ID: 101446343810  /  Datum: 28.08.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Fürstenbergstraße
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 78315
Stadt-Teilort: Radolfzell

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335063019
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Vorfeld einer beabsichtigten Sanierung der Grabenmauer sollten über eine bauhistorische Untersuchung Aufschlüsse über den baugeschichtlichen Umfang und die zeitliche Einordnung gewonnen werden.

Die im Jahre 2014 untersuchte und in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datierte Grabenmauer 1 setzt sich nach dem Brückenauflager unter der Bezeichnung Grabenmauer 2 weiter nach Süden fort.
In mehreren Bauphasen im oberen Bereich ausgebessert und mit einer neuen Mauerkrone versehen, entwickelt sie sich über eine Länge von etwa 45 m, um dann mit einer Abmauerung der Jahre um 1928 zum erneuerten Stadtmauerverlauf abzuwinkeln.
Aussagen zur Situation hinter der Grabenmauer und in welchen wehrtechnischen Zusammenhang die Grabenmauer mit der eigentlichen Stadtmauer einzuordnen ist, sind ohne archäologische Sondagen z. Z. nicht möglich.

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Grabenmauer Abschnitt  2 in 78315 Radolfzell, Radolfzell am Bodensee (15.07.2015 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Grabenmauer Abschnitt  2 in 78315 Radolfzell, Radolfzell am Bodensee (01.07.2015 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Grabenmauer Abschnitt  2 in 78315 Radolfzell, Radolfzell am Bodensee (01.07.2015 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Grabenmauer Abschnitt  2 in 78315 Radolfzell, Radolfzell am Bodensee (01.07.2015 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Ansicht / Grabenmauer Abschnitt  2 in 78315 Radolfzell, Radolfzell am Bodensee (01.07.2015 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Befundaufnahme und Bauabfolge
  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Grabenmauer im Bereich des heutigen Stadtparks. Als Bestandteil der ehemaligen Wehranlage im Osten der Stadt beginnt sie am ehemals nordöstlichen Seeufer.
Die von Süd nach Nord ausgerichtete, sich über eine Länge von ca. 45 m erstreckende Wand steigt in Richtung Norden beständig an. Im Süden besitzt sie eine aufnehmbare Höhe von 1,70 m, während sie im Norden, am Anschluss an die nach Osten ausgerichtete Straßenbrücke, etwa 5 m über das Stadtgartenniveau aufragt. Mit einem Abstand von knapp 3,80 m verläuft die östliche Wandflucht annähernd parallel zur mittelalterlichen Stadtmauer. Lediglich zwischen 2 + 20 m und 2 + 30 m baucht die Grabenmauer in Richtung Osten etwas weiter aus (Abwicklung Wand 2 Grabenmauer, Büro Riede vom 24.06.2015).
Zwischen Stadtmauer und Grabenmauer steht das Gelände bis zur Mauerkrone der Grabenmauer an. Zum Teil weit darüber, gründet versetzt zur Grabenmauer die eigentliche Stadtmauer.

Die baulichen Befunde


2 + 0,00 bis 2 + 3,85, (Radolfzell, Grabenmauer 2, 3,85 bis 20,00)

Beginnend bei 2 + 0,0 m setzt die „Grabenmauer“ rechtwinklig an der Flucht des hier erneuerten Stadtmauerzuges an. Über eine Länge von etwa 3,85 m besitzt sie eine Höhe von etwa 1,70 m, um dann mit einem gesetzten Eckverband rechtwinklig nach Norden abzuknicken. Abgedeckt durch Steinplatten und einen Beton-E-Strich ist die Ecke durch eine Eisenverbolzung gesichert. Der verwendete Zementmörtel, einige wiederverwendete Quader, die zurückgesetzte Wandflucht, sowie der deutliche Abriss zur eigentlichen, ab hier beginnenden Grabenwand weisen den an der Stadtmauerflucht ansetzenden Wandzug als jüngsten Bauabschnitt aus. Hinsichtlich der Datierung für die nach Westen ausgerichtete Abmauerung der Grabenmauer wird die Anlage des Stadtparkes um das Jahr 1923 herangezogen.


2 + 3,85 bis 2 + 11,00, (Radolfzell, Grabenmauer 2, 3,85 bis 20,00)

Mit einem deutlichen Abriss und einer vorstehenden Wandflucht beginnt ab etwa 2 + 4,40 m die eigentliche Grabenwand. Mit hoher Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle gekappt, verlief sie früher wohl weiter nach Süden. Andererseits deutet der im Sockelbereich vorstehende Großkiesel aber auch eine mögliche Abknickung nach Osten an.

Generell handelt es sich um einen einheitlichen Wandabschnitt, der sich in Richtung Norden bis 2 + 11,00 verfolgen lässt. Auf dieser Höhe kann eine verunklärte, letztlich aber nicht abgesicherte Baufuge vermutet werden. Insofern ist es zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht auszuschließen, dass sich das Kernmauerwerk weiter nach Norden erstreckte.
Ein wichtiger Unterschied gliedert den beschriebenen Wandabschnitt in zwei Bereiche. So besitzt der obere, nach Norden ansteigende Wandbereich ein mit Zementmörtel ausgefugtes Fugenbild, während dieser im unteren Wandbereich fehlt.
Offenbar mit der südlichen Abmauerung im oberen Wandbereich neu verfugt, zeigt der untere Wandbereich noch seine alte, im Prinzip bis im nördliche Ende der Grabenmauer reichende Mörtelstruktur.

2 + 11,00 bis 2 + 21,50, (Radolfzell, Grabenmauer 2, 3,85 bis 20,00)

Ungeachtet der in Erwägung zu ziehenden Baufuge, setzt ab 2 + 11,00 m eine einheitliche, bis zum Ende der Grabenmauer reichende Mauerstruktur an. Das gemeinsame Merkmal ist neben der einheitlichen Mörtelzusammensetzung der charakteristische Maueraufbau. So konzentrieren sich im unteren Mauerabschnitt große Sandsteinblöcke. Nicht oder kaum bearbeitet sind sie mit der Tendenz zur lagigen Anordnung aufgeschichtet, wobei größere Lücken mit Kleinwacken geschlossen wurden. Den oberen Abschluss dieser Mauerstruktur bildet eine horizontale Fuge, die sich, abgesehen von lokalen Störungen, weit nach Norden verfolgen lässt. In Anlehnung an das Fehlen eines eindeutigen Wechsels in der Mauerstruktur wird sie als Arbeitsfuge gedeutet. Darüber überwiegt die Verwendung kleinerer Sandsteine. Ein Befund der sich auch schon unterhalb der Mauerfuge andeutet und ergänzend dazu auch mauertechnisch zu erklären ist.

Ein völlig anderes Bild vermittelt der obere Wandbereich. Zum Teil neu aufgemauert ersetzt er streckenweise abgetragenes Kernmauerwerk, wobei zumindest die äußere Wandschale mit einem Zementmörtel aufgemauert oder bei der Belassung des älteren Mauerwerkes mit Zementmörtel ausgefugt wurde.
In diesem Zusammenhang sind dann auch die einzelnen Gerüstholzlöcher zu sehen. Nur mit geringer Tiefe in die Wand reichend sind sie mit einem Zementmörtel verstrichen. Mit dieser nachträglichen Maßnahme sollte offensichtlich das Flattergerüst für die Arbeiten an der hoch liegenden Mauerkrone stabilisiert werden.

2 + 21,50 bis 2 + 48,90, (Radolfzell Grabenmauer 2, 20,00 bis 34,00 und 34,00 bis 48,90)

Wie schon zuvor wird das Kernmauerwerk der Grabenmauer 2 bis zum Brückenwiderlager einer einheitlichen Bauphase zugeordnet. Anders verhält es sich mit der ab 2 + 22,50 beginnenden Aufmauerung. Dafür kam nun ausgesuchtes Steinmaterial zur Anwendung. Es unterscheidet sich sowohl mit seiner Farbe, wie auch vom Material deutlich von den Sandsteinblöcken und Wacken des Altmauerwerkes. Zerklüftet und zum Teil zu Quadern zugearbeitet, scheint es sich bei dem gelblich gefärbten Steinmaterial um Muschelkalk zu handeln. Bis auf das nicht einsehbare Ende der Grabenmauer lässt sich der damit verbundene Aufmauerungsvorgang bis um Brückenwiderlager, dem Ende von Grabenmauer 2 verfolgen.

In diesem Bereich ist noch eine spätere Störung zu vermerken. Es handelt sich wohl um eine größere Plombe, deren Ursache und zeitliche Stellung z. Z. nicht näher fixierbar ist. Diese Aussage gilt nicht für den Kernbestand der Grabenmauer 2. Wie auch bei der Grabenmauer 1 wird er in die zweite Hälfte des 15. Jahrhundert datiert.

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